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Darf ein simpler Kurzschluß so teuer werden und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen?

Themenstarteram 20. März 2009 um 8:21

Hallo liebe Fachleute,

ich kürz die unfassbare Geschichte, die ich letzte Woche erleben mußte, ein wenig ab, denn dies Thema regt mich echt auf, und manche Details sind einfach unwesentlich und würden die Sache nur noch länger machen.

Ich fahre einen Peugeot 206cc. Dieser verfügt über ein Lämpchen, das den Aschenbecher beleuchten soll. Besagtes Lämpchen ist kaputt gegangen (also das Glas drumrum), so dass die freiliegenden Kontakte einen Kurzschluß verursacht haben. Angeblich bin ich daran Schuld, und das GEgenteil kann ich leider nicht beweisen.

Laut meiner Werkstat ist der Stromkreis an dem das Lämpchen angeschlossen ist nicht durch einen Sicherung abgesichert (kosten ca. 50cent), sondern direkt an die BSI (wohl das Hauptsteuergerät des Fahrzeugs) angeschlossen.

Dieses Teil soll laut Aussagen meiner Werkstat als Sicherung funkgieren. Preis 350€

Nun ratet mal, welches Bauteil durch den Kurzschluß geschrottet wurde? Genau, die teure BSI.

OK, das ist ärgerlich, aber vor allem verwunderlich, oder?!? Wie kann ein Autohersteller auf eine Pfennigteil wie eine Sicherung verzichten, und damit erheblich teurere Bauteile in Gefahr bringen?!? Ist das kundenorientiertes Denken?

Die Erklärung meines Werkstattmeister fand ich klasse: das liegt nämlich daran, dass die Kabel heutzutage nicht mehr nur für die Stromversorgung genutzt werden, sondern auch als Daten-Bus. Deshalb sei es nicht möglich eine Sicherung dazwischen zu schalten. Nun frag ich mich wiederum, wozu braucht ein Lämpchen das den Aschenbecher beleuchtet einen Datenbus? Welche Daten sollen da bitte hingeschickt werden?!?

"Lämpchen geh an" bzw. "geh jetzt wieder aus" wird ja wohl klassisch durch Storm an/aus geregelt, oder versteh ich als Nicht-Fachmann da jetzt die moderne Technikwelt garnicht mehr?!?

OK, das macht die Sache aus meiner Sicht erstmal nur teuer und ärgerlich, denn ich darf es bezahlen.

Noch teurer, und somit auch noch viel ärgerlicher wird es dadurch, dass die Werkstatt die Ersatz-BSI (ebenfalls 350€) eingebaut hat, weil die Kabel ja zur Fehlersuche mit Strom versorgt werden müssen. Auch das kenn ich irgendwie anders.

Meiner Meinung nach hält man da ein Multimeter dran und misst die Kabel durch.

Zumal der Werkstattmeister mir gegenüber zum Ausdruck gebracht hat, dass ihm durchaus bewußt ist, dass das teure Ersatzteil dadurch im schlimmsten fall ebenbfalls zerstört werden könnte. Ich habe ihm daraufhin erklärt, wie ich meine, dass so ein Fehler eigentlich gesucht werden müßte und dass er doch bitte meine teure Ersatz-BSI nicht in Gefahr bringen soll.

Nun ratet mal, was abends kaputt war, und wer es bezahlen soll?!?

Genau, die neue BSI war kaputt, und ich soll sie zahlen - toller Plan!!!

Mal ganz nebenbei bemerkt, hat sich die Reparatur dadurch noch einmal um einen ag verzögert, weil ja erneut eine BSI angeliefert werden mußte. Hatte ich erwähnt, dass ich auf mein Auto angewiesen bin, da ich auf dem Land wohne und die Verkehrsanbindung mit den Öffis leider mehr als schlecht ist?

 

Alles in allem ein Fehler des Autobauers, der mich richtig teuer zu stehen kommt - zumindest aus meiner Sicht, denn auslöser für den Mist ist meiner Ansicht nach nicht das kaputte Lämpchen, sondern die fehlende Sicherung für den Stromkreis. Schließlich kann ein Solcher Kurzschluß ja auch durch ein defektes Kabel ausgelöst werden.

Nach Rücksprache mit meinem Anwalt habe ich die Rechnung daher auch nur unter Vorbehalt beglichen, denn ich bin leider beruflich auf mein Auto angewiesen und brauche es täglich.

Aber die Krone hat dem ganzen dann der Chef der Werkstatt aufgesetzt.

Als ich den Wagen abgeholt und bezahlt habe, wollte er mich scheinbar trösten, und meinte zu mir, ich hätte noch richtig Glück gehabt.

Durch den Kurzschluß hätten jederzeit die Airbags willkürlich auslösen können.

