Bremssättel nach Werkstattbesuch defekt
Servus zusammen,
ich hatte meinen Touran vor kurzem in der Werkstatt. An der Hinterachse wurden die Bremsscheiben und Bremsbeläge erneuert.
Unmittelbar nachdem ich Zuhause angekommen bin (ca. 5 km Autobahn mit 100 km/h, sonst Stadtverkehr), roch es sehr stark nach verbranntem Gummi, außerdem waren die Hinterreifen/Felgen glühend heiß.
Ich habe den Wagen dann direkt wieder in dieselbe Werkstatt gebracht, damit möglicherweise nachgebessert werden kann. Der Mechaniker meinte, dass nun die beiden Bremssättel an der Hinterachse (die vorher ja noch in Ordnung und gängig waren) nun defekt sind. Es könne durch äußere Umwelteinflüsse etc. schon mal vorkommen, dass sie festsitzen, Kostenpunkt ca. 450 € inkl. Einbau. Aber kann dies auch bereits direkt, nachdem sie ordnungsgemäß auf Funktionstüchtigkeit überprüft wurden, passieren?
Ich habe die beiden Bremssättel nun in einer anderen Werkstatt wechseln lassen. Diese meinte, dass der Mechaniker die Bremssättel "aller Voraussicht nach wohl nicht wieder richtig nachgestellt hat. Aber was wollen Sie jetzt machen?" Tja, gute Frage. Dem Mechaniker die Schuld nachzuweisen dürfte schwierig werden.
Ich habe den Mechaniker dann zur Rede gestellt. Der meinte nur, dass er den Job schon seit 25 Jahren macht und er sich auf keine Diskussion einlässt, dass er möglicherweise einen Fehler gemacht haben könnte, denn dies könne er kategorisch ausschließen.
Ein Bild eines defekten Bremssattels befindet sich im Anhang.
Ich würde mich sehr über Meinungen sowie Ratschläge freuen.
VG Sebastian
25 Antworten
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 12. September 2019 um 08:13:46 Uhr:
Weil der Staubschutz nur den Bereich des Bremskolbens schützt, der außerhalb des Bremszylinders liegt.
Die Kolben bewegen sich leicht vor und zurück, der Dreck arbeitet sich in den Spalt und der eigentliche Dichtring kann beschädigt und undicht werden. BFlüss. tritt dann aus mit bekannten Folgen.
Eine defekte Staubmanschette gehört getauscht wenn man eh an der Bremse rumhantiert.
Es nicht zu machen ist in meinen Augen grober Pfusch erst recht wenn man den Kunden damit vom Hof schickt ohne etwas zu sagen.
Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Sorry, wenn ich jetzt nicht auf alles eingehen kann...
Zitat:
@golfer0510 schrieb am 11. September 2019 um 16:29:03 Uhr:
Was sollen wir dazu meinen?! Das Kind ist doch schon in den Brunnen gefallen und ändern kann man daran auch nichts. Da beide sofort nach der Reparatur versagten, würde ich auch auf einen Fehler beim Einbau tippen. Aber wie gesagt, es ist müßig, sich jetzt noch darüber einen Kopf zu machen. Hat die Werkstatt wieder einen Kunden verloren.
Ja, die Werkstatt hat definitiv einen Kunden verloren. Wobei ich sogar zum ersten Mal da war, aufgrund der vielen positiven Google-Rezensionen... 🙄
Zitat:
@GLI schrieb am 11. September 2019 um 17:00:22 Uhr:
Das ist grundsätzlich richtig, hätte er aber beim Rückstellen des Kolbens merken müssen und hätte das Auto so nicht abgeben dürfen. Denn das passiert nicht von jetzt auf gleich.Auf dem Foto ist ja deutlich zu sehen, dass die Manschette vom Kolben völlig zerstört ist. Das kann man nicht übersehen, besonders dann nicht, wenn man selbst von sich behauptet fehlerfrei zu sein.
Das ist ja das, was mich am meisten ärgert. Der Mechaniker meint, dass er sich die Bremssättel angeschaut hat und alles in Ordnung war. Nach nicht einmal 100 gefahrenen Kilometern sollen sie dann auf einmal komplett hinüber sein, sowas passiert doch nicht so schnell?
Zitat:
@GLI schrieb am 11. September 2019 um 17:00:22 Uhr:
Zitat:
@Lammkeule schrieb am 11. September 2019 um 16:03:00 Uhr:
Kostenpunkt ca. 450 € inkl. Einbau.Das ist Wucher in meinen Augen.
Ich würde jedenfalls stark davon abraten die erste Werkstatt für zukünftige Aufträge in Erwägung zu ziehen.
Hmm, bei der zweiten Werkstatt habe ich sogar 478,66 € bezahlt (2x Bremssättel à 148,99 €, Bremsflüssigkeit 5,42 €, Arbeitsaufwand 94,08 €, alles zzgl. MwSt.).
