ForumVolvo
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volvo
  5. autofahren ohne verkehrsschilder? "shared space"

autofahren ohne verkehrsschilder? "shared space"

in der welt wird von einem sehr interessanten projekt berichtet - der schilderwald wird abgeholzt, die verkehrsfuehrung umgebaut und statt eindeutiger regeln, sollen "verstand" und intuition das verhalten aller verkehrsteilnehmer bestimmen. ganz interessante idee, vielleicht ein bisschen zu idealistisch...!? was meint ihr?

lieb gruss

oli

Ähnliche Themen
30 Antworten

Re: autofahren ohne verkehrsschilder? "shared space"

 

Zitat:

Original geschrieben von oli

... ein bisschen zu idealistisch...!? ... lieb gruss

oli

Du sagst es ;-)

Bei uns im Dorf wurde die Tempo 30 Reglung vor ein paar Monaten weggenommen - im Nachbardorf für zig-tausende Euros eine Verkehrsberuhigung auf dem Schulweg geschaffen. Meine Kinder müssen nun vor meiner Haustür doppeltes Risiko eingehen, um vor der Schule mit halbem Risiko "leben" zu dürfen.

Gute Fahrt!

Torsten - der XC-Fan (wundert sich zwar nicht mehr, aber könnte so manchmal [immer öfter] echt an dieser Gesellschaft verzweifeln ;-)

Hmpf! Leider ist es ja bei der Mehrzahl der (deutschen) Autofahrer so, dass die Vernunft beim Einsteigen ins Auto an der B-Säule hängenbleibt.

Ich glaube, dass das "deutsche Denken" viel zu sehr davon geprägt ist, dass es für alles und jedes eine Regelung und dazu entsprechende "Signalisierungen" gibt. Fehlen die Signalisierungen, in diesem Fall also Ampeln und Schilder, fühlt man sich im rechtsfreien Raum und ist überfordert. Je nach Persönlichkeitsstruktur gibt man dann die verhuschte Haselmaus und fährt im Schneckentempo von Gullydeckel zu Gullydeckel oder hält sich für Graf Rotz von der Koksfabrik, der immer Vorrang und Recht hat.

Am lusigsten fand ich in dem Welt-Artikel das am Ende mit der Tempo-30-Zone. Ich meine, mal gehört zu haben, dass die meisten, die in so einer Zone geblitzt werden, Anwohner derselben sind. ;)

Gruß

DeWeDo - Haselmaus von der Koksfabrik

Zitat:

Original geschrieben von DeWeDo

... Tempo-30-Zone. Ich meine, mal gehört zu haben, dass die meisten, die in so einer Zone geblitzt werden, Anwohner derselben sind. ;) Gruß, DeWeDo - Haselmaus von der Koksfabrik

Vermutlich missinterpretiere ich nun Dein Smiliy am Ende des Satzes - aber ergibt sich hier nicht eine statistische Notwendigkeit/Zusammenhang, oder ist das mit Gauss besser zu erklären?

Andersrum dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass jemand auf der Autobahn geblitzt wird UND dort wohnt ;-)

Gute Fahrt!

Torsten - der XC-Fan (dessen Hirn durch die philosophisch ausschweifenden Interpretationen von Dr. Herberg-Rothe in seinem Clausewitz Buch noch etwas "kompliziert" denkt ;-)

halte die erklærung fuer sehr gut! in holland ist die mentalitæt vielleicht eine andere, aber ich erkenne das ja an mir selbst, dass ich immer gerne alles formell, aufgeschrieben und - wenn nøtig - auf schildern haben will. dafuer erntet man selbst im superbuerokratischen norwegen gerne mal ein paar dumme spruecher... ;)

@torsten, herrlich! :D

lieb gruss

oli

Persönliche Beobachtung

 

Hallo,

daß es ohne Schilder und Regeln geht sehe ich jeden Tag auf der Arbeit. Von dort habe ich einen schönen Blick auf die Einfahrt eines Kaufhauses in der Stadtmitte von Hannover. Da fährt eigentlich jeder so, wie er denkt, und das, ohne daß ich dort in den letzten zwei Jahren einen Unfall mitbekommen habe. Mehr als Markierungen auf der Straße (zum abtrennen einer Abbiegespur und eine Haltelinie), an die sich keiner hält, sind dort nicht vorhanden.

Bei mir zu Hause kann ich dagegen jeden Tag Autos falsch parken sehen, obwohl dort neben dem abgesenkten Bürgersteig auch noch extra ein Parkverbotsschild steht.

Manche Schilder sorgen sogar extra für Gefahr, auf meinem Weg zur Arbeit komme ich immer an einem "Ende der Vorfahrtstraße"-Schild vorbei, jedoch fahren die meisten dort so, als ob ab da nicht rechts vor links gilt. Nur gut, daß in der Seitenstraße nicht so viele wohnen und die dort an ihren Autos hängen, sonst würde es dort wahrscheinlich viel öfter krachen. Besonders beliebt ist die Strecke übrigens bei Fahrlehrern und -prüfern, da es das einzig Schild dieser Art im weiteren Umkreis ist.

