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Der PHAETON aus Sicht des Handels

VW Phaeton 3D
Themenstarteram 26. Januar 2012 um 10:29

In verschiedenen Threads klingt an, dass dem Phaeton, im Volkswagen-Handel, eine eher stiefmütterliche Behandlung zu teil wird.

Das ist, in weiten Teilen des Handels, ohne Frage richtig.

 

Aber warum?

 

Die gleichen Händler sind doch in der Lage A8-Kunden zu bedienen.

Sie verkaufen und betreuen A6/Touareg, warum keine P.?

 

Im Folgenden möchte ich mal versuchen, mich dem Problem anzunähern, aus Sicht eines VW-Händlers.

Nein, das ist kein VW-AG-Bashing, Gejammer, oder eine Abrechnung mit dem "pösen" Kunden, sondern nur eine nüchterne Bestandsaufnahme, was (aus meiner Sicht) beim P. alles schief lief und läuft.

 

Wer das alles schon weiss, oder wen es nicht interessiert, der muss es nicht lesen!

 

Die VW-Handelsorganisation gliedert sich, im Wesendlichen, in drei Gruppen:

 

Da sind zum einen die inhabergeführten Familienbetriebe, mit 1-3 Autohäusern und 5 bis 100 Mitarbeitern. Abschon diese Gruppe mächtig schrumpft, bilden diese Betriebe noch immer das Rückrad des VW-Handels und verkaufen (in Summe) die Hälfte der Fahrzeuge in Deutschland und das Groß der Werkstatt-Stunden und Teile.

 

Dann gibt es noch die (stark wachsende) Gruppe der größeren Handelsgruppen, mit 5 bis 30(!) Autohäusern und bis zu 5.000 (!) Mitarbeitern. Diese Unternehmen sind in den letzten Jahren stark gewachsen, was der AG so gar nicht recht ist, da diese Gruppen, per se, eine Marktmacht darstellen und teilw. ganze Regionen "besetzt" haben.

Auf der anderen Seite fördert die AG, durch immer höhere Standarts und Anforderungen, gerade das Wachstum dieser Gruppen.

 

Die dritte Gruppe bilden die VW-eigenen Betriebe, die sog. Retail-Betriebe. Diese Unternehmen sind 100%ige Töchter der VW-AG. Meist sind es ehem. Handels-Gruppen, die in die Insolvenz gingen, oder wo diese drohte, sich aber in Metropolregionen befinden, die VW nicht "unbesetzt" lassen kann. Beispiele hierfür sind z.B. die MAHAG-Betriebe in München, oder (ganz aktuell) die Stietenroth-Gruppe in Hannover.

Die Retail-Betriebe erfüllen drei wichtige Funktionen für die AG, sie vermeiden unbesetzte Märkte, sind Ablassventil für "schwierige" Fahrzeuge (z.B.Phaeton), vor allem aber dämpfen sie das Wachstum der großen Handels-Gruppen.

 

Jetzt fragt sich der Leser, was hat das alles mit dem P. zu tun? Auf den ersten Blick nichts, man muss es aber wissen, um das Weitere zu verstehen.

 

Anfang des letzten Jahrzehnts sollte nun also aus dem Projekt D1, der Phaeton entstehen.

Ein Fahrzeug der automobilen Oberklasse, das "anders" sein sollte. Es sollte anders produziert (Manufaktur), anders beworben und anders vertrieben werden.

 

Anfangs sollten (mussten) sich die Händler für den Verkauf des P. "qualifizieren", es sollten teure Möbel angeschafft, ein blödes Sofa musste in den Show-Room (kein Witz!) und der P. durfte nicht neben dem Polo stehen.

Die Verkäufer (die schon Jahre/Jahrzehnte Autos verkauften) sollten sich speziellen "Oberklassetrainings" unterziehen.....

Die Spitze war aber, dass parallel eigene "Oberklasse-Verkäufer" geschaffen werden sollten, die den P., an den Händlern vorbei, direkt vertreiben sollten.

 

Dem Handel, der mit dem A8 schon ein (sehr erfolgreiches) Oberklassemodell hatte, wurde also gesagt:" Den verkaufen wir mal lieber selber, ihr seit zu blöd dazu. Und denen von euch, die ihn doch verkaufen möchten, müssen wir es erstmal beibringen."

Die Reaktion des Handels war (sinngemäß),"dann behaltet ihn halt!".

Die kleineren Händler sahen keinen Sinn darin, für ein zweites Oberklassemodell, irgendwelche Investitionen zu tätigen. Der A8 lief gerade gut und mauserte sich zur dritten Kraft in der Oberklasse, wozu sich arrogant belehren lassen, um einen Wettbewerber im eigenen Hause zu haben?

 

Die Handelsgruppen sahen keine besonderen Rendite-Chancen und ließen sich vom Hersteller schon mal gar nicht so behandeln.

 

Blieben noch die Retail-Betriebe,... gut, die "mussten" ja. Aber auch hier ist "müssen" noch lange nicht "wollen".

Zudem arbeiten viele Retail-Betriebe oft in einer Struktur, die (vorsichtig ausgedrückt) noch erkennen lässt, warum diese Betriebe vom Hersteller gekauft werden mussten.

 

Schon die Markteinführung geriet also zu Desaster.

In den großen Häusern stand irgendwo ein Phaeton rum, verkaufen sollte ihn entweder ein erfahrener Oberklasse-Verkäufer (der aber am A8 mehr verdiente), ober ein "frischer", der weder Ahnung von Oberklasse hatte, noch Zugang zu Adressen oder gar Kontakte.

