Diesel oder Benziner im G21 bei längerer Nutzungsdauer
Hallo zusammen,
ich wechsele meine Fahrzeuge eher selten, d.h. halte sie schon mal bis zu 20 Jahren. Nun plane ich, mich von zwei älteren Fahrzeugen (Kompaktklasse und Familienvan) zu trennen und stattdessen mit einem Kombi auszukommen.
Aufgrund vieler positiver Testergebnisse und Rückmeldungen (auch hier) sowie eigener Erfahrungen und Vorlieben (Probefahrten, Fahrzeuge im Bekanntenkreis) steht bei mir der BMW G21 (318 oder 320 vor LCI, d.h. 2019-2022) an erster Stelle. Im Vergleich zum Audi A4 (der mir auch gut gefällt) ist speziell der ZF-Wandlerautomat für mich der entscheidende Punkt für den BMW.
Ich habe zukünftig eine eher geringe Jahresfahrleistung von ca. 10tkm/a, so dass man natürlich sofort an einen Benziner denkt. Aber: aufgrund der m.E. ungerechtfertigten „Rufschädigung“ ist der Diesel auf dem Gebrauchtmarkt derzeit nicht teurer, als ein vergleichbarer Benziner, zusätzlich ist die Auswahl deutlich größer (was vielleicht auch die Preise drückt).
Versicherungskosten sind bei Benziner und Diesel etwa gleich, Steuern sind beim Diesel im Jahr etwa 125€ mehr (320d–320i), Kraftstoffkosten dagegen selbst bei nur 10tkm/a ca. 250€ niedriger. D.h. hinsichtlich der kalkulierbaren Kosten sind die Unterschiede eher gering, sprechen aber (bei etwa gleichen Kaufpreisen) auch bei relativ niedriger Fahrleistung nicht gegen den Diesel. Ich fahre (speziell in Verbindung mit dem ZF-Automat) sowohl den Diesel als auch den Benziner gern, wobei mich der niedrige Verbrauch des Diesels natürlich schon begeistert.
Nun zu meiner Frage an die „Schwarmintelligenz“ hier im Forum: Gibt es aus eurer Sicht Erfahrungen oder Empfehlungen für oder gegen den G21-Diesel (B47D20) oder -Benziner (B48B20), wenn man an eine Haltedauer von deutlich über 10 Jahren denkt. Speziell die Zuverlässigkeit und erwartbare Wartungs- und Reparaturkosten außerhalb von Garantiezeiten spielen für mich eine gewisse Rolle. Denn erfahrungsgemäß kann z.B. ein defekter AGR-Kühler oder ATL den langjährigen Verbrauchsvorteil eines Diesels schnell zunichtemachen, wenn der Benziner von solchen (oder anderen?) Problemen befreit bliebe… .
Vielen Dank für hilfreiche Einschätzungen und Kommentare für ein altes aber irgendwie immer wieder aktuelles Thema,
HH
42 Antworten
Ich fahre ungefähr 10.000 km pro Jahr. Ich habe mich für den 330i entschieden.
Bei einer geringen Jahresfahrleistung fällt der Unterschied im Verbrauch nicht ins Gewicht. Soweit ich weiß, gibt es keine ernsthaften Probleme mit dem B48-Motor und er ist relativ zuverlässig.
Bei einer so langen Haltedauer würde ich eher zum Neuwagen tendieren. Bin mit dem 18i zufrieden.
Ich kann mir nicht vorstellen das bei einem MH das ständige aus und angehen des Motors spurlos an ihm vorbei geht.
Zitat:
@Blorf schrieb am 28. Februar 2024 um 12:08:08 Uhr:
Ich kann mir nicht vorstellen das bei einem MH das ständige aus und angehen des Motors spurlos an ihm vorbei geht.
Ich auch nicht, daher fahre ich meinen 40i zu 99,99% in "Sport Individual" und damit ohne SSA und Segeln.
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Klar, warum sollte ein Ingenieur das auch im System berücksichtigen.
Immer wieder lustig, wenn ihr den gleichen Leuten euer Leben bei 250km/h auf der AB anvertraut, aber Startstop ist böse und ihr wisst es besser.
