Defekte an AT-5

Opel Vectra C

Im Namen von Ostario eröffne ich eine Umfrage. Wer von Euch hatte bisher schon Defekte an seiner AT-5 und wer nicht? Wer musste den Defekt selber bezahlen? Bei wem wurde das Getriebe auf Kulanz/Garantie ersetzt?

Also, haut rein 🙂

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Bumm


hallo allerseits,

ich stimme sowohl Walter, wie auch Holger zu ihren letzten Beiträgen sehr weitgehend zu.
Ich werde demnächst hier meine Erfahrungen mit mehreren Automatikgetrieben posten.
Da das Schreiben bei mir jedoch nach System Adler erfolgt, müsst ihr euch jedoch noch etwas gedulden.
Jetzt ist auch noch eine Nachmittags-Töff-Tour angesagt, da das Wetter ja die ganze nächste Woche nichts gutes verspricht.
Bis später also!

Gruss
Ernst

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Hallo Forum,

nun also hier meine versprochenen Automatik-Erfahrungen und Einschätzungen:

Vor Jahren hatte ich einmal gelesen, dass man Fahrzeuge für Taxidienste am besten mit Automat kaufen solle, da brauche man nie eine neue Kupplung und habe keine Probleme, da eine Automatik praktisch nie kaputt gehe.

Dann kaufte ich im Jahre 2000 einen Omega MV6 mit 4-Gang-Automat, Baujahr 1994 mit 100000 km und einem Jahr Car-Garantie. Mit 130000 km machte ich dann eine grosse Pass-Tour über 650 km. Dabei forderte ich den Wagen ziemlich, z.B. habe ich einige Male vom 2. Gang manuell bei etwa 60 in den 1. Gang runtergeschaltet beim steil bergabfahren. (Der MV6 lief im 1. Gang schon 85) Ich vertraute darauf, dass so eine Automatik ja praktisch unzerstörbar wäre und wenn der Automat das zulasse, dann wäre es sicher auch in Ordnung.
2 Tage später gab es ein paar Rucke beim Retourfahren. Dann lief er noch ein paar km bis vor einen COOP- Laden wo ich einem Grosseinkauf machen musste.
Als ich eingeladen hatte und wegfahren wollte, gab es keinen Kraftschluss mehr. Ich konnte an diesem Samstag gerade noch meinem FOH anrufen, bevor er Feierabend machen wollte, dass er mich holen komme.

Es war sicher keine gute Reklame für Opel, als wir den MV6 mit der Seilwinde vor dem grossen COOP-Laden auf das Bergungsfahrzeug ziehen mussten. Zuerst einen Sintra als Ersatzwagen abladen und alle Einkaufsgüter umladen.
Der FOH sagte , dass er so einen Totalausfall noch nie gehabt habe. Der ganze Automatic-Austausch hat mich 4700 Fr gekostet.

Heute gehe ich davon aus, dass der Schaden nicht, oder erst viel später passiert wäre, wenn ich schonender mit dem Getriebe umgegangen wäre.
Ich habe auch oft manuell eingegriffen, um mit dem Motor zu bremsen und damit Bremsbeläge zu sparen. Heute denke ich, dass Bremsbeläge jedoch einiges billiger sind als eine neue Automatic.

Bei einem weiteren MV6, den ich mit 65000 km kaufte und mit 142000 km gegen einen Signum 2.2direct eintauschte, weil ich mich vor kommenden Reparaturen fürchtete und mir der Benzinverbrauch im häufigen Kurzstreckenbetrieb zu hoch war, gab es keine Probleme, wenigstens mit der Automatik nicht, dafür musste das Lenkgetriebe wegen Undichtigkeit ersetzt werden, später der Luftmengenmesser. Auch beim 2 MV6 wurde der Wärmetauscher für die Kühlung des Automatenoels undicht, sodass Kühlwasser nachgefüllt werden musste. Doch dies nur nebenbei bemerkt. Ich berichte ja über die Automatikerfahrungen.

