ForumTraktoren & Landmaschinen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Traktoren & Landmaschinen
  5. Diskussion Differenzial - Allrad

Diskussion Differenzial - Allrad

Themenstarteram 1. März 2015 um 22:04

Mein Vater und sein Freund streiten über folgendes Thema.

Bevor diese das Messer ziehen bitte ich um Aufklärung!

Folgende Annahme - was ist richtig?!

 

Di., 24.2.2015

Folgende „strittige Frage“ wäre zu klären:

Unser Fahrzeug: Der rote „Gemeinde-Traktor“.

Außer einem manuell zuschaltbaren Allrad-Antrieb ist keine (modernere) Antriebstechnik vorhanden.

Angenommene Situation:

-- Allrad ist NICHT geschaltet, Antrieb also NUR auf die Hinterachs-Räder.

-- Wir halten, in Fahrtrichtung bergauf, auf einer sehr steilen Straße.

Auf dieser steilen Ebene ist die RECHTE Seite „spiegelglatt vereist“,

- das RECHTE Räderpaar steht auf dieser „Eisfläche“,

- das LINKE Räderpaar auf trockenem Asphalt.

Versuche ich jetzt bergauf anzufahren, wird (bei ausgeschaltetem „Allrad“) das HINTERE RECHTE Rad

auf der Eisfläche durchdrehen, das Fahrzeug wird sich also NICHT nach vorne bewegen.

Behauptung 1:

} !! Schalte ich in dieser Situation den „ALLRAD“ - Antrieb hinzu, - so wird,

-OHNE dass eines oder beide Differenzialgetriebe „gesperrt“ werden (manuell oder automatisch)

KEINE FORTBEWEGUNG stattfinden, sondern AUCH DAS JETZT ZUSÄTZLICH angetriebene

RECHTE Vorderrad EBENFALLS DURCHDREHEN.

Erst durch SPERRUNG der / des Ausgleichsgetriebes, wird durch das LINKE Räderpaar

(auf trockenem Asphalt) Fortbewegung stattfinden.

 

Behauptung 2:

ALLEINE durch Zuschalten des ALLARAD („…alle 4 Räder werden gleichmäßig angetrieben!“) wird sich der Traktor fortbewegen.

 

Danke für eure Hilfe!!

Ähnliche Themen
11 Antworten

Da wird sich m.E. nix vorwärtsbewegen, wenn das Frontdifferential nicht selbstsperrend ist.

Prinzipiell gilt für die gelenkte Vorderachse erst recht, was auch für die nicht gelenkte Hinterachse gilt:

Ohne Differentialsperre wird an einer Achse mit Differential stets das Rad angetrieben, das sich leichter bewegen lässt.

Jedenfalls sehe ich das mal so. :rolleyes:

Am besten probiert mans mal aus um zu sehen, ob die Praxis mit der Theorie übereinstimmt. ;)

Im Übrigen sollten die Beiden mal lieber ein Bier zusammen trinken, als sich über sowas ernsthaft in die Flicken zu kriegen.

Vielleicht noch als Ergänzung zum Verständnis:

"Allrad" ist eben nicht "Allrad".

Es wird lediglich die Vorderachse mit angetrieben.

Die einzig "wahre" Allradtechnologie ist das Quattro-Prinzip von Audi oder vergleichbare. (Z.B. von Subaru)

Themenstarteram 2. März 2015 um 14:23

Danke für eure Nachrichten,

aber wie sieht da beim Quattro aus? Wenn ich Allrad aktiviere wird das differential automatisch auch gesperrt?

Der Quattro zieht IMMER mit ALLEN VIER Rädern.

Da gibts nix einzustellen oder zu aktivieren.

Ausser natürlich einer Differantialsperre, sofern vorhanden.

Ansonsten wird die Kraft immer optimal auf alle 4 Räder verteilt beim Quattro.

Deswegen heisst der auch so. ;)

am 3. März 2015 um 11:30

Zitat:

@deville73 schrieb am 2. März 2015 um 20:28:54 Uhr:

Der Quattro zieht IMMER mit ALLEN VIER Rädern.

Da gibts nix einzustellen oder zu aktivieren.

Ausser natürlich einer Differantialsperre, sofern vorhanden.

Ansonsten wird die Kraft immer optimal auf alle 4 Räder verteilt beim Quattro.

Deswegen heisst der auch so. ;)

Naja, wie ich feststelle gibt es hier nicht wirklich viele, die sich mit Landtechnik auskennen.

Die Frage kann man so nicht pauschal beantworten. Modernere Traktoren haben ein Selbstsperrdifferential in der Vorderachse. Das heißt, dass diese Schlepper automatisch das Vorderachsdifferential sperren, wenn die Geschwindigkeitsdifferenz beider Räder einen gewissen Wert überschreitet. Allerdings sperren diese nicht zu 100% sondern diese Schlepper sperren meistens zu 75%.

Das Zuschalten des Allrads bringt also in der besagten Situation doch was. Landtechnik ist was komplett anderes als normale Fahrzeugtechnik, deshalb kann man das auch nicht miteinander vergleichen.

Als Beispiel Bremsen: 40er Schlepper, also Traktoren die 40Km/h laufen, müssen 4 gebremste Räder haben. Viele Hersteller lösen das einfach durch das Zuschalten des Allrads beim Bremsen. Würde nun die Vorderachse 0% sperren, dann wäre die Schleudergefahr vorprogrammiert.

Die Hinterachse ist unabhänig davon. Die Diffsperre sperrt zu 100% wenn sie aktiviert wird.

Ein Traktor hat also bei eingeschaltetem Allrad und Diffsperre 4-angetriebene Räder wenn er über eine automatische Vorderachsdiffsperre verfügt.