Ich hatte eigentlich angenommen, dass bei diesem Preis zumindest Originalteile verbaut werden, aber auf der Rechnung steht "Fremdteil"? Außerdem durfte ich die beiden defekten Bremssättel nicht einmal mitnehmen, da er sie quasi gegen die neuen ausgetauscht hat. Sie lagen noch bei ihm und er hatte darauf einen Pfand von je ca. 50 € (?). Hätte er das nicht mit dem Preis verrechnen müssen, schließlich waren es ja meine Teile? Das ist dann insgesamt schon ziemlich teuer, oder? Wieviel würden denn Originalteile kosten? Wahrscheinlich sollte ich mir eine andere Werkstatt suchen... Mitgebrachte Teile verbaut diese Werkstatt (und auch jede andere Werkstatt, bei der ich vorher war), prinzipiell nicht. Das dürften sie (aus Haftungsgründen) angeblich auch gar nicht.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 11. September 2019 um 18:46:01 Uhr:
Zitat:
@Bnuu schrieb am 11. September 2019 um 18:09:43 Uhr:
Die Sättel können IMHO Hitze ab. Ich würde die Sättel zerlegen (lassen), für Anspruch stellen mit Fotos.Wenn man sich auf einen Rechtsstreit einlassen will, so ist das der richtige Weg. Dennoch steht hier das Risiko dem Te gegenüber, dass kein Montagefehler gefunden wird. Persönlich wäre mir das Risiko zu hoch.
Ja, davon wurde mir auch abgeraten. Ich hätte dann direkt einen Gutachter zum erneuten Anschauen bestellen müssen, dieser hätte dann allein schon etwa soviel wie der Streitwert gekostet. Außerdem wollte ich der Werkstatt natürlich die Gelegenheit geben, ihren Fehler nachzubessern, was ja leider nicht so gut geklappt hat.
Zitat:
@xavair1 schrieb am 11. September 2019 um 20:13:23 Uhr:
Entweder waren die Gummimanschetten vorher schon kaputt oder sind beim zurückdrehen kaputt gegangen. Wieso ein Auto mit solch offensichtlich defekten Manschetten rausgibt ist mir schleierhaft.
Laut Mechaniker waren der Bremssattel und auch die Manschette nach dem Wechsel der Bremsscheiben und Bremsbeläge noch vollkommen in Ordnung.
Zitat:
@tomold schrieb am 11. September 2019 um 19:33:10 Uhr:
Ja - eine Lichtmaschine für den Golf 5 (4 Monate alt mit Freilauf von ebay für 150 €) haben sie mir auch eingebaut, die Lima hätte sonst mit Freilauf etwas über 500 € gekostet.Ich bin da mit 2 Autos seit über 15 Jahren Kunde, die machen alles, aber wir reden schon über die Preise - ich bin zwei mal fremd gegangen - mache ich nie wieder. Ich fahre so günstiger.
Wahrscheinlich lässt sich das aber nicht auf Werkstätten in Ballungsgebieten übertragen, unser Kreis könnte schon von den Einwohnern her eine Großstadt sein - da ist aber zu viel Land zwischen. Eigentlich sind das einige Dörfer.
Darf ich dich fragen, wo du her kommst? 😉
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 12. September 2019 um 08:13:46 Uhr:
Weil der Staubschutz nur den Bereich des Bremskolbens schützt, der außerhalb des Bremszylinders liegt.
So ein Quatsch. Die Manschette schützt den Kolben vor Korrosion. Wenn der Kolben rostet, weil die Staubmanschette defekt ist, dann rostet der auch am Dichtring vorbei, zumal der sich ja im Betrieb auch ein paar Zehntel zurück bewegt. Damit tritt Bremsflüssigkeit aus.
Das Auto mit defekter Manschette fahren zu lassen ist fahrlässig ( 😁 ) und ein sicherheitsrelevanter Fehler.
Zitat:
@Lammkeule schrieb am 12. September 2019 um 11:35:24 Uhr:
Zitat:
@GLI schrieb am 11. September 2019 um 17:00:22 Uhr:
Das ist Wucher in meinen Augen.
Ich würde jedenfalls stark davon abraten die erste Werkstatt für zukünftige Aufträge in Erwägung zu ziehen.
Hmm, bei der zweiten Werkstatt habe ich sogar 478,66 € bezahlt (2x Bremssättel à 148,99 €, Bremsflüssigkeit 5,42 €, Arbeitsaufwand 94,08 €, alles zzgl. MwSt.).
Ich hatte eigentlich angenommen, dass bei diesem Preis zumindest Originalteile verbaut werden, aber auf der Rechnung steht "Fremdteil"? Außerdem durfte ich die beiden defekten Bremssättel nicht einmal mitnehmen, da er sie quasi gegen die neuen ausgetauscht hat. Sie lagen noch bei ihm und er hatte darauf einen Pfand von je ca. 50 € (?). Hätte er das nicht mit dem Preis verrechnen müssen, schließlich waren es ja meine Teile? Das ist dann insgesamt schon ziemlich teuer, oder?
