Das ideale Öl...?!
Hallo!
Ich möchte meinem Y 1,2 8V mal was richtig Gutes tun und ihm das für ihn beste Öl, das man für Geld kaufen kann, spendieren. :-)
Spontan dachte ich da an Castrol TWS (10W60), das ich auch in den BMW 3.0i kippe.
Nun ist aber die Frage: Ist das für den 1,2 8V überhaupt so gut...? Klar, ein BMW-Reihensechser, den man über die Autobahn jagt, freut sich über ein gutes vollsynthetisches 10W60.
Aber ein Kleinwagen-Motor...? Sollte ich da vielleicht lieber ein 0W40 nehmen, da dieses ja im kalten Zustand besser schmiert? Ist die 60er-Viskosität im warmen Zustand bei einem so kleinen Motor eher unnötig?
Ich muss sagen, dass ich mit dem Lancia sehr viel Autobahn fahre (über 70%) und ihn da stundenlang trete. Belastet wird der Motor also schon ordentlich...
Allerdings hab' ich einen der letzten 840er, und die haben einen extrem lang übersetzten fünften Gang. Das heisst, selbst wenn ich Vmax fahre, dreht er kaum über 4.500 Touren.
Also: Was würdet Ihr 'reinkippen? Der Preis ist mir in diesem Fall egal, da ich beim Motoröl nicht sparen will.
Vielen Dank und viele Grüße
40 Antworten
Moin,
Raucherdackel ... Ich würde sagen ... 6 setzen und nochmal auf die Schulbank.
Die erste Zahl gibt die dynamische Viskosität an. Damit meint der Chemiker oder Ölmittelmischmensch ... das Tieftemperaturverhalten. De Fakto gibt die Zahl an, ab welcher Temperatur das Öl stockt und nicht mehr alleine fließfähig ist. das 5W heißt ... das das Öl bei -30°C noch fließfähig ist.
Die zweite Zahl gibt die kinetische Viskosität an. Damit meint man das Hochtemperaturverhalten. Gemessen wird dies aus Tradition bei 100°C.
Beide Zahlen sagen über die GÜTE eines Öles mal REIN GAR NIX aus. Auch nicht über die ART des Öles.
Die VIEL wichtigeren Daten eines Öles stehen in den ACEA Normierungen drin. Unter anderem der für den Hochtemperaturbereich unter Belastung gemessene HTHS-Wert, der zentral was über die Temperaturbeständigkeit sagt. Und auch nur in diesen Normen steht dann drin, wie gut die Öle mindestens Schmieren in Form von vielen anderen Viskositätsindizes die sich Techniker und Ingenieure für ganz unterschiedliche Anwendungen und Dinge haben einfallen lassen.
Es gibt auch keine "optimale" Farbe für Motoröl. Einzig drecken Synthetiköle nicht so stark ein, weil sie halt besser im Bereich HTHS sind und selbst weniger stark zerstört werden.
MFG Kester
DANKE für Eure vielen guten Tipps - besonderen Dank an Kester.
Morgen um neun geht's mit knapp 10 tkm auf der Uhr zum ersten Ölwechsel.
Gekauft habe ich vorhin:
5 Liter vollsynthetisches 5W40 von Pentosin ("PentoSynth"😉. Kostete bei Walmart nichtmal 19 Euro.
Viele Grüße
Zitat:
Die zweite Zahl gibt die kinetische Viskosität an. Damit meint man das Hochtemperaturverhalten.
Kann man denn (als groben Richtwert) sagen "je weiter die beiden Zahlen auseinander liegen, desto besser"?
Ideal wäre dann doch ein (noch fiktives) 5W60 oder gar 0W70, oder? Schön flüssig im kalten Zustand und beste Schmiereigenschaften bei hoher Temperatur.
Oder kann man das so nicht sagen?
Viele Grüße
Moin,
Ne kann man nicht generalisieren.
Meistens ist es so ... das die Öle mit den "besseren" Zahlen auch die besseren Öle sind. ABER ... das stimmt nicht immer *g* Deshalb in die weiteren Einstufungen wie ACEA etc.pp. reingucken. Dann stellt man auch schon mal überraschend fest ... das das 10W40 Öl von A besser ist, als das 5W40 von B.
Im Endeffekt haben die Hersteller die Motoren mit sämtlichen Ölen des Ölpartners getestet, z.T. in Absprache spezielle Öle auf den Markt gebracht und kommunizieren ja auch, welche Öle sie für am geeignetsten halten, indem sie sagen, dieses Öl und dieses Öl haben unsere Freigabe, und das schreiben wir mindestens vor.
MFG Kester
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Ich bin nun die ersten km mit dem neuen vollsynthetischen Pentosin 5W40 gefahren und muss sagen, dass es ein Gedicht ist:
Der Motor läuft ruhiger, dreht viel quirliger hoch, man hat den Eindruck, dass alles "runder" und besser läuft.
Ich hätte nicht gedacht, dass ein gutes Öl einen spürbaren Unterschied zu Tage fördert. Und gleichzeitig frage ich mich, was für eine Plörre die wohl werksseitig in die Autos kippen...