Ich denke, es wäre ganz gut, wenn man den fließenden Verkehr sich nicht selbst überlassen würde und da weiter mit Schildern (vielleicht jedoch etwas besser durchdacht) eingreift, während man bei dem ruhenden Verkehr ruhig das ein oder andere Schild, daß dort nur dazu dient, ein, wie durch die abgesenkten Bürgersteige, bereits bestehendes, Parkverbot noch mal für die den Verkehrsregeln unkundigen zu dokumentieren, entfernen könnte. Würde sicher dafür sorgen, das man nicht nur Geld für Schilder einspart, sondern auch die Aufmerksamkeit für die wirklich nötigen Schilder erhöht.

An die Intelligenz von Autofahren glaube ich nicht, wenn ich, wie heute, in der Zeitung lese, daß auf einer der Autobahnen in der Nähe (dreispurig, ohne Geschwindigkeits- oder andere Beschränkungen) ein Mercedes-Fahrer mit Anhänger auf der mittleren Spur unterwegs ist und so einen Auffahrunfall, in dem neben dem BMW hinter ihm auch noch zwölf weiter Autos verwickelt werden, zumindest mitverursacht (der BMW hätte nach Aussagen des Mercedesfahrers, der ihn im Rückspiegel gesehen hat, anscheinden wohl auch auf die linke wechseln können). Was bitte schön hat man mit achtzig (schneller darf er ja mit den meisten Hängern nicht) auf der mittleren Spur zu suchen. Und wenn auf der gleichen Seite noch ein Artikel steht, daß ein Fiesta-Fahrer sich nach einem Bagatellunfall aus seinem Wagen ausgesperrt hat und dann, um keinen Schlüsseldienst rufen zu müssen, erst sein Türschloß zerstörte, dann das Schiebedach aufbrach und zum Schluß noch ein Fenster einschlug, glaube ich auch nicht, das sie bei manchen Fahrer an der B-Säule hängen bleibt.

Re: Persönliche Beobachtung

 

Zitat:

Original geschrieben von F-Mobil

... Kaufhauses in der Stadtmitte von Hannover. ... Bei mir zu Hause kann ich dagegen jeden Tag Autos falsch parken sehen, ...

Genau hier liegt das "Problem". Psychologisch gesehen, verändert sich der Mensch als Autofahrer dahingehend, dass er, unter dem Deckmantel der Anonymität die Sau rausläßt - bei direkter Beobachtung/Konfrontation mit seinen Mitmenschen jedoch wieder zum Soziallebewesen wird.

In der Stadtmitte beobachten ihn direkt dutzende Augen. In einem Wohngebiet deutlich weniger - auf der Autobahn gar keine (weil die anderen Menschen in ihren Blechkisten, manche auch in Volvos versteckt sind). Wo wird die Sau rausgelassen? Richtig ;-)

Gute Fahrt!

Torsten - der XC-Fan (wie war die Lösung nochmal in "1984"? ;-)

Zitat:

Original geschrieben von XC-Fan

Vermutlich missinterpretiere ich nun Dein Smiliy am Ende des Satzes - aber ergibt sich hier nicht eine statistische Notwendigkeit/Zusammenhang, oder ist das mit Gauss besser zu erklären?

Ich dachte in dem Moment eigentlich nur an den Spruch mit dem Glashaus und den Steinen.

aber solche Zonen gibt es ja schon zuhauf. In der Fachsprache heißen die "Verkehrsmischflächen" und werden hierzulande gerne in Wohngebieten oder kleineren Stadt(teil)zentren ausgewiesen. Volkstümlich nennt man das Spielstraße. Sowas aber auf einer Durchgangsstraße zu machen ist imho geistiger Dünnpfiff. Konflikte und vor allem Staus in Spitzenzeiten sind vorprogrammiert. Bei 12.000 Fz/Tag kann man in diesen Zeiten von ca. 1.500 Fz/Std. ausgehen, die sich dann im Schritttempo da durchquälen.

Es ist ja nicht so, dass nur die Autofahrer die Wurzel allen Übels sind. Der teutsche Fußgänger ist auch nicht besser und grundsätzlich immer im Recht... Meint er. Und es ist schon erstaunlich, wie flexibel der Mensch bzgl. seiner Feindbilder ist. Sitzt man im Auto sind die Fußgänger und die Radfahrer die bösen. Stellt man sein Auto ab und geht zu Fuß, werden automatisch die Autofahrer die bösen.

