Das Große Heckflossenrätsel
Baureihe w110 , Typ 230 , R6 Motor, Farbe grau, Fahrerin : Schwester Hanna
105 oder 120 PS ? Vormopf oder Nachmopf (1967)
Wer kennt des Rätsels Lösung ?
39 Antworten
Man sollte vorallem eines nicht vergessen:
Bei dem Filmauto handelt es sich nicht um ein in Zustand 1 oder 2
originalgetreu restauriertes Fahrzeug. Denn nur dann könnten so
Sachen wie Außenspiegel, Armaturen oder ein Motorraumbild weiterhelfen.
Das Filmauto ist aber eine 50 (!) Jahre alte 110er E-Klasse, die in dieser
Zeit schon sehr viel erlebt hat, und die über viel Jahre "irgendwie" am
Leben gehalten wurde, und die heute immernoch als "Alltagshure"
im Einsatz ist ... 😉
http://www.imcdb.org/i027083.jpg
... da dürfte also nur noch wenig dem ursprünglichen Auslieferungszustand
entsprechen, von den Türen bis hin zum Motor. Ggf. hat der ja auch schon
mal einen Austauschmotor bekommen, oder wurde in den 1980er Jahren,
wie so viel andere ähnlicher Mercedes auch "umgedieselt" ... ect pp.
Ist also fast so, als ob man anhand von Bildern eines Afrika- oder Beirut-
Mercedes festellen wollte, was genau das für ein Modell ist, bzw. mal war ... 😉
https://2famous.files.wordpress.com/2012/03/bt0011.jpg
https://www.mercedes-benz.com/.../2_Galerie_1230x7401-1230x740.jpg
... ich würde also mal behaupten, nur anhand von Bildern (screenshots) ist
es unmöglich da genau Aussagen zu dem Filmauto zu treffen.
Mit besten Sterngrüßen
Sebastian
wenn dem so ist, dann kommen wir wirklich nicht weiter mit unseren Nachforschungen und können dieses Thema eigentlich begraben und den Thread schließen.
Moin Moin !
Durchaus nicht ! Natürlich sind Anbauteile kein Beweis, aber kein Mensch hat z.B. das Armaturenbrett umgebaut ! Diese zahlreichen , nicht originalen Veränderungen fanden ja nur statt, weil das Originalteil defekt war und viele Teile dank des Baukastensystems ohne oder mit vertretbaren Änderungen passten.
Das trifft auf das Armaturenbrett absolut nicht zu !
An Motoren wurde genommen , was verfügbar war. Allerdings muss man sagen , dass die Motore , vor allem die Benziner, praktisch "ewig" hielten. Nicht das sie besser waren als die Dieselmotore , die bei bester Pflege, Wartung und Behandlung bis zu 500000 km erreichen konnten, aber Benziner wurden meist mit weniger km/Jahr bewegt. Die Nachfrage nach gebrauchten Benzinern war extrem gering , Diesel wurden mir aus den Händen gerissen. Damit war ganz klar , das fast jeder Benziner geschlachtet wurde , nur extrem gute Fzge wurden durchrepariert , bekamen eine neue HU und wurden verkauft. Zuvor wurden sie gar nicht selten auf Diesel umgerüstet, auch S-Klassen und Coupees ereilte dieses Schicksal. So um 1980 war ein guter 200er nicht für 1000 DM verkäuflich , für einen guten Diesel hatte ich für 3500 DM meist schon Vorbestellungen. Eingekauft wurden die Fzge für 150-300 DM. Da gab es praktisch keinen Unterschied zwischen 4 Zyl.Benziner mit Motorschaden und Diesel mit neuwertiger Maschine. Für einen 6Zyl gab man allerhöchstens 50 DM oder bot an , das Wrack kostenlos zu entsorgen. Da warf mich ein Bauer in meinem Heimatort vom Hof ,weil ich für seinen 220S , der immerhin schon 110000 km gelaufen hatte , 50 DM bot , wenn er denn das Wrack zu mir nach Hause (keine 2 km) ziehen würde. "50 DM gebe ich abends in der Kneipe als Trinkgeld , also muss ein Auto mindestens 100 DM bringen , für ein Trinkgeld gebe ich das nicht weg , immerhin habe ich schon die Ventilschaftdichtungen erneuern lassen" , so seine Worte. Das mit den Schaftdichtungen stellte sich als zwar richtig , aber schon etliche Jahre zurückliegend heraus. Ein paar Jahre später musste er 50 DM dazugeben , damit ein Schrotti das Wrack entsorgte. Zu gebrauchen war nach damaligen Masstäben vom Fzg eigentlich gar nichts , daher waren mir 100 DM auch zuviel.
Die 4 Zyl. Benziner waren als Schrott gefragter, zum einen passten mehr Teile für die Diesel , zum andern gab es Höker , die die Motore Containerweise in den nahen Osten verschifften und für jeden 4-Zyl. Benzinermotor 300 DM gaben, wenn man ihnen den ausgebaut anlieferte. Zustand des Motors war völlig egal, solange er weitgehend komplett war und kein Loch im Block hatte. Ich muss zugeben , dass ich einen grossen Teil der Schuld auf mich geladen habe, dass Benzinermotore mit 4 Zyl. sehr selten gewoden sind.
