Diskussionen zum BMW iX3 vor Markteinführung

BMW

Hallo zusammen,

da es noch keinen passenden Thread für den kommenden BMW iX3 gibt, eröffne ich an dieser Stelle ein passendes Thema dazu, in dem zukünftig Infos zum ersten i-SUV von BMW gesammelt werden können.

Es gab bisher ja noch nicht allzuviele Infos, nun hat BMW aber offiziell ein paar allgemeine Daten und Details bzgl. des Antriebs veröffentlicht. Die wichtigsten Eckpunkte daraus:

- Produktionsstart in 2020
- WLTP Reichweite voraussichtlich 440km
- Netto-Kapazität des Akkus: 74kWh
- "eDrive Technologie" der 5. Generation (wie auch im i4 und iNext)
- 270 PS/400Nm Drehmoment
- Hinterradantrieb
- kein Laderaumverlust im Vergleich zur Verbrenner-Version
- globaler Produktionsstandort in Shenyang (China)

Zur Ladegeschwindigkeit (AC sowie DC) und sonstigen Ausstattungsdetails sowie den Preisen gibt's leider noch keine Angaben.

Beste Antwort im Thema

So, ich komme grad von der iX3 Besichtigung zurück. Wie ich eigentlich erwartet habe, gabs (für mich) nichts wirklich Neues zu entdecken. Das Fahrzeug ist innen wie aussen eigentlich ein "normaler" X3 (kein Sportpaket).
Von aussen kennt man ja alles schon von Bildern (es war wie üblich das weisse Modell ausgestellt). Die blauen Akzente sind Geschmackssache. Auf der Seite gefällts mir noch und auch in der unteren Nieren-Umrandung ist es noch stylisch. Hinten wirkt es aber etwas billig. Wie so blaue Plastikteile (Transportsicherung 😁 ).
Als ich bisschen auf die generellen Mängel der X3 G01 Serie eingegangen bin (z.B. Regenwasser bei den Seitenfenster), hat mir der "Verkäufer" die seitlichen Einfassungen der Frontscheibe gezeigt. Das war eine ca. 5mm Rille, die das Wasser zum Dach hinauf ableiten sollte. Ich weiss nicht, ob das jetzt normal ist oder beim iX3 optimiert wurde. Auf jeden Fall war die Rille schon ausgeprägt und sollte meiner Meinung schon etwas bringen. Obs auf der Autobahn bei einem kräftigeren Schauer reicht, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Kofferraum war ok. Ich sah keine negativen Kompromisse und es entspricht den hier schon gezeigten Bildern. Der Boden kann im vorderen Viertel geöffnet werden und darunter hats Platz für paar Kabel. Nicht sehr tief. Ein Reserverad (oder entsprechender Stauraum) habe ich nicht gesehen.

Als ich ihn nach dem Frunk gefragt habe (ich wusste ja, dass es keinen gab), hat der "Verkäufer" mich ungläubig angeschaut. Er konnte mit dem Begriff nichts anfangen. Habs ihm dann erklärt und dann hat er natürlich bestätigt, dass es vorne nichts gibt. Er wisse auch nicht, warum BMW darauf verzichet hat. (Vorweg schon: Wie zu erwarten konnte er eigentlich keine meiner Fragen beantworten. Er hat einfach das Wissen, was offiziell kommuniziert wurde und somit eh schon bekannt ist.)
Wir haben dann mal die Motorhaube geöffnen und darunter ist einfach eine grosse Kunststoffabdeckung zu sehen. Als ich die Abdeckung auf der Seite etwas anhob, konnte man gut erkennen, dass in der Mitte ein recht grosses, nicht genutztes Loch existiert. Hab ihm dann gesagt, dass mich das jetzt doch etwas sehr enttäuscht. Wenn BMW wenigstens irgendwelche andere Aggregate dort verbaut hätte, dann hätte ich es ja noch verstanden. Aber so ist es einfach eine vergebene Möglichkeit, locker einen (günstigen) Frunk einbauen zu können. Vom Platz hätte man dort sicher eine recht tiefe Kunststoffschale montieren können und diese dann mit einem wasserdichten Deckel obendrauf.
Das war das einzige Mal, wo er selber auch recht irritiert hinschaute und nicht verstand, warum BMW dort wertvollen Raum nicht nutzt. Als Ausrede meinte er, dass es vielleicht für einige zu umständlich wäre, vorher die Motorhaube zu öffnen, um an den Frunk zu kommen.
Ein paar Minuten vorher habe ich ihm aber noch beim Kofferaum-Unterboden erklärt, dass dort die Kabel nicht so sinnvoll sind, wenn man den ganzen Kofferraum voll Gepäck hat. (Was er auch zustimmte)
Der fehlende Frunk ist kein Deal-Killer, aber ärgerlich und zeigt wieder, dass man bei BMW einfach nicht wirklich den Willen hat, kundenorientiert mitzudenken.

