1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Caddy
  6. Caddy 3 & 4
  7. Caddy Maxi: Auf dem Weg zum idealen Minicamper-Ausbau

Caddy Maxi: Auf dem Weg zum idealen Minicamper-Ausbau

VW Caddy 4 (SA)

Hallo,

im Thread https://www.motor-talk.de/.../...mping-detailausstattung-t6518759.html habe ich wahnsinnig gutes Feedback zur Konfiguration und zum Kauf meines Caddy IV Maxi bekommen, den ich als Mini-Camper ausbauen möchte. Nun ist das Fahrzeug bestellt und ich möchte einen neuen Thread beginnen, in dem der eigentliche Ausbau und damit zusammenhängende Fragen ihren eigenen Platz finden.

Einsatz: Ich möchte in dem Minicamper
1. Einzelne Tage bis eine Woche leben und arbeiten können, wenn ich unterwegs bin (ich pendele viel in Süddeutschland, AT und CH). Das ist dann eher zivilationsnah, wichtig ist hier, dass das Fahrzeug möglichst diskret ist, damit es nicht sofort als Wohnmobil erkannt wird.

2. Vor oder nach Berg- und Kanutouren ganzjährig 1 - 2 Nächte darin schlafen; der Klassiker ist, dass eine Tour morgens früh um 6:00 oder so los geht, ich aber 1 - 3 h Anreise habe. Bisher ist das immer Stress; entweder, man steht um 3:30 auf (hat dann aber Reserven für die Tour verpulvert) oder ich buche mir ein Hotel (teuer, bei Pension muss man meist bis 20-21 da sein -> unflexibel). Im Sommer geht manchmal eine Nacht im Zelt, aber im Zelt lege ich mich zivilisationsnah nicht irgendwo auf eine Wiese; dann muss man wieder einen Platz suchen.

3. Eventuell von Frühjahr bis Herbst zwischen 1. und 2. auch mal 1 - 3 Wochen autark in Europa unterwegs sein und arbeiten mit einer schönen Umgebung verbinden; See, Klettergarten, you name it.

Ich fahre momentan etwa 24,000 km / Jahr, davon oft eine Pendelstrecke von 200 km.

Philosophie: Der Ausbau soll intelligent die Beschränkungen und Möglichkeiten eines Minicampers berücksichtigen - also kein Reihenhaus mit Regelschnickschnack in einen Caddy verbauen, sondern robuste Ansätze verwenden, die haltbar sind. Beispiele: Als Lösung zum Abspülen etc. ist mir ein guter Kanister und eine Gastroschale aus Metall lieber als ein Campingwaschbecken mit Tauchpumpe, die mir im tiefen Winter einfriert, im Sommer zu einer Petrischale für Keime wird etc.

Auf der anderen Seite soll die Lösung handwerklich und technisch "schön" und sauber umgesetzt, also nicht grobes Bauholz mit der Stichsäge zusammengeflickt und dann mit ein paar Spax aus dem Baumarkt schief verschraubt.

Anforderungen:
1. Die Lösung muss als Einzel- und Doppelbett konfigurierbar sein. Wenn ich alleine unterwegs bin und bei Schlechtwetter im Auto arbeite, ist ein Doppelbett unpraktisch.
2. Bei gutem Wetter soll man draußen kochen und essen, im Winter und bei Regen soll das aber reduziert auch von Innen gehen.
3. Die Lösung muss mit eingebauten Sitzen in der zweiten Reihe, nur einem Einzelsitz oder nur dem 2/3-Sitz links funktionieren.
4. Man muss langes Gepäck (Skier, Paddel, ...) von hinten durchladen können. Eine Heckküche, die die ganze Rückseite blockiert, funktioniert daher nicht.