A propos:
Ich stelle mal die Vermutung in den Raum, dass es einem Hersteller und einer Vertragswerkstatt sehr recht ist, wenn schlechtes Öl gefahren wird:
- Das Auto an sich hält nicht so lange -> früherer Neukauf fällig.
- Die Werkstatt erhöht mit dem Einkauf billiger Plörre ihre Gewinnspanne.
- Die Werkstatt profitiert von Folgeschäden wie z.B. Zylinderkopfrissen (die bei Verwendung schlechter Schmierstoffe eher und mit höherer Wahrscheinlichkeit eintritt).
So ist es mir z. B. ein großes Rätsel, warum BMW für den 3.0-Benziner (231 PS) standardmäßig 0W30 'reinfüllt (Hallo? Warum nicht gleich Quellwasser...?!).
Der "edle Tropfen" Castrol TWS 10W60 dagegen ist für den 3.0 nicht zugelassen (wohl aber Vorschrift (!) bei M3 und M5!).
Nimmt man während der Garantiezeit also das viel teuerere und hochwertigere Castrol TWS, erlischt die Garantie...
Anzumerken ist überdies noch, dass jemand, der einen 3.0 Reihen-Sechser fährt, sicherlich nicht mit 120 km/h und 3.000 rpm auf der rechten Spur herumgurkt...
Ich fahre meinen oft am Limit: 250 km/h und dann permanent mit 6.500 rpm. Bei Höchstgeschwindigkeit läuft er volle Kanne in den Drehzahlbegrenzer 'rein, da dem Z3 (aufgrund enger Platzverhältnisse) der aus der 3er-Limo/Coupé/Cabrio bekannte sechste Gang fehlt.
Mit billigem (wahrscheinlich noch mineralischem oder teilsynthetischem) 0W30 bin ich mir sicher, dass der an und für sich robuste Motor keine 150 tkm erleben würde - trotz gewissenhaften Warmfahrens und über 70% Langstrecke.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein 30er-Öl, das von BWM vorgeschrieben wird, die Belastung aushält...
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...!
Im April ist die Garantie zu Ende, dann kommt TWS 10W60 'rein.
Viele Grüße
Moin,
Aber es gibt doch sicher noch andere für den Motor freigegebene Öle, ausser diesem einen ?!
MFG Kester
Sind, soweit ich weiss, allesamt Öle mit einer sehr niedrigen zweiten Zahl... Du weisst, was das heisst! ;-)
Wenn ich mich nicht irre, allesamt W30 oder maximal 40.
Aber definitiv kein W60, das dem Motor bei längerer hochtouriger Fahrweise so richtig gut bekommt...
Zumal etwas, das für einen M3 gut ist, einem 3.0 wohl kaum schaden kann. Dennoch, ist nicht zugelassen!
Bei den M-Modellen scheint's halt garnicht anders zu gehen: Deren Sauger mit Hochdrehzahlkonzept (und inzwischen 343 bis 507 PS!) sind wohl so gnadenlos hochgezüchtet, dass ein Top-Öl zwingend notwendig ist - und das sieht offenbar selbst BMW ein.
Wie gesagt: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...!
Viele Grüße
Hyhy!
Fiat schreibt bei den Maschinen mit Hydrostössel auch ein 5W30 vor und ich glaube auch nicht, daß dieses Öl so ideal ist, vorallem, wenn man viel auf der BAB unterwegs ist.
Bei allen anderen Maschinen wird ein 10W40 vorgeschrieben.
Ich persönlich fahre in meinem 2.0 Tipo ein qualitativ hochwertiges 10W60, mit dem er auch einen etwas höheren Öldruck bei hoher Öltemperatur hat.
In meinem 900er Cinque fahr ich ein gutes 5W40, damit die Hydros besser/schneller voll werden (die Maschinen haben eh Probleme mit denen).
Schöne Grüße ~Shar~
Wer mehr wissen möchte über Schmierstoffe (Motorenöl, Getriebeöl usw) kann sich folgende seite mal ansehen:
Schmierstoffwissen
Hier findet man fast immer eine Antwort.
Gruss,
René
Moin,
*g* Und ?! Steht vergleichsweise wenig drin ... und dann noch so ein kapitaler Fehler bei der Estersynthese und der Esterstruktur ... hätte ja von einem Unternehmen wie Castrol mehr erwartet 😉
MFG Kester
Hi Rotherbach, anscheinend bist du kein Laie, aber hast du eine bessere Seite? Es gibt nicht viele Seiten die soviel schreiben, also nicht so hastig mit deinem Kommentar. Da steht schon vieles worüber man sich hier im Forum nicht einigen kann.
Hast du übrigens alles gelesen? Oben kann man den Themenbereich auswählen.
Was ist den falsch bei der Estersynthese und der Esterstruktur? Ich kenne mich da nicht aus. Ich habe das schon mal in Chemie gelernt, aber ist schon so lange her. Ich nehme an, sie haben was nicht ganz detailliert erklärt.
Gruss,
René