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Barkauf vs. Finanzierung vs. Leasing

Themenstarteram 24. Juli 2017 um 22:03

Hi Zusammen,

ich bin Freiberufler und benötige ein Fahrzeug. Dies soll hauptsächlich geschäftlich und nur selten privat genutzt werden. Sagen wir 80% vs. 20%. Das Fahrzeug soll als Geschäftswagen angemeldet werden.

Ich stehe nun vor der Entscheidung ob ich das Fahrzeug kaufen, finanzieren oder leasen soll. Leasing scheint mir attraktiv, da ich sowohl die Leasingraten wie auch die Sonderzahlung von der Steuer absetzen kann. Eine hohe Sonderzahlung (30% oder 40%) ist grundsätzlich steuerlich vorteilhaft.

Stand jemand vor der gleichen Frage und wenn ja, wie habt ihr euch entschieden?

Da ich selten aus dem Bauch entscheide habe ich mir mal die Zeit genommen und die Varianten durchgerechnet (siehe Excel in der Anlage). Für Finanzierung bzw. Leasing habe ich das Angebot von Sixt zugrunde gelegt.

Ergebnis:

Wenn ich das Fahrzeug "am Ende" besitzen möchte, kommt nur ein Barkauf bzw. Vario-Finanzierung mit Kauf in Frage. In diesem Fall ist die Vario-Finanzierung mit 40% Anzahlung dem Barkauf vorzuziehen. Für ein Fahrzeug mit Listenpreis 39.070 EUR zahle ich nach Abzug aller Ausgaben und Steuern 20.380 EUR.

Wenn ich das Fahrzeug "am Ende" abgeben möchte, ist klassisches Leasing (Laufzeit 36 Monate, 20km/Jahr) mit Sonderzahlung 40% mit 10.137 EUR vorzuziehen. Die Vario-Finanzierung kostet mich nur 20,- EUR mehr, also 10.154 EUR.

Meine Kaufstrategie würde nach aktuellen Stand wie folgt aussehen: Ich entscheide mich für Vario mit 40% Anzahlung. Dies bietet mir die Flexibilität (für nur 20,- EUR mehr!) das Fahrzeug zu übernehmen, was z.B. dann sinnvoll, wenn ich weniger km gefahren bin.

Sind meine Berechnungen korrekt? Decken sich meine Ergebnisse mit den allgemeinen Erfahrungen?

 

 

Beste Antwort im Thema

@TE: Nimm´s mir nicht übel, aber bei gut 200 k€ Jahresbruttoeinkommen und einem Fahrzeug-LP von 39 k€ so ein Gehampel, wegen ein paar Euro Ersparnis im Monat?!

Wenn Du richtig sparen willst, kauf Dir die Kiste als Jahres-/Werksdienstwagen cash, da kostet er dann noch max. 25 k€ eher weniger. Hol Dir (sofern möglich) die Vorsteuer zurück und schreib ab.

Das würde auch die von Dir zu versteuernde Privatnutzung (die wohl per Fahrtenbuch ermittelt wird) durch den geringeren Wertverlust deutlich reduzieren.

Steuern sparen ist gut und schön. Aber Geld das Du nicht ausgibst bleibt zu über 50% bei Dir (der Rest geht ans Finanzamt). Wenn Du es ausgibst, beteiligt sich zwar das Finanzamt an den Kosten, aber Deine gute 50% (die Dir sonst blieben) sind auch weg.

XF-Coupe

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@TE: Nimm´s mir nicht übel, aber bei gut 200 k€ Jahresbruttoeinkommen und einem Fahrzeug-LP von 39 k€ so ein Gehampel, wegen ein paar Euro Ersparnis im Monat?!

Wenn Du richtig sparen willst, kauf Dir die Kiste als Jahres-/Werksdienstwagen cash, da kostet er dann noch max. 25 k€ eher weniger. Hol Dir (sofern möglich) die Vorsteuer zurück und schreib ab.