Ansatz und Lösung:
1. Das Fahrzeug wird ein Caddy Maxi 1.4 TSI mit Winterpaket III (Wasserheizung) und Climatronic, Gummiboden, Vorbereitung für 3. Sitzreihe, aber ohne zweite Sitzbank; ein Schiebefenster hinten rechts und LED-Leuchten in der Heckklappe und Leseleuchten im Fahrgastraum. Farbe indiumgrau wg. der Unauffälligkeit. Die genaue Konfiguration ist im anderen Thread beschrieben, tut aber hier nichts zur Sache.
2. Der Ausbau wird im Prinzip eine Kombination der Ansätze der folgenden kommerziellen Lösungen
a) Amdro Boot Jump, http://www.amdro.co.uk/.../...jump-with-screens-water-bottle-p-43.html
b) Ququq Kombinbox, https://ququq.info/ququq/kombibox/
c) Smartcamp Bed & Kitchen Module, http://smartcamp.pl/en/kitchen-module/

Den Ausbau werde ich in einem 3D-Programm selbst konstruieren und die Bauteile bei einem Dienstleister CNC-fräsen lassen. Die Details werde ich Schritt für Schritt in folgenden Posts diskutieren.

Ausstattung und Zubehör:
1. Heizung: Mir wird die VW-Standheizung reichen. Im Winter braucht man dazu dann gute Expeditionsschlafsäcke, die ich aber eh habe. Die Standheizung sollte dann genügen, um morgens 1/2 Stunde Wärme zum Aufbruch zu liefern und die Scheiben zu enteisen. Feuchte Klamotten muss man bei Expeditionen auch anders trocknen - meiner Erfahrung nach geht es recht gut, wenn man die unterste Schicht durch trockene ersetzt und dann die mittleren Schichten am Körper trocknet; bestimmte Sachen müssen dann mit in den Schlafsack zum trocknen. Klar, im Dezember kann man dann nicht 8h im Auto am Laptop sitzen.

2. Stromversorgung: Der Caddy kommt mit 68 Ah AGM-Batterie und 140A Generator, das scheint etwas verstärkt zu sein wegen der Standheizung. Bisher plane ich keine feste Zweitbatterie ein, sondern möchte eher mit einer sehr leistungsfähigen Powerbank und mobilen Solarmodulen arbeiten. Laptop/Handy/Licht kann man damit prima betreiben. Man muss dann halt bei längerer Standzeit auf das VW-Radio und die Innenlampen verzichten. Dafür ist man aber sauflexibel. Einziger Nachteil, den ich sehen kann: Während der Fahrt kann man mit dem mobilen Solarpanel nicht gut laden.

3. Drehkonsole:

Als Sitz zum arbeiten und ggfls. essen wird eine Drehkonsole von Zooom (400 EUR) unter den Beifahrersitz kommen:

4. Verdunkelung:

Vermutlich werden es die schicken Dinger von Project Camper; in grau für das Führerhaus, in schwarz für den Fahrgastraum (400 EUR):

Alternativ evtl. diese von Brandrup:

https://www.brandrup.de/.../5. Kühlbox:

Zwei passive Boxen von Waeco mit 12l und 22 l sowie Bag2Zero-Kühlakkus. Sie passen von der Größe gut zu Euroboxen und halten laut Berichten sehr, sehr gut - ggfls. mal Eis von der Tankstelle einlegen oder Tiefkühlprodukte kaufen

6. Duschen: Noch nicht ganz geklärt. Im Sommer gewässer- oder schwimmbadnah campieren, ggfls. im Heckzelt s.u. mit kleiner Elektro-Dusche oder einfach Wassersack.

7. Lüftung:

Kombination aus ClimAir-Windabweisern vorne und ein Lüftungsgitter für das Schiebefenster. Evtl. noch ein Aufstellhaken für das Heck.

8. Heckzelt:

Zum Duschen, zum Packen und Umziehen bei schlechtem Wetter und ggfls. zum Kochen plane ich ein Vanshower Heckzelt mit Spritzschutz nach innen ein (250 EUR + 40 EUR):

  • https://www.vanshower.de/.../...t-travel-fuer-volkswagen-caddy-ab-2015
  • https://www.vanshower.de/.../spritzschutz-fuer-vw-caddy
9. Sonstiges:

Ein paar Kleinigkeiten sind noch ziemlich unklar, z.B. ob ich ein Vorzelt / Sonnensegel brauche. Wenn Fahrräder mitkommen, dann wird es wohl ein Paulchen-Radträger für die Heckklappe. Meistens ist aber ein Brompton-Faltrad dabei.

Sonnensegel oder Markise, z.B.

Das schon mal als Einleitung. Jedes Feedback ist höchst willkommen! Und schon mal jetzt ein großes Danke an alle Beiträge zu dem alten Thread, besonders von @boxor, auf deren Basis dieser jetzige Plan entstanden ist.