Es war sowieso irgendwie erschreckend, dass er mir während der fast 2 Std. Präsentation eigentlich nur 3 Dinge aufzählen konnte, die dieses Modell von einem normalen X3 unterscheidet (mal abgesehen von der Elektrifizierung): Das war der ach so tolle Sound beim Einsteigen, die blauen Akzente aussen und das nun endlich vollwertige ID7 (also mit Professional Assistenten)!
Bei der Erwähnung vom Sound musste ich lachen und hab ihm auch gesagt, dass dies scheinbar auch bei der Weltpremiere das wichtigste Merkmal vom iX3 war. Er hat dann zugegeben, dass dies schon etwas zu prominent erwähnt wurde.
Und beim ID7 habe ich gesagt, dass man dies eigentlich bei einem neuen Modell erwartet. Schliesslich gibts das ja auch schon länger in anderen BMW-Modellen.
Also irgendwie hatte er nicht sehr viele Argumente für das Fahrzeug. Ausser dass es halt Leute anspricht, die ein "klassisches" Auto suchen, wo man nicht sofort ein E-Auto erkennt. (Andere Formulierung für ein bereits jetzt veraltetes Auto.)

Über geplante Stückzahlen und andere Lademöglichkeiten (V2G, "Plug and Charge"😉 konnte er nichts sagen.
Auch bezüglich induktives Laden wusste er nichts. (Gabs ja schon beim X3 Hybrid nicht)
Er meinte nur, dass wohl viele Leute wegen der Strahlung vor dem Haus Angst haben und es deshalb nicht so gerne genommen wurde. (Und bei einem vollelektrischen Auto müsste ja die induktive Leistung noch höher sein, um überhaupt sinnvoll etwas laden zu können.)

Warum der 2. AC-Ladeanschluss in Europa weggefallen ist, obwohl er in China ja verbaut wird, wusste er auch nicht. Er meinte nur, dass sich hinten rechts halt "bei uns" bewährt hatte.
(Ach ja, der Ladedeckel ist rein mechanisch mit einem Druckschalter.)

Auf die Frage nach zukünftigen Antriebsversionen (Allrad, stärker) meinte er nur, dass "er sich vorstellen kann, dass da sicher noch was kommen wird." Hat dann aber schnell auf den i.Next verwiesen, wo es scheinbar definitiv mehrere Ausführungen geben werden soll.

Bezüglich Effizienz bzw. Reichweite blieb er natürlich auch an den offiziell, technischen Daten. Er strich die 150 kW Ladeleistung hervor und den Verbrauch von 18,5 kWh, welcher ja "bis zu 460 km" Reichweite ermöglichen soll. Hab ihm gesagt, dass wir dies mit den 150 kW Ladeleistung zuerst noch in der Praxis sehen müssen, wie gut die wirklich ist. (Hab ihm dann die Tabelle von meiner letzten Nachricht gezeigt, und erwähnt, dass der e-tron hier wirklich sehr flach und schnell lädt. Er ist nicht darauf eingegangen, weil es vermutlich zu technisch war oder er es nicht kommentieren wollte.)
Er hat mir dann noch die im Cockpit angezeigte Reichweite gezeigt. Die zeigte 374 km an, für ein Fahrzeug, dass vermutlich noch nicht gross bewegt wurde und ca. 90% aufgeladen war. Er meinte, dass man "sicher" auf 400 km kommen sollte.

Ich fragte ihn auch noch, ob er OTA kann bzw. ob das nur eine abgespeckte Variante sei (z.B. nur für Navi und Infotainment). Er sagte nur, dass man damit "alles" updaten könne und dies ja auch schon in anderen BMW-Modell so gemacht würde. Es würde aber nicht soweit gehen, dass dann z.B. ein ID8 geladen werden könne.

Wir haben dann noch bisschen über die BMW-Philosophie (Power of Choice) diskutiert und dass der iX3 im Frühling/Sommer (wenn er für die Kunden erhältlich ist) schon arg Konkurrenz hat. Und ob sich diese Kompromisslösungen (AHK-Zuladung, ungenützter Frunk, Mitteltunnel im Fond etc.) wirklich auszahlen oder nicht eher dann zum Bumerang werden.

