Brauche Hilfe - Autounfall - Einigung mit Versicherung? Weiß nicht was ich tun soll
Hallo liebes Forum,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich erstmals einen Autounfall hatte und keine Ahnung, wie ich vorgehen soll.
Mir ist jemand ins Auto gefahren und ich wurde auf das Auto vor mir geschoben --> mein Auto ist vorne und hinten zerdeppert.
Die Verhältnisse sind klar, der Fahrer der in mich reingefahren ist der Verursacher, Polizei war da, so weit, so gut. Ich stand nach dem Unfall erstmal unter Schock und habe das Auto in die Werkstatt meines Vertrauens gefahren und dort gelassen, die sagten, sie kümmern sich. Jetzt haben sie mich gerade angerufen und mir mitgeteilt, dass ein Sachverständiger da war und den Zeitwert auf 9.700 Euro geschätzt hat, die Reparatur würde bei 11.500 Euro liegen, und die Versicherung müsste zahlen da die Summe unter 130 % des Zeitwerts liegt.
Jetzt ist die Sache die, dass ich niemals 9.700 Euro bekäme, wenn ich versuchen würde, das Auto zu verkaufen (das hatte ich im Sommer ohnehin vor), keine Ahnung wie die auf die hohe Summe kommen, ich habe das Auto vor knapp 2 Jahren gebraucht gekauft und etwa 10.000 dafür bezahlt und inzwischen einige Kilometer draufgefahren. Die hohen Reparaturkosten entstehen dadurch, da es sich um ein Sondermodell handelt und sie teure Originalteile bestellen würden.
Jetzt denke ich mir, ich könnte vielleicht mit der Versicherung eine Einigung treffen, dass sie mir stattdessen eine Geldsumme auszahlen, die irgendwo dazwischen liegt, und ich könnte mir für das Geld ein wesentlich neueres Modell mit weniger Kilometer kaufen (eben kein Sondermodell, aber das brauche ich auch nicht, war sowieso nur Zufall, dass ich das gekauft habe), bloß wäre dann die Frage, wer die bisher entstandenen Kosten (Werkstatt, Sachverständiger) bezahlt, habe aber kein so großes Vertrauen in Versicherungen und habe Angst, dass sie versuchen könnten, mich über den Tisch zu ziehen.
Sicher ist, dass ich so schnell wie möglich wieder ein Auto brauche, traue mich aber auch nicht, einen Mietwagen zu nehmen, weil ich auch nicht weiß, ob ich das erstattet bekäme, wenn ich mich mit der Versicherung einige.
Ich habe null Ahnung von diesen Dingen und bin leider auch nicht rechtschutzversichert. Ich bin kein Krösus und mein Auto war das Wertvollste, was ich hatte :-( Bin für jeden Hinweis oder Tipp dankbar.
Viele Grüße
Garfield
Beste Antwort im Thema
Leute, ihr könnt jetzt hier über euere persönlichen Erfahrungen bei einer Schadenregulierung schreiben, was Ihr wollt.
Es gibt da aber tatsächlich Menschen, auch in diesem Forum, die haben tagtäglich mit der Schadenabwicklung zu tun.
Und meine kleine Wenigkeit gehöhrt dazu.
Und ich sage euch hier mal eines:
Wenn ein Unfallschaden fiktiv abgrechnet werden soll, dann geht das in der heutigen Zeit nicht mehr ohne einen vernüftigen Fachanwalt für Verkehrsrecht.
Mitlerweile sendet jeder Versicherung die eingereichten KH- Gutachten an die Auftragsstreicher- Unternehmen, die sich mittlerweile vermehrt haben wie die Ratten im Untegrund von London.
Da wird gekürzt, bis die Schwarte kracht, auf die Rechtsprechung (auch auf die des BGH) wird geschissen, es wird bewusst und mit System gelogen und es wird versucht den Geschädigten zu übervorteilen, Hauptsache es kann irgendwo Geld gespart werden.
