Autokauf plötzlich teurer

Hallo.
Ich habe im Juni einen Neuwagen bestellt. Am Samstag sollte ich ihn abholen. Nun rief mich der Verkäufer des Autohauses an und meinte, der Disponent hätte verschwitzt mitzuteilen, dass es den Wagen in der Ausstattung, wie ich ihn bestellte, nicht mehr gibt. ESP und noch etwas (habs vergessen), wären neuerdings Vorschrift und hätten somit eingebaut werden müssen, was den Wagen über 300 € teurer macht. Aus Kulanz würde mir das Autohaus die Mehrwertsteuer davon erlassen, aber mehr könnten sie nicht tun, da bei dem Auto wenig Spanne bez. der Mage bestünde.
Ich sehe aber nicht ein, für den Fehler eines anderen bezahlen zu müssen. Ich meinte, dass ich einen Teil tragen würde, aber allein mit dem Erlass der MwSt sei ich nicht zufrieden. Ich würde darüber nachdenken und mich in 2 Tagen nochmal melden.
Ist es rechtens, diese plötzlich entstandenen Kosten auf mich abzuwälzen?

Beste Antwort im Thema

Es ist ESP mit Antriebsschlupfregelung (ASR)
Und danke an die anderen, die sich scheinbar lustig machen über meine Unkenntnis. Bin kein Kfz-ler, sondern nur eine dumme kleine Pharmazeutin. Ich mache mich auch nicht über Leute lustig, die sich ein Analgetikum in den Arsch stecken.

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Ich habe das Auto OHNE Esp bestellt. Im Prospekt (Stand von März 2014) wurde ESP mit Aufpreis angeboten. Mir wurde also die Wahl gelassen, ob ich es haben möchte oder nicht. Wollte ich aber nicht. Und jetzt, 4 Monate später und 4 Tage vor Abholung, wurde mir gesagt, dass es aufgrund neuer EU Vorschriften nur MIT ESP hergestellt wird und das der Disponent des Autohauses vergessen hätte, den Verkäufer darüber zu informieren, so dass er mich auch nicht informieren konnte.

Zitat:

@Maruna82 schrieb am 15. Oktober 2014 um 14:28:54 Uhr:


Ich habe das Auto OHNE Esp bestellt. Im Prospekt (Stand von März 2014) wurde ESP mit Aufpreis angeboten. Mir wurde also die Wahl gelassen, ob ich es haben möchte oder nicht. Wollte ich aber nicht. Und jetzt, 4 Monate später und 4 Tage vor Abholung, wurde mir gesagt, dass es aufgrund neuer EU Vorschriften nur MIT ESP hergestellt wird und das der Disponent des Autohauses vergessen hätte, den Verkäufer darüber zu informieren, so dass er mich auch nicht informieren konnte.

Klarer Fall von einem Versäumnis des Händlers, bzw. einem Versehen des Händlers.

Hier hat der Händler also Fehler gemacht, was er auch selber einräumt, der hätte deine Bestellung gar nicht annehmen dürfen.

Was mich aber wundert: Man bekommt doch nach Bestellung immer eine Auftragsbestätigung vom Werk. Diese wird auch an den Händler gesandt. Da ist dann nochmal alles Position für Position aufgelistet. Was stand denn da drauf?

Ein Neuwagenkauf kommt doch erst nach der Erteilung der Auftragsbestätigung des Herstellers zustande.

Merkwürdig.

Wie auch immer: Da das der Fehler des Händlers ist, hat der auch nun die Folgen zu tragen, der kann nicht wenige Tage vor Auslieferung plötzlich auf Irrtum plädieren und die mehr Geld abknöpfen wollen, als vorher schriftlich vereinbart war, sowas ist unprofessionell und unseriös.

Bestehe auf Erfüllung des Auftrages, da dem Händler das nicht möglich ist, muss er dir den Wagen so aushändigen zum vereinbarten Preis, weil das eben SEIN Fehler ist.