Er meinte, dass ich dann die Ersatzairbags auch noch auf der Rechnung hätte, es also noch viel teurer geworden wäre.

Ich hingegen sehe darin einen verkehrs- und lebensgefährdenen Entwicklungsfehler (sofern er mich nicht schlichtweg belogen hat). Stellen wir uns mal kurz folgendes Szenario vor: Die Airbags lösen tatsächlich durch einen Kurzschluß aus, der in einem nicht dagegen abgesicherten Stromkreis aufgetreten ist. Ich bin währenddessen mit 150km/h auf der Autobahn unterwegs, neben mir meine hochschwangere Frau und auf dem Rücksitz der Erstgeborene (kanpp 2 Jahre alt) in seinem Kindersitz. Plötzlich macht es "peng" und ich hab den Airbag im Gesicht.

Ich möchte mal behaupten, das sich nicht der schlechtestes Autofahrer auf dieser Welt bin, aber ich bin mir sicher, dass ich in der Situation vor Schreck das Lenkrad verreißen würde.

Ergebnis: Meine Familie und ich tod oder schwer verletzt, vielleicht nehmen wir bei unserem überraschenden Abgang von der Bahn auch noch ein paar unschuldige Verkehrsteilnehmer mit - und das alles wegen eines Kurzschlußes, ausgelöst von einem kaputten Lämpchen in meinem Aschenbecher.

Aus sicht meiner Werkstatt wohl ein klassischer Fall von Murpheys Law, für mich schlichtweg ein Skandal!

Wie kann (immer vorrausgesetzt die Aussagen meiner Werkstatt stimmen tatsächlich) ein Auto in Deutschland eine Zulasung bekommen, wo so sicherheitrelevante bzw. sicherheitsgefährdende Bauteile wie die Airbags, nicht gegen einen simplen Kurzschluß abgesichert sind?

Da sich hier im Forum sicher auch Fachleute tummeln, würde ich gerne mal eine fachkundige Meinung von Euch dazu hören.

 

Danke schon mal für Eure Meinungen, Anteilname und die Zeit die Ihr Euch genommen habt, um das was ich geschrieben habe zu lesen.

LG Ingo

P.S. Eins noch - die ganze Geschichte (Teile und Arbeitskosten zusammen) kostet mich insgesamt übrigens 1423€ - ist das nicht schön?!? Das ist für mich ein komplettes Netto-Monatsghalt. Wißt Ihr wo die Dispozinsen aktuell liegen? Ich bin begeistert von Peugeot, das könnt Ihr glauben!!!! Immerhin habe ich für über 20000€ einen lebensgefährlichen Haufen Schrott von denen bekommen. Ich freu mich ;-)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. März 2009 um 7:41

Ach ja, noch was:

an dieser Stelle erstmal ein herzliches Dankeschön, dass Ihr mir so engagiert zur Seite steht!!!!! Einfach klasse!! Vielen vielen Dank!!!

LG Ingo

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32 Antworten
am 30. März 2009 um 17:00

Zitat:

Original geschrieben von engie01

Ich frag mich nun aber um so mehr, warum rücken die die Schaltpläne nicht raus? Wissen sie, dass sie totalen Bockmist gebat haben, oder was?

Nunja, ick weiss nicht, als was du so arbeitest, aber wuerdest du jedem Fremden irgendwelche interna ueberlassen?

Ick denke nicht, oder?

So machen die das eben auch...

Themenstarteram 31. März 2009 um 7:26

Zitat:

 

Nunja, ick weiss nicht, als was du so arbeitest, aber wuerdest du jedem Fremden irgendwelche interna ueberlassen?

Ick denke nicht, oder?

So machen die das eben auch...

Wohl wahr. Ich dachte Du arbeitest zufällig für den Verein. Weil Du ansonsten so viel darüber wußtest, war ich fälschlicher Weise davon ausgegangen.

Themenstarteram 17. April 2009 um 6:45

So, diese Email erreichte mich nun also gestern aus dem Hause Peugeot:

 

Zitat:

 

vielen Dank für die Übermittlung der Leserzuschrift des 206 CC-Fahrers Ingo

Elissat.

Gerne informieren wir Sie in Abstimmung mit unserem Kunden-Betreuungscenter

(KBC) und der Abteilung Technik in dieser Angelegenheit.

Herrn Elissat hatte sich parallel zum Anschreiben an Ihr Haus auch an unser

Kunden-Betreuungscenter (KBC) gewendet.

Um den technischen Sachverhalt besser verstehen zu können, haben wir in der

Angelegenheit auch beim betreuenden Peugeot Partner recherchiert. Unsere

Vertragswerkstatt bestätigte, dass Herr Elissat das Fahrzeug zur Prüfung

einer elektrischen Störung der Beleuchtung an das Autohaus übergeben hatte.