Beim Signum geht bis jetzt alles perfect, habe aber erst 9000 km damit zurückgelegt. (Total 29000 Km)

Bei einem Opel Astra 1.6 L Caravan mit Automatik, der jetzt 154000 km auf der Uhr hat, gab es noch kein ernsthaftes Problem, ausser dass er, vor allem vom 1. in den 2. Gang, wenn er noch kalt ist, ziemlich unsanft schaltet. Auch kommt es schon lange ab und zu vor, dass er beim Starten im 3. Gang losfährt und dann auch drin bleibt. Dann muss kurz angehalten werden und der Motor neu gestartet werden, dann ist wieder alles i.O. Also man kann gut leben damit. Aergerlich ist nur der Rost, der schon überall nagt, besonders jetzt nach dem Winter braucht er etwas Kosmetik-Zuwendung. (Baujahr 1997)

Die Ausfallrate von ca 33% laut der Umfrage bei den AT5 Getrieben ist sicher überdurchschnittlich hoch und nach heutigem Technikstand nicht tolerierbar. Ich glaube, dass es bei diesem Getriebe deshalb besonders stark auf die Einsatzbedingungen und die Fahrweise ankommt. Sicher kann man sagen, dass so ein Getriebe schliesslich aushalten müsse, wozu es gebaut wurde. Aber es spielt halt schon immer noch eine grosse Rolle, wie sorgfältig man mit einem Gebrauchsteil umgeht und ob man ein bisschen technisches Gespür hat. Rucke irgendwelcher Art durch falsche Bedienung (z.B. von N auf D und schon Gas geben und ähnliches und so zurückschalten, dass die Drehzahl auf mehr als 3000 ansteigt, erachte ich nicht für förderlich.

Wo die echt schädliche Drehzahlgrenze beim Zurückschalten liegt, würde mich interessieren. Aber da kann wohl kaum jemand etwas zuverlässiges dazu sagen.

Im Prinzip ist es sicher so, dass jeder Schaltvorgang einen minimalen Verschleiss bringt, ob er nun manuell oder durch die Automatik erfolgt. Ob dem Motor oft hohe Leistung mit hohem Ausdrehen der Gänge abgefordert wird oder nicht, hat sicher auch Auswirkungen auf die Lebensdauer, vor allem, wenn das Getriebe eben anfällig ist. Wenn ich mir aber den Unterschied zu einem manuellen Getriebe vor Augen halte, so nehme ich schon lieber ein automatisches Getriebe und behandle es gefühlvoll, zumal mir je länger je mehr, bei den Benzinpreisen ein oekonomischer Fahrstiel wichtig wird. Auf kurvigen Bergstrecken kann man die Schaltvorgänge einschränken, wenn man manuell einen passenden Gang wählt, wenn man es nicht besonders eilig hat. Wenn unbedingt nötig, schaltet es ja immer noch automatisch zurück.

Vor allem fände ich es wichtig, dass ein Hersteller von 100000 bis 150000 km wenigstens die Hälfte der Kosten übernimmt. Später weniger, vorher mehr.
Es ist sehr bedauerlich und enttäuschend, wenn ein Getriebe zwar immer komfortabler, dafür aber umso anfälliger wird und einem damit zu einer extrem oekonomischen Fahrweise buchstäblich zwingt.

Soweit meine Erfahrungen und heutige Meinung

Gruss
Ernst

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Zitat:

Original geschrieben von Walter4


Trotzdem: Ich behaupte, daß der Umgang mit ATs schon ein ordentliches Gefühl und Verständnis für Aufbau und Wirkungsweise der Automatik verlangt.

Doch genau daran könnte es z.B. bei Dir offensichtlich auch gemangelt haben.

Wie sonst ist es zu erklären, dass Du das Arbeiten im Wandlerbereich als grundsätzlich schädlich abgetan hast. Dies ist immer nur dann schädlich wenn das Getriebeöl dabei überhitzt, jedoch nicht generell.

Ich glaube also nicht, dass mangelhaftes Verständnis zum Arbeitsprinzip die Lebensdauer derart verkürzen darf.

