Crashtests von Porschemodellen?
Hallo zusammen,
sind den Porsche-Experten unter Euch unabhängige Crashtests von Porsche-Modellen bekannt?
http://www.euroncap.com/roadster_sports.aspx
Die Ergebnisse wären sicherlich interessant, weil z.B. beim 911er der Heckmotor bei einem Frontalaufprall seinen Bewegungsimpuls nach vorne fortsetzt und die Fahrgastzelle also zusätzlich zum Eigengewicht auch noch die kinetische Energie des Motors abfangen muss.
Andererseits bietet der freie Raum vor der Fahrgastzelle mehr Möglichkeiten für eine definierte Verformung als bei einem Wagen mit Frontmotor. Ein Problem stellt dabei eventuell der vorne liegende Tank dar, der sich dann mitten in der Deformationszone befände.
Dass Porsches generell als sehr sicher gelten, ist ja nicht neu, aber ist die passive Sicherheit wirklich mal irgendwo unter vergleichbaren Bedingungen gestestet worden?
Gruß
Beste Antwort im Thema
tach
um solche tests habe ich mich nie gekümmert. allerdings bin ich mit meinem ersten 911er nach nur 8 wochen fahrzeit mal auf ein stauende aufgefahren und erst ca. 30 meter nach dem stauende zum stehen gekommen. ein großer teil des audi-portfolios (ein a3, ein a4 und ein a6) waren so nett, mir beim runterbremsen von 140 km/h auf 0 km/h behilflich zu sein, wobei der a3 und mein wagen die hauptarbeit der absorption der freigesetzten kinetischen energie übernommen haben. seitdem weiß ich, dass meine zukünftigen autos entweder aus zuffenhausen oder ingolstadt kommen: der a3-fahrer, dessen wagen auf die größe einer mittleren damenhandtasche zusammengeschoben wurde, hatte einen kleinen blauen fleck am rechten bein, bei mir ist trotz airbag nicht mal die brille kaputt gegangen. mein wagen war ein wirtschaftlicher totalschaden. einmal von vorne rechts bis hinten rechts schön zusammengefaltet. trotzdem ist im kofferraum nichts von meinem gepäck kaputt gegangen. und wohl wegen des motors, der natürlich auch unbeschädigt überlebt hatte, habe ich noch einen aberwitzigen preis für das wrack erzielt.
keine besonders wissenschaftliche aussage, ich weiß, aber für mich wichtiger als jeder wie auch immer geartete theoretische test.
bis die tage
looseantz
19 Antworten
Merkwürdig oder nicht aber ich habe schon sehr viele Unfälle mit Porsche Fahrzeugen gesehen (also die Unfallfahrzeuge, nicht die Unfälle selbst) und in der Regel war die Fahrgastzelle in einem sehr guten Zustand und laut Aussage der Werkstatt der Fahrer bzw. die Insassen wohlauf und nur mit kleineren Blessuren behaftet. Porsche Fahrzeuge SIND also sicher. Gerade der 911 ist z.B. bei einem Frontalcrash vermutlich das sicherste Auto der Welt. 😉
Ich würde allerdings nicht unbedingt sehen wollen, was passiert, wenn im 911 jemand hinten sitzt...bei einem Unfall.
Dagegen sind Cayenne und Panamera fast schon wie "Panzer".
aufgrund des Kostendrucks bei Massenmodellen ist dort ein zusätzlicher Crashtest neben dem gesetzlichen zweckmäßig.
Dieser Kostendruck entfällt bei Porsche.
Dennoch verstehe ich es nicht, warum Porsche zusätzliche Crashtests wie EURO NCAP nicht unterstützt. Gerade schnelle Autos sind auf passive Sicherheit angewiesen. Gerade Luxusmodelle bieten die Möglichkeit für Sicherheitsinnovationen. Mercedes brachte uns allen Airbag, ESP... Warum verschließt sich hier Porsche?
Na ja, Mercedes brachte uns das ESP v.a. weil die A-Klasse damals umgefallen ist und sie unter ziemlichen Zugzwang standen. Sonst wäre das über lange Zeit ein extrem teueres Extra geblieben, das vornehmlich der Oberklasse zur Verfügung gestanden hätte.
ich arbeite in der Fahrzeugentwicklung und wir machen Crashtests.Da wir unabhängig sind haben wir viele verschiedene Modelle nach Kundenwunsch schon gecrasht.Porsche ist ein äußerst sicheres Fahrzeug,wobei man sagen muss dass die heutigen in Deutschland verkauften Fahrzeuge bis auf eine Handvoll Ausnahmen alle recht gut sind.
Der Fussgängerschutz kam jetzt dazu,was dem ein oder anderen Fahrzeug einen Stern klaut,für die Insassensicherheit ändert sich dadurch natürlich nichts.Interssant wird es dann bei Porsche Hybriden.
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Auch ich gehe davon aus, dass gerade der 911er eine extrem stabile Karosserie hat und bei hohen Geschwindigkeiten zu den sichersten Autos überhaupt gehört. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass er in einem NCAP Test wirklich gut abschneidet. Viele Autos sind heutzutage genau auf diese Crashbedingungen ausgerichtet (z.B. Renault), mit Knautschzonen, die eben bei nem 64 km/h Offset-Crash optimal wirken, aber wehe der Crash erfolgt mit 70km/h...
Mir ist es lieber bei nem ("Alltags"-) NCAP Crash 0,1g mehr Verzögerung zu spüren, dafür aber bei höheren Geschwindigkeiten noch Reserven (Überlebensraum) zu haben! Und ich denke, dass Porsche genau aus diesem Grund den Test auch kritisch betrachtet.