Mein Fahrzeug kommt im Mai oder Anfang Juni, bis dahin muss alles stehen :-)!

Beste Antwort im Thema

Man muss halt schauen, was man unter Campen versteht. Ich muss da weder meinen Hausstand mitführen noch Fernsehen noch überwiegend drinnen leben noch zeigen, was ich habe. Es geht eher drum, draußen in einer schönen Gegend zu sein, kommod übernachten zu können und seine Ruhe zu haben. Ein Bett von 2x1,4m mit Lattenrost findet man in großen Mobilen erstaunlich selten und die großen kommen oft nicht dorthin, wo es schön ist. WoMo-Stellplätze sind meist die pure Tristesse. Und wenn ich mir mal eine Stadt anschauen möchte, wird das Fahren und Parken nicht zum Projekt.
Der Vergleich mit dem Zelt mag von der Größe her passen, aber nicht von der Behaglichkeit. Im Caddy ist man vom Boden weg, hat Standheizung, ordentliche Sitze etc und alles ist viel schneller im Fahr-/Wohn-/Schlafmodus.

210 weitere Antworten
210 Antworten

Zitat:

@boxor schrieb am 16. Juli 2019 um 14:24:43 Uhr:



Zitat:

@caddy4camping schrieb am 15. Juli 2019 um 13:54:01 Uhr:


Diese Schnüre kann man dan oben mit dem Knoten genau in den Schlitz zwischen Heckscheibe und Blech klemmen und unten mit dem Magneten an der Seite auf dem Lack festmachen. Durch den Schrumpfschlauch gibt es keine Kratzer.

Schöne Lösung! Hab da mangels C4 nur theoretisches Wissen, daher eine Frage zu dem zitierten Punkt: Warum legst Du die Schnur außen ans Blech und nicht in die Sicke zwischen Kofferraumdichtung und Außenblech? Über die Sicke wird Regenwasser bei geschlossener Klappe ohnehin abgeleitet. Ist der Verlauf der Schnur dann nicht steil genug? Würde nämlich das Risiko rausnehmen, sich eine Beule ins Auto zu ziehen, wenn man an den Magneten stößt. Wobei das Risiko auch nicht groß ist denke ich 😉

Danke für die Anregung - ja, das sollte gut gehen. Werde es beim nächsten Regen mal testen.

Vielleicht lässt sich die Schnur sogar, wenn sie an die Stelle wie boxor beschrieben hat gelegt wird, mit einem weiteren Magneten anstelle des Knotens dauerhaft installieren? Der Spalt zwischen Fenster und Spoiler sollte reichen um die Schnur bei geschlossener Klappe von dort nach innen zu führen (so das sie von außen nicht sichtbar ist). So würde sich eine Montage erst bei Regen erübrigen. Ich weiß allerdings, dass es nicht jeden Tag benötigt wird.

Bei Gelegenheit werde ich das mal probieren. Finde deine Lösung trotzdem noch gut, einfach aber effektiv!

Zitat:

@caddy4camping schrieb am 16. Juli 2019 um 07:43:58 Uhr:



Zitat:

@Kuno61 schrieb am 15. Juli 2019 um 17:43:53 Uhr:


Die Taschen sind jeden Cent wert. Möchte sie nicht mehr missen. Passt schon gut was rein.
Gruß

Bin jetzt überzeugt und habe nächste Woche bei Vanessa ;-) einen Termin.

Die Taschen sind jetzt drin und ich bin restlos begeistert - man hat nun irre viel Stauraum, um den ganzen Kram zu organisieren. Sie sind auf jeden Fall ihr Geld wert.

Wer wissen will, wie Vanessa die Dinger im neuen Caddy IV nachrüstet, obwohl dort ja nur noch Luft unter der Verkleidung ist, hier eine kurze Beschreibung:

1. Sie haben eine Vorlage für Leisten aus ca. 12mm Multiplex, ca. 7 cm breit und so lang, dass sie vom Heck bis zum letzten Taschen-"Haken" (diese Knebel-Drehteile) reichen. An den Stellen, an denen die Halter für die Netztrennwand sitzen, enthalten diese Leisten Aussparungen; beim Maxi sind das zwei (wenn ich mich recht erinnere), beim normalen Caddy nur eine ausgeschnittene Ecke am anderen Ende.