Wie bitte, soll euerer Meinung nach ein Laie da noch durchblicken?
Wie soll er feststellen, ob das alles so richtig ist bei der Abrechnung?
Das kann er überhaupt nicht.
Sicher kann er dann hinterher auch wegen dem gekürzten Beträgen zum RA gehen. Und der darf sich dann für 50 oder 100 Euro richtig ins Zeug legen.
Man kann natürlich hinterher auch zu den Leuten gehen, die im Vorfeld die schlauen Tipp`s ala "bei mir war aber alles Problemlos" gehen.
Die helfen sicherlich sogar kostenlos mit Fach- und Sachverstand und dann kommt die Kohle ganz sicher....
Manchmal habe ich hier wirklich den Eindruck, dass der eine oder andere User, wenn er krank ist und zum Arzt muss, diesem auch ganz genau erklärt, welche Krankheit er hat.
Mir wäre es auch lieber, mann könnte die Schadensfälle ohne Anwalt abwicklen.
Aber das war mal...........
62 Antworten
ein paar nähere Daten wäre schon hilfreich.
Wichtig wären, wie hoch der Wiederbeschaffungswert (WBW), der Restwert (RW) und Tage für Wiederbeschaffung.
Habe mal gehört, dass die Regulierung mit Anwalt schneller geht, weil die Versicherung die Anwaltskosten möglichst niedrig halten will... Und außerdem sorgt der Anwalt hoffentlich dafür, dass sein Klient nicht über den Tisch gezogen wird und alle seine Rechte wahrgenommen werden. Die Versicherung wird mich sicher nicht darauf hinweisen, was mir alles zusteht.... Somit hätte das Einschalten eines Anwalts eigentlich nur Vorteile, oder? 🙄
Ich weiß bisher nur die im ersten Beitrag genannten Summen (9700 Restwert und 11.500 geschätzte Reparaturkosten), werde aber mal bei der Werkstatt fragen, ob sie mir ein Scan des Gutachten zumailen können. Die Reparaturdauer wird auf 5 Tage geschätzt.
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Ich denke mal die 9700€ soll der Wiederbeschaffungswert sein...
Wenn du da noch keine Erfahrungen hast, dann nimm dir einen Anwalt - EGAL, was dir hier manche erzählen wollen. Neben den Kosten für das Auto stehen dir noch weitere zu, manche eventuell. Und Versicherungen wollen SPAREN. Darunter sollten aber nicht die gerechtfertigten Ansprüche der Geschädigten leiden.
Zitat:
Original geschrieben von Rocket2
Wenn du da noch keine Erfahrungen hast, dann nimm dir einen Anwalt - EGAL, was dir hier manche erzählen wollen. Neben den Kosten für das Auto stehen dir noch weitere zu, manche eventuell. Und Versicherungen wollen SPAREN. Darunter sollten aber nicht die gerechtfertigten Ansprüche der Geschädigten leiden.
Ich schlage folgendes vor:
Du, Rocket2, übernimmst den Teil der Anwaltskosten, den die Versicherung dann nicht zahlt, wenn sich eine Teilschuld des TE herausstellt (hat er denn genügend Sicherheitsabstand zum vor ihm Haltenden eingehalten? War das Fahrzeug verkehrssicher? Etc. usw.)
Ich finde es mal wieder ohne Worte, wie hier sofort nach einem Anwalt geschrien wird. In einem Fall, der eigentlich völlig simpel ist und die Versicherung bisher noch überhaupt keine Schwierigkeiten gemacht hat.
Macht ihr das in eurem sonstigen Leben auch so? Über einen losen Kopfstein gestolpert - Anwalt? Ein Schneeball an der Autoscheibe - Anwalt? Habt ihr nicht genügend Möglichkeiten, euch über die zustehende Erstattung von Nebenkosten selber zu informieren (geht sogar hier im Forum ganz bequem)?
Macht euch doch mal Gedanken darüber, ob ihr mit eurem Leben nicht generell überfordert seid...
