Batterie plötzlich leer / defekt? Was tun?
Hallo zusammen,
mein Golf 7 (1,4 TSI, 125PS, Bj. 2014, 102.000km, erste Batterie) springt nicht mehr an.
Bisher hatte ich keine Probleme beim Start. Ich habe das Auto vor 3 Tagen abgestellt. Nun springt es nicht mehr an. Das Auto wurde in letzter Zeit hauptsächlich auf Kurzstrecken bewegt.
Ich vermute die Batterie ist leer und oder defekt.
Als Fahrzeugmeldungen werden folgende Meldungen angezeigt:
Fehler: Stabilisierungskontrolle
Fehler: Auto Hold
Fehler: Reifenkontrollanzeige
Batterie schwach.
Der Batteriestatus zeigt "SOC 10%".
Im Cockpit leuchten ebenfalls zahlreiche Symbole (siehe Fotos).
Ich vermute, dass dies damit zusammenhängt, dass der Strom weg ist/war.
Nun frage ich mich, wie ich am besten vorgehe.
Woher weiß ich, ob die Batterie defekt ist, oder ob ich sie zukünftig noch nutzen kann?
Oder steckt vielleicht sogar mehr dahinter? Marderschaden?, Elektronikschaden?, ... ?
Was tu ich als nächstes?
Batterie ausbauen und laden?
Dann z. B. bei ATU einen kostenlosen Batteriecheck durchführen lassen?
Oder direkt eine neue einbauen?
Wenn sie defekt ist, würde ich gern eine Batterie bestellen und selbst einbauen, um die hohen Kosten einer (Vertrags-)werkstatt zu vermeiden.
Verbaut ist eine EXIDE EFB 12V 59Ah 320A DIN 640A EN/SAE/GS.
Eine baugleiche Batterie konnte ich nicht finden.
Am ähnlichsten scheint mir die EXIDE EL600 EFB, 12V, 60AH 640 CCA zu sein.
(Spannung: 12 V. Kapazität: 60 Ah. Kaltstartstrom (CCA): 640 A (EN).
Maße: Länge: 242 mm, Breite: 175 mm. Höhe: 190 mm (Höhe inkl. Klemmen). Klemmen-Layout: 0 / Batteriefuß: B13.)
Kann ich diese Batterie verwenden?
Wie wichtig ist es, die Batterie dann "anlernen" zu lassen und was kostet das Anlernen?
Muss das sofort passieren oder kann ich das z. B. bei der nächsten Inspektion (Nov 2021) in der Vertragswerkstatt durchführen lassen?
Vielen Dank im Vorraus für eure Tipps.
57 Antworten
Zitat:
@emv_tester schrieb am 12. Dezember 2022 um 09:43:54 Uhr:
Zitat:
Vorab:
Wir sind hier im Golf 7 Forum. Alle Golf 7 haben eine Rekuperationsfunktion.Das bedeutet, dass die LiMa zur Ladung der LiMa während der Fahrt unterschiedlichste Spannungen bereit stellt. Das geht von ca 12,2V (abgeschaltete LiMa) bis ca 15V (Schubabschaltung).
Was meinst du z.B. , mit welchem Strom die Batterie geladen wird, wenn das Batteriemanagement die LiMa während der Fahrt abschaltet...... ?Da die Batterieleitung 35mm2 ist, würde ich sagen, max. 25-30A. Im Normalbetrieb 7-10A.
Ne, wenn die LiMa während der Fahrt vom BMS abgeschaltet wird (was wegen der SOC-Regelung auf 80% ab und zu vorkommt), wird gar nicht geladen, sondern entladen.....und das definitiv mit mehr als 10A.
wenn die LiMa den Batterieladezustand nur halten soll, und daher eine Sollspannung im Bereich von ca 12,8 bis 13,4V aufweist, wird kaum geladen. In jedem Fall nicht mit 7-10A.
Im Durchschnitt wurde bei einer Aufzeichnung mit meinem Fz nur mit ca 2A geladen.
Bei Normalladung (Spannungsbereich um die 14,5V bei gemäßigter Temperatur), i.d.R. etwas stärker geladen. Kurz nach dem Motorstart gerne auch mal 40A Peak.
Bei Ladung mit Schubabschaltung (Spannung wird z.b. von 14,5 auf ca 15V erhöht), fließt kurzfristig ca 20A Ladestrom.