Gruß

DeWeDo - Ich fahr' mit Auto, du können nicht über Straße. Du böse. Du gehen über Straße, ich muss bleiben stehen. Ich böse. ... Besser du böse! ;)

Zitat:

Original geschrieben von XC-Fan

In der Stadtmitte beobachten ihn direkt dutzende Augen. In einem Wohngebiet deutlich weniger - auf der Autobahn gar keine (weil die anderen Menschen in ihren Blechkisten, manche auch in Volvos versteckt sind).

Grundsätzlich richtig, Wohngebiet würde ich das hier allerdings nicht nennen, ist, von einem gepflasterten und mit ein paar Bäumen bewachsenen Platz abgesehen, direkt bei einem Einkaufszentrum und dem Rathaus mit Polizeikommisariat im gleichen Haus.

Scheint bei der Polizei keinen zu interessieren, da schreibt der Kontaktbeamte lieber mal welche auf, die auf dem Parkplatz vor einer Treppe stehen, obwohl dort (nach zwanzig Jahren zugegebener Weise nur noch gaaaaannnnnnnnz schwach) die Markierung zu sehen sind, die irgendwanneinmal genau dort das Parken erlaubten. Oder die Falschparker scheinen zu wissen, daß bereits erfolgreich dreimal in eine Gaststätte auf der anderen Straßenseite eingebrochen wurde, obwohl die Polizei gerade mal zwei Minuten zu Fuß (bei gemütlicher Gehweise) entfernt ist.

Zitat:

Original geschrieben von DeWeDo

Und es ist schon erstaunlich, wie flexibel der Mensch bzgl. seiner Feindbilder ist. Sitzt man im Auto sind die Fußgänger und die Radfahrer die bösen. Stellt man sein Auto ab und geht zu Fuß, werden automatisch die Autofahrer die bösen.

Flexibel ist das nicht, das ist nur konsequent, der Feind ist immer der andere ;-)

Verstand und Intuition werden doch den deutschen Autofahrern immer mehr aberzogen. Die Bedeutung eines Mittelstrichs auf der Straßen sollen sie nur dann verstehen, wenn es an der linken oder rechten Pobacke vibriert. Rückspiegel und Verkehr hinter dem Fahrzeug ist absolut uninteressant bis irgendein Lämpchen blinkt.

Also nichts wie weg mit den Verkehrsschildern man muss schließlich die Autoindustrie wieder flott machen. Ab sofort gibts die Verkehrzeichen im Headup-Display und der Wagen reagiert dann darauf mit Geschwindigkeitsreduzierung, Vollbremsung und selbstständigen Parken. Lernen braucht man neue Verkehrszeichen auch nicht mehr - wird durch SW-Update erledigt. Braucht man eigentlich noch Fahrer?

;)bkpaul

Zitat:

Es ist ja nicht so, dass nur die Autofahrer die Wurzel allen Übels sind. Der teutsche Fußgänger ist auch nicht besser und grundsätzlich immer im Recht... Meint er. Und es ist schon erstaunlich, wie flexibel der Mensch bzgl. seiner Feindbilder ist. Sitzt man im Auto sind die Fußgänger und die Radfahrer die bösen. Stellt man sein Auto ab und geht zu Fuß, werden automatisch die Autofahrer die bösen.

da hast du vollkommen recht! aber ich denke in norwegen auch immer wieder, dass es auch anders geht! normalerweise bin ich kaum fussgænger, nur radfahrer. aber auch zu fuss warten autos an ausfahrten darauf, dass man vorbeigeht - obwohl auf der strasse, auf die der mensch abbiegen will, gleich eine kolonne von autos kommt, die ihn længer warten lassen wuerde. in dem konkreten fall hat der erste in der kolonne kurz gebremst und gelichthupt, um den, der auf mich wartete, auf die strasse zu lassen. wie genial ist das denn!? und das denke ich dauernd. wenn ich in deutschland mit dem rad unterwegs bin, sitze ich permanent nervøs an der bremse, weil ich davon ausgehe, dass mcih autofahrer entweder nicht sehen oder nicht sehen wollen.

lieb gruss

oli

Schön, wenn das die Regel ist.

Aber sind wir Teutonen wirklich so üble Zeitgenossen, wenn wir autofahren? Also ich sehe mindestens genau so viele nette Leute wie Sturköppe. Wohingegen ich das bei Fußgängern nicht wirklich sagen kann.

Gruß

DeWeDo - der über die Anschaffung eines Krückmanns nachdenkt, um damit auf Autodächer von Verkehrsrabauken zu dengeln

Ohne Schilder geht dat aber nich.

Wer bringt mir dann die Pizza? :o

Zitat:

der über die Anschaffung eines Krückmanns nachdenkt, um damit auf Autodächer von Verkehrsrabauken zu dengeln

das ist die richtige løsung fuer friedlicheren verkehr! :D

lieb gruss

oli, hat nicht gesagt, dass norwegische strassen idiotenfrei® sind... ;)

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volvo
  5. autofahren ohne verkehrsschilder? "shared space"