2. Am Anfang setzt man die Taschen sauber ein und heftet die Befestigungen mit je zwei Spax oben an die Verkleidung; das hält noch nichts, markiert aber die Positionen.

3. Dann setzt man die Gegenstücke für die Druckknöpfe (3 pro Seite als Schrauben direkt in die schwarzen Kunststoffteile unterhalb der Fenster. Es sind ca. solche "Persenning"-Schrauben, nur länger: https://www.amazon.de/.../

4. Jetzt nimmt man die grauen Abdeckungen der hinteren Halter für die Netztrennwand heraus. Anschließend die Gummidichtung am Heck. Nun muss man versuchen, die beiden Latten oben links und rechts einzuschieben, ohne den ganzen Dachhimmel abzunehmen. Das ist nicht ganz einfach und auch Vanessa sagt, dass Knickstellen zurückbleiben können.

Am Ende liegen diese beiden Leisten vom Heck über die beiden Halter für die Netztrennwand hinter der Innenverkleidung.

5. Nun schraubt man die Spax-Schrauben der Knebel fest. Sie ziehen dann die Leiste auf der gesamten Breite gegen die Innenverkleidung. Das reicht, weil das Gewicht der Taschen auf der unteren Verkleidung sitzt.

6. Als letztes werden die Knebel an der Unterseite zur Hecklappe hin mit Blechschrauben an die Stelle des grauen Spreizdübels geschraubt. Das macht man als Letztes, weil man damit nochmal die Position und Spannung korrigieren kann.

Das wäre es schon.

Wer irgendwie zu Vanessa fahren kann, fährt aber besser damit, das dort machen zu lassen. Man kann sich leicht die Innenverkleidung ruinieren, da sind 85 EUR für beide Seiten nicht zuviel verlangt.

Noch etwas:

1. Erst habe ich mich geärgert, dass ich die schicken Verdunkelungen von Project Camper jetzt hinten eigentlich nicht mehr brauche. Nun habe ich sie aber doch eingebaut, weil die schwarze Seite viele blickdichter ist als das Grau der Taschen. Außerdem erwärmen sich die Taschen nicht so starkt, und wenn man mal eine abnimmt, stimmt die Verdunkelung trotzdem.

2. Spätestens jetzt bin ich froh, PDC hinten UND RearView bestellt zu haben. Mit montierten Taschen bei einem Maxi ist die Rundumsicht rückwärts doch deutlich eingeschränkt, besonders, wenn man rückwärts aus einer Einfahrt herausfährt.

Edit: Die Schrauben mit Druckkopf-Oberteil scheinen "LOXX" zu heißen und sind hier erhältlich: https://www.loxx.shop/einzelteile/unterteile/schrauben

Hallo alle,
noch ein paar Erfahrungen aus dem ersten Praxiseinsatz:

1. Wenn man die Seitentaschen ab Werk oder von Vanessa als Nachrüstung hat, passen viele Klapp-Bett-Konstruktionen nicht mehr, die die Breite von 110 cm ausnutzen. Die Taschen ragen nämlich in den Innenraum, zwar nur ein paar Zentimeter, aber das ist dann oft trotzdem ein Problem. Ich habe mein Bett jetzt umgebaut (Details folgen); im Kern habe ich Rampamuffen in den Deckel der Küchenbox geschraubt, in denen M5-Schrauben als Führung stecken und schiebe nun die erste Bettplatte entlang einer Führungsnut statt sie zu klappen.

2. Wenn man zu zweit unterwegs ist, muss der Doppelsitz eigentlich raus, sonst hat man zu wenig Platz fürs Gepäck und kommt außerdem auch sehr schlecht dran. Das gilt selbst für den Maxi. Deshalb halte ich auch alle Bettlösungen, die den umgeklappten Sitz als Stütze fürs Bett brauchen, für suboptimal. Ich habe jetzt Steckbeine für die Nutzung alleine (also nur ein Einzelbett vorgeschoben) und eine Leiste 120x5 cm auf 21er Siebdruckplatte, die in die Gurtösen an der C-Säule mit Spanngurten eingehängt wird, für die Nutzung zu zweit. So ist es saupraktisch und nichts ist im Weg. Details kommen mit der Baubeschreibung für das Bett.