In der "Fläche", also bei den kleineren Betrieben, fand der P. erst gar nicht statt.

 

In der Folge blieb der P. nicht nur weit hinter den Erwartungen zurück, nein, Anspruch und Wirklichkeit spielten in unterschiedlichen Welten. Die AG reagierte, wie ein Konzern immer reagiert, über den Preis. Es gab supersonder Finanzierungen, irre Valuta, Boni etc...von Standarts war auf einmal keine Rede mehr....

Kurz, das Ding wurde verramscht.

Einige Händler sahen darin eine Chance und "verramschten" den P. nun ihrerseits, was (zunächst) für höhere Absatzzahlen und (für diese Händler) für ansehnliche Renditen sorgte, anfänglich.

Die VW-Bank verleaste die Fahrzeuge zu irren Konditionen, an wirklich jeden, der irgendwie lesen und schreiben konnte. Da wurden Bonitäten akzeptiert, für die es normalerweise einen Polo gäbe.

Die, fast zwangsläufige, Folge (da ja nach wie vor kaum Fahrzeuge regulär in den Markt kamen) waren irre Anteile an Sicherstellungen und ein ins Bodenlose stürzender Restwert.

Das tat vielen, die den P. "verramschten" bitter weh, manchen brach es auch das Genick. Da waren teilweise Restwerte kalkuliert, die doppelt so groß waren, wie die tatsächlich erzielbaren Verkausferlöse. Das da leicht mal 20.000€ an einem Phaeton-Rückläufer "kaputt gingen" war keine Seltenheit.

 

Der Ruf des Phaeton, als Renditekiller, war ein für alle Mal gesetzt.

Das die "VIP-Betreuung", die ja nicht nur den Kunden, sondern auch den Händlern versprochen worden war, zurückgefahren wurde, machte es noch schlimmer.

 

Lange Rede, kurzer Sinn, für die meisten Händler war der Phaeton ein umständlicher, margenschwacher A8-Konkurent, den man besser nicht im Show-Room und schon gar nicht im Gebrauchtwagenbestand hatte.

 

Und heute?

 

Nun, die Ertragssituation hat sich zwar gebessert (Restwertstützung etc..), dennoch ist der P. (zumindest in Europa) noch weit davon entfernt "alleine" laufen zu können.

Die kleinen Händler stellen sich, schon aus Liquiditätserwägungen, keine 100.000€ Fahrzeuge hin, und wenn dann A8 oder Touareg.

Diese Händler (ich erwähnte es) stellen schonmal die Hälfte des Marktes.

Für die Kapitalbindung, die ein 120.000€ Phaeton darstellt, (ein Vorführer muss ein bischen was an Ausstattung haben) kann sich der Händler auch 15 UP!´s hinstellen (die er garantiert los wird), oder 2 A6, 4Passat/A4, 6Gölfe, 8Polos.....alles Fahrzeuge, die er mit Ertrag verkaufen kann. 

 

Es ist noch immer ein großes Risiko, einen P. als Vorführwagen zu halten.

Da der P. in Deutschland noch immer bescheidene (reale) Zulassungszahlen hat, wird er im Konzern vielen Führungskräften "empfohlen", das sorgt (zunächst) für Zulassungen und Marktanteile, die Krux ist aber, dass diese Werksdienstwagen (oft falsch als "Vorstandsfahrzeug" angepriesen) in den Markt spülen und das zu Preisen, die es dem Händler fast unmöglich machen, an eigenen ehem. Dienst-/Vorführwagen etwas zu verdienen.

Und da beisst sich die berühmte Katze, in den nicht minder berühmten Schwanz.

 

Folge:

Kaum ein Händler "hält" sich einen Phaeton (die Retail-Betriebe mal ausgenommen) und wenn, ist es oft ein (aus der Not heraus) wiederzugelassener Rückläufer, kein neustes Modell, zum "zeigen". Sieht man mal einen Phaeton mit Autohausbeklebung, ist es oft noch ein GP2, das muss man sich mal vorstellen! Der GP3 ist bald 2Jahre am Markt!

 

Innerhalb der größeren Unternehmensgruppe, der "mein" Haus angehört, bildet dieses so etwas wie den inoffiziellen "Phaeton-Stützpunkt", ich habe momentan ca. 35 Phaeton im aktiven Kundenbestand, das ist viel, steht aber ca. 90 A8 und über 150 Touareg gegenüber. Denoch ist es nicht so, dass sich das "Phaeton-Engagement" meines Hauses, auszahlen würde. Man kann zwar "Abstrahlungseffekte" beobachten (wenn der Mann einen P. fährt, fährt die Frau, in der Regel, keinen Opel), aber der Ertrag, nach 5 Jahren Phaeton, ist dennoch, gerade mal bei "0".

 

Allein die völlig unmögliche Motorenpalette...obsdchon die Top-Triebwerke (3,0TFSI, 4,2FSI, 4,2TDI, 2,8FSI) doch vorhanden sind!!!!

 

Warum machen wir es trotzdem?

Nun, ich kann es mir leisten!

Wegen der sehr guten Entwicklung meines Hauses, werden mir meine "Spleens", Phaeton und Ethanol, seitens des Gesellschafters, verziehen.

Ausserdem stirbt die Hoffnung ja zuletzt, der V8/A8 hat auch ewig gebraucht, um sich zu entwickeln und der Phaeton-Kunde ist ein sehr umgänglicher, der in der Regel NICHT vom A8 kommt, sondern eher vom Mercedes oder Lexus.

