Bremsverschleiß
Hallo,
mein SL 500, Bj 2007 Mopf1, war wegen Dichtheitsproblemen im Kofferraum beim🙂. Ich bat den Meister mit darum, mal aufzupassen, da vorne links aus dem Radhaus ein metallisches Knacken beim Überfahren von kleinen Unebenheiten kommt. Dabei wurde festgestellt, wurde mir extra gezeigt, daß die Bremse vorne bei den Scheiben als auch bei den Belägen Untermaß hat. Also die Verschleißgrenze ist überschritten. Er meinte zu mir, bei 52500km sei das schon normal. Nur bei 27000km wurden schon die ersten Scheiben und Beläge gewechselt!
Ich hab jetzt kein Problem damit, aber ich wollte mal wissen, wie es bei den Kollegen hier im Forum um den Bremsenverschleiß bestellt ist. Ich bin kein Heizer, der den SL ständig durch die Gegend fliegen lässt. OK, daß ein oder andere mal kommt es schon vor, daß ich von 250km/h und darüber wegen blinkmuffelnder Spurwechsler massiv verzögern musste. Aber daß passiert auch höchstens 3-4x im Jahr. Mir ist auch klar, daß hier ein über 2Tonnen schwerer Wagen verzögert werden muß. Da ist doch dann der Verschleiß bei großen SUV's mit entsprechender Motorisierung noch exorbitanter.
Nochwas, ich nutze das schöne Auto täglich und das ganze Jahr! Bin also kein nur Schönwetterfahrer.
Beste Antwort im Thema
Das ist ein wirklich heißes Thema.-
Als man noch abspringen mußte, um das Auto anzuhalten (1905) - mir im Contidrom mit einem Benz-Spider passiert - war das Ganze noch ein Flug zum Mond. - Dazwischen das Fading-Problem überhitzter Trommelbremsen. -
Ich nahm an, dass Mercedes die Dinge heute im Griff hat.- 1991 untersuchte ich für einen Fs-Magazinbericht das Problem moderner Scheibenbremsen hinsichtlich Fading.
Breit angesetzt, von Tüv bis Dekra, und im Vertrauen auf die Hersteller von Autos und Bremsen, glaubte ich (noch) an Freiheit des Journalismus; zumal ich gute Beziehugen, namentlich zu Mercedes, unterhielt.
Ansatzpunkt war ein Bremsenversagen mit einem Porsche 911SC Cabrio 1988 östlich Hamburg nahe Stapelfeld gewesen. Aber es kam heraus, dass Mercedes zu kleine Bremsanlagen einbaute. Lediglich der 500SEC kam über 300mm Bremsscheiben-Durchmesser. BMW gab sich mehr Mühe (lt. Bovensiepen/Alpina). Fahrversuche im Contidrom bei Jeversen zeigten Schwächen bei Citroen XM (dem einzigen Testwagen, der von einem Werk gestellt wurde), Jaguar XK, Mercedes 320 W140 etc. Die Bremswege explodierten gerade bei den schweren Fahrzeugen und bei selbst zahmen Wiederholungsbremsungen (pro Runde 1 Bremsung von 100-auf Null)!
Fachleute (TH Braunschweig, ein Tuner von Arden, der ehem. Hydraulikchef Mercedes, Erfinder des ABS/Teves) waren die einzigen, die "Tacheles" sprachen. Mercedes machte über den VDA die deutsche Automobilindustrie gegen mich dicht. Nur Dr. Bez/Porsche wollte am Stilfzer Joch den 928 S4 gegen den Toyota NSX fahren lassen. Das hätte aber eine "Verengung auf Sportwagen" bedeutet...
Ich folgte diesem Wink (leider) nicht, zumal der Hydraulikchef von Mercedes bei der Feier für den Teves-Technikchef, den Porsche-Vertreter Martin coram publico (quer durch den Saal) anblaffte: "Wollt ihr uns mit dem Bremsenthema einseitig überholen?" Damit war an sich alles klar.
Doch die Abnahme des Filmes beim ZDF (Hauser/Buhl) verlief gut. Eine
Überarbeitung (2. Abnahme, nur Hauser) brachte die Absetzung des Filmes für die Sendung am nächsten Abend/ ZDF, studio 1, 20.15 Uhr. Buhl war im Urlaub... Ein Jahr Arbeit war vernichtet, die Arbeitsmöglichkeit im ZDF versperrt. Andere (auch "linke"😉 Sender/ Sendungen hatten Angst (z.B.: van Haaren/WDR). Einzig Schweizer FS, Urs Gasche, SAT 1 (Armin Halle) und RIAS TV (Rüdiger Lenz) sendeten z. T. zwei Teile. Übrigens: Hauser hatte am Vorabend in Untertürckheim angerufen. Aber das erfuhr ich erst 10 Jahre später.
Der ehem. Hydraulikchef von Mercedes umiß das Probem dahin, wer schneller fahren wolle, solle eben mehr Bremsscheiben und Bremsbeläge bezahlen. Er meinte damit die erstaunten Augen der 250SE-Fahrer 1965ff., die erstmals mit einer schwereren, leistungsstarken Limousine zu tun bekommen hatten.
Oder besser andersherum: Vorsicht, Vorsicht, denn "um der blauen Augen willen", investieren die Hersteller nicht in genügende Bremsanlagen. Bei Girling in Koblenz sagte man mir, wenn die Hersteller die Bremsanlagen für ein neues Modell festlegten, würden sie stets "eine Etage zu tief ins Regal greifen". ...
17 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von ortler
....
Auch freie Werkstätten können die Scheiben und Beläge wechseln , die meisten haben ein Universalgerät zur Stilllegung der SBC.Es gibt auch ein Procedere , das ohne Gerät auskommt.
mfg ortler
Bei einer so sicherheitsrelevanten Komponente vertraue ich da lieber einer NL/VT, die sich täglich mit diesen Dingen beschäftigt und nicht einer Werkstatt, die das nur selten tun. Wegen den paar Euro?
Ich möchte ja auch nicht durch irgendwelches Herumgebastle ggf. meinen Anspruch auf kostenfreien Austausch der SBC Einheit nach Erreichen der maximalen Bremsvorgänge verlieren.
Herzliche Grüße.
Was meinst Du mit "nach Erreichen der maximalen Bremsvorgänge" 😕
Hallo,
die SBC Bremse "zählt" die Bremsvorgänge. Bei Erreichen eines bestimmten Werts (ich meine mich zu erinnern ~ 300.000 Bremsvorgänge, aber vielleicht kennt jemand den exakten Wert) wird die Einheit im Rahmen eines MB Services Asyst getauscht.
Ich gehe jedoch davon aus, dass der Tausch nur unter der Erfüllung "bestimmter Rahmenbedingungen" bei einem MB Servicebetrieb kostenfrei erfolgt. Und das gute Stück kostet ja einiges.
Bei meinem SL war das bereits so, vor etwa einem guten Jahr.
Herzliche Grüße