3. Die Passivkühlbox zusammen mit den Bag2Zero-Akkus hat sich sehr bewährt. Mit zwei Akkus waren die Lebensmittel noch "kühltaschenkalt", obwohl wir vier Tage unterwegs waren und das Auto die letzten drei Tage auf einem Parkplatz in der Sonne stand. Man muss nur folgendes beachten:

- Auto verdunkeln! Die Project-Camper-Matten funktionieren super.
- Nur vorgekühlte Lebensmittel einlegen (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Hauptsatz_der_Thermodynamik ;-) )
- Wenig öffnen

Um die Sache mit der Schnur zum Regenableiten von der Heckklappe noch mal aufzunehmen. Ich habe das nun endlich mal umgesetzt, inspiriert von @boxor und @caddy4camping .
Hier meine Lösung: Ich habe zwei kleine Magnete jeweils an ein Ende gepackt und Schrumpfschlauch drum. Am anderen Ende sind die Magnete größer (hatte keine Kleinen mehr da) und ebenfalls mit Schrumpfschlauch (in der Größe hatte ich grad mal gelb da).

Nun habe ich die beiden Seile einfach oben in den Spalt zwischen Scheibe und Blech gesteckt, das andere Ende am Gasdruckdämpfer vorbei innen am Blech angelegt/anmagnetisiert. Funktion habe ich noch nicht getestet, das steht noch aus.

Wasser ablauf 1
Wasser ablauf 2

Wichtig ist natürlich die korrekte Farbe. 😉
Kann das dranbleiben beim Schließen? Eigentlich logisch, sonst wärs ja sinnfrei...
Das war mir auch schon aufgefallen, dass der Wasserablauf nicht optimal gelöst ist. War allerdings mangels Regen noch nicht so wirklich ein Problem. Muß ich mal weiter beobachten.
Dann brauch ich aber schwarze Schnüre! 😎

Hallo allerseits, hier kam ja gelegentlich die Frage auf, ob ein T6 nicht deutlich besser für dieses Projekt geeignet wäre. Dazu kann ich nun meine Sicht beisteuern, da ich im Moment leihweise einen T6 California mit MaxxCamp-Küchenmobil durch Skandinavien fahre. Wir sind zu dritt (1 Erwachsener, 2 Kinder) und ich dachte, der Caddy wäre bei Regenwetter zu klein und habe daher diesen Bus mit Aufstelldach organisiert.
Vorab: Mir ist klar, dass ich im Folgenden Äpfel mit Birnen vergleiche, nämlich meinen für mich optimierten Caddy mit einem Leihcamper von der Stange. Trotzdem kann man wohl einiges verallgemeinern:
1. Der Bus ist deutlich unpraktischer - am schlimmsten ist diese Verschiebe-Klapp-Lösung für die Bank unten in Kombination mit dem Küchenmodul. Wenn alles in Schlafstellung ist, kommt man an keine Küchensachen mehr dran. Das Gepäck muss man aufwändig in die Ritze zwischen Multibord und Sitzbank bekommen; man kommt daran nur von oben, das ist großer Sch...
2. Das Aufstelldach gibt zwar Stehhöhe, hat aber auch einige Nachteile: Wenn man tagsüber weg möchte und Wertsachen im Fahrzeug lässt, muss man es leerräumen und zusammenbauen; gleiches gilt für die kurze Fahrt zum Supermarkt. Mit einem separaten Zelt wäre das viel einfacher.
3. Überhaupt: Man ist die ganze Zeit am Umräumen, weil Details nicht durchdacht sind und auch nicht so viel mehr Platz als im Caddy ist. Auch die fehlende zweite Schiebetür vermisse ich. Alles in allem: Bei trockenem Wetter geht es, aber bei Sturm und Regen ist das Quark. Bei gutem Wetter ist Caddy + Zelt aber genausogut.
4. Ich bin froh, beim Caddy auf @boxor gehört zu haben und eine einfache Wasserlösung mit Kanister und ohne Pumpe eingebaut zu haben. Der Komfortgewinn eines Wasserhahns wird dadurch aufgezehrt, dass man das Wasser meist nicht da hat, wo man es braucht, die Tauchpumpe nach einem Wasserwechsel mehrere Minuten leer läuft, bis wieder Wasser kommt und die Entsorgung des Grauwassers geht nur am Campingplatz; da aber ist eine einfache Spülschüsse eh besser.
5. Das mag nicht für jeden Einsatz gelten, aber ich bin mehr denn je von einer Heckküche samt Kocherauszug überzeugt. Sie ist schnell einsatzbereit, bei fast jedem Wetter nutzbar und mit gutem Abzug.
Nächstes Mal nehme ich einfach den Caddy und ein Zelt oder leihe mir ein Dachzelt.
Auf jeden Fall sollte niemand, der sich aus Budgetgründen oder Vernunft für einen Caddy statt eines T6 entscheidet, übertrieben traurig sein über das Glück, dass ihm oder ihr entgeht??!