Wenn jedoch die Stützung, seitens der AG, irgendwann mal wegfallen sollte und der Phaerton "Geld verdienen" muss, dann (so fürchte ich), ist es mit dem P., in dieser Form, für Europa vorbei.

 

Dennoch ist der Phaeton das (aus meiner Sicht) schönste und stimmigste Fahrzeug ,im Konzern (er kann ja nix dafür).

Ob ich allerdings (nach dem V8) wieder einen Phaeton als Dienstwagen nehme, oder ob ich auf den "sicheren Renditebringer" Touareg umsteige, steht noch bin den Sternen.

 

Vielleicht setzen sich die "Phaetonisten" innerhalb der AG ja mal gegen die "Audianer" durch und der P. erhält attraktive Triebwerke und aktuelle Technologien (???), dass wär mal was....:)

 

Ich hoffe, ich habe, dem ein oder anderen das "Problem", das der Handel mit dem P. hat, ein wenig näher gebracht.

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. Januar 2012 um 10:29

In verschiedenen Threads klingt an, dass dem Phaeton, im Volkswagen-Handel, eine eher stiefmütterliche Behandlung zu teil wird.

Das ist, in weiten Teilen des Handels, ohne Frage richtig.

 

Aber warum?

 

Die gleichen Händler sind doch in der Lage A8-Kunden zu bedienen.

Sie verkaufen und betreuen A6/Touareg, warum keine P.?

 

Im Folgenden möchte ich mal versuchen, mich dem Problem anzunähern, aus Sicht eines VW-Händlers.

Nein, das ist kein VW-AG-Bashing, Gejammer, oder eine Abrechnung mit dem "pösen" Kunden, sondern nur eine nüchterne Bestandsaufnahme, was (aus meiner Sicht) beim P. alles schief lief und läuft.

 

Wer das alles schon weiss, oder wen es nicht interessiert, der muss es nicht lesen!

 

Die VW-Handelsorganisation gliedert sich, im Wesendlichen, in drei Gruppen:

 

Da sind zum einen die inhabergeführten Familienbetriebe, mit 1-3 Autohäusern und 5 bis 100 Mitarbeitern. Abschon diese Gruppe mächtig schrumpft, bilden diese Betriebe noch immer das Rückrad des VW-Handels und verkaufen (in Summe) die Hälfte der Fahrzeuge in Deutschland und das Groß der Werkstatt-Stunden und Teile.

 

Dann gibt es noch die (stark wachsende) Gruppe der größeren Handelsgruppen, mit 5 bis 30(!) Autohäusern und bis zu 5.000 (!) Mitarbeitern. Diese Unternehmen sind in den letzten Jahren stark gewachsen, was der AG so gar nicht recht ist, da diese Gruppen, per se, eine Marktmacht darstellen und teilw. ganze Regionen "besetzt" haben.

Auf der anderen Seite fördert die AG, durch immer höhere Standarts und Anforderungen, gerade das Wachstum dieser Gruppen.

 

Die dritte Gruppe bilden die VW-eigenen Betriebe, die sog. Retail-Betriebe. Diese Unternehmen sind 100%ige Töchter der VW-AG. Meist sind es ehem. Handels-Gruppen, die in die Insolvenz gingen, oder wo diese drohte, sich aber in Metropolregionen befinden, die VW nicht "unbesetzt" lassen kann. Beispiele hierfür sind z.B. die MAHAG-Betriebe in München, oder (ganz aktuell) die Stietenroth-Gruppe in Hannover.

Die Retail-Betriebe erfüllen drei wichtige Funktionen für die AG, sie vermeiden unbesetzte Märkte, sind Ablassventil für "schwierige" Fahrzeuge (z.B.Phaeton), vor allem aber dämpfen sie das Wachstum der großen Handels-Gruppen.

 

Jetzt fragt sich der Leser, was hat das alles mit dem P. zu tun? Auf den ersten Blick nichts, man muss es aber wissen, um das Weitere zu verstehen.

 

Anfang des letzten Jahrzehnts sollte nun also aus dem Projekt D1, der Phaeton entstehen.

Ein Fahrzeug der automobilen Oberklasse, das "anders" sein sollte. Es sollte anders produziert (Manufaktur), anders beworben und anders vertrieben werden.

 

Anfangs sollten (mussten) sich die Händler für den Verkauf des P. "qualifizieren", es sollten teure Möbel angeschafft, ein blödes Sofa musste in den Show-Room (kein Witz!) und der P. durfte nicht neben dem Polo stehen.

Die Verkäufer (die schon Jahre/Jahrzehnte Autos verkauften) sollten sich speziellen "Oberklassetrainings" unterziehen.....

Die Spitze war aber, dass parallel eigene "Oberklasse-Verkäufer" geschaffen werden sollten, die den P., an den Händlern vorbei, direkt vertreiben sollten.

 

Dem Handel, der mit dem A8 schon ein (sehr erfolgreiches) Oberklassemodell hatte, wurde also gesagt:" Den verkaufen wir mal lieber selber, ihr seit zu blöd dazu. Und denen von euch, die ihn doch verkaufen möchten, müssen wir es erstmal beibringen."

Die Reaktion des Handels war (sinngemäß),"dann behaltet ihn halt!".