Richtig ist in meinen Augen, dass die Lebensdauer des Getriebes durch einige Dinge herabgesetzt werden kann, z.B. durch hohe Getriebeöltemperaturen (Stadtfahrten, Fahrten mit Anhänger, Gebirgsfahrten), durch manuelles Herunterschalten (insbesondere bei höheren Drehzahlen) usw. Ein Herabsetzen der Lebensdauer darf jedoch nie in den genannten Bereich von 30.000-100.000km geschehen. Ist dies der Fall muss die Frage nach einem konstruktiven Mangel erlaubt sein.

Zitat:

Und mit "sportlichem" Gasfuß wurde mit Sicherheit manche Automatik zertrampelt.

Das muss mir erklärt werden: Wieso ist es Schuld des Endkunden, wenn ein automatisiertes Getriebe, das eben keine Schaltfehler zulassen sollte, das eben den Hydraulikdruck im Getriebe immer so optimal regeln sollte, dass Kupllungspakete nicht durchrutschen, wie soll das zertrampelt werden? Wieso sterben bei Mercedes (auch AMG, mit Ausnahme des C32) nicht die Getriebe? Der durchschnittliche AMG wird mit Sicherheit höher belastet als der durchschnittliche Opa-Vectra.

Nein, Du magst Deine Argumentation hier wiederholen, so oft Du willst, sie ist und bleibt Blödsinn. 1/3 der Leute hier haben Defekte an den AT5 gehabt. Du kannst gerne argumentieren, dass diese zertrampelt wurden. Stell Dir bitte aber mal die Frage: Wer hat hier versagt: Opel mit der Auslegung bzw. Adaption des Getriebes oder die Fahrer, wenn Fehler derart gehäuft auftreten.

P.S.: Lustig fand ich persönlich auch, dass meine letzte AT, trotz unveränderter Fahrweise, aber mit allen Modifizierungen, plötzlich gehalten hat.

Lieber J.M.G.,
Genauer lesen, nachdenken und dann schreiben!
Wie kommst Du zu der irrigen Auffassung, daß ich "den Betrieb im Wandlerbereich grundsätzlich als schädlich"abgetan habe? Mit keinem Wort! Wäre ja auch blödsinnig.
Und warum reagierst Du bissig, wenn ich behaupte, daß so manches Getriebe durch "sportliche" Mißhandlung einfach zertrampelt wurde? Auch eins zertrampelt?
Ich weiß, Du warst/bist ja der Meinung "das muß er(es) aushalten". Das halte ich schon eher für blödsinnig als Grundsatz für den Umgang mit Technik.
Merke: Der getroffene Hund bellt. (alte Volksweisheit 😉 )
MfG Walter

Mein lieber Walter,

als unbefleckter Endverbraucher, der sich über technische Funktionsweisen keine Gedanken macht, sondern nur den (teuer bezahlten) Komfort einer Automatik nutzen möchte, würde ich auch davon ausgehen, das ein Getriebe alltägliche Belastungen aushalten muss!

Wäre meine AT5 nicht nach 42000km ausgestiegen, würde ich wahrscheinlich auch heute noch dieser "Blauäugigkeit" nachgehen. Da ich aber weiß, das sie schonend behandelt werden möchte, richte ich mich zum größten Teil danach.
Fakt ist, eine Lebensdauer von ca. 30. bis 70.000km oder max. 3 Jahren ist indiskutabel und lässt die Frage nach einem konstruktiven Problem in jedem Fall zu.

Beste Grüße, von einem der seine nicht zertrampelt hat,
Bartho.

Wenn ein Getriebe bei unter 100Tkm hopps geht, da kann es nur ein konstruktiver Fehler sein....Ich kann wohl als Endverbraucher erwarten, dass mein AT auch sportliches fahren aushält😰

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Zitat:

Original geschrieben von Walter4


Und warum reagierst Du bissig, wenn ich behaupte, daß so manches Getriebe durch "sportliche" Mißhandlung einfach zertrampelt wurde? Auch eins zertrampelt?