Wäre das ein seriöser Händler, hätte er dich schon bei der Bestellung darauf aufmerksam gemacht, dass das Prospekt nicht mehr stimmt, dass dann, wenn dein Auto produziert werden wird, es neue Bestimmungen geben wird, die ein ESP zwingend vorschreiben. Sich andauernd über eine sich ändernde Gesetzeslage zu informieren, die den Ausstattungsumfang der Autos betrifft, gehört nämlich auch zu den Pflichtaufgaben eines jeden Händlers, dafür ist ER der Fachmann.

Aber natürlich können auch dem besten Fachmann mal Fehler unterlaufen, wäre er jedoch seriös, so hätte er den Fehler stillschweigend auf seine Kappe genommen und bei der Übergabe nebenbei erwähnt, dass das Auto nun für den Kunden umsonst mit ESP ausgeliefert wird, weil er einen Fehler gemacht hatte. Sowas stärkt das Vertrauen in den Händler ......... aber darum gehts ja heute nicht mehr, jeder will nur schnell Kasse machen.

Grüße
Udo

Zitat:

Aber natürlich können auch dem besten Fachmann mal Fehler unterlaufen, wäre er jedoch seriös, so hätte er den Fehler stillschweigend auf seine Kappe genommen und bei der Übergabe nebenbei erwähnt, dass das Auto nun für den Kunden umsonst mit ESP ausgeliefert wird, weil er einen Fehler gemacht hatte. Sowas stärkt das Vertrauen in den Händler ......... aber darum gehts ja heute nicht mehr, jeder will nur schnell Kasse machen.

Das kann man den Händler aber auch kaum übel nehmen. Die Kundentreue hat durch die neuen Medien massiv gelitten, Stammkundschaft gibt es viel seltener weil allzu oft nur der Preis entscheidet. Das ist einerseits zwar schlecht für den Händler, andererseits aber auch gut, es man es sich kaum so sehr verscherzen kann, dass die Bude pleite geht - und wenn doch, hat man es vermutlich mehr als verdient. Aus diesen Gründen finde ich es daher schon nachvollziehbar, dass die Individualbetreuung stellenweise stark gelitten hat.

@TE
Wenn er dir das Auto nicht zum vereinbahrten Preis gibt, soll er die Karre doch behalten. Er kann nicht einfach den Vertrag verändern.

Zitat:

@Nico82x schrieb am 15. Oktober 2014 um 16:15:45 Uhr:



Das kann man den Händler aber auch kaum übel nehmen. Die Kundentreue hat durch die neuen Medien massiv gelitten, Stammkundschaft gibt es viel seltener weil allzu oft nur der Preis entscheidet.

Das Problem ist doch hausgemacht. Früher haben die Händler doch gelebt wie die Made im Speck und sind nun erschüttert, dass sie nur noch "normale" Preise verlangen können. Wer den Kunden immer den doppelten bis dreifachen Teilepreis in Rechnung stellt, muss sich nicht wundern, wenn sie zur Konkurrenz laufen oder die Sache gleich selbst in die Hand nehmen. Die Kunden waren nur treu, weil sie keine Ahnung hatten, wie sehr sie ausgenommen wurden.

Und wie man an der Geschichte der TE hört, versuchen nun einige Händler an der Kundenfreundlichkeit zu sparen, das Modell hat Zukunft🙄

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Zitat:

Das Problem ist doch hausgemacht. Früher haben die Händler doch gelebt wie die Made im Speck und sind nun erschüttert, dass sie nur noch "normale" Preise verlangen können. Wer den Kunden immer den doppelten bis dreifachen Teilepreis in Rechnung stellt, muss sich nicht wundern, wenn sie zur Konkurrenz laufen oder die Sache gleich selbst in die Hand nehmen. Die Kunden waren nur treu, weil sie keine Ahnung hatten, wie sehr sie ausgenommen wurden.

Natürlich 🙂

Ich bezog mich allerdings weniger auf den Service als vielmehr auf den Neukauf. Früher hat der niedergelassene Rechtsanwalt brav alle 3 Jahre den nächsten 5er BMW geleased, heute schaut der sich auch eher mal marken- aber vor allem händlerübergreifend um. Entwicklungen wie den Jaguar XE im 3er/A4 Segment begrüße ich dabei übrigens sehr da damit seit vielen Jahren erstmalig einer in der Premium-Liga relevante Marktanteile erobern könnte. Aber das ist ein anderes Thema.