Die kleineren Händler sahen keinen Sinn darin, für ein zweites Oberklassemodell, irgendwelche Investitionen zu tätigen. Der A8 lief gerade gut und mauserte sich zur dritten Kraft in der Oberklasse, wozu sich arrogant belehren lassen, um einen Wettbewerber im eigenen Hause zu haben?

 

Die Handelsgruppen sahen keine besonderen Rendite-Chancen und ließen sich vom Hersteller schon mal gar nicht so behandeln.

 

Blieben noch die Retail-Betriebe,... gut, die "mussten" ja. Aber auch hier ist "müssen" noch lange nicht "wollen".

Zudem arbeiten viele Retail-Betriebe oft in einer Struktur, die (vorsichtig ausgedrückt) noch erkennen lässt, warum diese Betriebe vom Hersteller gekauft werden mussten.

 

Schon die Markteinführung geriet also zu Desaster.

In den großen Häusern stand irgendwo ein Phaeton rum, verkaufen sollte ihn entweder ein erfahrener Oberklasse-Verkäufer (der aber am A8 mehr verdiente), ober ein "frischer", der weder Ahnung von Oberklasse hatte, noch Zugang zu Adressen oder gar Kontakte.

In der "Fläche", also bei den kleineren Betrieben, fand der P. erst gar nicht statt.

 

In der Folge blieb der P. nicht nur weit hinter den Erwartungen zurück, nein, Anspruch und Wirklichkeit spielten in unterschiedlichen Welten. Die AG reagierte, wie ein Konzern immer reagiert, über den Preis. Es gab supersonder Finanzierungen, irre Valuta, Boni etc...von Standarts war auf einmal keine Rede mehr....

Kurz, das Ding wurde verramscht.

Einige Händler sahen darin eine Chance und "verramschten" den P. nun ihrerseits, was (zunächst) für höhere Absatzzahlen und (für diese Händler) für ansehnliche Renditen sorgte, anfänglich.

Die VW-Bank verleaste die Fahrzeuge zu irren Konditionen, an wirklich jeden, der irgendwie lesen und schreiben konnte. Da wurden Bonitäten akzeptiert, für die es normalerweise einen Polo gäbe.

Die, fast zwangsläufige, Folge (da ja nach wie vor kaum Fahrzeuge regulär in den Markt kamen) waren irre Anteile an Sicherstellungen und ein ins Bodenlose stürzender Restwert.

Das tat vielen, die den P. "verramschten" bitter weh, manchen brach es auch das Genick. Da waren teilweise Restwerte kalkuliert, die doppelt so groß waren, wie die tatsächlich erzielbaren Verkausferlöse. Das da leicht mal 20.000€ an einem Phaeton-Rückläufer "kaputt gingen" war keine Seltenheit.

 

Der Ruf des Phaeton, als Renditekiller, war ein für alle Mal gesetzt.

Das die "VIP-Betreuung", die ja nicht nur den Kunden, sondern auch den Händlern versprochen worden war, zurückgefahren wurde, machte es noch schlimmer.

 

Lange Rede, kurzer Sinn, für die meisten Händler war der Phaeton ein umständlicher, margenschwacher A8-Konkurent, den man besser nicht im Show-Room und schon gar nicht im Gebrauchtwagenbestand hatte.

 

Und heute?

 

Nun, die Ertragssituation hat sich zwar gebessert (Restwertstützung etc..), dennoch ist der P. (zumindest in Europa) noch weit davon entfernt "alleine" laufen zu können.

Die kleinen Händler stellen sich, schon aus Liquiditätserwägungen, keine 100.000€ Fahrzeuge hin, und wenn dann A8 oder Touareg.

Diese Händler (ich erwähnte es) stellen schonmal die Hälfte des Marktes.

Für die Kapitalbindung, die ein 120.000€ Phaeton darstellt, (ein Vorführer muss ein bischen was an Ausstattung haben) kann sich der Händler auch 15 UP!´s hinstellen (die er garantiert los wird), oder 2 A6, 4Passat/A4, 6Gölfe, 8Polos.....alles Fahrzeuge, die er mit Ertrag verkaufen kann. 

 

Es ist noch immer ein großes Risiko, einen P. als Vorführwagen zu halten.

Da der P. in Deutschland noch immer bescheidene (reale) Zulassungszahlen hat, wird er im Konzern vielen Führungskräften "empfohlen", das sorgt (zunächst) für Zulassungen und Marktanteile, die Krux ist aber, dass diese Werksdienstwagen (oft falsch als "Vorstandsfahrzeug" angepriesen) in den Markt spülen und das zu Preisen, die es dem Händler fast unmöglich machen, an eigenen ehem. Dienst-/Vorführwagen etwas zu verdienen.

Und da beisst sich die berühmte Katze, in den nicht minder berühmten Schwanz.

 

Folge:

Kaum ein Händler "hält" sich einen Phaeton (die Retail-Betriebe mal ausgenommen) und wenn, ist es oft ein (aus der Not heraus) wiederzugelassener Rückläufer, kein neustes Modell, zum "zeigen". Sieht man mal einen Phaeton mit Autohausbeklebung, ist es oft noch ein GP2, das muss man sich mal vorstellen! Der GP3 ist bald 2Jahre am Markt!

 

Innerhalb der größeren Unternehmensgruppe, der "mein" Haus angehört, bildet dieses so etwas wie den inoffiziellen "Phaeton-Stützpunkt", ich habe momentan ca. 35 Phaeton im aktiven Kundenbestand, das ist viel, steht aber ca. 90 A8 und über 150 Touareg gegenüber. Denoch ist es nicht so, dass sich das "Phaeton-Engagement" meines Hauses, auszahlen würde. Man kann zwar "Abstrahlungseffekte" beobachten (wenn der Mann einen P. fährt, fährt die Frau, in der Regel, keinen Opel), aber der Ertrag, nach 5 Jahren Phaeton, ist dennoch, gerade mal bei "0".