Bei Toyota klappt das mit "dem Hybrid" erst seit 27 Jahren, da würde ich schon noch etwas warten, bis BMW auch soweit ist, und es folgenfrei schafft Benzinmotoren während der Fahrt ein- und auszuschalten.
Und wenn wir schon dabei sind, die elektrische Lenkung, ui-ui-ui also der würde ich auch noch nicht vertrauen. ??
Zitat:
@Eric_340R schrieb am 28. Februar 2024 um 09:18:35 Uhr:
...
Wenn ich mich nicht irre - hat ja Toyota beim BMW Hybrid-System die Finger "mitdrinnen", also hätte ich keine Angst, dass es nicht langlebig ist.
Schön wär's, aber die Hybridtechnik von Toyota und BMW ist so unterschiedlich, wie es nur geht. Da kann man in keiner Hinsicht von einem System auf das andere oder zurück schließen.
Zitat:
@asphyx89 schrieb am 28. Feb. 2024 um 13:9:19 Uhr:
aber Startstop ist böse und ihr wisst es besser.
Ein verschleißfreies Perpetuum gibt's halt einfach (noch) nicht. Niemand weiß hier etwas besser, nur ein gesunder Menschenverstand lässt einen etwas mutmaßen. Und bei (noch) kaltem Motor, wo die MH bereits abschalten, halte
ichund andere für nicht förderlich was die Langlebigkeit angeht. Wofür? Für 0,0x ltr. Minderverbrauch?
Kann doch jeder machen wie er möchte, sollte sich aber unpassende Kommentare sparen.
Ein verschleißfreies Perpetuum gibt´s natürlich nicht, das ist klar.
Aber ich habe einen über 20 Jahre alten Euro4-Benziner und bei dem ist eigentlich noch alles wesentliche original, d.h. es kann klappen (muss aber nicht). Mein Euro5-Diesel ist 13 Jahre alt, läuft gut und sehr sparsam, aber was er an Kraftstoff gespart hat, hat er für 4 neue Injektoren und einen AGR-Kühler wieder "verbraucht". Kein Weltuntergang, aber irgendwie schade.
Beim Neuwagenkauf ist die Sache m.E. recht einfach: ein 3er Diesel ist mindestens €4000 teurer (318 d zu i) als ein Benziner, da sollte er schon deutliche (Kosten-)Vorteile im Betrieb generieren, damit die Investition Sinn macht (wäre bei mir nicht der Fall…).
Gebraucht (3 Jahre, 30-50tkm) sieht es aber anders aus - da bekommt man „i“ und „d“ mehr oder weniger preisgleich und (wie weiter oben schon geschrieben) die kalkulierbaren Unterhaltskosten (Versicherung, Steuer, Kraftstoff) sind selbst bei nur 10tkm beim Diesel eher niedriger. Der Diesel (mit seiner viel größeren Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt) wäre also auch bei geringer Jahresfahrleistung eine echte Alternative, wenn er denn dauerhaft halten würde... .
Schön, dass hier auch schon von problemlosen 160.000 Dieselkilometern berichtet wurde - scheint so, als ob die aus der Vergangenheit bekannten Probleme zumindest nicht unlösbar sind und es scheint auch so, als ob der aktuelle B47D20 zu den zuverlässigen Dieseln gehört. Der einfachere „i“ wird für mich aber auf lange Sicht wohl doch die sicherere Bank sein.
Zitat:
@HHDS1483 schrieb am 28. Feb. 2024 um 17:7:57 Uhr:
Ein verschleißfreies Perpetuum gibt´s natürlich nicht, das ist klar.
Mein Kommentar bezog sich ausschließlich auf die zynische Bemerkung eines anderen Teilnehmers in Bezug auf die Nutzung der SSA.
Zurück zu dir, sehe ich es auch als eher vorteilhaft für dich, einen "i" zu nehmen, da diese allesamt (mit Ausnahme vom M340i) ohne Mild-Hybrid ausgestattet sind. Die Diesel hingegen
mittlerweilealle.
Wer weiß wie lange die 48V Batterie oder der RSG hält? Und in Bezug auf eine längere Haltedauer ist dann eben weniger mehr. So eine Batterie kostet locker Mal ~ € 1.500 ohne Montage. Ich glaube auch, dass Du da nichts falsch machst mit "i".
