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CTR und Lachgas

Themenstarteram 27. November 2003 um 12:01

Hallo zusammen,

Frage eines technisch nicht allzu versierten CTR-Fahrers an seine 'Kollegen':

Hat schon mal jemand in Betracht gezogen, seinen CTR mit Lachgaseinspritzung auszustatten?

Wundere mich, daß das Thema hier wohl noch angesprochen wurde - bin dankbar für jede Meinung!

 

Gruß

smartypr

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38 Antworten

Generell ist der CTR-Motor kein guter Lachgas-Kandidat, da im ab Werk schon recht viel zugemutet wird. Bei den hohen Drehzahlen und dem leichten Kurbeltrieb noch mal 50Nm oder mehr draufzuhauen und die Verbrennungstemperatur zu steigern, könnte nach hinten losgehen. Davon abgesehen ist N2O für Otto Normalheizer recht uninteressant. Was macht man mit 50PS Mehrleistung für 15 Sekunden und ist einem das mehrere Euro an Gasverbrauch wert?

thema, zeigen was man hat ;)

hat mans nicht, störts einen weil man doch irgendwie scharf drauf ist, auch wenn es einem irgendwie nichts bringen sollte.

hat man es ist man entweder verrückt, wird von neidern heruntergemacht oder als mitläufer abgestempelt :/

genau genommen halte ich nich viel von einem lachgassystem, aber für eine art "perfektion" des tunings gehörts meiner ansicht nach dazu.

 

mfg stigA

Themenstarteram 1. Dezember 2003 um 18:46

Danke für Eure Meinungen - bin übrigens kein '2fast2furios-Opfer', sondern habe Lachgastuning schon vor diesen Möchtegernfilmen bei US-Cars kennengelernt - war echt eindrucksvoll...

Es wird doch von allen betreffenden Firmen versprochen, daß bei richtiger Einstellung der Motor heutzutage keinen Schaden mehr nehmen kann (wobei ich an eine verkürzte Lebensdauer fest glaube, aber bei welchem Motortuning ist das nicht so...).

Übrigens: Auch bei meinen Autos davor war das 'Legale' eher zweitrangig...

Wollte darauf hinaus, ob unser CTR-Motor (u.a. das VTEC betreffend) eher 'prädestiniert' für N2O ist, oder eben nicht, was baloo schon richtig erkannt hat.

RastA: Offenbar hast Du die meisten Mods am Motor - würde gerne auch Deine Meinung dazu hören!

am 2. Dezember 2003 um 0:07

bei richtiger einstellung mag es vielleicht keine direkte schäden aufgrund von n20 geben aber die mehrleistung ist halt doch auch ne mehrbelastung für den motor. die richtige einstellung ist wiederum ne wissenschaft für sich. da müssen so viele dinge angepasst werden... am optimalsten auch zündung etc dass ein otto normal motor eigentlich in keinem fall mit nem auf dauer verträglichen setup davonkommt. prädestiniert für n20 sind große ami v8 mit geringer literleistung.

jemand der aus dem vorhandenen motor leistung hohlt ist auf alle fälle mehr respekt zu zollen als jemand der einfach ne flasche dranhängt. wie viele amis so schön sagen: Bottles are for babies :-)

Hi,

hier gibt es ein paar Infos:

http://www.honda-server.de/1321.html?*session*id*key*=*session*id*val*

 

Hab auch mal gehört (net zereissen, ist net mein Gebiet), dass ein Füllung gut 90 - 100 € kostet und nur 100 Sekunden hält. Klar benutzt man es nich dauernd, aber für 10-15 Beschleunigungen doch auch ein wenig teuer, oder?

Gruss

Olli

Die Preise stimmen ungefähr. Also ich wüsste nicht, welches Überholmaneuver mir so viel Wert ist.

am 2. Dezember 2003 um 15:14

So, nur um mal ein bisschen Klarheit zu schaffen.

Eine Flaschenfüllung Lachgas kostet ca. Euro 45.-- und reicht (bei einem 6-Zylinder) um 100x von 80 auf 120 zu beschleunigen (da das natürlich keiner macht können wir auch sagen ca. 40-50x Autobahnauffahrt).

Zur Haltbarkeit des Motors:

Lachgastuning ist eine Leistungssteigerung und mehr Leistung ist immer gleichzusetzen mit mehr Verschleiss. Vergleichen wir das aber mit einem Turbo- oder Kompressorumbau, so merken wir recht schnell, dass wir dort den Mehrverschleiss immer haben und beim Lachgas nur dann, wenn das System aktiv ist.