 

Allein die völlig unmögliche Motorenpalette...obsdchon die Top-Triebwerke (3,0TFSI, 4,2FSI, 4,2TDI, 2,8FSI) doch vorhanden sind!!!!

 

Warum machen wir es trotzdem?

Nun, ich kann es mir leisten!

Wegen der sehr guten Entwicklung meines Hauses, werden mir meine "Spleens", Phaeton und Ethanol, seitens des Gesellschafters, verziehen.

Ausserdem stirbt die Hoffnung ja zuletzt, der V8/A8 hat auch ewig gebraucht, um sich zu entwickeln und der Phaeton-Kunde ist ein sehr umgänglicher, der in der Regel NICHT vom A8 kommt, sondern eher vom Mercedes oder Lexus.

Wenn jedoch die Stützung, seitens der AG, irgendwann mal wegfallen sollte und der Phaerton "Geld verdienen" muss, dann (so fürchte ich), ist es mit dem P., in dieser Form, für Europa vorbei.

 

Dennoch ist der Phaeton das (aus meiner Sicht) schönste und stimmigste Fahrzeug ,im Konzern (er kann ja nix dafür).

Ob ich allerdings (nach dem V8) wieder einen Phaeton als Dienstwagen nehme, oder ob ich auf den "sicheren Renditebringer" Touareg umsteige, steht noch bin den Sternen.

 

Vielleicht setzen sich die "Phaetonisten" innerhalb der AG ja mal gegen die "Audianer" durch und der P. erhält attraktive Triebwerke und aktuelle Technologien (???), dass wär mal was....:)

 

Ich hoffe, ich habe, dem ein oder anderen das "Problem", das der Handel mit dem P. hat, ein wenig näher gebracht.

 

16 weitere Antworten
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16 Antworten

Du bestätigst das, was schon immer hier geschrieben wurde.

peso

Themenstarteram 26. Januar 2012 um 10:51

Zitat:

Original geschrieben von tcsmoers

Du bestätigst das, was schon immer hier geschrieben wurde.

 

peso

Ja, klar.

Ich habe das alles auch schon irgendwo verstreut geschrieben. Ich wollte es aber mal zusammenfassen, damit ein Bild draus wird. Ich glaube vielen Foristen war das Ausmaß des vermasselten Produktstarts so nicht klar. Auch nicht unbedingt die (tatsächliche) Absatzsituation oder das Werksdienstwagen-Problem, jedenfalls nicht in der Tiefe.

 

Es wirkt sich aber (unmittelbar) auf die Betreuung des Kunden aus, leider.

Danke für diesen sehr interessant geschriebenen Bericht. Deine Infos "decken" sich mit den bisherig hier geposteten Erfahrungen, interessant aber , das mal jemand aus Verkäufer/Vertriebssicht diese Dinge beschreibt.

Zwei Komponenten hast du noch vergessen:

1. Es muss irgendetwas vorgefallen sein bei den Präsentationen zwischen VW und den Motorjournalisten. "Man" hüllt bis heute diesen Vorgang in Schweigen. Das hatte zur Folge, das die Motorjournalie übelste Hasstiraden los liess. Teilweise haben aber auch die Mitbewerber sich einen Spass daraus gemacht, es dem "Newby der Oberklasse" mittels Kontakten zur ams oder autobild besonders schwer zu machen.

2. Durch ( wie du schon beschrieben hast ) unmögliche Verfahrensweisen der ersten Zeit , haben die örtlichen VW Händler nicht nur den Phaeton nicht verkauft , sondern sie haben ihn im nettesten Fall totgeschwiegen , in den meisten Fällen lächerlich gemacht und bekämpft. Und das, weil VW mit einer oberlehrerhaften arroganten Art ( O-Ton VAG Verlaufsleiter ) die Händlerschaft brüskiert hatte. ***

Dem früher am Markt grassierenden vorrauseilendem Ruf ( Flop ) des Phaeton wurde hauptsächlich nur durch die Händlerschaft geschürt.

der größte Feind des Phaeton ist und bleibt ( auch zur Zeit ) der örtliche VW Händler . Ausnahmen gibts natürlich auch.

dsu

*** im Nachherein hat VW diesen "Vorfall" versucht gradezuziehen , die Händlerschaft hat aber weiter die "beleidigte Leberwurst" gespielt...

Zitat:

Original geschrieben von saturn78

Vielleicht setzen sich die "Phaetonisten" innerhalb der AG ja mal gegen die "Audianer" durch und der P. erhält attraktive Triebwerke und aktuelle Technologien (???), dass wär mal was....:)

Ich könnte mir gut vorstellen, das das bei der Technologie mal eintreffen wird. Solang aber die hubraumstärksten Konzern Aggregate mit den 4 Ringen verziert sein werden , solang wird Audi immer exclusiv die neuesten Motormodifikationen und updates erhalten und darauf aufpassen , das der eigendlich ( meine Ansicht ) höherwertige Phaeton schön permanent eine Schwachstelle implementiert bekommt.

Das war übrigens schon damals Hauptkritikpunkt als der V10 TDI , der ja ein VW Aggregat ist , weggemoppt wurde. Der Audi-Fraktion waren da einfach imigetechnisch 2 Zylinder und zuviel Drehmoment dran zuviel. Das musste bekämpft werden. An den DPFs hats ganz gewiss nicht gelegen.