Es gab auch Schrottis , die ausschliesslich DB schlachteten und alles Containerweise in den nahen Osten verkauften. So einen kannte ich in Hannover , den Tip bekam ich mal von einem Taxiunternehmer , dem ich einen Motor verkauft hatte (einen 6-Zyl. mit kaum Kompression auf einem Zyl.). Er suchte einen ganz, ganz billigen Motor für eines seiner Taxis , das in wenigen Wochen verschrottet werden sollte. Der Schrotti wollte ihm keinen Motor in seiner gedachten Preisklasse verkaufen. Aber wenn ich richtig gute Teile für günstiges Geld suchen würde, wäre ich bei dem gerade richtig. Allerdings sei er als Geschäftsmann "etwas schwierig".
Mit diesem Schrotti habe ich darauf Jahre lang viele gute Geschäfte gemacht , er war eine absolut ehrliche und aufrichtige Haut , aber sehr misstrauisch gegenüber Fremden (er war wohl zu oft über den Tisch gezogen worden). Am liebsten waren ihm überhaupt gar keine Kunden , "die handeln nur ewig rum , halten mich von der Arbeit ab und kommen Jahre später , um irgendetwas zu bemäkeln". Die Aufkäufer , die bei Ihm täglich Container mit Teilen abfuhren, bemäkelten nichts und Reklamationen gabs natürlich auch nie. Ich hatte da auch den Eindruck , dass man sich gegenseitig seit zig Jahren kannte und vertraute.
Übrigens bekam jeder sofort beim Befahren des Hofes eine Einschätzung des Motors vom mitgebrachten Fzg. Wenige Sekunden zuhören reichten ihm. Motore bei ihm zu kaufen war denn auch so eine Sache. da konnten 5 der gesuchten Motore gleich im Halleneingang stehen , den gesuchten hatte er nicht. "Was ist mit denen ? " "Die taugen nichts ! " Und damit waren sie auch nicht zu verkaufen, basta. Genau so hatte es mir der Taxiunternehmer erzählt. Einmal kaufte ich von ihm einen Flossendiesel, der hatte noch lange HU und war recht gut erhalten. "Aber der Motor ist schlecht" . Ich fand den Motor gar nicht schlecht , der sprang gut an , lief und klang (für meine Ohren ) gut und qualmte nicht. "Nein ,der Motor taugt nichts , nur der Rest geht noch einigermassen" .Demzufolge war denn der Preis so , dass ich gar nicht nein sagen konnte! Selbstverständlich gab es wie immer einen sehr ausführlichen Kaufvertrag , in welchem auch intensiv auf den schlechten Motor hingewiesen wurde. Mit einem Studienfreund teilte ich die Leidenschaft für Flossen und wir beide finanzierten uns durch die Rep. und den Handel mit diesen Fzgen. Dessen Flosse musste mal wieder zur HU , es standen umfangreiche Schweissarbeiten an , aufgrund des bevorstehenden Winters und der Tatsache , dass wir im Oberharz draussen schraubten und schweissten, war abzusehen, dass sein Fzg wohl den kompletten Winter , also wenigstens 6 Monate , ausser Gefecht sein würde.
Da ich mehrere Fzge in Arbeit hatte und der mit dem "schlechten" Motor auch nur rumstand, meldete er diesen für sich an.
Das Fzg sprang auch bei 15 Grad unter 0 problemlos an und fuhr wunderbar ! Jedes Wochende nahm es problemlos die Fahrt zur Freundin ins Ruhrgebiet und zurück unter die Räder. Mit der Freundin fuhr er denn auch zum Wintersport in die Schweiz und im Frühjahr noch einmal durch Italien. Als ich das Fzg wieder in Empfang nahm , waren mal eben so knapp 70 tkm mit dem "schlechten" Motor abgespult worden , und der lief nach wie vor gut. Ich brachte dann das Fzg nach geringen Reparaturen und Verschönerungen durch die HU und verkaufte ihn. Irgendwann später kamen wir mal auf den Wagen zu sprechen und dabei erwähnte ich , dass der Schrotti behauptet hatte ,der Motor wäre schlecht und würde nicht mehr lange halten. Da sagte er zu meiner Überraschung " Naja , jetzt ist der Wagen ja schon lange verkauft und du hast ja nie wieder etwas davon gehört , dann kann ich ja jetzt sagen , dass in der Schweiz die Kopfdichtung durchgebrannt ist ! Die habe ich dort neu gemacht , aber die muss schon mal kaputt gewesen sein und nicht sofort repariert , im Kopf und im Block sind Wasserfrasspuren , die komplett vom Brennraum bis in die Wasserkanäle durchgehen , daher habe ich die neue Dichtung mit Curil aufgesetzt , aber auch die wird nicht ewig halten"
Tatsache ist , wenn man dort einen Motor kaufte oder ein Fzg , bei welchem der Motor gut sein sollte ,dann konnte man sich vollkommen darauf verlassen ! Lieber verkaufte er etwas zum Kilopreis in den nahen Osten , als etwas zu verkaufen , was nach seiner Meinung nicht absolut neuwertig war !
