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Bremsleitung korrodiert: Entrosten oder Austausch

Themenstarteram 22. März 2020 um 22:11

Hallo!

 

Bei der HU wurde „Bremsleitung korrodiert“ als erheblicher Mangel festgestellt.

Woran macht man objektiv fest, wann man die Leitung auf jeden Fall austauschen sollte bzw. wann es reicht, sie abzuschleifen und mit Korrosionsschutz zu versehen?

 

Wie schätzt ihr mein Beispiel hier ein (siehe Foto) und wie würdet ihr da vorgehen?

 

Danke für eure Antworten.

Korrodierte Bremsleitung.jpg
Beste Antwort im Thema

Meine sehen vom ersten Eindruck gleich aus und der Prüfer hat gesagt ich sollte doch mal abschleifen und Rostschutz drauf.

Kein Mangel, nur Hinweis.

ABER:

Ferndiagnosen bei Bremsleitungen sind Scheiße.

Im Zweifel Fachmann draufschauen lassen oder austauschen.

Der meiste Rost wird IN der Halterung sein.

Vor Ort anschauen ist immer noch was anderes als aus der Ferne per Foto.

Ist und bleibt am Ende immer ein extrem sicherheitsrelevantes Bauteil.

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Etwas unpraktisch ist bei Kunifer, dass man wenn man in Etappen tauscht, mehrmals eintragen lassen muss. Es müsste eine echte ABE her.

Zitat:

@UTrulez schrieb am 17. Mai 2023 um 17:36:32 Uhr:

Etwas unpraktisch ist bei Kunifer, dass man wenn man in Etappen tauscht, mehrmals eintragen lassen muss. Es müsste eine echte ABE her.

Die Leitungen von OJD / Quickbrake haben ne ABE

https://www.amz.de/gtue-erwirkt-abe-fuer-kunifer-bremsleitungen?amp

Müssen trotzdem in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 18. Mai 2023 um 04:31:06 Uhr:

Müssen trotzdem in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.

Genau

Alleine aus diesem Grund käme ich gar nicht erst auf die Idee das Zeug zu benutzen,das alleine wiegt schon alle Vorteile von dem Zeugs auf.

Ich nehme die Stahlleitung,biege und bördele sie entsprechend und baue sie ein,für mich macht das arbeitstechnisch keinen Unterschied,nur kostengünstiger.

Zitat:

@UTrulez schrieb am 17. Mai 2023 um 17:36:32 Uhr:

Etwas unpraktisch ist bei Kunifer, dass man wenn man in Etappen tauscht, mehrmals eintragen lassen muss. Es müsste eine echte ABE her.

Wollte der TÜV vermutlich nicht, da sie so die Reparatur nicht wirklich beurteilen könnten. Wobei das auch ein schwaches Argument wäre, da ohnehin keiner die Verschraubung öffnet und sich den Bördel anschaut (und da hab ich schon so einige versaute gehabt).

am 19. Mai 2023 um 10:15

Muss der Prüfer ja auch nicht.

Wenn der Motor an ist und der latscht volle Möhre in das Bremspedal, dann gibt eine Verschraubung auf, oder auch nicht.

Moin Moin !

Zitat:

Wollte der TÜV vermutlich nicht

Da ist "der TÜV" mal völlig unschuldig, das Ganze war eine lange Geschichte von der GTÜ, die lange genug gegen die Kunifer-Leitungen gewettert hat (übrigens ohne jeden sachlichen und rechtlichen Grund *) und es dann irgendwie geschafft hat , dem von ihnen protegierten Hersteller eine ABE zu verschaffen (natürlich mit Abnahmepflicht , um selber ein Folgegeschäft zu generieren) und gleichzeitig den Gesetzgeber dazu zu bringen , andere Cuniferleitungen zu verbieten, solange diese nicht von den Herstellern selber serienmässig eingebaut wurden , wie es bei einigen hochpreisigen Fzgen und Audi um 1990 der Fall war.

* : Bremsleitungen zum Austausch gab es schon immer im Zubehör als fertige Sätze oder Meterware, auch Kuniferleitungen einiger Hersteller. Sämtliche Leitungen besassen keine ABE , die auch gar nicht gefordert wurde, sondern diese Leitungen mussten einer DIN entsprechen , die auch von den Cuniferleitungen erfüllt wurde.

MfG Volker

Zitat:

@klausram schrieb am 19. Mai 2023 um 12:15:35 Uhr:

Muss der Prüfer ja auch nicht.

Wenn der Motor an ist und der latscht volle Möhre in das Bremspedal, dann gibt eine Verschraubung auf, oder auch nicht.

Bei einem Bremssystem ohne ABS gebe ich dir da durchaus recht, da hast du (relativ) statische Druckverhältnisse innerhalb des Systems, bei ABS/ESP schaut die Sache aber anders aus. Nicht umsonst waren reine Kupferleitungen bei sowas in der Vergangenheit ein NoGo.