Lachgas hat 33% Sauerstoff, unsere Atemluft ca 21%. Wenn wir also Lachgas einspritzen ist das nichts anderes als eine zeitlich begrenzte Aufladung (z.B. Turbo oder Kompressor). Der einzige Unterschied ist, dass wir nicht mehr Luft in die Brennräume geben, sondern die Luft durch etwas ersetzen, das mehr Sauerstoff enthält.

Da Lachgas nicht brennbar sonder nur Brandbeschleuniger ist, schleppen wir also auch kein Gefahrengut im Auto rum (hab ich schon 1000x gehört).

Die Systeme im 2. Weltkrieg haben ausser dem Lachgas nichts mit den heutigen Systemen zu tun. Ein Lachgassystem kann heute genau so einfach und präzise abgestimmt werden wie jedes andere Motortuning.

Zur Leistung:

Diagramme und Bilder findet ihr in meiner Sig.

Ich kann nur so viel sagen: der Leistungsschub ist brachial und hält nicht nur 15 Sek. an :D

BTW, die Honda-Motoren sind was tuning angeht die standfestesten überhaupt und fast prädestiniert für eine Lachgasanlage ;)

Weitere Infos zu Lachgas und extrem-Leistungssteigerungen findet ihr unter www.nextek.ch

Grüsse aus der Schweiz

Puh, das klingt alles sehr optimistisch.

Was den Verbrauch angeht, rechnet man pro 50PS Mehrleistung und pro 20 Sekunden Einsatzdauer ca. 370 Gramm Lachgas. Wie weit man mit einer normalen 5Kg Flasche kommt, kann man sich also leicht ausrechnen.

Was den Verschleiss angeht, wird auch gern angeführt, dass er nur dann Auftritt, wenn Lachgas eingesetzt wird. Bei Turbos und Kompressoren ist das aber auch nur der Fall wenn man dem Motor wirklich die Mehrleistung abfordert. Im Gegensatz zu normal aufgeladenen Motoren hat Lachgas aber das Potential, die Kolben und Auslassventile in Sekundenschnelle zu Klump zu schmelzen, sollte aus irgendeinem Grunde das Gemisch abmagern(defekter Vollgasschalter, Einsetzen des Drehzahlbegrenzers, zu niedrige Drehzahl etc).

Gefahrengut ist Lachgas an sich nicht, aber wie du schon gesagt hast, ein prima Brandbeschleuniger. Ein Hochdruckbehälter gefüllt mit Brandbeschleuniger ist nicht unbedingt das, was man im Falle eines Unfalls gerne im Auto hat. Wer mal beobachtet hat, wie eine Zigarette in einer sauerstoffangereicherten Atmosphäre abbrennt, wird das nachvollziehen können.

am 3. Dezember 2003 um 9:10

Zitat:

Ein Hochdruckbehälter gefüllt mit Brandbeschleuniger ist nicht unbedingt das, was man im Falle eines Unfalls gerne im Auto hat.

:D Das ist natürlich wahr :D

Was den Verschleiss angeht, deine Zahl stimmt ungefähr, du musst aber bedenken, dass es ein riesen Unterschied ist, ob du mit 4 oder 8 Zylindern unterwegs bist.

Und zum Verschleiss, die Kolben und Auslassventile sehen überall gleich aus, wenn das Gemisch abmagert. Ich weiss nicht, wieso die Leute immer sprechen, als wäre es bei Lachgas unheimlich schwer, das Gemisch richtig hinzukriegen.

Und natürlich tritt im Turbo und Kompressor nur dann ein Mehrverschleiss auf, wenn dem Motor eine Mehrleistung abgewonnen wird, das passiert aber jedes mal, wenn du das Gaspedal durchdrückst.

am 3. Dezember 2003 um 9:43

bei einem bekannten von mir, hat sich der ganze motor verabschiedet, weil die N20-anlage weiter "gepumpt" hat, als er vom gas ging..... und dann hatt es nur noch "puff" gemacht....

Ob 4 oder 8 Zylinder, 50PS brauchen immer dieselbe Menge Gas. Ein mageres Gemisch ist bei Lachgaseinsatz viel schlimmer, weil die Verbrennungstemperatur viel höher ist. Ein Sauger erreicht diese Temperaturen nicht, und daher ist die Gefahr auch niedriger, grössere Schäden anzurichten. Das mit dem richtigen Gemisch ist deswegen schwierig, weil man die Motorsteuerung austricksen muss. Alle Kennfelder sind auf einen Betrieb mit Luft ausgelegt und der Motor kann nicht wissen, dass er es mit 33% Sauerstoff zu tun hat. Sobald irgendein Teil dieser Anfettung nicht vernünftig funktioniert, ist dir praktisch ein kapitaler Motorschaden sicher. Das ist eben der grosse Unterschied zu normal aufgeladenen Motoren, die mit komprimierter Luft arbeiten. Auch wenn ein Teil der Gemischbereitung ausfällt, kann der Motor immer noch ins Notlaufprogramm springen, ein falsches Sensorsignal ignorieren oder er geht aus. Bei Lachgas reicht ein hängender oder feuchter Schalter um den Motor zu zerstören.

am 3. Dezember 2003 um 12:50

Das mit der Elektronik ist natürlich wahr. Je mehr Elektronik man braucht, desto mehr kann versagen.

