C200d bestellt, C220d bekommen

Mercedes

Hallo zusammen,

ich habe im März 2016 meinen S205 C200d mit Automatik bekommen. Zuvor hatte ich einen S204 (Mopf) C200d mit Automatik.

Als ich den S205 erhalten habe, war ich von den Fahrleistungen überrascht. Es waren Spitzengeschwindigkeiten bis über 240 km/h drin. Das Fahrzeug konnte auf der linken Spur problemlos mit vermeintlich PS-stärkeren Fahrzeugen mithalten. Gewundert hat mich das schon ein wenig. Aber im Fahrezeugschein standen nunmal 100 kW, also 136 PS. Ich war absolut zufrieden mit dem Fahrzeug. Ich fahre pro Jahr 50.000-60.000 km. 80 % davon auf der Autobahn.

Dann bekam ich Anfang dieses Jahres einen Brief von Mercedes. Darin stand, dass mein Motorsteuergerät getauscht werden müsse, da einige Parameter nicht den Vorgaben von Mercedes entsprächen und dies dazu führen könne, dass das Fahrzeug nicht mehr starten würde.
Ich habe daraufhin im Internet gesucht, ob es ein allgmeiner Rückruf sei. Konnte aber nichts dergleichen finden. Daraufhin habe ich beie meinem Merceds-Händler angerufen und mit einem der Werkstattrmeister gesprochen. Er sagte mir, es seien nur Einzelfälle und diese seien einzeln angeschrieben worden. Auf meine Nachfrage, ob sich mit dem Tausch des Steuergerätes irgendetwas an den Fahrleistungen änderen würde, wurd dies verneint. Der Tausch habe keinerlei Einfluss auf die Leistung. Daraufhin wurde das Steuergerät beim Service letzten Monat ausgetauscht. Als mir abends das Fahrzeug danach zur Firma gebracht wurde (wir haben einen Hol- und Bringservice mit Mercedes vereinbart) und ich dann von der Firma losgefahren bin, habe ich das Fahrzeug nicht "wiedererkannt". Mir fiel sofort eine gänzlich andere Schaltcharackteristik der Automatik auf. Als ich dann auf die gewohnte Autobhan aufgefahren bin und beschleunigen wollte, passierte einfach "nichts" - zumindes im Vergleich zu vor dem Tausch des Steuergerätes. Dies habe ich zum Anlass genommen auf einer mir sehr gut bekannten Autobahn die Fahrleistungen zu testen. Das Resultat war, dass das Fahrzeug deutlich langsamer im Topspeed war, und dass der Durchzug, im Vergleich zu vorher, einfach nur schlecht war.

Ich habe mich daher am nächsten Tag, auch schriftlich, an Mercedes gewandt. Merceds wich immer wieder meinen Fragen aus. Einige Tage später bekam ich einen Anruf des Serviceleiters. Auch dieser druckste sehr lang herum. Irgendwann sagte er mir, dass ich die ganze Zeit einen C220d mit 125 kW / 170 PS gehabt habe. Das sei nun bei Mercedes aufgefallen und deshalb wäre das Steuergerät getauscht worden. Auf meine Frage, wie Mercedes es verantworten könne, mich 1 Jahr mit einem Fahrzeug ohne Betriebserlaubnis und damit ohne Versicherungsschutz herumfahren zu lassen, kam das eisige Schweigen.

Unserem Fuhrparkleiter wurde auf wiederholte Nachfrage bei Mercedes ebenfalls das bestätigt, was ich zuvor geschrieben habe. Auf seine Nachfrage, wie das sein kann und wie sich Mercedes zu dem Thema keine Betriebserlaubnis und kein Versicherungsschutz stelle, bekam auch er bis dato keine Antwort.

Nun meine Frage, bin ich ein Einzelfall oder hat noch jemand von euch das erlebt oder kennt vielleicht einen solchen Fall?

P.S.: Mir ist vollkomen klar, dass alles der OM 651 ist und nur über die Software die Leistung geregelt wird, ob ein Fahrzeug mit OM 651 zum 200 oder 220 wird.
Mir geht es nur um die Frage, hat irgendjemand von euch diesen Fall schon erlebt, dass er hinsichtlich des Motors eine "Falschlieferung" erhalten hat oder kennt vielleicht einen Fall.

Beste Antwort im Thema

Was mich richtig ärgern würde, ist diese Art von (Nicht-)Kommunikation. Ist leider in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet. Sch.... bauen und nicht dazu stehen bzw. erst mal so tun (Daimler) als wäre nichts.