@schreyhalz

Danke für die Korrektur.

am 2. Juni 2023 um 14:33

Ab 1978 gibt es ABS, was soll da auf der Rolle bei der HU anders sein?

Entweder es hält dicht oder nicht.

Ich bin übrigens auch kein Freund von Kupferlegierungen im Bremssystem, da die Stahlleitungen beim Biegen auch kaum Kraftaufwand benötigen .

Zitat:

@klausram schrieb am 2. Juni 2023 um 16:33:09 Uhr:

Ab 1978 gibt es ABS, was soll da auf der Rolle bei der HU anders sein?

Auf der Rolle bei der HU regelt das ABS nicht (von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen).

Und auch bei einer korrekt durchgeführten Prüfung auf dem Plattenprüfstand regelt kein ABS.

am 2. Juni 2023 um 17:49

Zitat:

@the_WarLord schrieb am 2. Juni 2023 um 13:35:59 Uhr:

Zitat:

@klausram schrieb am 19. Mai 2023 um 12:15:35 Uhr:

Muss der Prüfer ja auch nicht.

Wenn der Motor an ist und der latscht volle Möhre in das Bremspedal, dann gibt eine Verschraubung auf, oder auch nicht.

Bei einem Bremssystem ohne ABS gebe ich dir da durchaus recht, da hast du (relativ) statische Druckverhältnisse innerhalb des Systems, bei ABS/ESP schaut die Sache aber anders aus. Nicht umsonst waren reine Kupferleitungen bei sowas in der Vergangenheit ein NoGo.

@schreyhalz

Danke für die Korrektur.

Wo ist dann das Problem mit dem was ich geschrieben hatte

Der Bördel kann unter Prüfstandsbedingungen dicht halten, unter Real Life Bedingungen (ABS/ESP Einsatz) gibt er auf. Der TÜV/GTÜ/sonstige kann das so gar nicht beurteilen. Allein daher ergibt die Prüforgie nicht wirklich Sinn.

Ok, er kann die Verlegung beurteilen.

Moin Moin !

Zitat:

Der Bördel kann unter Prüfstandsbedingungen dicht halten, unter Real Life Bedingungen (ABS/ESP Einsatz) gibt er auf. Der TÜV/GTÜ/sonstige kann das so gar nicht beurteilen. Allein daher ergibt die Prüforgie nicht wirklich Sinn

Das ist richtig

Zitat:

 

Ok, er kann die Verlegung beurteilen.

Auch das ist richtig, und in der ABE sind auch die Höchstabstände der Halterungen angegeben und das diese zu prüfen sind. Dummerweise sind die Abstände aber die gleichen , wie sie auch in der DIN für Bremsleitungen gefordert werden , und alle bisher auf dem Markt vertriebenen Cunifer-Leitungen haben der DIN entsprochen. Mit anderen Worten: Die serienmässigen Halter an jedem FZg reichen auch für die Cuniferleitungen aus.

Und wenn da eine Abnahmebestätigung gefordert wird, dann müsste das logischerweise auch für Stahlbremsleitungen gelten , wenn diese ersetzt werden.

MfG Volker

Die ganze Diskussion finde ich gut und auch berechtigt. Es ist wirklich meist schwer zu beurteilen, wie tief mögliche Rostkrater reinreichen.

Es ist halt auch eine nicht ganz leichte Entscheidung die ganze Leitung "einfach" zu erneuern, weil die Verschraubungen meist korrodiert und teils rettungslos ineinander gefressen sind. Man weiss dann nicht welche Baustelle dann folgt, wenn Bremsschlauch, Radbremszylinder oder sonstwas ebenfalls "einfach" ersetzt werden muss. Dann steht man evtl. erstmal ohne Fahrzeug da. Ganz einfach.

Glücklicherweise haben sich die Zeiten für genial einfach konstruierte Bremsenbördler (zB Vigor 4416 für stolze 50-60.-) geändert.

Und nicht mehr ca. 250 Euro für ein Hazet-Bördelgerät, sondern zB 17 Euro inkl. Versand direkt aus China. Baugleich mit Vigor, nur ein anderer Haltegriff.

Suchbegriff u.a.:

Bremse Rohr Abfackeln Werkzeug Professionelle 3/16 "Verwenden In Situ Automobil Brems Öl Rohr Reiben Werkzeug

Klingt schon nach bevorstehendem Unfall.

Für ein paar Bördelungen sollte das problemlos gehen und ist natürlich preiswerter als jede Werkstatt und sicherer, weil die Leitung neu ist.

Dabei drauf achten, das man den Pressstempel für F- und E-Bördel gleich nutzen kann. Die meisten können nur F-Bördel. Dann kann man keinen R4 machen.

Der Standarddurchmesser einer Bremsleitung ist 4,75mm, also 3/16 Zoll.

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