Naja, mein Tuner gibt generell auf Lachgasumbauten 3 Jahre oder 100'000km Garantie, also wird das nicht so häufig vorkommen.

Er hat auf jeden Fall bisher über 350 Autos umgebaut und hatte noch keinen einzigen, der bei richtiger Benutzung ein Problem damit hatte.

3 mal hat er einen Kit ohne Einbau/Abstimmung verkauft und jedes mal ist der Motor flöten gegangen. Man siht also wie wichtig der richtige Einbau/die richtige Abstimmung ist.

(Einer der Motorschäden war in einem 850er BMW, von einer offiziellen BMW - Werkstatt eingebaut :D)

am 6. Dezember 2003 um 15:09

Mal ne theoretische Sache:

Lassen wir mal den Verschleiß und die Problematik mit der optimalen (el.) Abstimmung weg, da könnte man doch grad auf die Idee kommen statt Lachgas (33% Sauerstoff) gleich ne reine Sauerstoffflasche ins Auto zu hängen =) ;-) Denke mal das würde gleich zum Motorschaden führen (bei Serienmotoren), aber selbst wenn nicht, könnte man dann doch wieder mit der "entsprechenden Dosierung" Schäden vermindern und mehr erreichen als mit gewöhnlichem Lachgas?

Reiner Sauerstoff ist viel zu gefährlich und reaktionsfreudig. Beim Lachgas ist der Sauerstoff im kalten Zustand an den Stickstoff gebunden(N2O). Lachgas zerfällt erst im Zylinder während dem Kompressionstakt in Stickstoff und Sauerstoff und ist deswegen wesentlich sicherer zu transportieren.

Leider haben die meisten Leute keine Ahnung, wie unglaublich gefährlich reiner Sauerstoff ist. In Kontakt mit reinem Sauerstoff ist fast alles brennbar(auch Metall) und die Entzündungstemperatur ist wesentlich niedriger. Um Metall zum Brennen zu bringen, kann es schon ausreichen ein Ventil aufzudrehen, das unter hohem Druck steht. Wenn hinter dem Ventil beispielsweise ein T-Stück ist, wird der Sauerstoff beim Auftreffen auf das T-Stück ein kleines bisschen komprimiert, wobei ein kleines bisschen Wärme entsteht. Wenn du Pech hast, reicht das schon um das Metall der Leitung zum Brennen zu bringen.

Noch schlimmer ist es wenn Sauerstoff und Öl zusammen kommen. Erstens ist Öl in Kontakt mit Sauerstoff sehr sehr leicht entzündbar und durch die Oxidation des Öls kann es sich in dieser Atmosphäre spontan selbst entzünden. Im Einlasstrakt des Motors befindet sich immer Öl(-dampf) weil dort auch der Auslass der Kurbelgehäuseentlüftung sitzt. Wenn dann noch Hitze dazu kommt, ist die Katastrophe vorprogrammiert.

am 6. Dezember 2003 um 18:51

Zitat:

Original geschrieben von baloo

Leider haben die meisten Leute keine Ahnung, wie unglaublich gefährlich reiner Sauerstoff ist.

Ich denke mal, das war jetzt hoffentlich nicht auf meine Person bezogen. ;-)

Wobei halt ich als "Anwendungsgebiet" weniger den normalen Straßenverkehr im Auge habe... In einigen Autorennserien wird z.B. Methanol als Treibstoff verwendet, auch nicht gerade ungefährlich, da es wenn es mal ausläuft auf dem warmen Asphalt / in der Sonne sofort anfängt zu brennen. Hinzu kommt, dass es ja bekanntlich mit "unsichtbarer" Flamme brennt, d.h. man sieht nur die Hitze flimmern. Ein gezieltes Löschen ist daher nicht ganz so einfach.

Bei extremen Sachen ist leider immer Risiko dabei, klar.

Das ganze war nur so n theoretischer Gedanke, danke jedenfalls für die ausführliche Antwort :-) Finde es btw. sehr interessant, was sich so die Tuning-Szene immer einfallen läßt, um das Maximale an Leistung rauszuholen, gerade im Bereich Luftzufuhr (Luftfilter, Turbos & Kompressoren, Ladeluftkühlung, Lachgas. etc.). Bin mal gespannt wie sich das weiterentwickelt...

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