Autogas beim Kleinwagen?

Hallo!
Ich bin auf der Suche nach einen Kleinwagen, hatte nach Diesel geschaut da ich jetzt so um die 25.000-30.000 im Jahr fahren werde.
Bin heute im Internet über eine gebrauchten (von Ende 08) Twingo mit LPG gestolpert...was meint ihr, ist der noch günstiger als der Diesel?
Sagen wir mal bei Ähnlichem Einkaufspreis? danke

Beste Antwort im Thema

Hallo,

es hat diesmal ungewöhnlich lang gedauert, bis die "Kleinwagen sind keine Autos"-Postings kamen.

@Andy_bln

Es gibt viele Leute, die sich nach 2 oder 3 Jahren ein neues Auto kaufen, weil sie ein neues haben wollen. Oder was auch immer. Dieses "Gasautos werden nur verkauft, wenn sie nicht in Ordnung sind" unterstellt, daß die Leute nur auf den Cent sehen würden. Daß DAS nicht der Fall ist, sieht man an den zahllosen "Kleinwagen sind keine Autos"-Postings...

Dann die Amortisation: Ich habe ja erst vier Autos auf LPG umrüsten lassen und deshalb auch keinerlei Erfahrungswerte, aber bei meinen Autos ging es wesentlich schneller als hier von vielen Leuten immer wieder behauptet wird. Die falschen Milchmädchenrechnungen kommen oft von Dieselfans und Gasgegnern wie Mazouth, aber auch aus der Ecke, die dicke Autos als einzig richtige Wahl darstellen will.

Daß man einen Gebrauchtwagen entweder beim seriösen Autohaus mit Sachmängelhaftung und Garantie kauft oder beim Kauf von Privat gründlich prüft oder prüfen lässt, ist selbstverständlich. Ich habe aber nie etwas anderes empfohlen.

Daß gebrauchte Gasautos meist zu teuer gehandelt werden, habe ich selber immer wieder geschrieben. Das bedeutet aber auch, daß sich der Umbau eben doch sehr schnell rechnet, da ich nach dem Umbau ein wertvolleres Auto vor der Tür stehen habe.

Auch dies ist ein immer wieder auftauchender Wiederspruch hier im Forum: Dreht es sich um die Amortisation, ist der Wagen NICHT mehr wert, eher im Gegenteil, angeblich sind Gasautos nur schlecht und mit hohen Abschlägen zu verkaufen. Will einer ein gebrauchtes Gasauto kaufen, ist der Mehrpreis immer überhöht, außerdem wird er sowieso betrogen, weil kein Mensch ein funktionsfähiges Gasauto verkauft. Völliger Blödsinn.

@Rüdiger

Meine Fahrzeughistorie steht nirgends, aber ich habe ein Durchschnittseinkommen, fahre Durchschnittsautos und weder das eine, noch das andere ist mir peinlich.

Du trittst hier dagegen wie in meinem obigen Posting angedeutet als Kavier-Verfechter an. Ich denke, Deine Äußerungen werden sicher nicht nur von mir als ein wenig überheblich und arrogant empfunden werden: "Mein Haus, mein Auto, meine Yacht..."

Aber zur Sache: Das Sparpotential eines LPG-Kleinwagens gegenüber einem Diesel ist sehr groß! Wenn man es prozentual rechnet (was die Verfechter dicker und teurer Autos ja sehr gerne machen, um Zahlen zu verfälschen), dann ist das Potential sogar viel größer als bei größeren Fahrzeugklassen.

Und natürlich kann man bequem und entspannt auch mit einem Twingo mal 100 und mal 500 km fahren. Typisch dürften eher kürzere Strecken sein, also 10 bis 100 km für Arbeitsweg & Co.. Wenn es ein- oder zweimal im Jahr in den Urlaub gehen soll, nehmen Familien sicher nicht den Zweitwagen, hat der Halter keine Familie, dürfte allerdings mit Sicherheit auch der Kleinwagen reichen.