Mein Fehler, hatte wohl Tomaten auf den Augen. Ich hatte gelesen 450€ zzgl. Einbau. Damit wären es nämlich 225€ pro Sattel und das in bei Erstausrüsterqualität (also ohne VW-Zeichen drauf) zu teuer.
Das mit dem Pfand ist richtig, wenn Du die defekten Sättel behalten wolltest, müsste er Dir das Pfand in Rechnung stellen.
Online bekommt man die Sättel vom Erstausrüster (z.B. TRW mit weggeschliffenem VW-Zeichen) so um 50-60€, aber für den Preis gibt Dir die Werkstatt die Teile natürlich nicht. Von daher sind die 149€ pro Stück ok, sofern "Fremdteil" es keine Billignachbauten meint.
Wie gesagt, die Sättel hättest Du so oder so gebraucht, Dein Schaden ist jetzt der zusätzliche Arbeitsaufwand für das zweimalige Zerlegen der Bremsen und Deine Umstände.
Ein Unding in meinen Augen ist, dass der erste Dir das Auto übergeben hat. Hätte er eine (unbedingt gebotene) Probefahrt gemacht, hätte er sofort gemerkt, dass die Bremse heiß läuft.
Diese Manschetten gehen übrigens quasi nie von selbst im Betrieb kaputt. Also entweder waren sie schon vorher kaputt oder der erste Mechaniker hat sie kaputt gemacht. Auf jeden Fall hat er es bemerkt und nichts gesagt.
Ähnliche Themen
Der Mechaniker kann schon recht haben die Manschette war verdreht aber noch nicht kaputt erst als die Bremse und Sattel heiß wurden ist der alte Gummi gerissen.
Eine defekte Manschette bemerkt von euch keiner beim Fahren auch der Tüv sieht da nicht oder ganz schlecht hin erst beim Wechseln der Bremsklötze wenn sich der Kolben nicht mehr rückstellen lässt macht sich der defekt bemerkbar.
Ich hatte auch mal eine defekte Manschette, Danke eines unachtsamen Mechanikers habs 5 Jahre nicht bemerkt auch kein Tüv oder sonst wer erst bei Scheiben Wechsel als der Kolben sich nicht rückstellen ließ ist mir der kleine Riss aufgefallen und der Kolben ist nur außerhalb des Dichtrings rostig gewesen.
Genauso sehe ich das auch und deshalb empfinde ich das relativ entspannt.
Die zwei drei Zentel, wo der Kolben wandert, bleibt auch sauber. Kann mir grad auch nicht vorstellen, wie ein Tüffy das erkennen könnte. Eventuell mit Röntgenaugen.
Zitat:
@AudiJunge schrieb am 12. September 2019 um 10:32:10 Uhr:
Eine defekte Staubmanschette gehört getauscht wenn man eh an der Bremse rumhantiert.
Auch dies steht nicht zur Diskussion. Die Frage ist halt wann und hier bin ich der Meinung, das aktuell weder ein Problem noch Gefahr des Ausfalls besteht.
Zitat:
Es nicht zu machen ist in meinen Augen grober Pfusch erst recht wenn man den Kunden damit vom Hof schickt ohne etwas zu sagen.
Die Information an den Kunden ist da schon unerlässlich.
Zitat:
@JP79 schrieb am 12. September 2019 um 20:32:01 Uhr:
ist mir der kleine Riss aufgefallen und der Kolben ist nur außerhalb des Dichtrings rostig gewesen.
Foto gesehen? Hier geht es nicht um einen _kleinen_ Riß. Und ein morscher Gummi hält nicht das Rückdrehen locker mit Verwindung aus und reißt dann nach dem Einbau plötzlich und unerwartet.
Muß aber jeder selbst wissen was er macht und wie er fährt.
An sich ist es völlig egal, ob großer o. kleiner Riss. Defekt ist die Manschette allemal.
@Bnuu weißt du wie heiß ein nicht freier Sattel wird da wundert mich das der Gummi nicht wegbrennt die verdrehte Manschette hätte der Mechaniker aber sehen müssen, wenn die Manschette bei Einbau so aussah wie auf dem Foto dann ist er Mechaniker Blind.
Zitat:
@JP79 schrieb am 12. September 2019 um 21:37:45 Uhr:
@Bnuu weißt du wie heiß ein nicht freier Sattel wird da wundert mich das der Gummi nicht wegbrennt die verdrehte Manschette hätte der Mechaniker aber sehen müssen, wenn die Manschette bei Einbau so aussah wie auf dem Foto dann ist er Mechaniker Blind.
Hallole …
… Der Mechaniker … hat doch nur das gemacht , was auf dem Auftrag stand …
= Scheiben & Beläge erneuern ... mehr eben nicht , Rest egal … 😉 😰 😁
… bei gewissen - bekannten " KFZ - Service - Ketten " wäre das nicht passiert , die wären gleich etwas + Umsatz - orientierter an die Arbeit gegangen ...😁
Gruß
Hermy