Viele Grüße

Also Allrad ist für mich wenn alle Räder des Fahrzeuges angetrieben werden (können).

Egal ob mit Sperre oder was auch immer.

Quattro zieht angeblich so gut weil in den Achsen Torsen-Differentiale verbaut sind. Diese hemmen sich selber. Das ist prinzipiell eine Art Differentialsperre.

Wenn wir in der Werkstatt die Funktion der Allradkupplung testen ist es in der Tat meistens so das, dass rechte Hinterrad und das rechte Vorderrad durchdrehen. Auf nassem Beton!

Wenn man das auf Erde testet drehen alle Räder "halbwegs" gleichmäßig durch da sich der Schlepper eingräbt. Auf dem Acker macht der Unterschied mit und ohne Allrad, Welten aus.

Bei Fendt und Valtra gibt es nur Allradmaschinen.

Im wesentlichen ist aber Behauptung 2 richtig. Der Schlepper wird sich dann bewegen.

Bei Fendt und Valtra sind nur Lamellensperren verbaut. Sprich diese müssen über einen Schalter aktiviert werden. Dann sind die Differentiale aber hinten und vorne zu 100% gesperrt.

Über eine Automatik wird die Differentialsperre dann aber beim Lenken wieder abgeschaltet.

 

Die meisten Schlepper bremsen aus einem ganz einfachen Grund per Allradzuschaltung:

Stichwort: Mindestabbremsung.

Da die Bremsen meistens auf die Hinterachse wirken ist ihre Wirkung begrenzt. Denn das Fahrzeuggewicht verlagert sich beim Bremsen nach vorne. Dadurch nimmt die Bremswirkung ab. Merkt man gut, wenn man mal einen Schlepper mit Allradzuschaltung ohne Allradwelle fährt. Die Bremsleistung ist wesentlich schlechter und fast überhaupt nicht zu dosieren.

Gleichzeitig bietet die Allradzuschaltung Vor- und Nachteile.

Vorteile:

Räder sind untereinander verbunden: Blockieren der hinteren Räder "fast" ausgeschlossen.

Bremswirkung ist gleichmäßiger und vor allem stärker.

Nachteile:

Der Schlepper verspannt sich durch die Allradzuschaltung. Wenn man bremst und gleichzeitig lenkt wirkt die ganze Maschine "steif".

am 6. März 2015 um 7:35

@jettaflitzer

Wenn bei Dir nur Allrad ist, wenn alle Räder angetrieben werden können, dann haben aber viele Autos nur einen Pseudoallrad. Diff-sperren sind ja mittlerweile sogar in Geländewägen nicht mehr Standard.

Ob Valtra und Fendt nur noch Allradler bauen weiß ich nicht. Aber ich finde sowieso, dass ein Traktor erst ein Traktor ist, wenn er Allrad und einen Frontlader hat. Ich habe zwar auch noch einen kleinen ohne Allrad, aber den setze ich nur im Grünland ein, und da fällt das nicht so ins Gewicht, weil es, wenn ich heue oder Siliere, sowieso trocken sein muss. Die Steifigkeit beim Lenken kenne ich. Wenn Du mit einem Traktor in die Kurve fährst und bremst, dann merkst Du das ganz deutlich. Im Allgemeinen merkt man den Allrad, da sich die Kiste immer etwas verspannt, wenn der Allrad eingeschalten ist (Vorlauf der VA).

Nichts desto trotz sollte somit die Ausgangsfrage hinreichend beantwortet sein, oder TE?

Grüße

Es gibt natürlich immer noch Maschinen mit und ohne Allrad und was soll ein reiner ackerschlepper mit einem Frontlader?

am 19. März 2015 um 9:49

Was macht denn ein reiner Ackerbaubetrieb alles?

Zähl mir doch mal die Tätigkeiten auf, ist da auch düngen dabei?

Ein Frontlader braucht man immer, es sei denn man hat einen Radlader.

Ich finde einfach, dass ein Schlepper nur dann richtig eingesetzt werden kann, wenn er einen Frontlader hat. Sonst kann man das Potential einer solchen Maschine nie ausschöpfen...

Grüße

Zitat:

@3140AK schrieb am 19. März 2015 um 10:49:52 Uhr:

...

Ich finde einfach, dass ein Schlepper nur dann richtig eingesetzt werden kann, wenn er einen Frontlader hat. Sonst kann man das Potential einer solchen Maschine nie ausschöpfen...

... wenn der Frontlader als Einfahrfrontlader mit Schnellkupplungen konzipiert ist.

Das Geschlage der Schwinge z.B. beim Grunddüngerstreuen oder Abstoppeln ist doch sonst oft unerträglich.

Ausserdem belastet der Lader die Radlager zusätzlich.

Der Universalschlepper war auf den bäuerlichen Rundum-Betrieben der Sechziger/Siebziger die Ideallösung und ist es wohl auch noch für Hobbylandwirte und z.B. kleine Pferdehaltungen.

In den heutigen spezialisierten großen landwirtschaftlichen Betrieben setzt man doch wohl eher auf Spezialmaschinen für die Aussenarbeit und einen Teleskoplader für die Hofarbeiten...

Oder bedient sich gleich eines Lohnunternehmers.

Im südlichsten deutschen Raum sind die "kleinen" Bauern den Großen wohl zahlenmäßig deutlich überlegen und somit ist es bei uns in der Region wohl doch so, wie ich es beschrieben habe. Über norddeutsche Verhältnisse kann ich nur spekulieren......

Bei uns haben selbst die größten noch einen FL an mindestens einem Schlepper....

Grüße

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Traktoren & Landmaschinen
  5. Diskussion Differenzial - Allrad