Nun zu den Risiken: Was denn für Risiken? Es ist doch genau umgekehrt: Je größer und teurer die Autos sind, desto höher ist das Reparaturrisiko und der Wartungsbedarf, weil mehr Technik im Fahrzeug ist, die auch irgendwann mal versagt. Ein vernünftiger Kleinwagen, der ohne Servolenkung mit zwei Fingern gelenkt werden kann, wird über die Jahre weniger Reparaturen erfordern als die heute üblichen schweren Fahrzeuge höherer Klassen. Achsaufhängungen, Servopumpen, die Zylinder der Servolenkungen, aber auch Turbolader oder Kompressoren - all das sind Teile, die bei den größeren Autos in der Regel keine 200.000 km halten, oft deutlich weniger.

Ein simpler Motor, besonders wenn er im Langstreckenbetrieb benutzt wurde, hält dagegen sehr lang. Gerade die Basismotoren billiger Kleinwagen sind fast unzerstörbar. Wartung und Reparaturrisiko sind weit geringer als bei größeren und teureren Autos.

Das mit dem Leistungslimit ist auch falsch. Reichen beim kleinen und leichten Kleinwagen 50 bis 100 PS für gute Fahrleistungen, brauche ich bei einem schwereren Fahrzeug ein vielfaches dieser Leistung für dieselben Fahrleistungen. Bei den typischen Fahrstrecken von 10 bis 100 km kosten Geschwindigkeiten über der Autobahnrichtgeschwindigkeit von 130 km/h nur Sprit und Nerven. Da hält der Kleinwagenmotor genauso lang, wie der doppelt oder dreimal so starke Motor eines Autos der Kompakt- oder Mittelklasse. Und andere Autos braucht man hier nicht zu vergleichen: Es gibt keine Leute, die zwischen Twingo oder 500er Daimler schwanken...

Ich selber fahre kleine Autos lieber. Gerade im dichten Verkehr ist man viel schneller. Wo ich im Familienkombi keine Chance zum Spurwechsel habe, habe ich im kleinen Flitzer schon zweimal die Spur gewechselt und bin ein paar hundert Meter weiter vorn. Egal, welche Autos in den letzten 25 Jahren vor meiner Tür standen - sofern es möglich war, habe ich immer den kleineren Wagen genommen.

Obwohl "mein" Auto z. B. eine Klimaautomatik hat (der Fiat ist ja eigentlich der Wagen meiner Frau... - den ich mir trotzdem sehr gerne nehme!), mache ich die nur ab und zu an, damit sie nicht durch Nichtbenutzung Schaden nimmt. Leider muß man heute so einen Mist schon bei mittleren Ausstattungslinien mitkaufen, selbst die Basisausstattungen haben schon Klimaanlagen. Mein Fall sind möglichst offene Autos. Schönes Wetter? Dach auf! Faltdächer oder Panoramadächer sind mein Ding. Cabrios sowieso, aber wir reden hier über vernünftige Zweckfahrzeuge.

Auch Automatik mag ich nicht, mir fehlt da die Kontrollmöglichkeit. DSG-Getriebe und ähnliches kämen meinem Geschmack entgegen, aber der Mehrnutzen steht in keinem Verhältnis zum Mehrpreis, weshalb ich diese Lösung in nächster Zeit auch nicht haben werde.

Ich rede also ganz sicher die Kleinwagen nicht schön, weil ich mir nicht mehr leisten kann, für mich ist ein Kleinwagen einfach das bessere und angenehmer zu fahrende Auto, das dabei noch wirtschaftlicher ist. Wenn ein größeres Auto nötig oder sinnvoll ist, benutze ich es, sonst nicht.

Übrigens liebe ich Dieselmotoren! Wenn ich die Wahl habe, nehme ich natürlich den Diesel! Allerdings ist ein Diesel in der Regel so viel teurer (in Anschaffung und Unterhalt), daß ich mir diesen Luxus nicht leisten will. Letztlich komme ich ja auch mit dem Diesel nur von A nach B, also warum soll ich dafür 20 bis 50 % mehr für jeden Kilometer ausgeben?