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Aus rechtlicher Sicht treffen hier 2 Probleme aufeinander: 1. Der Wagen hatte einen Mangel (so doof es klingt). Aber tatsächlich hat er nicht die zugesagten Eigenschaften und ja, aufgrund der Zuvielleistung hat er auch keine Betriebserlaubnis. Das ist für den Käufer von besonderem Interesse (auch wenn es ihm womöglich nicht klar ist).
2. Der Verkäufer hat eine Rechtspflicht (gegenüber dem Käufer aber auch gegenüber der Zulassungsbehörde) das Fahrzeug in einen rechtmäßigen Zustand zu bringen.
3. Dass der Käufer jetzt von der Leistung enttäuscht ist, kann aber durchaus ein Grund für einen Rücktritt vom Vertrag sein weil er durch die Probefahrt vor dem Kauf einen ganz falschen Eindruck von den tatsächlichen Fahrwerten bekommen hat.

Zitat:

@carparts08 schrieb am 10. August 2017 um 00:19:06 Uhr:


......
3. Dass der Käufer jetzt von der Leistung enttäuscht ist, kann aber durchaus ein Grund für einen Rücktritt vom Vertrag sein weil er durch die Probefahrt vor dem Kauf einen ganz falschen Eindruck von den tatsächlichen Fahrwerten bekommen hat.

Klingt plausibel. Aber handelt es sich hier wirklich um ein Fahrzeug, welches vor dem Kauf probegefahren wurde? Wenn ich den ersten Beitrag lese, gehe ich von einer Neuwagenbestellung aus. Auch der mehrmals erwähnte "Fuhrparkleiter" lässt auf ein Geschäftsfahrzeug schließen...da ging ich mal von einem Neuwagen(-leasing) aus. Aber vielleicht habe ich etwas übersehen bzw. falsch verstanden.

Zitat:

@carparts08 schrieb am 10. August 2017 um 00:19:06 Uhr:


Aus rechtlicher Sicht treffen hier 2 Probleme aufeinander: 1. Der Wagen hatte einen Mangel (so doof es klingt). Aber tatsächlich hat er nicht die zugesagten Eigenschaften und ja, aufgrund der Zuvielleistung hat er auch keine Betriebserlaubnis. Das ist für den Käufer von besonderem Interesse (auch wenn es ihm womöglich nicht klar ist).
2. Der Verkäufer hat eine Rechtspflicht (gegenüber dem Käufer aber auch gegenüber der Zulassungsbehörde) das Fahrzeug in einen rechtmäßigen Zustand zu bringen.
3. Dass der Käufer jetzt von der Leistung enttäuscht ist, kann aber durchaus ein Grund für einen Rücktritt vom Vertrag sein weil er durch die Probefahrt vor dem Kauf einen ganz falschen Eindruck von den tatsächlichen Fahrwerten bekommen hat.

Mercedes bewegt sich hier juristisch auf ganz dünnem Eis und das sieht man schon allein daran, wenn man sich die Kaufvertragsregelungen des BGB (§ 433) anschaut, wonach "der Verkäufer dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen hat".
Dies war hier eindeutig nicht der Fall (vgl o.a. Punkte 1 und 2), was Mercedes irgendwann gemerkt hat und das KFZ des Themenstarters in den vertragsgemäßen Zustand zurückversetzt hat, um möglichen unangenehmen juristischen Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen.

@Ricky-P da hast Du natürlich Recht, hatte das nicht nochmal alles gelesen. Wenn gar keine Probefahrt stattfand, dann kann auch kein falscher Eindruck vor Vertragsschluss entstanden sein. 🙂

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Kann es sein wenn dies ein Gebrauchter war, dass der Vorbesitzer ein Chiptuning gemacht hat, welches nach dem Werkstattbesuch gelöscht wurde/bzw. nicht mehr vorhanden ist?

Jetzt weiss ich warum der C200 vom Kollegen sehr schnell ist. Ich fahr ein c250 und hatte mich gewundert wie gut er mitgehen kann auf der Urlaubsfahrt.

Das ist völlig normal. Ich hatte vor 1/2 Jahrzehnt mal den Vergleich: S212 E250 CDI vs. S204 C200 CDI. Im 212er saßen 2 Personen, im 204er 3. Der 212er kam nicht wirklich weg. Bis 130 schon mal gar nicht und darüber auch nur schleichend.

Einen E 250 CDI mit einen C200 CDI zu vergleichen ist wie mit Äpfeln und Birnen.

Die E Klasse ist ganz anderes ausgelegt als die C Klasse und auch um einiges schwerer.