Das würde auch die von Dir zu versteuernde Privatnutzung (die wohl per Fahrtenbuch ermittelt wird) durch den geringeren Wertverlust deutlich reduzieren.

Steuern sparen ist gut und schön. Aber Geld das Du nicht ausgibst bleibt zu über 50% bei Dir (der Rest geht ans Finanzamt). Wenn Du es ausgibst, beteiligt sich zwar das Finanzamt an den Kosten, aber Deine gute 50% (die Dir sonst blieben) sind auch weg.

XF-Coupe

am 26. Juli 2017 um 7:28

Zitat:

Es mag Tricks am Ende geben, aber da wie schon erwähnt den Steuerberater fragen, der kennt auch das zuständige FA.

Widersprichst du dir da nicht selbst?

Natürlich gibt es Vorteile beim Gewerbeleasing. Da es deine Liquidität nicht beeinflusst, bleibst du bei den Banken genauso kreditwürdig wie vor dem Leasing, obwohl du indirekt ja ein Auto finanzierst. Zudem kannst du die Leasingrate zu 100% als Betriebsausgabe abschreiben, geht bei der Finanzierung m.E. nicht.

Vielleicht lieg ich ja falsch, aber dazu müsste ich mal deine Argumente lesen und nicht nur "falsch" oder "gibt es nicht".

Gruß Dirk

Zitat:

@racingstar2017 schrieb am 26. Juli 2017 um 09:28:43 Uhr:

Zitat:

Es mag Tricks am Ende geben, aber da wie schon erwähnt den Steuerberater fragen, der kennt auch das zuständige FA.

Widersprichst du dir da nicht selbst?

Natürlich gibt es Vorteile beim Gewerbeleasing. Da es deine Liquidität nicht beeinflusst, bleibst du bei den Banken genauso kreditwürdig wie vor dem Leasing, obwohl du indirekt ja ein Auto finanzierst. Zudem kannst du die Leasingrate zu 100% als Betriebsausgabe abschreiben, geht bei der Finanzierung m.E. nicht.

Vielleicht lieg ich ja falsch, aber dazu müsste ich mal deine Argumente lesen und nicht nur "falsch" oder "gibt es nicht".

Gruß Dirk

Bei der Finanzierung mindern allerdings die Abschreibungen und die Zinsaufwendungen das Betriebsergebnis. Allerdings müsste man nachsehen, wie viel sich max. Abschreiben lässt.

Zitat:

@XF-Coupe schrieb am 25. Juli 2017 um 17:31:11 Uhr:

@TE: Nimm´s mir nicht übel, aber bei gut 200 k€ Jahresbruttoeinkommen und einem Fahrzeug-LP von 39 k€ so ein Gehampel, wegen ein paar Euro Ersparnis im Monat?!

Wenn Du richtig sparen willst, kauf Dir die Kiste als Jahres-/Werksdienstwagen cash, da kostet er dann noch max. 25 k€ eher weniger. Hol Dir (sofern möglich) die Vorsteuer zurück und schreib ab.

Das würde auch die von Dir zu versteuernde Privatnutzung (die wohl per Fahrtenbuch ermittelt wird) durch den geringeren Wertverlust deutlich reduzieren.

Steuern sparen ist gut und schön. Aber Geld das Du nicht ausgibst bleibt zu über 50% bei Dir (der Rest geht ans Finanzamt). Wenn Du es ausgibst, beteiligt sich zwar das Finanzamt an den Kosten, aber Deine gute 50% (die Dir sonst blieben) sind auch weg.

XF-Coupe

Sehe ich ganz genauso!

Nach Steuern 120.000€, also 10.000€ im Monat, zur Verfügung haben und hier so ein Aufriss machen.