PS: Mir ist natürlich klar, dass man auch einen T6 mit Hirn und Hand gescheit ausbauen kann. Aber was VW&MaxxCamp hier zusammenschustern, ist teuer und nicht alltagstauglich.

Deshalb habe ich keinen California 😉

Zitat:

@haku3 schrieb am 24. August 2019 um 08:36:05 Uhr:


Wichtig ist natürlich die korrekte Farbe. 😉
Kann das dranbleiben beim Schließen? Eigentlich logisch, sonst wärs ja sinnfrei...
Das war mir auch schon aufgefallen, dass der Wasserablauf nicht optimal gelöst ist. War allerdings mangels Regen noch nicht so wirklich ein Problem. Muß ich mal weiter beobachten.
Dann brauch ich aber schwarze Schnüre! 😎

Ja die Farbe ist das wichtigste an der "Konstruktion" 😁. Spaß, jedoch habe ich bewusst ein roten Strick genommen. Es mangelte nur an passendem, also rotem, Schrumpfschlauch....

Ja es bleibt bei der Fahrt dran. Durch den Gasdruckdämpfer wird der Strick günstigerweise davon abgehalten sich über die Dichtung hinaus in den Innenraum zu knicken, dort will ich ja keine Feuchtigkeit während der Fahrt (bei extremen Witterungsbedingungen) reinziehen ....

Und ja, ist nicht so toll gelöst mit dem Wasserablauf und hat mich auch schon mal sehr gestörrt. Stimmt natürlich das es nicht immer regnet, vielleicht zur Zeit sogar fast gar nicht. Das ist allerdings ein anderes Thema und die paar Cent für den Strick lohnen sich auch für seltenes Regenableiten.