Bei den Prüfungen der Stromkreise, die mit der Beleuchtung in Verbindung

stehen, und nach Rücksprache mit dem Peugeot Diagnosecenter konnte ein

Defekt des zentralen Steuergerätes (BSI) festgestellt werden. Dieses

Steuergerät sichert auch den beanstandeten Stromkreis der rückwärtigen

Beleuchtung ab. Das Steuergerät wurde ausgetauscht und die Beleuchtung war

wieder funktionsfähig. Unmittelbar nach dem Schließen der Hecklappe

schaltete sich die Beleuchtung erneut ab, worauf hin die Werkstatt nach

Rücksprache mit dem Kunden weitere Prüfungen durchführte. Ein solches

Verhalten des Fahrzeuges war nicht erklärbar.

Die Werkstatt berichtete uns, dass Herr Elissat sich nach dem Gespräch noch

einmal meldete, um eine selbst ausgeführte Arbeit an der elektrischen

Anlage zu erklären.

Zitat Ende

 

Ja, ich habe erwähnt, dass ich mein Handyladekabel in den Aschenbecher gelegt habe. Eigentlich nichts, was die Elektrik de Fahrzeugs beeinträchtigen dürfte, denn es ist ein klassisches Auto-Netzteil mit nem Stecker für den Zigarettenanzünder. Es greif also, wenn es nicht eingesteckt ist, nicht im geringsten in die Bordelektronik ein. Und selbst wenn es eingesteckt wage ich zu bewzeifeln dass es die Bordelektronik des Fahrzeugs stören dürfte.

 

 

Zitat:

Daraufhin führte die Werkstatt weitere Prüfungen der Stromkreise durch und

stellte an der Ascherbeleuchtung und an der Verkabelung der Radioanlage

Unregelmäßigkeiten fest. Neben einer blanken unisolierten Lampenfassung des

Aschers, welche die Verschraubung des Airbagsteuergerätes berührte, wurden

auch an der Verkabelung des Radios Manipulationen festgestellt. Die

Werkstatt hat im Eigeninteresse die Sachverhalte mit Fotos dokumentiert.

Zitat Ende

 

Ja, an dem Adapter von DIN-Stecker Peugeot (der für die Lautsprecher) auf DIN-Stecker-Eingang meines Blaupunktradios war Isolierband, weil da in meinem ersten Peugeot 206cc Kabel von abgezwiegt wurden, die zum Hoch-Ohm-Eingang meiner damaligen Endstufe führten. Da alles wieder isoliert war, ist auch das nichts was die ach so tollen Datenbusse des Fahrzeugs beeinflussen dürfte, oder?

Da der Adapter somit in Ordnung ist und auch Problemlos das ganze Autoleben lang gearbeitet hat, sehe ich auch dies als totalen Humbug und Ausrede um den Schwarzen Peter dem Kunden zuzuschieben. Schlimm genug, dass jemand DIN (also genormte Dinge) verbaut, und dann einen Adapter dazu herstellen muß, da die Belegung nicht der Norm entspricht. Das ist doch Verarsche!!!!!

 

 

Zitat:

Nach Rücksprache mit unserer Abteilung Fahrzeugtechnik wurde bestätigt,

dass die Absicherung des Beleuchtungsstromkreises an das BSI ohne eine

zusätzliche Stecksicherung üblich und problemlos sei. Generell könne ein

Kurzschluss auf ein Steuergerät (hier die Beleuchtung des Aschers) viele

Teile zerstören, u. a. auch das BSI. Ein Kurzschluss auf das

Airbagsteuergerät (wie beschrieben, lag auf der Verschraubung des Bauteils

ein vom Kunden selbst unsachgemäß verlegter Stromleiter auf) kann im

ungünstigsten Fall auch zum Auslösen der Airbags führen.

Weil die Ursache der Störungen mit einer nicht fachgerechten Eigenarbeit zu

erklären ist, müssen wir eine Reparaturkostenbeteiligung ablehnen.

Zizat Ende!

 

Aha, üblich und probemlos?!?! So so. klar ist das für Peugeot Problemlos, weil sie so bei jedem Fehler dieser Art mal eben 350€ einstecken können, statt nur als Serviceleistung ne kleine Sicherung auszutauschen.

Na vielen Dank auch - vor allem für diese wunderbare Auskunft.

Mittlerweile kann ich die Aussage eines guten Freundes von mir nur bestätigen:

Selbst Schuld, wenn Du Dir ein französiches Auto kaufst!

 

Das ist und war definitiv das letzte Auto aus französicher Produktion was ich je kaufen werde :-( Schade, eigentlich hätte das Wägelchen auch Spaß machen können :-(

LG Ingo

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