Auch ich war unsicher...aber da auch ich nicht mehr soviel wie früher fahre habe ich mich für den 330ix entschieden-und bisher keine Sekunde bereut.
Zitat:
@HHDS1483 schrieb am 28. Februar 2024 um 17:07:57 Uhr:
Ein verschleißfreies Perpetuum gibt´s natürlich nicht, das ist klar.
Aber ich habe einen über 20 Jahre alten Euro4-Benziner und bei dem ist eigentlich noch alles wesentliche original, d.h. es kann klappen (muss aber nicht). Mein Euro5-Diesel ist 13 Jahre alt, läuft gut und sehr sparsam, aber was er an Kraftstoff gespart hat, hat er für 4 neue Injektoren und einen AGR-Kühler wieder "verbraucht". Kein Weltuntergang, aber irgendwie schade.Beim Neuwagenkauf ist die Sache m.E. recht einfach: ein 3er Diesel ist mindestens €4000 teurer (318 d zu i) als ein Benziner, da sollte er schon deutliche (Kosten-)Vorteile im Betrieb generieren, damit die Investition Sinn macht (wäre bei mir nicht der Fall…).
Gebraucht (3 Jahre, 30-50tkm) sieht es aber anders aus - da bekommt man „i“ und „d“ mehr oder weniger preisgleich und (wie weiter oben schon geschrieben) die kalkulierbaren Unterhaltskosten (Versicherung, Steuer, Kraftstoff) sind selbst bei nur 10tkm beim Diesel eher niedriger. Der Diesel (mit seiner viel größeren Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt) wäre also auch bei geringer Jahresfahrleistung eine echte Alternative, wenn er denn dauerhaft halten würde... .
Schön, dass hier auch schon von problemlosen 160.000 Dieselkilometern berichtet wurde - scheint so, als ob die aus der Vergangenheit bekannten Probleme zumindest nicht unlösbar sind und es scheint auch so, als ob der aktuelle B47D20 zu den zuverlässigen Dieseln gehört. Der einfachere „i“ wird für mich aber auf lange Sicht wohl doch die sicherere Bank sein.
Ich verstehe dir sehr gut was man momentan den Kostenvorteil mit einem gebrauchten Diesel ausnutzen kann, und fragst danach welches Risiko man aus dem scheinbar attraktiven Dieselangebot rechnen muss, dass man am Ende denn noch mehr zu zahlen hat?
Eins, super robust sind die aktuellen 318d/320d dem Benziner gegenüber nicht. Einige haben schon mehrmals Fehlermeldung von dem Partikelsensor gehabt. 160.000 km in der kürzeren Zeit ist durchaus möglich, aber wenige Laufleistung über längerer Laufzeit ist dann ein ganz anderes Szenario. Man macht viel Geschäftsleasing mit einem neuen Diesel, mit einer maximalen Laufzeit von 48 Monaten. Das Risiko kommt dann vollkommen auf den Gebrauchtenkäufer über, deswegen ist der Diesel günstiger. Das Risiko ist nur eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeit. Glück und Ausnahme kann man immer haben, aber darf man nicht davon ausgehen. Wenn man mit einem gebrauchten Diesel für weitere ein paare Jahren größere Laufleistung plant, bleibt das Risiko immer noch gering. Aber für sehr lange Haltedauer kehrt die Sache aber anders um. Das ist aber wieder eine Einschätzung, aber plausibler.
Es gibt natürlich auch Fahrer die sehr altes Fahrzeug fahren können weil die selbst reparieren können so lang der Motor noch läuft. Aber ein modernes Fahrzeug wird dafür immer schwieriger selbst zu reparieren.
Die neuen Autos kann man doch nicht mit den alten vergleichen. Bei den neuen kann doch viel mehr kaputt gehen.
Klar haben einige neue Diesel viele km drauf ohne Probleme, aber meistens in kurzer Zeit, also regelmäßig Langstrecken wie es zu einem Diesel paßt
Mein 320d wird alles bekommen. 80 Prozent der Starts für kurze Strecken, 10 Prozent für Strecken bis 30 Kilometer und der Rest für je hunderte Kilometer
Gibt’s hier denn 320d Fahrer die weit über 200.000km gefahren sind?