Kurzes Update: Habe jetzt die Schalter für die LED-Heckklappenspots nachgerüstet. Sehr praktisch!
Und so geht es:
1. Gehäuse für Wischermotor abziehen. Das geht ab besten etwas schräg nach oben, da eine Art Ringklammer um den Motor und dann zwei Plastikdübel in der Heckklappe in rechtem Winkel zueinander stehen.
2. Alle schwarzen Schraub/Spreizdübel herausarbeiten. Das geht am besten, indem man die innere "Schraube" mit einem Inbusschlüssel etwas herausdreht und dann den Dübel herauszieht.
3. Bevor man jetzt die Schrauben der Griffschlaufe herausdreht, sollte man die LED-Leuchten von innen herausdrücken. Sie haben auf der einen Seite eine Nase und der anderen eine Feder. Die Hartfaserplatte hängt nach dem Entfernen der Dübel links und rechts etwas lose herab. Man greift von der Seite zur Lampe (also von innen) und drückt die Lampen heraus. An der Federseite anfangen und sich vorher merken, auf welcher Seite die Feder lag (wg. Kabelbaum).
4. Nun den schwarzen Stecker herausziehen, dazu die Verriegelungsrasten zusammendrücken - keine Gewalt!
5. Nun die Griffschlaufe mit 2x Torx herausschrauben. Danach ist die Hartfaserplatte lose und fällt einem in die Hände.
6. Jetzt zwei 20..21mm-Löcher (ich habe einen 20er Forstnerbohrer genommen; geht, ist aber etwas straff) seitlich UNTERHALB der Leuchten in die Hartfaserplatte bohren. Holz unterlegen, damit nichts ausfranst. Die Löcher kommen auf die Seite, auf der der Anschluss der Leuchten ist (also nicht die Seite mit der Feder, sonst wird der Kabelweg sehr lang). Unterhalb deshalb, weil man nur dann genug Abstand zum Blech der Rückwand hat, um die Schalter gescheit anzuschließen. Sonst knickt das Kabel am Kabelschuh evtl. direkt am Blech ab und das ist eine Einladung zum Kurzschluss.
7. Geeignete Wippschalter hereindrücken, z.B. https://www.reichelt.de/...d-schwarz-i-o-wippe-1881-1103-p108249.html.
9. Vier Kabelstücke 12-18cm 0.5mm^2 abschneiden und einseitig je einen Winkelkabelschuh 4.8mmx0.8 mit Easy Crimp anpressen. Normale Kabelschuhe gehen evtl. auch, mir war der Abstand zum Blech der Heckklappe zu gering und dadurch zu heikel. Diese Winkelkabelschuhe https://www.reichelt.de/...-rot-easy-crim-we-f6131488-p189377.html?... lassen sich als Einzige auch mit einer normalen "Crimp"zange (rote Markierung) sauber quetschen. Genau genommen werden sie gequetscht und nicht gecrimpt (beim Crimpen werden die Kontakte umgefaltet/eingewickelt; das geht bei isolierten Teilen nicht).
10. Jetzt die Autobatterie am MINUSpol abklemmen (dazu die Mutter an der Polklemme lösen), anschließend isoliert verstauen. Am einfachsten geht das, indem man die Polklemmenabdeckung vom Pluspol provisorisch auf den Minuspol steckt. Vorher mindestens ein Fenster ganz öffnen, besser auch eine Türe offenlassen, Zündschlüssel ziehen, alle Verbraucher aus. So kommt man im Notfall noch ins Auto.
11. Nun jeweils die jeweils MITTLERE Leitung (das ist der Pluspol) zum schwarzen Leuchtenstecker mit etwas 4 cm Abstand zum Stecker durchschneiden (evtl,. vorher das textile Band teilweise abwickeln, ggfls. mit feiner Nagelschere nachhelfen) und beide Seiten ca. 8 mm abisolieren, dito die Kabelstücke aus #9.
12. Schrumpfschlauchstücke auf die Kabel schieben. Ich habe je ein dünneres Stück auf die weiße VW-Litze und ein etwas dickeres auf meine Litze aus #9 geschoben, um den Durchmesserunterschied auszugleichen. Oder gleich Schrumpfschlauch mit höherem Schrumpffaktor nehmen (1:3, wird aber starrer).
13. Kabelpaare verdrillen und sauber verlöten. Ich weiß, das widerspricht der VW-Ausbaurichtlinie und man sollte hier auch quetschen/crimpen. Nur ist der Aufwand hier größer (wenn man das sauber macht, würde man den Einzelkontakt zur Leuchte neu vercrimpen; das erfordert ziemlich teures Werkzeug oder wird Pfusch; wenn man Stoßverbinder quetscht oder crimpt, braucht man auch wirklich gute Verbinder und gutes Werkzeug, sonst rutscht die Litze irgendwann heraus und verursacht einen Kurzschluss), und außerdem ist das Risiko bei einem Bruch der Lötstelle minimal (meist wird nur eine der Leuchten ausfallen, dann ist klar, woran das liegt; im Worst Case fliegt die Sicherung der Leuchte).
14. Schrumpfschlauch über die Lötstelle und schrumpfen. Evtl. mit flüssigem Gummi abdichten.
15. Dann mit Textilband (z.B. https://www.amazon.de/.../) umwickeln. Die Kabelschuhe um Schalter nicht als Paar bündeln, sondern einzeln lassen, sonst hat man nachher zu viel Zug und Knickbelastung).
16. Hartfaserplatte wieder montieren, aber zunächst nur mit den beiden Torx-Schrauben der Grifflasche fixieren. So kommt man noch innen dran.
17. Leuchten erst anschließen (durch die Aussparungen das Kabel ziehen), dann einklippen.
18. Die Schalter muss man von innen durch die lose nach unten hängenden Plattenseiten anschließen (zumindest, wenn man Winkelkabelschuhe nimmt). Ich habe die Kabelschuhe gegenläufig aufgesteckt, die Polarität ist ja naturgemäß egal.
19. Nun die Autobatterie wieder anklemmen. Wer auch den Pluspol abgeklemmt hat, muss diesen unbedingt zuerst wieder anschließen. Kurz Zündung an und aus. Einige Fehlermeldungen (ESR defekt, Front Assist geht nicht etc.) gehen von selbst nach ein paar Minuten Fahrt wieder weg, nur die Uhr muss manuell gestellt werden.
20. Schalter testen und Hartfaserplatte mit den Dübeln wieder fixieren.