Ich glaube , ich bin ein wenig vom Thema abgekommen..............
MfG Volker
Ach ja , was ich ja eigentlich schreiben wollte 😁 ...
Die beiden obigen Bilder (wohl aus dem nahen Osten) zeigen eindeutig einen 190er , ob Benzin oder Diesel , ist von aussen nicht zu sehen , bei der Heckansicht deutet der Auspuff und die abgedunkelte rechte Heckleuchte auf einen Diesel hin. Ich weiss nicht mehr , in welchen Ländern des nahen Ostens Diesel und in welchen Benziner eingeführt werden durften.
Unverwechselbares Erkennungszeichen ist die fehlende Entlüftung in der C-Säule , die fehlte nur bei 4 Zyl. bis Okt.65.
Danke Volker für schönen „Flossenbericht“,
Aber kommem wir zum Thema zurück.
Also, soweit sind wir gekommen, „rein äußerlich“ ist keine Unterscheidung möglich. Da hilft dann nur noch der Blick aufs Armaturenbrett oder unter die Motorhaube.
Deshalb noch mal meine Frage zum Vergaser. Sind 2 Schrauben im Deckel ein sicheres Kennzeichen für den 120 PS- Motor ? Diese Schrauben sind bei dem „kleineren“ Vergaser nicht vorhanden. Dafür würde wirklich nur ein kurzer Blick in den Motorraum reichen.
MfG Ole
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Moin Moin !
Zitat:
Sind 2 Schrauben im Deckel ein sicheres Kennzeichen für den 120 PS- Motor ? Diese Schrauben sind bei dem „kleineren“ Vergaser nicht vorhanden.
Ja. Aber auch die Grösse ist absolut auffällig ! Die Abdeckung der 105 PS Vergaser ist kleiner, und die 105 PS Vergaser sind geradezu lächerlich winzig gegenüber den Registervergasern ! Ist genau so ein Unterschied wie beim Vergaservergleich zwischen 190er und 200er.
Beim Innenraum hatte ich tatsächlich das Lenkrad vergessen ! Stimmt ! Lenkrad und Säule sind ebenfalls wie beim 108 und /8 gemopft worden , das hat auch keiner umgebaut und ist daher ein untrügliches Kennzeichen , auch bestimmt besser zu erkennen als das Zündschloss.
MfG Volker
Der Pralltopf wurde beim Mopf geändert .
Ich glaube ,der war größer. Haben wir da vielleicht noch ein authentisches Bild ? Vielleicht mit einem originalen schwarzen Lenkrad , Sebastian ? Die Lenksäule wird keiner verändern, oder? Und wie war der Hubring geformt, mit oder ohne Knick oben.? Oder hatte der immer oben einen Knick ?
Moin Moin !
mit rundem Hupring kommt aus dem Ponton.
MfG Volker
Moinsen und Servus miteinand,
hier scheint der Rätsels Lösung zu sein .:
Ich habe natürlich heute wieder „Um Himmelswillen“ geguckt. Und was sehe ich da an der Fahrertür des 230 ?
Einen Postmopfspiegel !
Halter setzt am unteren Rand der Spiegels an , die Rückseite, eigentlich die Frontseite , hat eine konisch zulaufende Verdickung.
Wenn dieser Spiegel nicht ausgetauscht wurde, haben wir des Rätsels Lösung :
BJ. 1967 , gemopft .
Die Nonnen fahren also mit für damalige Verhältnisse „enormen“ 120 PS durch die Gegend.
Wo liegt wohl die Vmax ? Schätze mal so bei 175 kmh.
Wenn diese These nicht widerlegt werden kann durch genaueste Beobachtungen am Objekt an folgenden oder zurückliegenden Sendungen am Dienstag Abend, dann hätten wir
DES RÄTSELS LÖSUNG
Pfürti miteinand und stets zu Diensten
Euer Ole-Boy Olsen
Moin Moin !
Zitat:
Wo liegt wohl die Vmax ? Schätze mal so bei 175 kmh.
Exakt ! jedenfalls mit Schaltgetriebe !
mfG Volker
175 kmh war für damalige Verhältnisse schon eine „irre“ Schwindigkeit. Der Käfer lief so um die 125, der Opel Caravan vielleicht 135 , und der DKW F 12 brachte es schon auf 140.
Die ersten „Testfahrten „ mit meinem ersten Auto überhaupt, einem 200er , wie schon erwähnt, führten auf die Autobahn. Bei 160 kmh hatte ich feuchte Hände bekommen, „wow“, was für eine wahnsinnige Geschwindigkeit.
Mein bester Kumpel fuhr schon „Große Flosse“ 220 S. Der war nochmal 5 kmh schneller.
mit dreizackigen Grüßen
Ole