"Den" Ladestrom gibt es daher nicht einmal dann, wenn die Batterie sich, wie in den oben genannten Beispielen, bereits ungefähr im (Soll-)Ladezustand 80% befindet und dieser lediglich angetrebt wird.
Wenn sich die Batterie aus irgendwelchen Gründen, nach dem Start auf z.B. 40% SOC befindet, wird die Sollspannung anfangs immer auf den Normalladungswert (ca 14,5V) geregelt.
Dann kommt es nur auf die Qualität der Batterie und der Verkabelung drauf an.
Solange noch keine 14,5V an der Batterie gemessen werden, wird die LiMa, bis es so weit ist, den maximal möglichen Strom laut Kennlinie liefern und der kann durchaus kurzzeitig zu 50A und mehr Ladestrom führen.
Wie gesagt: Das Prinzip ist das gleiche, wie bei nahezu jedem aktuelleren Ladegerät.
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 10. Dezember 2022 um 02:20:22 Uhr:
Zitat:
@navec schrieb am 9. Dezember 2022 um 10:44:36 Uhr:
...
Von daher kommen mir deine 20% Ladezustand (ändern die sich bei dir nicht?) schon etwas komisch vor.Ist das J367 (via StG 19, Diagnoseinterface) mal ausgelesen worden?
Die 20 % habe ich das erste Mal vorgestern, also am 07.12., gesehen, nachdem ich von dieser Funktion des Rückstellknopfs des Tageskilometerzählers erfahren hatte und nachdem der Anlasser am Vortag auffallend mühsam drehte.Gestern, also am 08.12. war der Wert nach der Nacht und ohne den Wagen bewegt zu haben logischerweise immer noch bei 20 %. Der Anlasser wirkte folglich beim nachmittäglichen Motorstart immer noch recht "müde". Nach 95 km Fahrt hatte sich der SOC allerdings wieder auf 60 % erhöht.
Heute (09.12.) Nachmittag nun war er vor dem Start immer noch bei 60 %. Ich konnte sogar wieder die Standheizung vor dem Motorstart mit ihrer Fernbedienung aktivieren. Und der Anlasser wirkte deutlich munterer. Nach 70 gefahrenen km (25 km BAB, Rest Land und Stadt, 3 Motorstarts sowie Gebrauch der Sitzheizung beider Vordersitze) ist der SOC jetzt bei 70 %.
...
Nachtrag zu meinem Fall, der Anderen vielleicht hilft:
In der Dauerfrostperiode der letzten 2 Wochen habe ich zwar anfangs noch mal den Motor bei einem SOC von 30 % starten können, aber in der zweiten Woche hat die Batterie dann endgültig die Grätsche gemacht: Ebenfalls bei einem SOC von 30 % hörte ich bei - 5 °C Außentemperatur vor drei Tagen noch drei müde Schnaufer des Anlassers - das war es dann aber auch.
Zum Glück hatte ich die neue Batterie schon hier liegen und den Tausch am gestrigen Tag bei + 10 °C vorgenommen. Direkt nach dem Tausch wurde ein SOC von 80 % angezeigt, der sich nach einer ca. 50 km langen Einkaufsfahrt mit mehreren Stopps auch nicht veränderte. Die alte Batterie wäre da schon längst wieder 20 %-Punkte schlapper gewesen.
Aber noch etwas ist interessant: Ich habe hier immer wieder gelesen, dass man beim Laden das Ladegerät auf jeden Fall an der Karosserie-Massezunge in der Nähe des Minuspols der Batterie anschließen soll, damit das Steuergerät die geladene Menge Strom "mitbekommt". Ich hielt das ja bisher eher für einen dieser urbanen Mythen, die gerne unreflektiert weiter verbreitet werden - auch um Wissen zu heucheln. Denn der Ladestrom geht direkt von der Zunge in die Batterie, ohne dass das Steuergerät die Stromstärke messen könnte.