Das war's! Anbei Detailfotos - zusammen mit dem Taster für die Öffnung der Heckklappe von innen hat das die Praxistauglichkeit des Caddies deutlich gesteigert!

Noch ein paar Bemerkungen:
1. Wer überhaupt nicht in den Kabelbaum eingreifen will, könnte auch versuchen, den Schalter in die Platine der Leuchte (Bild) einzubauen. Das Platinenlayout hat aber sehr geringe Isolationsabstände und es ist mechanisch und elektrisch schwierig umzusetzen.
2. Die zwei Schalter für jede Leuchte einzeln sind einfacher zu verkabeln als ein gemeinsamer, da ich den Punkt nicht gefunden habe, wo dieser Abzweig liegt. Außerdem kann man dadurch bei Bedarf auch mal nur links oder nur rechts Licht anmachen.
3. Die kleine Leuchte links unten im Kofferraum werde ich einfach dauerhaft abklemmen, wenn ich das nächste Mal meine Heckküche herausbaue.

EDIT: Weil dass irgendwo weiter vorne im Thread versteckt steht: Es geht um die Nachrüstung in einem VW Caddy Maxi Trendline 1.4 TSI 6-Gang Schaltgetriebe (SAJTN4, Bj. 2019 und der herstellerseitigen LED-Innenbeleuchtung (9MG + 9CM: LED Innenraumbeleuchtung + LED-Leseleuchten).

Batterie
Batterie abgeklemmt
Verkabelung
+3

Noch kurz zur Einordnung: Beziehst du dich auf selbst eingebaute Leuchten, oder welche ab Werk?
Wenn letzteres, wäre ein Baujahr nützlich.

Zitat:

@Eastpak1984 schrieb am 9. September 2019 um 18:08:00 Uhr:


Noch kurz zur Einordnung: Beziehst du dich auf selbst eingebaute Leuchten, oder welche ab Werk?
Wenn letzteres, wäre ein Baujahr nützlich.

Sorry, habe das gerade ergänzt. Es sind die werksseitigen LED-Leuchten Bj. 2019.

Zitat:

@caddy4camping schrieb am 15. Juli 2019 um 13:40:12 Uhr:


...
Nun überlege ich, entweder

a) zwei dickere (5 - 7 cm) selbstaufblasende Matten, z.B. sowas

https://www.vaude.com/.../Hike-Winter-9-M?number=128296760000

b) zwei maßgefertigte Kaltschaum-Klappmatrazen, z.B. von hier

https://www.matratzen-compass.eu/...e-kaltschaummatratze-im-wunschmass

zu verwenden.

Ich habe mich jetzt letztendlich für zwei Stück dieser dicken selbstaufblasenden entschieden:

https://www.outdoortrends.de/nomad-dreamzone-7.5-isomatte.html

Sie sind mit 2x65cm unten eigentlich zu breit für die 110 cm; ich denke aber, dass es kein Problem ist, sie im Fußbereich je ca. 10 cm zusammenzudrücken oder umzuknicken. Das erschien mir jetzt robuster als eine Lösung mit Kaltschaummatrazen, außerdem nehmen sie bei Nichtbedarf (und das sind vermutlich 335 von 365 Tagen) deutlich weniger Platz weg und weniger Feuchtigkeit von außen auf.

Schöne ausführliche Anleitung, danke. Falls ich mal Bedarf dafür habe, werde ich es dir nachbauen.

Noch mal kurz auf meine "Regenableite" Schnur zurück. Heute war ein Regentag hier und ich habe mir die Sache quasie im Betrieb mal angeschaut. Funktioniert echt gut so wie ich es geplant hatte, bin sehr zufrieden.

Deine Antwort
Ähnliche Themen