Zitat:
Original geschrieben von Garfield222
Habe mal gehört, dass die Regulierung mit Anwalt schneller geht.....
Ich würde eher sagen, dass es umgekehrt ist, da die Rechtsanwaltsgehilfin noch die Kostennote erstellen muss, die Sie dann an die Unterlagen heftet, die Du ihr zur Verfügung gestellt hast..... Nicht zu vergessen, dass ein weiterer Postweg dazu kommt!
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch...
Zitat:
Original geschrieben von Mimro
Ich würde eher sagen, dass es umgekehrt ist, da die Rechtsanwaltsgehilfin noch die Kostennote erstellen muss, die Sie dann an die Unterlagen heftet, die Du ihr zur Verfügung gestellt hast..... Nicht zu vergessen, dass ein weiterer Postweg dazu kommt!Zitat:
Original geschrieben von Garfield222
Habe mal gehört, dass die Regulierung mit Anwalt schneller geht.....
Also nach meinen eigenen Erfahrungen haben Schadensabwicklungen bisher auch immer länger gedauert wenn ein Anwalt eingeschaltet wurde, egal, was andere hier sagen... Sind eben meine persönlichen Erfahrungen...
Solange alles problemlos läuft sehe ich da keine Veranlassung.
Ich würde einfach mal bei der gegnerischen Versicherung anrufen, die Zahlen aus dem Gutachten nennen, dann werden die sich äußern.
Wenn der Wiederbeschaffungswert bei 9.700 € liegt, dann müssen die das auch zahlen, ohne Abzug von Mehrwertsteuer bei Privatleuten, denn Du musst ja für das nächste Auto dann auch die MWST bezahlen.
So ist es in einem Fall bei mir auch gelaufen, habe den Wiederbeschaffungswert lt. Gutachten bekommen, und davon konnte ich mir das gleiche Auto wieder kaufen, und da ich das vorige Auto auch 2 Jahre vorher günstig für den gleichen Preis gekauft hatte konnte ich für das Geld der Versicherung dann ein 2 Jahre jüngeres Auto mit wesentlich weniger Kilometern kaufen...
Gruß, Jens
Zitat:
Original geschrieben von Franz Meersdonk
Mit Verlaub, aber das ist Quatsch...
Zitat:
Original geschrieben von Franz Meersdonk
Zitat:
Original geschrieben von Mimro
Ich würde eher sagen, dass es umgekehrt ist, da die Rechtsanwaltsgehilfin noch die Kostennote erstellen muss, die Sie dann an die Unterlagen heftet, die Du ihr zur Verfügung gestellt hast..... Nicht zu vergessen, dass ein weiterer Postweg dazu kommt!
Zitat:
Original geschrieben von Garfield222
Habe mal gehört, dass die Regulierung mit Anwalt schneller geht, weil die Versicherung die Anwaltskosten möglichst niedrig halten will...
Nein, das ist Quatsch, weil die Dauer des Verfahrens nichts mit den entstehenden Kosten zu tun hat.
Auch wenn sich das Märchen mit den vor Angst schlotternden Versicherungen, sobald sie das Wort "Anwald" hören, hartnäckig hält...
Leute, ihr könnt jetzt hier über euere persönlichen Erfahrungen bei einer Schadenregulierung schreiben, was Ihr wollt.
Es gibt da aber tatsächlich Menschen, auch in diesem Forum, die haben tagtäglich mit der Schadenabwicklung zu tun.
Und meine kleine Wenigkeit gehöhrt dazu.
Und ich sage euch hier mal eines:
Wenn ein Unfallschaden fiktiv abgrechnet werden soll, dann geht das in der heutigen Zeit nicht mehr ohne einen vernüftigen Fachanwalt für Verkehrsrecht.
Mitlerweile sendet jeder Versicherung die eingereichten KH- Gutachten an die Auftragsstreicher- Unternehmen, die sich mittlerweile vermehrt haben wie die Ratten im Untegrund von London.