Themenstarteram 26. Januar 2012 um 12:05

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffuser

Danke für diesen sehr interessant geschriebenen Bericht. Deine Infos "decken" sich mit den bisherig hier geposteten Erfahrungen, interessant aber , das mal jemand aus Verkäufer/Vertriebssicht diese Dinge beschreibt.

 

Zwei Komponenten hast du noch vergessen:

1. Es muss irgendetwas vorgefallen sein bei den Präsentationen zwischen VW und den Motorjournalisten. "Man" hüllt bis heute diesen Vorgang in Schweigen. Das hatte zur Folge, das die Motorjournalie übelste Hasstiraden los liess. Teilweise haben aber auch die Mitbewerber sich einen Spass daraus gemacht, es dem "Newby der Oberklasse" mittels Kontakten zur ams oder autobild besonders schwer zu machen. 

 

Das ist sehr einfach, man ist mit der gleichen Arroganz, mit der man auf die Händler zugegangen (oder eben nicht zugegangen) ist, auf die Presse zugegangen. Beide, Händlerschaft und Presse, haben entsprechend reagiert.

 

2. Durch ( wie du schon beschrieben hast ) unmögliche Verfahrensweisen der ersten Zeit , haben die örtlichen VW Händler nicht nur den Phaeton nicht verkauft , sondern sie haben ihn im nettesten Fall totgeschwiegen , in den meisten Fällen lächerlich gemacht und bekämpft.

Dem früher am Markt grassierenden vorrauseilendem Ruf ( Flop ) des Phaeton wurde hauptsächlich nur durch die Händlerschaft geschürt.

 

Der Ruf war ja richtig, der P. war ein riesen Flop und ist (aus Händlersicht) noch immer ein kleiner Flop.

(das hat NICHTS mit dem Auto an sich zu tun). Die erfreuliche Entwicklung der Zulasungszahlen, kann nicht darüberhinweg täuschen, dass diese Fahrzeuge oft nicht "verkauft", sondern über Flotten oder Eigenzulassungen, in den Markt gepumpt werden.

 

der größte Feind des Phaeton ins der VW Händler .

 

Das könnte man so sehe, man könnte aber auch sagen, dass KEIN Händler (auch kein Rewe oder EDEKA) ein Produkt gerne anbietet, an dem er wenig bis nichts verdient. (Siehe "Dienstwagen")

 

dsu

Zitat:

*** im Nachherein hat VW diesen "Vorfall" versucht gradezuziehen , die Händlerschaft hat aber weiter die "beleidigte Leberwurst" gespielt...

Also bei mir war noch keiner und hat irgendwas "geradegezogen".  Wenn mein V8 zu einem geringeren Preis "weggeht", weil die AG Werksdienstwagen, mit irren Nachlässen "rauspumpt", um Zulassungen zu schreiben, schickt mir jedenfalls niemand einen Scheck, der den Verlust ausgleicht. 

 

Ergo muss ich mir überlegen, ob ich mir einen Vofü halte, in der Folge gibt es keine Probefahrten, ohne dieses Fahrzeug gefahren zu haben, wird sich aber kein Kunde für diesen VW entscheiden (Phaeton muss man "erleben"), ergo gibt es weniger Verkäufe, zumal hier wieder ein Neuwagen (teuer) gegen die x-Fach subventionierten Werksdienstwagen steht.

In der Folge stimmen die Marktanteile nicht, die Folge davon: Die AG setzt jeden Unterabteilungsleiter-Assistenten auf einen Phaeton, noch mehr subventionierte Fahrzeuge spülen in den Markt...

 

Solange dieser Teufelskreis nicht durchbrochen wird, wird sich die Situation nicht ändern, das kann aber nur die AG.

Vorschlag (schon 2005 vom Händlerverband angeregt): Subventionierte Vorführer für die Händler, damit die Kunden auch Phaeton fahren können. Restwertgarantien seitens der Leasing. (Bei BMW usus) Ein "echtes" Marketing. Phaeton-Pools für Präsentationen, Messen, Kundenveranstaltungen...kostenfrei...Kein "verramschen" der Fahrzeuge im Flottenmarkt.

 

Das alles konnte die AG mal, bei der Einführung des A8. Hat gut funktioniert.

 

Das hat auch nichts mit "beleidigter Leberwurst" zu tun, sondern mit betriebswirtschaftlichen Entscheidungen, für die der Händler haftet und sonst niemand. Ich kann meine Mitarbeiter jedenfalls nicht in "Zulassungen" oder "Stückzahlen" bezahlen, sondern einzig und allein in Euros. Den Händlern, die auf die Solidität und Wertbeständigkeit des Phaeton vertraut hatten, und denen 2004/2006 die Restwerte um die Ohren flogen hat jedenfalls keiner von der AG einen Blumenstrauß geschickt.

 

Solche "flops" produziert ja auch nicht nur VW-PKW. Der AUDI Q7 ist genau so ein Beispiel. Auch da wurde ein Produkt, völlig ungefragt arrogant in den Markt gedrückt und einer Händlerschaft präsentiert, die bereits einen sehr erfolgreichen Premium-SUV hatte. Auch hier das gleiche Spiel mit Restwerten und "verramschen", auch hier das gleiche Ergebnis.

Lernt eine AG daraus?

Nein, der A1 wiederholt das ganze gerade.