Entscheide ob Du das Fahrzeug länger fahren willst, oder ob Du nach drei Jahren einen Neuen möchtest. Im ersten Fall geh zum Händler handel 10 oder 12% Rabatt raus, überweis ihm die ca. 35.000€ und gut. (Das Geld sollte doch nach kurzer Ansparzeit zur Verfügung stehen). Vorsteuer gegenrechnen, Abschreibung.. alles ganz normal. Beim Verkauf allerdings darauf achten, dass Du die MWSt. wieder abführen musst, und als gewerblicher Verkäufer auch Gewehrleistung für das Fahrzeug geben musst.

Im zweiten Fall geh zum Händler und unterschreibe den Leasingvertrag. Die Leasingraten sollten so ungefähr bei 340,00 € netto liegen. Nach Ablauf der Leasingzeit gibst Du den Wagen zurück, und musst Dich um nichts mehr kümmern.

Natürlich bewertet eine Bank Leasingraten, es sind betriebliche Ausgaben und das Geld ist futsch, stellen eine finanzielle dauernde Belastung dar. Ebenso stehen Leasingverträge gewöhnlich in der Schufa, so wie in desem Beipiel als Freiberufler oder 84er§ HGB, eben bei jedem Einzelunternehmer. Für Firmen gibt es sicherlich auch sowas, ich weiß jetzt nicht inwieweit Infoscore, Creditreform und wie sie alle heißen, solche Daten sammeln und woher.

Und die Hausbank weiß aufgrund der Abbuchungen eh Bescheid und bewertet diese Ausgaben für eine Kreditgewährung. Bzw. lässt es in der Bank an Bankauskunft miteinfliessen, auch wenn diese standardisiert ist und keine Zahlen nennt.

Beim Leasing fällt lediglich die Bilanzierung weg. Die Banken sind aber nicht dumm und lesen nur die Bilanz.

Und wie ich schrieb ist ein Steuerberater zu befragen. Grundsätzlich ist Leasing eine Miete ohne geplanten Eigentumserwerb. Jedoch gibt es sicherlich Wege, den Wagen dennoch zum Leasingende zu kaufen, evtl. über die Ehefrau aus privaten Mitteln. Das ist aber nicht der Sinn und Zweck von Leasing und das FA hat etwas dagegen. Nur wo kein Kläger, da kein Richter. Deshalb kann ein versierter Steuerberater sicherlich "halblegale" Möglichkeiten nennen. Der Grund wird ganz einfach sein, das eine Anzahlung 36 Leasingraten als Beispiel, eine höhere Absetzbarkeit in diesem Zeitraum bewirken, als eine Abschreibung über 6? Jahre oder 5?

Der Kauf nach Leasing, wäre also eine versteckte Finanzierung.So zumindest offiziell und mein Kenntnisstand beruhend auf Gesprächen mit einem Steuerberater, als ich selbständig war.

Was es mit derGeschichte mit dem Investitionsabzugsbetrag und der Sonderabschreibung auf sich hat weiß ich nicht, noch nie gehört und lese mich da auch nicht ein. -> Steuerberater fragen.

Ich stimme XF-Coupe aber zu, ziemlich viel Aufwand für die im Verhältnis zum Einkommen geringe Investition.

Prinzipiell lässt sich jede Finanzierung des Betriebsfahrzeugs steuerlich geltend machen. Was aber für denjenigen am sinnvollsten ist, kommt auf den Einzelfall an. Es kann ja sogar so sein, das eine Art steuerlich ein paar wenige Euros günstiger ist, aber nicht zum Lebensstil passt. Beispiel Abschreibung wäre sinnvoller, aber Leasing wird gewählt, weil ein Auto nie solange gehalten wird, wie die Abschreibung erfolgt. Geschenkt bekommt man vom FA jedenfalls nix. Irgendwo ist es allenfalls eine Verschiebung der Steuerlast. So wie sich viele mit Rückstellungen (ohne tatsächlich zurückgelegten Geld) ein Eigentor schießen, weil die auch mal aufgelöst werden müssen. Gerne gemacht bei Handelsvertretern für Provisionen, die noch in der Stornohaftungszeit sind. Da wird gerne mal auf fast 0 runtergerechnet.

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