Und solche Vergleiche tragen auch absolut nichts zum Thema bei, das hier ein völlig anderes ist - es geht nicht um den Vergleich 200/220/250 etc., sondern um einen fälschlicherweise als C220 bestückten & ausgelieferten C200.

Zitat:

@Sternfreund1970 schrieb am 12. August 2017 um 10:14:43 Uhr:


Einen E 250 CDI mit einen C200 CDI zu vergleichen ist wie mit Äpfeln und Birnen.

Die E Klasse ist ganz anderes ausgelegt als die C Klasse und auch um einiges schwerer.

Was ist daran so anders? Gleiche 7g-TronicPlus. Gleiches Hinterachsgetriebe. Gleicher Luftwiderstandsbeiwert. Bleiben 300kg Unterschied bei der Leermasse, was dazu führte, dass die Fahrzeuge bis weit in das Autobahntempo herein ähnliche Fahrleistungen lieferten.

Es ist einfach so, dass an ein Wegfahren heute ohnehin nicht mehr zu denken ist - ob nun C200d oder C63 - mit beiden lassen sich ganz ähnliche Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielen.

Hallo liebe Sternengemeinde
auch ich hatte einen der C200D wie einige meiner Arbeitskollegen. Meinen habe ich laut Tacho auf 260km/h gehabt. Unsere Firma hatte über 200 Stück von denen bestellt, die foliert Ausgeliefert wurden. Der erste Tausch des Steuergeräts hat meinen Stern nicht sehr viel langsamer gemacht. Ein Techniker von Mercedes hat mir dann telefonisch auf mehrfachen Nachfragen einen Brief vorgelesen in dem stand das die Fahrzeuge bis zu 25kW mehr Leistung haben könnten. Der 2. Tausch lässt mich nur noch die 220km/h knapp überschreiten. Da bei unseren Fahrzeugen durch die schnelle Fahrweise teilweise die Folierung abgefallen ist wurde diese dann erneuert. Die Firma und die Leute waren die gleichen die auch in Bremen unser Firmenlogo auf die Wagen geklebt hatte. Hier wurde mir erzählt das Mercedes die Fahrzeuge nicht so schnell nachbringen konnte, weil in einem Parkhaus alle Schlüssel gestohlen wurden. Ich vermute mal das dieses zusammen hängt, und in diesem Zuge noch mal ein anderes Steuergerät in die betroffenen Fahrzeuge mit neuen gepaarten Schlüssel eingebaut wurden. Da ich mal einen 250ér 4Matic als Leihwagen hatte gehe ich nicht davon aus das der Wagen kein Steuergerät vom 220ér hatte sondern eine noch ganz andere Software. Nach meinen empfinden war mein 200ér schneller als der 250ér. Turbolader hin oder her, definitiv war das nicht das Steuergerät einen 200ér.

Der S212 250CDI war aerodynamisch deutlich schlechter als der S205. Der war mit ca 230km/h angegeben....

Der S204 war sogar abgeregelt. Da war beim 220CDI bei 220 Schluss

Zitat:

@SaintALfonzo schrieb am 5. März 2017 um 17:18:19 Uhr:


OM651 als 200 oder 220 unterscheiden sich aber mehr als nur in der Motorsteuerung. Der 220er hat eine Registeraufladung d.h. 2 in Reihe geschaltete unterschiedlich große Turbolader. Der 200 verfügt über einen einzelnen VTG-Lader. Wurde das Downgrade wohl nur über die Software umgesetzt ...

Das stimmt nicht.. der C200d hat den gleichen Turbolader wie der C220d oder C250d.

schau mal nach was auf dem Turbolader für eine Artikelnummer steht.

Teilenummer auf dem Turbo: A651 090 1586

Die Motoren werden in der Leistung demnach nur über das Steuergerät eingestellt.
Ob eine zusätzliche Software für das Getriebe aufgespielt wird, kann ich im Moment noch nicht sagen.
Ich recherchiere noch.

Hallo interessantes Thema!

Umkehrschluss wäre, wenn ich mein Fahrtzeug "tunen" möchte, dass ich nur das Steuergerät eines höher motorisierten Fahrzeugs einbauen lasse und kann mir das ganze Cheptuning sparen! Dann natürlich Eintragung in der Zulassungsstelle.
In meinem Fall Benziner. Was sagen die Fachleute dazu? Ich habe einen 300-er und baue mir das Steuergerät eines 450-igers ein. Habe ich dann mehr Leistung?

VG!

Michael

Das hast Du ein ganz neues Auto 😁

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