Lange Rede, kurzer Sinn: Ist man Vielfahrer (so ab 1.500 km pro Monat) und fährt meist weder Kurzstrecken, noch größere Langstrecken von mehreren hundert Kilometern, gehört also der Zielgruppe des Lupo 3L an, dann ist ein Kleinwagen mit LGP die erste Wahl. Vernünftiger und angemessener kann man sich nicht motorisieren.

@Uwe

Danke. Dein Posting zeigt, daß sich Sachlichkeit und Achtzylinder vor der Tür nicht ausschließen müssen. ;-) Der Hyundai ist sicher ein guter Tip, die Qualität dieser Autos liegt eindeutig über der von Fiat und Renault. Das bringt mich noch auf eine andere, sehr vernünftige Alternative: Ein maximal 3-jähriger Getz oder ein jüngerer i30 ist sehr günstig zu haben und die Autos sind wirklich sehr gut, sie sind langlebig, robust und haben ein äußerst geringes Reparaturrisiko. Gasanlage nachrüsten lassen und sehr wirtschaftlich fahren. Ein echter Tip für den TE.

@Dirk

Es gab hier schon oft Diskussionen über Kleinwagen mit LPG, bei denen immer wieder die Gas-Kleinwagen mit den albernsten, widersprüchlichsten und konstruiertesten Argumenten schlecht gemacht wurden - ganz oft von Fahrern stark motorisierter Autos und/oder Säufern. Ich denke mal, daß das nicht selten eine reine Neiddebatte ist: Die Fahrer von im Unterhalt teureren Autos stört es total, daß andere 100 km gut und angenehm schon für 4 oder 5 € fahren können. Da ihnen die Kosten wichtig sind (sonst würden sie ja kein LPG fahren), ärgert es sie, daß sie mehr bezahlen müssen. Also wird "die Konkurrenz" eben schlecht gemacht. Dabei geht es nicht darum, ob man das dicke oder kleine Auto oder den Sprit dafür bezahlen kann (wer den Achtzylinder bezahlen kann, kann auch den Sprit bezahlen, sonst hat er wirklich was falsch gemacht), es geht darum, nur mäßig zu sparen.

Würden wir hier Quartett spielen, könnte ich mit unserem Fiat in Sachen Kosten pro Kilometer jedes andere Auto ausstechen - selbst wenn es zehn- oder zwanzigmal so viel kostet. Als Kinder nannten wir diese Karten im Quartett "Superstecher", es waren die Karten, mit der man jeden Stich bekam.

Wie sagt man so schön? Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Wer dick haben möchte, soll dick fahren, wer besonders wirtschaftlich fahren will, soll auch besonders wirtschaftlich fahren dürfen, ohne daß das den Leuten madig gemacht wird, wie Uwe ganz treffend bemerkt hat.

Gruß Michael

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Ich fahre ebenfalls einen klassischen Kleinwagen. Einen Peugeot 206. Seit ca. 100.000 km mit einer BRC Sequent24 "aufgerüstet". Würde ich es wieder tun? Jederzeit.

Der Durchschnittsverbrauch auf knapp 100.000 km auf Autogas liegt bei 7,8 Liter Autogas sowie 0,6 Liter Benzin. Das macht bei heutigen Preisen für Kraftstoff knapp 6 € für 100 km Fahrt.

Hinzu kommen jährliche Ausgaben für Steuer (94€), Versicherung (335€), Wartung (200€), Reifen (200€), HU/AU (44€), Pflege (50€) sowie ein paar andere Kleinigkeiten, die insgesamt bei ca. 1000 € liegen.

Bei 30.000 km Jahresfahrleistung komme ich somit auf kalkulierbare Ausgaben von ca. 2.800€. Für 30.000 gefahrene Kilometer sind diese Ausgaben lachhaft niedrig.

Die einzige Variable sind anfallende Reparaturkosten. Diese sind aber im Vergleich zu den Anschaffungskosten für andere Fahrzeuge bzw. deren Wertverluste erheblich niedriger.

Mein Fazit für meinen alten Pug: Unverkäuflich. In jeder Hinsicht. 😁

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