Ganz einfach: Wird ein Fahrzeug im Geltungsbereich des StVG bewegt und geht dann ein Getriebe unter 100.000km kaputt (um mal eine Kennzahl aus dem Lastenheft vieler Großserienhersteller zu nennen), dann kann man schlichtweg nicht von kaputttrampeln sprechen. Es wurde KEIN Getriebe kaputtgetrampelt. Deine Thesen in dem Bereich sind völlig haltlos.

Anders ausgedrückt: Wenn Dein Dach jetzt bei dem ersten Regentropfen wegrostet, soll ich dann sagen: Unsachgemäße Benutzung? Fahr halt nicht mehr bei Regen! Ne Du.

Von einem, der erst bei dem Dritten Getriebe Ruhe hatte (bei unveränderter Fahrweise). Von einem, der es leid ist, wenn hier einige über 1/3 der Nutzer unterstellen, sie seien zu blöd Automatik zu fahren. Selbst wenn es so ist: Wieso macht dann Opel die Getriebe nicht Idiotensicher?

Stichworte:
(1) maximale Schaltdrehzahl (übrigens, die Maximaldrehzahl des Z32SE liegt über der zulässigen Drehzahl des AF33...)
(2) Drehmomentbegrenzung (auch bei Schaltvorgängen und Gangabhängig)
usw.

Ne Du: Es ist schlichtweg unverschämt den Usern Unvermögen zu unterstellen, bloß weil Du Glück hattest.

Bei 32000 Km totalausfall, alles auf Garantie,habe jetzt 50000 Km mit dem zweiten Getriebe gefahren ohne Probleme.

Nun wollen wir doch mal die Kirche im Dorf lassen, lieber J.M.G. :

1. Es ist völlig klar, daß die Mehrzahl der User mit Schäden ihr Getriebe NICHT zertrampelt haben. Ich habe auch nie das Gegenteil behauptet.
2. Daraus folgt, daß es Schäden gab/gibt, die auf das Getriebe selbst zurückzuführen sind. Habe ich auch nie bestritten.
3. Bleiben die Fälle, in denen durch unsachgemäße Behandlung Schäden provoziert wurden und die dann nach kurzer Laufzeit auftraten. Wieviele prozentual zu Fall 2. oder Fall 3. gehören, weiß keiner. Ich vermute aber mehr als Ausnahmen unter 3.
Ne Du: Daß es sowas gar nicht gibt, kann man doch nur ziemlich blauäugig behaupten.
"Den Usern" (-was für ein unsinnige Verallgemeinerung!) Unvermögen zu unterstellen, wäre natürlich unverschämt. Es aber völlig bei jedem auszuschließen, wäre naiv bis dumm.
4. Daß Automatik- (Wandler)Getriebe empfindlicher auf Mißhandlung reagieren als normale Schaltgetriebe ist eine Binsenweisheit. Das kann man auch nachlesen, u.a. in den "Automatik-Threads" hier bei VW, MB, BMW und Ford. Vor allem, wenn dort "Sportfahrer" zu Wort kommen.

Da frage ich mich nur nach dem Grund der Aufregung von Leuten, die nicht persönlich angesprochen wurden, damit nicht gemeint waren und denen ich folglich auch nichts unterstellt habe. 🙂
MfG Walter
(-lies Barthos Meinung oben mal nach. Der sagt Vernünftiges!)

Beim Thema AT5 wird hier nicht nur das Getriebeöl heiß ... 😁

Zitat:

Original geschrieben von Walter4


wenn ich behaupte, daß so manches Getriebe durch "sportliche" Mißhandlung einfach zertrampelt wurde?

Wie geht denn das?

Da komm ich mit meinen Schuhen gar nicht hin.😕

Hab nämlich (nach Walter4) die AT-zerstörende Schuhgröße 45.😰

Was ich aber weiss ist, daß Schneebälle tödlich sein können.😁😁

@ JMG

Wie kommst Du auf 1/3 Ausfälle?

Bis jetzt haben sich nur 33 User mit "ohne AT-Ausfall" gemeldet.

Knapp 50 Ausfälle habe ich schon dokumentiert und da ist daß letzte 3/4 Jahr noch gar nicht dabei.😎

Und jaaaa ich weiß daß die Umfrage nicht wirklich aussagefähig ist.

Gruß Sven

Zitat:

Original geschrieben von AALHAI



Zitat:

Original geschrieben von Walter4


wenn ich behaupte, daß so manches Getriebe durch "sportliche" Mißhandlung einfach zertrampelt wurde?
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Wie geht denn das?

...
...Gruß Sven

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Na, da kann ich Dir ein paar todsichere Tipps geben:

1. Beim Anfahren von N auf D und fast zeitgleich aufs Gas braatzen (die Automatik soll sich gefälligst beeilen, was heißt hier kurze Schaltpause?);
2. Immer die Gänge bis ultimo ausdrehen (-"sportlich" halt), natürlich mit Vollgas;
3. Zum Beschleunigen immer in "Kickdown" treten (dafür ist er ja da);
4. Zum Runterschalten grundsätzlich"manual" nutzen, hohe Drehzahlen dabei nicht fürchten (die Automatik wird's schon richten).
Die Betonung dabei liegt nicht auf "nach Bedarf" sondern auf "gewohnheitsmäßig", -weil eben sportlich.
Dein AT-5 (AT-6) wird's Dir danken. Irgendwann. 😉
MfG Walter

Zitat:

1. Beim Anfahren von N auf D und fast zeitgleich aufs Gas braatzen (die Automatik soll sich gefälligst beeilen, was heißt hier kurze Schaltpause?);

Bullshit. Hat keiner behauptet und vor allem sollte das auch nicht gehen. Jede vernünftige AT-Logik verlangt, dass der Bremslichtschalter ausgelöst ist (also die Bremse getreten ist) und die Drehzahl unter einem bestimmtem Level ist. Das ist beim Vectra garantiert auch so. Ist es nicht so: Fehlkonstruktion.

Ich würde jedoch NICHT ausprobieren, ob es beim Vectra auch umgesetzt ist (ist es aber zu 99,99999999%). Denn wenn nicht werden die Kupplungen der ersten Fahrstufe tatsächlich ruckartig belastet - das machen die nicht mit.

Aber: So einen Tip habe ich hier noch nie (!) gelesen!

Zitat:

2. Immer die Gänge bis ultimo ausdrehen (-"sportlich" halt), natürlich mit Vollgas;
3. Zum Beschleunigen immer in "Kickdown" treten (dafür ist er ja da);

Korrekt. Das muss er abkönnen (wobei ich mich natürlich frage, wer so fährt. Jeder, der mal ein PCM-Speicher ausgelesen hat, weiß dass der Volllastanteil deutlich unter 3% ist!

Zitat:

Original geschrieben von J.M.G.



Zitat:

1. Beim Anfahren von N auf D und fast zeitgleich aufs Gas braatzen (die Automatik soll sich gefälligst beeilen, was heißt hier kurze Schaltpause?);

Bullshit. Hat keiner behauptet und vor allem sollte das auch nicht gehen. [...]
Aber: So einen Tip habe ich hier noch nie (!) gelesen!

Tja, geht aber, und nicht nur beim Vectra. Komischerweise hatten die Leute mit diesem Verhalten und dem Tipp, so eben nicht eine AT zu behandeln, beispielsweise beim Senator A und B keine Probleme. Und die AT bei den Senatoren war sicherlich keine Fehlkonstruktion. Es sei denn, die fehlende Automatik-N per Bypass wird als Fehler gewertet. Vielleicht liege ich falsch, aber den brandneuen Mercedes C220 mit Automatik, den ich gerade diese Woche gefahren bin, scheint auch keinen Bypass zu haben: jedenfalls machte er auch noch nach einer halben Minute vor roter Ampel bei D->N einen spürbaren Entlastungsnicker. Das sollte bei offenem Bypass-Ventil eben gerade nicht passieren.

Weder beim Vectra noch bei denjenigen Automatik-Fahrzeugen von Mercedes und Ford, die ich dienstlich in den Fingern hatte (allerdings sicherlich eine eingeschränkte Auswahl), existiert die von Dir angesprochene Verriegelungslogik zwischen N->D mit Zwang zur Bremspedalbetätigung: man kann damit nämlich auch mit Bedacht im Rollen kurz den Gang herausnehmen und wieder einlegen. Übrigens ist deshalb auch konsequenterweise beim Vectra der Entriegelungsknopf am Gangwahlhebel nicht erzwungenermaßen zu betätigen. Bei Mercedes liegen bei einigen Modellen (bspw. C220) N und D in gerader Gasse (im Gegensatz zu N<->R und R<->P), so dass auch hier problemlos, wenn notwendig, der Gang herausgenommen und wiedereingelegt werden kann. Also alles sicherlich haufenweise Fehlkonstruktionen.

Verständlicherweise kannst Du aber auch nicht alle Postings hier lesen (wobei ich mich erinnere, dass der Hinweis gerade erst vor ein paar Wochen einem AT-Neueinsteiger mitgegeben wurde). Leider habe ich keinen URL parat, damit Du die entsprechende Gegendarstellung dem Neueinsteiger noch mitgeben kannst. 😉

Laut Handbuch geht es nicht.

Zitat:

Der Wählhebel kann nur bei eingeschalteter Zündung und betätigerter Fußbremse aus Stellung P oder N bewegt werden

Allerdings lässt die Elektronik des Vectra während des Wählvorgangs tatsächlich Gas zu (das ist bei modernen Fahrzeugen selten!):

Zitat:

Während des Wählvorganges kein Gas geben.

Das ist in der Tat nicht ganz ohne. Allerdings: Regelmäßig versagen die Kupplungspakete 3 -> 4... also selbst wenn wir allen Usern unterstellen diese Totsünde zu machen: Was hat das mit dem Schadensbild zu tun?

P.S.: Ich kann für mich sprechen, dass ich im Privatwagen noch nie (!) während des Wählvorgangs Gas gegeben habe.

Es geht aber in der Wirklichkeit, trotz Handbuchs (glaub' mir, ich fahr die AT schon drei Jahre): einfach einmal in N den Fuß von der Bremse nehmen und dann Wählhebel in D (das ist sogar ohne Drücken der Verriegelungstaste am Wählhebel möglich). Effekt: Wagen rollt an, was sicherlich für die Bremsbänder nicht unbedingt hervorragend ist. Wenn dann noch jemand schon einen Treter auf das Gaspedal gesenkt hat ...

Die Verriegelung greift nur in P und R -- aus sehr guten Gründen. Dort geht es nur mit Bremse und Taste am Wählhebel.

D->N ist mir nur zufällig einmal aufgefallen und ich lasse der Automatik auch immer Zeit, erst ordentlich zu schalten. Schließlich will ich von ihr noch etwas länger etwas haben.

PS: ich erinnere mich noch gut an so rund zweihundert Seiten Intel-Handbuch, die dort auf jeder Seite behaupteten, dass eine bestimmte Adressierung pauschal zu Ausnahmefehlern führen würde. Tja, nicht nur ich konnte nachweisen, dass das so nicht stimmt ... traue also keiner Dokumentation, die Du nicht selbst gefälscht hast. Abgesehen davon: ein Bild lügt mehr als tausend Worte.

Apropos 3->4: ich habe Walter so verstanden, dass er auch gleich ein paar grundsätzliche Behandlungstipps gegeben hat. Ein pauschales Verantwortlichmachen für die verschiedenen AT-Problembilder habe ich bei ihm so nicht erkannt.

Ich weiß nicht, ob beim Wechsel 3->4 bestimmte Teile belastet werden, die auch bei N->1 belastet werden. Dazu müsste man einmal eine Konstruktionszeichnung konsultieren (ich habe keine). Möglicherweise kommt dann hinzu, dass in 3->4 noch andere Belastungen bei dem Geschwindigkeits- und Lastkennfeld auftreten, so dass zwei Übel zusammen zuschlagen.

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