Mit dem Service hast du natürlich aber auch recht, auch hier dürften die Händler in den letzten Jahren viele Verluste zu verzeichnen gehabt haben.

Wie sehr das nun hausgemacht ist, sei mal dahin gestellt. Es ist ja nichts Neues, dass das böse Internet dem stationären Handel Schmerzen macht. Allerdings sehe ich bei markengebundenen Autohändlern derzeit weniger die Gefahr, dass diese kurzfristig vom Internethandel verdrängt werden. Das trifft auf den kleinen Buchladen oder das Reisebüro viel eher zu. Auf die 35 Handyshops je 20.000 Einwohner leider nicht (und das, obwohl die fast immer leer sind..). Aber ich schweife ab 🙂

Zitat:

@Nico82x schrieb am 15. Oktober 2014 um 16:15:45 Uhr:


Die Kundentreue hat durch die neuen Medien massiv gelitten, Stammkundschaft gibt es viel seltener weil allzu oft nur der Preis entscheidet. Das ist einerseits zwar schlecht für den Händler, andererseits aber auch gut, es man es sich kaum so sehr verscherzen kann, dass die Bude pleite geht - und wenn doch, hat man es vermutlich mehr als verdient. Aus diesen Gründen finde ich es daher schon nachvollziehbar, dass die Individualbetreuung stellenweise stark gelitten hat.

Leider sehen das die meisten Händler genau so wie oben beschrieben.

An dieser Situation tragen die Händler selbst aber die Hauptschuld, waren sie es doch, die mit der Rabattschleuderei angefangen haben, zunächst über den sogenannten "Hauspreis", dann boten sie jedem Kunden auch ungefragt 10% Nachlass an.

Übrigens sind es die Händler selber, die im Internet teilweise mit 20, 25 % Nachlass ihre Autos anbieten, "das Internet" selbst bietet ja gar nichts an.

Außerdem gibt es ja kaum noch "normale", unabhängige Händler, auch äußerlich kleine und scheinbar noch im Familienbesitz befindliche Händler gehören heute mehrheitlich zu einer "Gruppe" oder Händlerkette, wie die meisten der Autohäuser. Als große "Gruppe" oder einer Händlerkette kann man natürlich beim Hersteller als Großabnehmer auftreten und damit höherer Rabatte rausschlagen, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Leider ist dann der einzelne Kunde ziemlich unwichtig geworden, weil, wenn er nicht in DIESEM Autohaus kauft, er eben zur Konkurrenz geht ............. die aber auch wieder der gleichen "Gruppe" angehört, man kann den Kunden also wie Dreck behandeln, er hat keine Wahl, wenn er nicht 50 oder mehr Kilometer zur nächsten konkurrierenden "Gruppe" fahren will, MUSS er bei dieser "Gruppe" kaufen. Aber bei der konkurrierenden Gruppe sieht es ja genauso aus.

Grüße
Udo

Rechtliche Grundlage:

§433 Abs. 1 BGB: "Durch den Kaufvertrag wird der Verkäufer einer Sache verpflichtet, dem Käufer die Sache zu übergeben und das Eigentum an der Sache zu verschaffen. Der Verkäufer hat dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen."

D.h.: Der Verkäufer ist verpflichtet, dir den Wagen so auszuliefern wie du ihn bestellt hast. Ist das nicht möglich (weil ESP und ASR drin ist, die du nicht bestellt hast) kannst du ohne Probleme vom Kaufvertrag zurücktreten und der Händler bleibt halt auf dem Auto sitzen.

$434 Abs. 2 BGB: "Der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen."

Wieder, du musst den vereinbarten Preis zahlen, alles was drüber (oder ggf. auch drunter 😉) ist musst du nicht bezahlen. Kannst wiederum vom Kaufvertrag zurücktreten.

Mach dem Verkäufer einfach ein bisschen Druck, sag an dass wenn er die 300€ nicht übernimmt du vom Kaufvertrag zurücktrittst, dann wird sich der aber sputen das zu bezahlen weil er nicht auf dem Auto sitzen bleiben will.

Und bleib bitte nur mit deinem Händler in Kontakt, du hast nur einen Kaufvertrag mit ihm, weder zu Dacia, Renault, dem Disponenten oder wem auch immer.

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