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bitte lesen, ob das der Wahrheit entspricht

Themenstarteram 15. Februar 2005 um 18:28

Im Toyota Forum behauptet ein Gewisser "wopper" das hier:

Zitat:

Toyota ist nämlich auch der innovativste Automobilhersteller, wenn es um Antriebstechnik geht. Siehe Hybrid- oder Brennstoffenzellentechnik.

Mit der Hybrid-Technik hatte sich der Volkswagen-Konzern in den 90ern versucht und ist aber kläglich gescheitert, weil sie die Technik nicht in den Griff

bekommen haben.

Jetzt stehen Marken wie u. a. Mercedes oder Porsche

bei Toyota Schlange und wollen eine Lizenz für

die Hybridtechnik haben.

Im Klartext: Wenn in einigen Jahren der Porsche

Cayenne mit Hybridantrieb kommt, verdient Toyota

an jedem dieser verkauften Porsche sich ein goldenes Näschen!

Mal davon abgesehen zählt das Toyota-Management zu den besten der Welt.

Was die wenigsten wissen:

Ohne die Unterstützung von Toyota gäbe es Porsche

wahrscheinlich gar nicht mehr. Mit Hilfe von

Toyota wurde damals Porsche saniert und konnte dann erst unter Wedekind das werden, was

Porsche heute ist.

Link:

http://www.motor-talk.de/showthread.php?s=&postid=4278671#post4278671

Ist da was Wahres dran, oder ist der übergeschnappt?

14 Antworten
am 15. Februar 2005 um 19:21

wedekind ist ein dichter.

 

sonst alles wahr. toyota hat in den frühen 90ern porsche gezeigt, wie man autos baut. und: es lohnte sich. oder?

mit hybrid stimmt auch alles.

ja ja, toyota, die können es am besten - sagt man ungern, ist aber wahr.

Was hat Toyota denen denn genau gezeigt? Ich war noch nie in einer Toyota-Fabrik, aber bei Porsche ist der Automatisierungsgrad extrem niedrig, während gleichzeitig extrem viele Modelle vom selben Band laufen. Kann mir nicht vorstellen, daß die Autos bei Toyota auch so gebaut werden.

Stimmt alles, auch wenn es weh tut :D

Die Toyotaleute (allgemein japanische Industriebetriebe) haben keine Ängste etwas gutes zu übernehmen ('kopieren'). Im Gegensatz zu hiesigen Ansichten: ist deutsch - ist gut, ist nicht deutsch (japanisch, was auch immer) ist prinzipiell schlecht. Dies Verhalten ist bekannt als 'not-invented-here'-Syndrom.

Es war ein Herr Demming (US-Bürger), der aus Erfahrungen in der Kriegsproduktion TQM (total quality management) entwickelt hat. In den USA wollte davon keiner was wissen, die Japaner haben es gerne übernommen. Noch heute wird in Japan der Demming Preis verliehen.

Toyota hat dann daraus das 'Kanban' (zu deutsch Karte) und 'Kaizen' (kontinuierliche Verbesserung) -System gemacht, das jetzt gerne auch von westlichen Unternehmen kopiert wird, hat nur etwas gedauert.

Geisteskrank!

Es gab zwar mal Gerüchte, dass Toyota Porsche kaufen oder investieren will, ist aber gescheitert. Porsche ist letztlich im Privatbesitz der Familien Piech und Porsche, die die Stammaktien halten.

Auch die Aussagen zu Hybrid stimmen so nicht. Es gibt derzeit verschiedene Techniken unterschiedlicher Hersteller parallel, keine ist der Durchbruch. Toyota verdient derzeit sein Geld auch mit Luxus- und Geländewagen und nicht mit Hybrid. Es gibt kein "Hybrid"-Patent, sondern nur Patente auf Teilaspekte unterschiedlicher Umsetzungen.

Derzeit lizensiert Toyota übrigens vor allem bei Porsche.

Im Handelsblatt stand mal, daß die Arbeiter bei Toyota jeden - auch noch so unwichtigen - Handgriff (z.B. wie nehme ich eine Schraube in die Hand?) in der Produktion drillen bis zum Umfallen.

Der Erfolg gibt ihnen recht, aber ich weiß nicht, ob die das bei Porsche auch so machen. Und ich weiß auch nicht, ob so was zur deutschen Mentalität paßt.

Ich war schon dreimal in Zuffenhausen u.a. zur Werksbesichtigung. Den Eindruck, dass die dort den Handgriff drillen wie man eine Schraube in die Hand nimmt, hatte ich nicht :D

Überigens, ist schon mal jemand aufgefallen, dass im Werk Zuffenhausen keine älteren Arbeitnehmer

zu sehen sind. Ich glaube die werden alle rechtzeitig

"ausgemustert." Auf eine diesbezügliche Frage bei der

Werksführung bekam ich eine ausweichende Antwort von dem jungen Mann der die Führung durchführte.

In der Beziehung dürfte es bei Toyota besser sein.

Zum Thema Hybridantrieb:

Alle deutschen Hersteller haben diesen Technologietrend verschlafen, und hinken jetzt mehrere Jahre hinter Toyota zurück. Das hat jedoch eher strategische Gründe: Die deutschen Hersteller haben sich früh auf den Turbodiesel als wichtigste Energiespartechnik festgelegt, und auf diesem Gebiet dann technische Kompetenz und Marktführerschaft entwickelt.