Zuletzt habe ich ihn noch gefragt, ob es stimmt, dass BMW beim iX3 weniger Rabatt gibt, als bei den Verbrenner-Modellen. Er hat dies indirekt bestätigt, da ja von den vollelektrischen Modellen nicht soviele Stückzahlen verkauft werden und BMW hier somit keine so grossen Rabatte geben könne. Schlussendlich hänge es aber auch vom Händler ab.

Im Grossen und Ganzen bin ich also weder extrem enttäuscht, noch positiv überrascht worden. Die Besichtigung hat meine (niedrigen) Erwartungen erfüllt. Mir gefällt generell (noch) die aktuelle X3-Serie. Es ist noch eher ein klassiches SUV mit akzeptablen Dimensionen. Ich mag die SUV Coupé Form weniger, die jetzt überall kommt. Auch das Interieur ist schön und ich fühle mich wirklich wohl in dem Fahrzeug. Aber es wirkt jetzt schon leicht "veraltet" (vorallem, wenn man halt Studien von neuen Fahrzeugen sieht). Und meine Angst ist halt schon, wie empfinde ich das Auto in 2-3 Jahren? Bezahle ich hier nicht einen (saftigen) Premiumpreis für etwas, dass bei Auslieferung eigentlich schon 2 Jahre veraltet ist? (Ja, jedes neue Auto ist immer einige Jahre hinter dem aktuellen Stand der Technik. Aber vergleichbare 2021 Modelle wie Audi Q4 eTron, Nissan Ariya, VW id.4, Polestar 2 oder gar ein Nio ES6 wirken einfach moderner.)
Ansonsten gibt es an diesem Fahrzeug meiner Meinung nach kein wirkliches exklusives Merkmal, was andere nicht können. Ja, wenn der iX3 wirklich 18,5 kWh Verbrauch hat, dann ist das für seine noch ungünstige Form eigentlich sehr gut. Aber ich denke, das wir sich in der Praxis dann relativieren.

Irgendwie ein schönes Auto mit eigentlich (fast) allem, was ich persönlich brauche (nicht dass ich nicht mehr Leistung toll fände). Aber irgendwie kommt es zu spät auf den Markt.

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Der längere iX3-Radstand spricht für die Option eines längeren größeren Akkus im Fahrzeug-Boden.

Die Werte eines xDrive100e könnten überraschen. BMW hat heimlich die Kapazitäten von rund 2 auf 3 Mio PKW aufgebaut und darin für hunderttausende iX3.
https://www.press.bmwgroup.com/.../...automotive-joint-venture-aus?...

https://www.press.bmwgroup.com/.../...ieb-des-vollelektrischen-bmw-ix3
!Mehr! als 200 kW (270+ PS), deutlich weniger Verbrauch als Tesla-X und Audi/Daimler sowieso, und !über! 440 km nach WLTP. Diese Daten des iX3 - gerade im Vergleich zu Audi und Daimler - können mich durchaus überzeugen.

Beitrag editiert, bitte das Topic beachten, Zimpalazumpala, MT-Moderator

Beitrag editiert, bitte das Topic beachten, Zimpalazumpala, MT-Moderator
Die Haltbarkeit der BMW-Akkus scheint vorzeigbar zu sein. Das lässt für die Haltbarkeit des iX3-Akkus hoffen. Die Akku-Zellen des iX3 werden vermutlich von CATL zugeliefert.
https://www.bimmertoday.de/.../
https://www.bimmertoday.de/.../
„In der Summe aller relevanten Aspekte, insbesondere auch bei Langlebigkeit und Sicherheit, zeigen BMW Hochvoltspeicher das Optimum des heute Darstellbaren auf“, schreiben die Münchner selbstbewusst.
https://www.electrive.net/.../

Zum Thema Haltbarkeit der Batterie. Gibt es schon Prognosen zum Gebrauchtwagenmarkt bei den E-Autos? Soweit ich das sehe geben ja Audi und Porsche 8 Jahre Garantie auf den Akku. Was ist aber, wenn ich ein E-Auto nach 6 Jahren verkaufen möchte. Kommen dann die Käufer und sagen, ich habe ja nur noch zwei Jahre Garantie, wenn dann im 9. Jahr was passiert mit dem Akku, dann wird ein 5 stelliger Betrag fällig. Oder hält so ein Akku auch locker 20 Jahre? Ansonsten ist ja ein E-Auto nach der Akku-Garantiezeit nichts mehr wert...