Mein Steuergerät hat nun beim Batterietausch ja keinerlei Stromzufluss messen können und trotzdem sofort nach dem Einbau der neuen Batterie einen SOC von 80 % bestimmt. Es wird also diesen Wert aus anderen Größen (Spannung?) bestimmen, aber sicher nicht anhand der beim Laden geflossenen Strommenge! 😉
Willst du uns damit sagen, dass Autohersteller, die jeden Hunderstel-Centbetrag weg sparen, vor lange Weile und zu viel Entwicklungsbudget sich dachten: „Mensch, so‘n BMS-Sensor könnten wir einbauen. Der bringt zwar, sieht auch nicht cool aus, aber wir können uns auf jeder Weihnachtsfeier scheckig lachen, weil Autofahrer den zum Aufladen benutzen.“
Eine Funktion wird der schon haben, aber WAS misst dieser sagenumwobene "BMS-Sensor" denn nun wirklich?
Zum Aufladen benutze ICH übrigens die Massezunge, die direkt mit dem Minuspol der Batterie verbunden ist.
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BMS misst Srom und Batterietemperatur. SOC wird bestimmt nicht von diesen BMS direkt berechnet.
Und wenn Zündung aus ist, wird BMS bestimmt nichts messen können(bzw. wird nicht abgefragt), daher ist es m.M.n egal wo der Minuszange beim Laden angeschlossen ist (beim Zündung-aus)
Komisch, dass VW selber diesen "Mythos" in der Anleitung verbreitet. Aber die liest ja eh keiner ...
Zitat:
@AVF schrieb am 22. Dezember 2022 um 04:52:04 Uhr:
BMS misst Srom und Batterietemperatur. SOC wird bestimmt nicht von diesen BMS direkt berechnet.
Und wenn Zündung aus ist, wird BMS bestimmt nichts messen können(bzw. wird nicht abgefragt), daher ist es m.M.n egal wo der Minuszange beim Laden angeschlossen ist (beim Zündung-aus)
Der "Sensor" ist das Steuergerät zur Batterieerkennung J367.
Er kann die genannten 3 Größen messen und das macht er 24h pro Tag.....und von daher ist es halt nicht egal, wo man die Minuszange anschließt.
Wenn man ein Ladegerät bei ausgeschalteter Zündung (richtig) anschließt, steigt der Ladezustand (SOC)...
Es ist ein Steuergerät und es kann SOC, SOH und noch diverse weitere Werte bestimmen, die dann von anderen Steuergeräten z.B. für die S&S- oder die Rekuperationsfunktion als Grundlage genommen werden.
Wenn du dich dazu mal schlauer machen möchtest, schau dir z.b. an, was es über "Hella IBS" zu lesen gibt.
Zitat:
@AVF schrieb am 22. Dezember 2022 um 04:52:04 Uhr:
BMS misst Srom und Batterietemperatur. SOC wird bestimmt nicht von diesen BMS direkt berechnet.
Und wenn Zündung aus ist, wird BMS bestimmt nichts messen können(bzw. wird nicht abgefragt), daher ist es m.M.n egal wo der Minuszange beim Laden angeschlossen ist (beim Zündung-aus)
Woher "weiß" dann das BMS bzw. das Steuergerät zur Batterieerkennung J367 direkt nach dem Batterietausch und ohne dass die Batterie "angelernt" oder die Zündung auch nur einmal eingeschaltet wurde, dass die Batterie keinen SOC mehr von 30 %, sondern plötzlich einen von 80 % hat? Außer den beiden Polen gibt es schließlich keinen weiteren Anschluss an der Batterie, über den sie sich identifizieren und/oder solche Daten übertragen könnte. 😕
Zitat:
@Roger66 schrieb am 22. Dezember 2022 um 09:13:28 Uhr:
Komisch, dass VW selber diesen "Mythos" in der Anleitung verbreitet. Aber die liest ja eh keiner ...
VW vereinfacht für den "gemeinen" Kunden Vieles. Wie z. B. die Ölwechsel-Intervalle bei WIV ermittelt werden, bleibt auch im Ungewissen. Manche Kunden haben VWs Ausführungen dazu sogar so verstanden, dass die Qualität des Motoröls gemessen wird. Dabei wird sie nur anhand verschiedener leicht messbarer Größen (Anzahl Starts, bei welcher Temperatur, Betriebsdauer, bei welcher Öltemperatur, etc.) und aufgrund von durchschnittlichen Erfahrungswerten hochgerechnet. So viel zur "Aufklärung" des Kundens seitens VW ...