 

Dieser Konzern gehört zu den Besten der Welt, seine Produkte gehören stets zu den Besten ihrer Klasse. Aber manchmal frage ich mich, warum manch ein Produktstratege nicht einfach mal beim nächsten Händler anruft und Fragt:"Sag mal, was hälst denn du davon?"

 

Zitat:

Original geschrieben von saturn78

[...]

Ich hoffe, ich habe, dem ein oder anderen das "Problem", das der Handel mit dem P. hat, ein wenig näher gebracht.

Ganz herzlichen Dank für diesen ausführlichen und nachvollziehbaren Bericht und für die Mühe, die Du Dir damit gegeben hast.

Karl-Heinz

Den Vorschlag der Vorführwagen und die damit vergebenen Chancen auf Verkäufe haben wir auch des Öfteren gemacht:

Aber leider , der VW Konzern stellt in besagtes Parkhaus in der Nähe von Leipzig lieber zig , zig Autos auf das "Vergesensgleis" , anstatt mit diesen Autos Händler oder Kunden glücklich zu machen.

Mir hat die Tage jemand erzählt, das die im VW Konzern grad sehr viele Autos suchen ( und in Leipzig wurde schon gesucht :D ), und die Fahrzeugbriefe gleich dazu ! Das hätte ich von Tata-motors oder Zastava erwartet , jedoch nicht von den WOBs !

Insgesamt gesehen staunt man manchmal nur. Aber ich betone es trotzdem nochmal: Beim "Produkt" Phaeton wurde kein Anfängerfehler ausgelassen , jede WOB Dumpfbacke durfte wohl damit machen , was er ( sie ) wollte. Und trotzdem hat er das überlebt.

Wie du schon sagst:

es ist eines, wenn nicht sogar DAS stimmigste Produkte das VW hat.

dsu

am 26. Januar 2012 um 13:40

Vielen Dank für diesen erhellenden Text.

Nun verstehe ich besser, was in dem Hirn des Händlers vorgeht.

 

Und wie WOB nun damit umgeht?

Da erwarte ich Reaktionen frühestens in einigen Jahren. Wir werden sehen.

 

Uli

Dein Text gefällt mir wirklich sehr; 5 von 5 Sternen ;)

Endlich mal ein fundierter Beitrag (saturn78), der - hoffentlich - nicht wieder zerredet wird. Einige Beiträge in der Vergangenheit nahmen mir die Lust, weiter an Diskussionen teilzunehmen.

Deshalb melde ich mich nach langer Zeit mal wieder.

Die Aussagen von saturn kann ich als K u n d e nur unterstreichen und bestätigen.

Mein Autohaus hat bis heute noch keinen Phaeton im Verkaufsraum stehen, und es besteht dort auch nicht die geringste Lust Phaeton-Neuwagen zu verkaufen.

Meinen 1. Phaeton erhielt ich im Februar 2004 (V6) zu unglaublichen Konditionen. Damals schon konnte ich mir nicht vorstellen, dass mein Händler damit auf seine Kosten kommen sollte. Ein Jahr später folgte der 2. Phaeton und 2008 der 3. (diesmal V8). Auch hier jedesmal unglaubliche Konditionen.

In der Folge ging mein Händler in die Insolvenz! Der neue Eigentümer bietet seitdem keinen Phaeton mehr an.

Servicemäßig wurde und werde ich immer sehr gut bedient, da es offensichtlich eine gut ausgebildete Fachkraft in der Werkstatt gibt.

Ich bin von diesem Fahrzeug immer noch so begeistert, dass ich durchaus dazu bereit bin, wieder einen Phaeton einzusetzen (wäre der 4.) - aber - in der näheren Umgebung gibt es leider keine Möglichkeit mehr, ein Verkaufsgespräch oder eine Probefahrt durchzuführen.

Diese Situation hatte ich übrigens während der Veranstaltung in Molsheim den anwesenden VW-Verantwortlichen mitgeteilt.

Nichtdestotrotz: Es wird trotz aller Widerstände den 4. Phaeton geben. Ich bin halt hartnäckig!!

Friedrich

Zitat:

Original geschrieben von saturn78

"....Da waren teilweise Restwerte kalkuliert, die doppelt so groß waren, wie die tatsächlich erzielbaren Verkausferlöse. Das da leicht mal 20.000€ an einem Phaeton-Rückläufer "kaputt gingen" war keine Seltenheit."

@saturn78,

vielen Dank für die aufschlussreichen Zeilen. Meines Wissen wurden doch aber sämtliche Leasing-P. nach dem Leasingende vom Händler wieder abgeholt? War bei meinen bisherigen P. jedenfalls so. Und auch bei den 1%lern hat doch der Händler die Option, den Wagen nach Leasingende zu behalten, oder aber wiederum vom Werk abholen zu lassen. Wo ist insofern das finanzielle Risiko des Händlers?

 

Gruß, Filou

Toll was saturn 78 geschrieben hat, stimmt Alles, denke ich.

Doch fühle ich mich durch meine Erfahrungen bestätigt, dass man vielleicht doch zur Einführung in 2002 seitens des Konzerns ein eigenes Konzept in den Autohäusern integrieren hätte sollen. Besonders in Sachen Verkauf/Verkäufer, dieses Modell subventioniert hätte den Konzern mehr gebracht als das jahrelange Dümpeln mit Sonderkonditionen.

Aber schön das man Luxus so auch günstig bekommen kann. Schmunzelllll.