Da wird gekürzt, bis die Schwarte kracht, auf die Rechtsprechung (auch auf die des BGH) wird geschissen, es wird bewusst und mit System gelogen und es wird versucht den Geschädigten zu übervorteilen, Hauptsache es kann irgendwo Geld gespart werden.
Wie bitte, soll euerer Meinung nach ein Laie da noch durchblicken?
Wie soll er feststellen, ob das alles so richtig ist bei der Abrechnung?
Das kann er überhaupt nicht.
Sicher kann er dann hinterher auch wegen dem gekürzten Beträgen zum RA gehen. Und der darf sich dann für 50 oder 100 Euro richtig ins Zeug legen.
Man kann natürlich hinterher auch zu den Leuten gehen, die im Vorfeld die schlauen Tipp`s ala "bei mir war aber alles Problemlos" gehen.
Die helfen sicherlich sogar kostenlos mit Fach- und Sachverstand und dann kommt die Kohle ganz sicher....
Manchmal habe ich hier wirklich den Eindruck, dass der eine oder andere User, wenn er krank ist und zum Arzt muss, diesem auch ganz genau erklärt, welche Krankheit er hat.
Mir wäre es auch lieber, mann könnte die Schadensfälle ohne Anwalt abwicklen.
Aber das war mal...........
Delle, ich bin ja fast immer deiner Meinung, aber ich sehe im vorliegenden Fall noch überhaupt kein Problem. Bis jetzt wurde lediglich ein Restwert ermittelt, und es ist noch überhaupt nicht ersichtlich, ob und wie die VS hier versucht den TE zu übervorteilen.
Ich weiß auch um die Studenten vor ihren PC-Programmen, die mit wenig Ahnung aber viel Kürzungslust die Regulierung künstlich herunter rechnen. Aber es ist imho völlig übertrieben, hier schon wieder mit der Anwaltskeule zu kommen.
Der TE hat eine Frage gestellt, ob und wie er zu einer besseren Schadensregulierung kommt. Warum ihm nicht da hilfreich zur Seite stehen? Aber nein, der Anwalt ist mal wieder das Allheilmittel - und es ist noch nicht mal klar, ob der TE die Anwaltskosten komplett erstattet bekommt. Zumindest das hätte man ihm ja schonmal sagen können.
Wenn die VS rumzickt - okay, dann siehts anders aus. Das ist hier aber (noch) nicht der Fall, fiktive Abrechnung hin oder her.
Das ist im Vorfeld nie ersichtlich, welche Probleme sich ergeben. Freundlich ist der Sachbearbeiter immer. So lange bis die Wörter "freier Sachverständiger" und "Anwalt" fallen.
Warum ist das wohl so ?
Ganz bestimmt nicht nur weil die Geld kosten.
Wer mich hier bei MT kennt (ich bin ja nicht erst seit gestern hier) weis, dass ich ganz bestimmt nicht immer pro Anwalt eingestellt war.
Bedauerlicherweise musste ich meine Einstellung diesbezüglich aber ändern.
Und das hat ganz bestimmt nichts damit zu tun, dass meine Gutachen auf einmal schlechter geworden sind.
Vielen Dank für Eure vielen Antworten. Ich bin wirklich geplättet angesichts Eurer Hilfsbereitschaft. Danke (auch wenn ich jetzt noch "durcheinanderer" bin als vorher).
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie etwas mit Anwälten zu tun und bin auch jetzt nicht scharf darauf, einen zu beauftragen oder unnütze Kosten zu verursachen (da habe ich echt noch Skrupel).
Aber ich wollte ja auch nicht den Unfall haben und jetzt stehe ich für unbestimmte Zeit ohne Auto da und weiß nicht mal, was mir überhaupt zusteht 🙁
Ich glaube nicht, dass eine Teilschuld besteht, die Polizei hat eindeutig festgestellt, wer der Verursacher war, dieser war auch voll einsichtig und es gab auch keine Zeugen, die etwas anderes hätten behaupten können...