Ich versuche übrigens seit Jahr und Tag, mal die .pdf-Version der Betriebsanleitung meines Golf 2,0 TDI (EZ 11/13) auf einer VW-Seite im Netz zu finden. Nach einer Anfrage beim VW-Kundenservice vor 2 Jahren bekam ich die Antwort, dass mein Auto wohl zu den Ausführungen gehören würde, deren Anleitung "noch nicht" eingepflegt wurde - aber wohl noch würde. Bis jetzt finde ich sie aber immer noch nicht ... 🙁
Komisch, selbst von deutlich älteren VW-Modellen (Golf IV TDI aus 2000) habe ich die vor Jahren schon einsehen können. 😕
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 22. Dezember 2022 um 14:24:17 Uhr:
Zitat:
@Roger66 schrieb am 22. Dezember 2022 um 09:13:28 Uhr:
Komisch, dass VW selber diesen "Mythos" in der Anleitung verbreitet. Aber die liest ja eh keiner ...
VW vereinfacht für den "gemeinen" Kunden Vieles...
Wenn der gemeine Kunde sich dann einfach an die vorgegebene Verfahrensweise zum Anschluss von Ladegeräten hält, ist doch alles gut. Die meisten überfordert sowieso, wie das BMS arbeitet und wie über einen Shunt Strom gemessen wird.
Dito beim Ölwechsel. An die Aufforderung im KI bzgl. Wartungen/Ölwechsel halten und alles ist fein. Mehr Wissen ist nicht erforderlich.
Schwierig wird es erst, wenn der geneigte Kunde mit seinem Halbwissen schlauer sein möchte als Auto oder Betriebsanleitung.
BTW, die kannst du bei Verlust auch nachbestellen.
Zitat:
@Roger66 schrieb am 22. Dezember 2022 um 14:38:16 Uhr:
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 22. Dezember 2022 um 14:24:17 Uhr:
VW vereinfacht für den "gemeinen" Kunden Vieles......
Schwierig wird es erst, wenn der geneigte Kunde mit seinem Halbwissen schlauer sein möchte als Auto oder Betriebsanleitung.
...
Jein. Ich möchte da noch unterscheiden nach "Besserwisser" und denen, die es wirklich "besser wissen".
Erste schnappen irgendwo etwas auf und können das mangels Vorbildung gar nicht einordnen, verbreiten dieses gefährliche Halbwissen aber als Faktum weiter.
Zweite haben einen technischen Bildungshintergrund, im Idealfall aus der Automobilbranche, und können z. B. einordnen, dass es durchaus aus der Masse herausstechende Betriebsbedingungen gibt, die der Algorithmus für die Berechnung der Ölbelastung nicht ausreichend berücksichtigt. Deswegen kann es z. B. durchaus ratsam sein, nicht blind der Hochrechnung der WIV zu vertrauen und z. B. vorsichtshalber ein mal im Jahr (ohne Berücksichtigung der Fahrleistung) das Motoröl zu wechseln, um keinen Motorschaden zu riskieren.
Zitat:
@unbrakeable schrieb am 22. Dez. 2022 um 14:24:17 Uhr:
Außer den beiden Polen gibt es schließlich keinen weiteren Anschluss an der Batterie, über den sie sich identifizieren und/oder solche Daten übertragen könnte. ??
sind insgesamt 3 Anschlüsse 😉
Zitat:
@navec schrieb am 22. Dezember 2022 um 10:08:27 Uhr:
Wenn du dich dazu mal schlauer machen möchtest, schau dir z.b. an, was es über "Hella IBS" zu lesen gibt.
ja, hast Recht.
habs jetzt in der Schaltplänen gesehen, das BMS auch Dauer+ bekommt, und über LIN Bus am Diagnoseinterface angeschlossen ist. Dann ist BMS auch ständig aktiv.
Zitat:
@Golfi30 schrieb am 22. Dezember 2022 um 15:40:18 Uhr:
sind insgesamt 3 Anschlüsse 😉Zitat:
@unbrakeable schrieb am 22. Dez. 2022 um 14:24:17 Uhr:
Außer den beiden Polen gibt es schließlich keinen weiteren Anschluss an der Batterie, über den sie sich identifizieren und/oder solche Daten übertragen könnte. ??
Wo hast Du denn einen dritten Anschluss an der Batterie?
Also ich habe beim Batteriewechsel nur die beiden Polklemmen (+ und -) ab- und wieder angeschraubt! Und als ich die Batterie heraushob, hing da auch kein Kabel mehr dran. 😕
Ischwör!