Themenstarteram 26. Januar 2012 um 15:39

Zitat:

@saturn78,

vielen Dank für die aufschlussreichen Zeilen. Meines Wissen wurden doch aber sämtliche Leasing-P. nach dem Leasingende vom Händler wieder abgeholt? War bei meinen bisherigen P. jedenfalls so. Und auch bei den 1%lern hat doch der Händler die Option, den Wagen nach Leasingende zu behalten, oder aber wiederum vom Werk abholen zu lassen. Wo ist insofern das finanzielle Risiko des Händlers?

 

Gruß, Filou

Ja, als Reaktion gab (und gibt) es diese Möglichkeit. Diese Möglichkeit lässt sich die AG aber natürlich bezahlen. Das Risiko betand darin, dass viele Händler diese Option, im Vertrauen auf stabile Restwerte, nicht gezogen haben, was direkten Einfluss auf das Geschäft hatte (mehr Marge).

Der Händler kann auch selber Werksdienstwagen verkaufen/verleasen, auch mit der "Rückgabeoption".

 

Wenn er dann aber dem Kunden noch einen Nachlass einräumt (wer kauft schon ohne Nachlass?), ist die Marge klein.

 

Desweiteren verkaufen sich auch diese Wagen nicht von selbst, es sind also noch die Nebenkosten (von der Aufbereitung bis zur Verkäuferprovision) zu berücksichtigen. Wenn man überlegt, dass ein Oberklasse-Fahrzeug ein beratungsintensives Produkt ist und (bis zum Abschluss) diverse Probefahrten, Beratungsgespräche, Farbdiskussionen.....anstehen. Wenn sich dann der Bruttoertrag auf dem Niveau eines gebrauchten Golf bewegt, oder (aus Vollkosten-Sicht) gar negativ ist, dann hätte der Verkäufer diese Zeit (aus betriebswirtschaftlicher Sicht) besser in einen 0815-Golf gesteckt.

 

Wenn man dann noch die Kosten des Vorführwagenbestandes (ohne Probefahrt dreht sich auch kein 1%er) berücksichtigt und überlegt, dass die Reklamationen, an einem ex-Werksdienstwagen, ja nicht in WOB vorgebracht werden, sondern beim Händler...Ersatzwagen...etc...

 

Oder ich betreibe das Geschäft als reines "rein-raus" Geschäft, halte keine Vorführwagen, keinen Lagerbestand, berate kaum und verticke nur 1%er mit Rückgabe. Die Beratung und die Probefahrten überlasse ich dann den anderen Händlern, dafür bin ich günstiger und der Kunde kauft (nach intensiver Beratung woanders) bei mir. Wenn ich mich schlau anstelle, kommt der Kunde von "weit weg" und lässt seine Reklamationen bei seinem Händler vor Ort, da wo er Probegefahren ist und die Beratung stattfand.

 

So geht´s natürlich auch!:rolleyes:

 

So, jetzt hab ich aber genug gejammert!

 

Eben bin ich (nach 150km schneller Autobahnfahrt) völlig entspannt aus meinem V8 gestiegen und hab so bei mir gedacht: "Heiligsch Blächle, bischt doch a feines Wägele" :)

 

Und das kann unser A8 (trotz des überlegenen 4,2FSI) so nicht!

Ja, genau diese Begeisterung zum Phaeton fehlt den meisten VW-Händlern.

Ich habe den Phaeton gekauft ohne Probefahrt, nach Kaufzusage hatte ich bei einem Anderen Händler mal kurz dringesessen, ohne das der Motor gestartet wurde. Man hatte keine Zeit für Schnellentschlossene. Und am Heimatort war es schwierig einen Termin für den Vorführwagen zu disponieren, weil ja der Geschäftsführer den Wagen kutschiert und Termine hatte ( wollte ja auch Abends mit nach Hause Fahren), das Zentrum hat Audi und VW im Umkreis von 50 km. Und unsere Firma wie auch ich privat hätten bei Standard & Poors fünf A plus Sternchen.

Als ich die "Schnauze" voll hatte , und der Lupo-Verkäufer mit gegeeltem Haar ( ca. 25 Lenze) ZWEI Wochen ÄÄÄÄÄH und Preise nannte wie ich sie selbst in 5 Minuten online aufgerufen bekam, kaufte ich woanders, Neu und ohne Finanzierung, Zack !!!

Zwei Tage nach Zulassung, ich dachte schon die Spitzelmafia wäre unterwegs, rief mich das Autohaus an, später sogar der Geschäftsführer und Gesellschafter, nachdem ich ja im Vorfeld öfters gefragt hatte, aber, zu spät. Im Showroom für den Phaeton war ich auch, mit der Nase, als der Junge ein Prospekt aus der Ecke zauberte, da waren edle Hölzer zur Bemusterung und ..........

aber neben den Wasser-Leergut-Kisten und alten Plakaten war halt wenig Platz im Stübchen, höchstens für einen Papierkorb.

Wäre damals Heute, dann würde ich mal einen von der GMD oder WOB vorbeischicken. Das meine ich mit Stiefvater des Phaeton.

Übrigens, die Entscheidung zum Phaeton fällt nicht im Autohaus, sondern viel früher, und so ist das "Beraten" nicht schwieriger wie bei einem Touran, Multivan oder auch Passat und Golf.

Die Länge der Liste ist unerheblich unterschiedlich lang. Außerdem bestellt der "Normale" Phaetonfreund keine nackte Kiste. Da sind schon fast zwanzig Aufpreise die annähernd jeder nimmt.

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