Zitat:

@InvictusVS schrieb am 5. Januar 2020 um 11:38:17 Uhr:


Kommen dann die Käufer und sagen, ich habe ja nur noch zwei Jahre Garantie, wenn dann im 9. Jahr was passiert mit dem Akku, dann wird ein 5 stelliger Betrag fällig. Oder hält so ein Akku auch locker 20 Jahre? Ansonsten ist ja ein E-Auto nach der Akku-Garantiezeit nichts mehr wert...

Naja, ein Gebrauchtwagen hat nach 6 Jahren eh keine Herstellergarantie mehr. Egal, ob E-Auto oder Verbrenner. Selbst bei einem Verbrenner kann es nach einem Jahr zu einem grösseren Motorschaden kommen. Niemand weiss, wie lange die Kiste noch hält. Paar Jahre? (Bei der heutigen verbauten Elektronik würde ich nicht mehr auf 20 Jahre zählen)

Die Akku-Garantie von BMW (8 Jahre oder 100k km, bzw. jetzt neu 160k km) bedeutet ja nicht, dass es im 9. Jahr zu Ausfällen kommt. Wie ja in dem bimmertoday Artikel drin steht, scheinen die Akkus sehr zuverlässig zu sein (von den 165'000 verkauften i3 noch kein einziger Akku-Tausch wegen vorzeitiger Alterung). Und wenn der Hersteller freiwillig von 100'000 km auf 160'000 km die Garantie erhöht, dann scheint er viel Vertrauen zur Technik zu haben. Zudem wird da immer mit viel Reserve kalkuliert.

Somit kann man wohl davon ausgehen, dass ein Akku locker die "normale" Lebensdauer von vielleicht 12+ Jahren aushält. Obs dann 20 Jahre sein werden, wissen die Götter, aber das wäre dann auch beim Verbrenner nicht viel anders.

Man muss vielleicht noch in Betracht ziehen, dass die Akku-Technologie bei E-Autos zurzeit sehr grosse Fortschritte macht. Die Lebensdauer ist vielleicht nicht auf eines der ersten E-Autos zu übertragen. Aber alles, was noch nicht zu alt ist oder erst jetzt kommt, sollte bezüglich Akku-Lebensdauer wohl schon sicher sein.

Wie in dem Artikel ja auch erwähnt, ist nebst der Reichweite die Lebensdauer schon eines der grössten Ängste von E-Auto Interessenten. Somit ist dies ein wichtiges Ziel der Hersteller, diese Ängste abzubauen und Vertrauen zu gewinnen.

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Vielleicht kann man den Akku im Unterboden bei einem kurzen Halt maschinell auswechseln?

Dieses eine Bild sieht fast danach aus.

https://www.autocar.co.uk/.../...review-pictures-upcoming-electric-suv

Ix3

Garantiert nicht, da wette ich dagegen!

Der Artikel ist schon bald 2 Jahre alt und ich denke, dass die meisten Infos nicht mehr relevant sind. (z.B. wird ja bekanntlich kein Allrad angeboten, zumindest nicht zu Beginn.)
Und von einem maschinellen Akku-Wechsel habe ich (bei BMW) noch nie etwas gehört bzw. gelesen. Auch nicht in diesem Artikel. Von einem Bild dies abzuleiten, ist sicher etwas gewagt.

Ich weiss nur, dass der chinesische NIO ein Wechselakku anbietet. (Gibt ja auch einige Videos, wie das funktioniert)
Aber ob das sich in der Praxis bewährt, bezweifle ich doch sehr stark. Es wäre sehr teuer, flächendeckend solche (vollautomatischen) Wechsler zu bauen, wenn man sieht, dass es nur schon bei einfacheren Ladestationen hapert.
Eine Ladestation zu bauen, benötigt etwas Infrastruktrur und ein Strom- und Internetanschluss. Ansonsten läuft das Teil dann recht autonom und hoffentlich selbsttragend. (Und kann auch von verschiedenen E-Autos benutzt werden)
Eine Wechselakku-Station ist aber eine völlig andere Sache. Da ist eine Hebebühne und viel Mechanik im Spiel. Die ausgetauschten Akkus müssen zwischengelagert und auch wieder aufgeladen werden. Die ganze Station muss vermutlich gewartet werden und ist am Ende auch nur für ein Hersteller benutzbar (solange es keinen allgemeinen Standard zum Wechseln von Akkus gibt, was es wohl noch lange nicht geben wird).
Ich denke, kein Hersteller würde sich in Europa auf dieses grosse Risiko einlassen.

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