Nur hat der (Turbo)diesel auf dem wichtigsten Pkw-Markt der Welt (USA) wegen dem zu hohen Schadstoffaustoß einen sehr schweren Stand. In Kalifornien z. B. erfüllen aktuelle Turbodiesel die Höchstemissionsgrenzen IMHO bei weitem nicht.

Hybridautos sind keineswegs generell sparsamer als Turbodiesel, und schon gar nicht bei typischen "Autobahnszenarien", d. h. längerer Fahrt bei konstant hoher Geschwindigkeit. Wenn man dann noch die Diesel-Steuerersparnis in Europa und die gänzlich anderen europäischen Emissionsgrenzwerte anschaut, dann wird klar, daß Toyotas Hybriderfolg in den USA in erster Linie von den dortigen politischen Rahmenbedingungen abhängt, Hybrid aber nicht grundsätzlich die bessere Technologie ist.

Selbst wenn es bei den Turbodieseln noch einen technologischen Durchbruch in Sachen Emissionsreduktion geben sollte, wird Toyotas Vorsprung und das schlechte Image des Diesels in den USA nur schwer überwunden werden können.

Leider haben die deutschen Hersteller den wichtigsten Automarkt - USA - sträflich ignoriert, und sich nicht früh genug um eine Alternativ bemüht.

was zum Teufel ist "Toyota"????????????

 

 

Björn :D

Zitat:

Wenn man dann noch die Diesel-Steuerersparnis in Europa und die gänzlich anderen europäischen Emissionsgrenzwerte anschaut, dann wird klar, daß Toyotas Hybriderfolg in den USA in erster Linie von den dortigen politischen Rahmenbedingungen abhängt, Hybrid aber nicht grundsätzlich die bessere Technologie ist.

Du kannst aber genauso gut sagen, daß der Erfolg des Diesels in Europa mit den HIESIGEN politischen Rahmenbedingungen liegt. So hat es jedenfalls Wiedeking gesagt...

Gruß

am 16. Februar 2005 um 21:12

Zitat:

Original geschrieben von quattroheinrich

Überigens, ist schon mal jemand aufgefallen, dass im Werk Zuffenhausen keine älteren Arbeitnehmer

zu sehen sind. Ich glaube die werden alle rechtzeitig

"ausgemustert."

Die sehen nur alle so jung aus, weil sie kostengünstig Porsche fahren dürfen... ;)

Da Porsche im Gegensatz zu anderen Automobilherstellern wächst, haben die Leute schnell Gelegenheit, Team- oder Gruppenleiter zu werden und nicht wie woanders noch mit 40 am Band stehen zu müssen.

Tatsächlich ist der Altersdurchschnitt bei Porsche ungewöhnlich hoch und die Fluktuation minimal.

@all

Kanban beschreibt übrigens mehrere Aspekte und hat wenig mit Automatisierung zu tun. Das geht auch komplett ohne EDV.

Neben den Kontinuierlichen Verbesserungsprozessen hat Porsche von Toyota die Just-In-Time-Lieferung mit den besagten "Kanban"-Karten abgeschaut.

Dabei bezieht sich Just-In-Time nicht auf externe Logistik, sondern auf die geanaue Abstimmung der Produktionsschritte. Es wird im Ergebnis immer das weitergeliefert, was der nächste Produktionsschritt benötigt und senkt somit Lagerhaltungs- und interne Logistikkosten.

Die Produktion und Entwicklung bei Porsche und Toyota unterscheidet sich erheblich. Es gibt eigentlich keine parallelen, was auch nicht verwunderlich ist. Eigentlich haben beide Unternehmen ja ein völlig anderes Geschäft.

Hybrid ist IMHO eine Hype, wie andere auch. Derzeit wird nur die Haben-Seite betrachtet, nämlich relativ niedriger Verbrauch bei vollen Batterien. Umweltaspekte bei Produktion, Entsorgung und selbst das Laden der Batterien werden nicht betrachtet. Batterien und Akkus sind schwer zu entsorgen und hochgiftig. Sie verschlingen auch Energie bei der Produktion. Außerdem müssen die Autos ja irgendwie geladen werden. Der Strom muss auch irgendwoher kommen...

Die Batterien müssen nicht extern geladen werden - dazu wird die kinetische Errnegie beim Bremsen genutzt (die bei Nicht-Hybridfahrzeugen nutzlos verpufft) bzw. der Motor im verbrauchsoptimalen Lastbereich.

Die anderen Aspekte wie Herstellung, Lebensdauer und Entsorgung der Batterien sind natürlich auch relevant und müssen auch berücksichtigt werden. Mich würde mal eine vollständige Umweltbilanz über die gesamte Lebensdauer eines Hybridautos interessieren.

Ausserdem funktioniert das Hybirdkonzept eigentlich nur bei wechselnden Verkehrsbedingungen und Geschwindigkeiten gut, nicht aber aber bei gleichmässigen Langstreckenfahrten im mittleren und oberen Geschwindigkeitsbereich.

Zitat:

Umweltaspekte bei Produktion, Entsorgung und selbst das Laden der Batterien werden nicht betrachtet.

Wobei die Frage ist, ob diese Aspekte überhaupt interessieren. Der Diesel boomt(e), weil seine Nachteile (Abgaswerte) lange nicht interessierten. Windkraft ist der Renner, obwohl sie ökonomisch unsinnig ist, Solarenergie wird gefördert, obwohl ihre Energiebilanz in unseren Breiten ein Witz ist... Alles eine Frage der politischen Rahmenbedingungen. Der Hybrid-Hype kann durchaus Zukunft haben.

Gruß

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