AutoBild Dauertest Verlierer
AutoBild hat aktuell 10 "Verlierer" ihrer Dauertests gekürt.
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Abseits von "normalen Wehwechen", eigentlich ein schöner Querschnitt von dem, wovor hier auf MotorTalk (in der Kaufberatung) immer gewarnt wird.
1.0 Ecoboost endet nach diversen Problemen mit einem Motorschaden; der katastrophale Subaru Boxer Diesel; DPF, AGR und das DQ250DSG am EA189 TDI im Q3, DQ200 im Golf vor 200.000km hinüber.
Einzelfälle, noch unausgereifte Technik bei den älteren Modellen oder eine realistische Warnung in Richtung Low-Cost 3 Zylinder, DCTs und Langzeitfolgen bei modernen Dieselmotoren? Wie seht ihr das?
106 Antworten
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 20. Januar 2023 um 20:45:58 Uhr:
Aber ich gehe davon aus, das ein Typ der beruflich nichts anderes tut, als VW-Motoren zu reparieren und tunen durchaus weis, wovon er redet.
Und wie schätzt Du die Hersteller der Motoren in dieser Hinsicht ein? Wissen die auch, wovon sie reden oder eher nicht?
Lagerstellen leiden unter Mangelschmierung, Überlastung und Mischreibung beim Startvorgang.
Bei richtiger Auslegung sollte ersters nicht auftreten, und zweites eigentlich auch nicht. Mischreibung beim Starten ist normal und läßt sich auch mit neustem Oel nicht verhindern. Normal hat neues Oel natürlich noch mehr Verschleisschutz, aber bei richtiger Auslegung der Intervalle und Filterung des Oels kein Thema. Mein LKW kommt trotz Dieselmotors nur alle 50000km zum Oelwechsel und steht kurz vor der Million.
Nockenwellenlagerschäden entstehen auch durch häufiges Starten. Gerade bei Fahrzeugen mit Stopp-Start. Natürlich je nach Nutzung. Deshalb gibt es für das am höchsten belastete Lager (1. Nach dem Antrieb der Welle) auch breiter Lagerstellen, Lagerschalen oder sogar Rollenlager nachdem man erkannt hat, daß da ein Problem ist. Ähnlich bei KW Lager, welche mit neu entwickelten Beschichtungen (gesputtert, Kunststoff) eine höhere Lebensdauer bei häufigem Start erreichen.
Fehler erkannt, Fehler gebannt.
Ausnahmen und Kostensenker verhageln dem Entwickler natürlich immer wieder die langlebige Konstruktion, da meist teurer.
Außerdem gibt es da noch den Statistikteufel. Einer von 100000 oder Serienfehler, also über 30% betroffen. Einer durch die Presse gezogen macht mehr als die 99999 die laufen. Siehe Preisverfall Manta 400 nach dem Film Manta, Manta.
Zitat:
@mecco schrieb am 21. Januar 2023 um 08:53:33 Uhr:
Und wie schätzt Du die Hersteller der Motoren in dieser Hinsicht ein? Wissen die auch, wovon sie reden oder eher nicht?
Ich habe noch keinen Hersteller konkret in der Öffentlichkeit bezüglich der Design-Lebensdauer reden gehört. Den einzigen Fall den ich kenne, der konkret einen Hinweis auf diese Lebensdauer gibt, ist der Fall, wo BMW seiner Leasingfirma zwingend vorschreibt, bei 150.000km ist der Wagen abzuschreiben. Sprich am Ende seiner profitablen Lebensdauer.
Ich kenne aber keine Statements zum Thema angestrebte, bzw. im Pflichtenheft vermerkte Lebensdauer, bzw. Haltbarkeit. Ist klar, damit rückt keiner freiwillig raus. Sollte das doch mal der Fall sein, dann glaube ich, wird's ein paar hier ziemlich auf den Hintern setzen.
Selbst ein guter Freund von mir, der bei einem Zulieferer arbeitet, gibt keine Zahlen mir gegenüber preis. Im Gegenteil, er kleidet sich in Floskeln wie: "Unsere Komponenten (in dem Fall Getriebe) müssen Dauerläufe von 300.000km absolvieren." So, ein unbedarfter Kunde setzt dies mit der zu erwartenden Lebensdauer gleich. Als geübter Techniker ist mir aber klar: Wenn ich eine Komponente auf 150.000km auslege und will, dass etwa 95% diese auch erreicht, dann muss ich zur Absicherung Dauerläufe von 300.000-400.000km machen und dann dürfen nicht mehr als 30% ausfallen.
Das ist, womit die Hersteller dann gerne prahlen, die harten Testbedingungen, die ihre Fahrzeuge bestehen müssen. Ja, klar. Man will sie ja möglichst schnell mit einer statistischen Aussage kaputt kriegen. Das hat aber nur bedingt mit der realen Lebensdauer zu tun.
Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden, ich halte die europäischen Ingenieure für genial. Aber ich halte die Controller, die die Kostenziele für Komponenten vorgeben, für mächtiger und höher gewichtet. Was dann rauskommt sieht man. Sehr hübsche, super verarbeitete Fahrzeuge, mit durchschnittlicher Lebensdauer. Aber nicht hervorragender, wie's beispielsweise Toyota oder Honda vormachen. Dafür haben die andere Schwächen.
Oder um es anders zu sagen:
Zitat:
@85mz85 schrieb am 21. Januar 2023 um 10:03:40 Uhr:
Ausnahmen und Kostensenker verhageln dem Entwickler natürlich immer wieder die langlebige Konstruktion, da meist teurer.
Da bin ich voll dabei. Das Problem ist nicht das nicht Können, sondern das nicht dürfen.
Grüße,
Zeph
Ich lese immer wieder heraus, dass Toyota und des öfteren auch Honda von der Verarbeitungsqualität hervorgehoben werden?
Schön das es User gibt, die mit diesen 2 Herstellern auch mal gute Erfahrungen gesammelt haben. Leider bin ich sowie einige aus meinem Bekanntenkreis mit beiden auf die Nase gefallen.
Gerade mit den Honda's und bei mir waren es 2 Toyota's als Firmenwagen die absolut katastrophal abgeschnitten haben.
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Zitat:
@bandscheib71 schrieb am 21. Januar 2023 um 20:15:53 Uhr:
Ich lese immer wieder heraus, dass Toyota und des öfteren auch Honda von der Verarbeitungsqualität hervorgehoben werden?
Schön das es User gibt, die mit diesen 2 Herstellern auch mal gute Erfahrungen gesammelt haben. Leider bin ich sowie einige aus meinem Bekanntenkreis mit beiden auf die Nase gefallen.
Gerade mit den Honda's und bei mir waren es 2 Toyota's als Firmenwagen die absolut katastrophal abgeschnitten haben.
Die gute Zuverlässigkeit wird durch die TÜV-Statistik untermauert.
Bei Honda verhält es sich auch genau gleich bei den Motorrädern. Nicht umsonst greifen Weltumrunder oft zu dieser Marke.
Die Erfahrungen mit Honda-Autos in meiner Familie sind sehr gut bezüglich Zuverlässigkeit.
Bei Toyota ist die Nichtverfügbarkeit von Ersatzteilen im Pannenfall (Grossbritannien) in meinem Bekanntenkreis sehr negativ aufgefallen.
--> Offensichtlich kann man auch bei eigentlich guten Statistiken einer Marke Pech haben (siehe auch im Zitat).
- Mich selber hat Honda nie angesprochen.
- Bei Toyota sind mir die Garantieverlängerungsverträge sehr negativ aufgefallen. