Datensammlung durch unsere Autos
Die aktuelle Auto, Motor und Sport berichtet von einer Analyse, die beim I3 und beim F30/F31 gemacht wurde, welche Daten unsere Autos so sammeln und übertragen. Unter anderem Gaspedalstellung, Fahrparameter (damit könnte man ja noch leben), aber eben auch die letzten Navigationsziele, Kontakte aus dem Mobiltelefon, etc.
Leider kann man das nicht selektiv auswählen und es bleibt völlig im Dunkeln, was BMW mit den Daten so macht.
In meinen Augen ein Skandal und für mich ein Grund, das nächste Auto bei einer anderen Marke zu kaufen.
Wie seht Ihr das?
Beste Antwort im Thema
Die aktuelle Auto, Motor und Sport berichtet von einer Analyse, die beim I3 und beim F30/F31 gemacht wurde, welche Daten unsere Autos so sammeln und übertragen. Unter anderem Gaspedalstellung, Fahrparameter (damit könnte man ja noch leben), aber eben auch die letzten Navigationsziele, Kontakte aus dem Mobiltelefon, etc.
Leider kann man das nicht selektiv auswählen und es bleibt völlig im Dunkeln, was BMW mit den Daten so macht.
In meinen Augen ein Skandal und für mich ein Grund, das nächste Auto bei einer anderen Marke zu kaufen.
Wie seht Ihr das?
158 Antworten
Zitat:
@OlafHenkel23 schrieb am 30. Dezember 2015 um 19:54:27 Uhr:
Reagieren tun die Säcke immer erst, wenn man sich durchklagt. 🙄
Wenn Du die Mitarbeiter meiner Lieblingsautomarke schon mit markigen Schmähungen bedenkst, würde mich dann doch interessieren, wofür oder wogegen du gerne klagen würdest.
Bei der dem AMS-Bericht zugrundeliegenden Untersuchung der FIA geht es ausschließlich um lokal im Fahrzeug erfasste Daten. Die von Dir ins Spiel gebrachte Dektivierung der SIM-Karte würde daran nichts ändern.
glaubt einer, dass da im "Schaltzentrum" sitzt und schaut wo man langfährt?!? Diese Datenparanoia in DE ist echt lächerlich.
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 30. Dezember 2015 um 21:23:25 Uhr:
Wenn Du die Mitarbeiter meiner Lieblingsautomarke schon mit markigen Schmähungen bedenkst, würde mich dann doch interessieren, wofür oder wogegen du gerne klagen würdest.
Laut EU-Richtlinie müssen die Hersteller den Notruf per SIM-Karte (eCall) zur Verfügung stellen.
Wenn es jetzt von BMW heißt, wir können die „TeleServices“ nur in Verbindung mit dem „Intelligenten Notruf“ deaktivieren, dann ist das eine Verarschung.
Da kann mir niemand erzählen, dass das technisch nicht möglich wäre Notruf anzubieten, aber nicht die Datensammelwut zu unterbinden.
Beim Datenschutz muss immer erst geklagt werden. Hat man ja bei Facebook gesehen. Alle haben blöd rumgelabbert, ein Österreicher mit Eiern in der Hose hat geklagt. Und Schwups, schon musste Facebook zurückrudern.
d.h. Du klagst nun gegen BMW?
Ähnliche Themen
Zitat:
@softwarefriedl schrieb am 30. Dezember 2015 um 22:48:55 Uhr:
d.h. Du klagst nun gegen BMW?
Hab zwar eine RV, aber ich dachte du bist der Held, der für uns vor Gericht für die Bürgerrechte kämpft?
Spaß beiseite. Ich werde im Frühjahr, wenn mein CD ausläuft mal ein Schreiben an BMW schicken. Mal sehen, was die dann antworten.
Ich habe in der Vergangenheit bereits einige male erfolglos versucht dieses Thema anzuschieben. Die lethargische Dumpfbackigkeit - vor allem in Autofahrerkreisen - macht mich langsam wütend. Unter dem Deckmantel der Sicherheit könnte man einigen alles verkaufen. Ich finde schon die Tatsache, dass es Autozeitschriften (!) braucht, damit gewisse Leute über das Thema nachdenken fragwürdig.
Zitat:
@astra33 schrieb am 26. Dezember 2015 um 11:34:46 Uhr:
In der AMS gibt es einen Bericht was der BMW 3-er u.a. über seinen Fahrer speichert:- erreichte Max-Drehzahl des Motors mit Km-Stand
- Anzahl der Fahrstrecken bis 5, bis 20, bis 100 und über 100 km
- wie lange wird in welchem Modus des Automatikgetriebes gefahren
- Name, Adresse, Tel.nr, Emaladresse und Bilder der Handy-Kontakte
- die letzten Ziele des Navigationssystems
- Beschleunigung, Geschwindigkeit, Gas-/Bremspedalstellung vor einer Airbagauslösung
- Betriebsstunden der FZ-Beleuchtung, nach Lichtquelle getrennt
- Zahl der Sitzverstellungen bei E-Sitze (Fahrerwechsel)
- Anzahl der eingelegten Medien im CD-Player
- Zahl der elektronischen Gurtstraffungen bei starkem Bremsen
Wobei hier jetzt verschiedene Dinge blind durcheinandergeworfen werden.
Logischerweise speichert das Fahrzeug Kontakte und die letzten Ziele, denn anderenfalls könnten diese ja nicht angezeigt werden.
Die Frage ist nicht, was das Fahrzeug (intern) speichert, die Frage ist, welche der gespeicherten Daten für andere zur Verfügung gestellt werden.
Jeder einzelne von uns müsste direkt bei BMW anfragen, warum z.B. die
Handydaten gespeichert werden und was damit passiert.
Ich habe es schon getan, Antwort steht noch aus.
Zitat:
@Jens Zerl schrieb am 31. Dezember 2015 um 10:29:24 Uhr:
Die Frage ist nicht, was das Fahrzeug (intern) speichert, die Frage ist, welche der gespeicherten Daten für andere zur Verfügung gestellt werden.
Leider geht das ja aus diesen tiefgründigen investigativen Artikeln im Auto-Boulevardblatt und FIA Bericht auch nicht eindeutig hervor was im Auto gespeichert wird und was hochgeladen und dann unter Umständen weitergegeben wird.
Das ist ja doch ein klitzekleiner Unterschied. Solange es im Auto bleibt und beim Service nicht ausgelesen wird und beim Verkauf gelöscht werden kann ist es ja ok. Datenübertragung an Dritte wäre mir nicht so recht.
Das beste was ich dazu finden konnte steht in diesem Dokument:
http://www.bmw.de/.../..._NPS_Juli_2015.pdf.download.1438784083093.pdf
Da sind zu allen Diensten die erhobenen und übertragenen Daten beschrieben. Für mich ist das damit ausreichend dokumentiert und rambello muss keinen mehr verklagen. Dass das alles stimmt was dort steht muss man erstmal glauben, aber in dubio pro reo.
Zitat:
@gelbfuss schrieb am 31. Dezember 2015 um 10:38:38 Uhr:
Jeder einzelne von uns müsste direkt bei BMW anfragen, warum z.B. die
Handydaten gespeichert werden und was damit passiert.
Ich glaube das fällt unter die Kategorie "wird nur im Auto gespeichert". Zumindest in meinem oben verlinkten Dokument konnte ich dazu nichts finden, dass irgendwas hochgeladen wird, außer man nutzt das Adressbuch von ConnectedDrive.
Zitat:
@OlafHenkel23 schrieb am 30. Dezember 2015 um 22:52:59 Uhr:
Hab zwar eine RV, aber ich dachte du bist der Held, der für uns vor Gericht für die Bürgerrechte kämpft?Zitat:
@softwarefriedl schrieb am 30. Dezember 2015 um 22:48:55 Uhr:
d.h. Du klagst nun gegen BMW?Spaß beiseite. Ich werde im Frühjahr, wenn mein CD ausläuft mal ein Schreiben an BMW schicken. Mal sehen, was die dann antworten.
habe just den Heldenumhang an den Nagel gehängt, wurde heuer doch etwas viel beansprucht
Nur noch mal kurz herausgestellt:
Die einzige Quelle für die ganze Welle hier im Thread sind zwei Berichte der FIA.
Im Ersten wird geschildert, welche Informationen lokal im BMW gespeichert werden und die Vermutung geäußert, dass das bestimmt auch andere Hersteller machen.
Im zweiten Bericht sind die Ergebnisse einer Umfrage genannt, nach denen sich die Befragten mehrheitlich einen verantwortungsvollen Umgang mit den on-board gesammelten Daten wünschen.
Es werden Szenarien geschildert, was mit den Daten geschehen könnte, wenn sie (wem auch immer) übermittelt würden. Von konkreter Übermittlung der Daten, womöglich noch an BMW, ist nicht die Rede und Anhaltspunkte dafür gibt es nicht. Einzige Ausnahme ist die in den AGB zu Connected Drive genannten Floating Car Data, die anonymisiert übertragen wird. Von denen war hier im Thread aber bisher nicht die Rede. Alle anderen Übermittlungen im Rahmen von Connected Drive geschehen auf Veranlassung des Fahrers (z. B. Notruf oder Panne). Wer andere Nutzung nicht will, z. B. im Zusammenhang mit dem Service, kann dem widersprechen oder schon im Vorfeld gar nicht erst zustimmen.
Daher nochmal meine Frage: Was konkret wird BMW vorgeworfen, dass die Vorwürfe hier rechtfertigt (z. B. "Datensammelwut"😉, die Notwendigkeit (wogegen auch immer) Klage zu erheben, Briefe mit Auskunftsersuchen an BMW zu schreiben oder in Notwehr die SIM auszulöten ?
Das Kommunikationsverhalten moderner Kfz ähnelt dem von Smartphones, also bringt es auch ähnliche Probleme mit sich. Dass Smartphones wesentlich mehr und tatsächlich auch persönliche und personenbeziehbare Daten preisgeben, wird nie kritisiert.
Was ich mich auch frage:
Wecken diese immensen wo auch immer vorhandenen/gesammelten Daten nicht auch zusätzliche
Begehrlichkeiten "zur Beweissicherung" bei Richtern, Staatsanwälten und Versicherungen bei schweren Unfällen...
Und sind -vergleichsweise- angesichts von zusätzlich Millionen privater Kameras z.B. in Handys,
Smartfernsehern usw. meine "anonymen" Dashcamera-Aufnahmen wirklich sooo "gefährlich" ?
Zitat:
@Rambello schrieb am 31. Dezember 2015 um 15:19:55 Uhr:
Wecken diese immensen wo auch immer vorhandenen/gesammelten Daten nicht auch zusätzliche
Begehrlichkeiten "zur Beweissicherung" bei Richtern, Staatsanwälten und Versicherungen bei schweren Unfällen...
Natürlich. Wenn du mit deinem Auto wo zerschellst und "irgendwer" (Polizei, Richter, Staatsanwalt, ...) den Verdacht hat, dass du schuld sein könntest, kann das Ding sichergestellt werden und forensisch ausgewertet werden.
Eine freiwillig eingebaute Blackbox hat deshalb einen Knopf, mit dem du alles löschen kannst, wenn du Angst hast, dass dich die Daten selbst belasten würden. Wenn die Überwachung aber ab Werk eingebaut ist und sich deiner Kontrolle entzieht, kann es natürlich sein, dass es zu deinem Nachteil ist.
Also immer schön brav fahren und rechts bleiben. 😁
Prima! Wenn man rechts bleibt , kann also nichts passieren. Wusste ich nicht 🙄
Zitat:
@Moewenmann schrieb am 31. Dezember 2015 um 14:47:41 Uhr:
Nur noch mal kurz herausgestellt:
Die einzige Quelle für die ganze Welle hier im Thread sind zwei Berichte der FIA.
Im Ersten wird geschildert, welche Informationen lokal im BMW gespeichert werden und die Vermutung geäußert, dass das bestimmt auch andere Hersteller machen.
Im zweiten Bericht sind die Ergebnisse einer Umfrage genannt, nach denen sich die Befragten mehrheitlich einen verantwortungsvollen Umgang mit den on-board gesammelten Daten wünschen.Es werden Szenarien geschildert, was mit den Daten geschehen könnte, wenn sie (wem auch immer) übermittelt würden.
Man kann davon ausgehen, dass das, was möglich ist früher oder später auch gemacht wird. Lediglich der Zeitpunkt ist die Variable.
Jeder, der auch nur annähernd einen Einblick in diese Branche hat wird Dir bestätigen, dass das, was möglich ist und bereits gemacht wird bei weitem über das Maß hinausgeht, was sich Otto-Normalfahrer auch nur im entferntesten vorstellen kann.
Zitat:
Von konkreter Übermittlung der Daten, womöglich noch an BMW, ist nicht die Rede und Anhaltspunkte dafür gibt es nicht. Einzige Ausnahme ist die in den AGB zu Connected Drive genannten Floating Car Data, die anonymisiert übertragen wird. Von denen war hier im Thread aber bisher nicht die Rede. Alle anderen Übermittlungen im Rahmen von Connected Drive geschehen auf Veranlassung des Fahrers (z. B. Notruf oder Panne). Wer andere Nutzung nicht will, z. B. im Zusammenhang mit dem Service, kann dem widersprechen oder schon im Vorfeld gar nicht erst zustimmen.
Teleservices überträgt daten und es ist nicht offen, welche exakt das sind und welche der hier gespeicherten davon betroffen sind.
Zitat:
Daher nochmal meine Frage: Was konkret wird BMW vorgeworfen, dass die Vorwürfe hier rechtfertigt (z. B. "Datensammelwut"😉, die Notwendigkeit (wogegen auch immer) Klage zu erheben, Briefe mit Auskunftsersuchen an BMW zu schreiben oder in Notwehr die SIM auszulöten ?
Ich bin in dem Punkt bei Dir, dass dies nichts ist, was speziell BMW betrifft.
Zitat:
Das Kommunikationsverhalten moderner Kfz ähnelt dem von Smartphones, also bringt es auch ähnliche Probleme mit sich. Dass Smartphones wesentlich mehr und tatsächlich auch persönliche und personenbeziehbare Daten preisgeben, wird nie kritisiert.
Es gibt einen sehr großen Unterschied: ein Smartphone ist ein Kommunikationsgerät, welches ich mit genau diesem Ziel in Betrieb nehme. Wieviel es dann kommuniziert ist sicherlich auch eine Diskussion wert.
Ein Fahrzeug hat überhaupt nicht den Zweck zu kommunizieren. Die hier anfallenden Daten werden nicht zum Zwecke der Kommunikation vom Benutzer "erzeugt", sondern sind Abfallprodukte des Betriebs, die der Benutzer gar nicht verhindern kann. D.h. um die Daten zu kontrollieren müsste der Benutzer die Nutzung des Fahrzeugs anpassen - Daten sind in dem Fall nicht mehr einfach das, was der Nutzer bereit ist von sich preiszugeben. Deswegen laufen auch sämtliche Handy-/Facebook-Vergleiche ins leere.
Das Hauptproblem bei Argumentationen wie Deiner ist, dass sie immer jedes Gerät getrennt betrachten. Das wirkliche Potenzial der Daten ergibt sich aber erst aus ihrer Verknüpfung.
Du fährst ständig in Ostblockländern umher, trittst bei kaltem Motor das Gaspedal durch, hältst dich nie an die Geschwindigkeitsbegrenzung? Das sind Informationen, die Deine Versicherung, Krankenkasse und den nächsten Leasinggeber brennend interessieren. Denn warum soll so jemand zu den selben günstigen Tarifen fahren, wie jemand der immer nur zum Supermarkt fährt?
Ein gutes Neues an Alle!
@Jens Zerl schrieb am 31. Dezember 2015 um 16:00:20 Uhr:Zitat:
Es gibt einen sehr großen Unterschied: ein Smartphone ist ein Kommunikationsgerät, welches ich mit genau diesem Ziel in Betrieb nehme. Wieviel es dann kommuniziert ist sicherlich auch eine Diskussion wert.
Ein Fahrzeug hat überhaupt nicht den Zweck zu kommunizieren. Die hier anfallenden Daten werden nicht zum Zwecke der Kommunikation vom Benutzer "erzeugt", sondern sind Abfallprodukte des Betriebs, die der Benutzer gar nicht verhindern kann. D.h. um die Daten zu kontrollieren müsste der Benutzer die Nutzung des Fahrzeugs anpassen - Daten sind in dem Fall nicht mehr einfach das, was der Nutzer bereit ist von sich preiszugeben. Deswegen laufen auch sämtliche Handy-/Facebook-Vergleiche ins leere.
Der wesentliche Unterschied ist, dass ein Smartphone nicht den Regen abhält, keine Klimatisierung eingebaut hat und insbesondere mich nicht unmittelbar von A nach B bringen kann. Warum man im Auto (insbesondere weil viele Menschen ein Smartphone haben) zusätzlich noch Internet-Zugang haben muss, e-mails lesen oder sich vorlesen lässt, online Musik herunterlädt, und womöglich sogar Social-Media Apps während der Fahrt nutzt, etc. habe ich nicht verstanden.
Bei der Diskussion müßte IMHO unterschieden werden zwischen technischen und persönlichen Benutzungsdaten.
Ich kann verstehen, dass sich Mancher mulmig fühlt, wenn er seinen Leasingwagen "schlecht" behandelt und das auch noch protokolliert wurde. Aber solange ich mich erinnern kann, waren die Service-Intervalle nutzungsabhängig, also war es doch nie anders und mir erscheint es sinnvoll (insbesondere bei meinem Wagen mit hochgezüchtetem Turbo-4 Zylinder).
Als ich meinen letzten Wagen zurückgegeben habe, konnte ich (zumindest hat der Wagen das behauptet) alle persönlichen Daten (Navi-Ziele, Adresssen, Musik, Einstellungen) per iDrive befehlt löschen.
Keinesfalls war es meine Absicht so zu argumentieren, dass exemplarisch die Nutzung von Facebook jede Art von Datenschutz oder genauer Datensicherheit unnötig macht, da ja ohnehin alle Informationen in die Welt posaunt werden.
Es gibt immer noch keinen ausreichenden interdisziplinären Ansatz in der Sache, der Kfz-Ingenieur plant funktionierende Kfz- und Multimedia-Schnittstellen. Bei der Smartphone-Entwicklung werden Smartphones entworfen. Der Zulieferer baut Funkschlüssel, die das Auto öffnen. Ob die Geräte einzeln oder gemeinsam Schwachstellen haben, Informationen sammeln, die sich womöglich auch noch unkontrolliert auslesen lassen, ist dabei uninteressant, solange sich das einzelne Produkt verkaufen lässt.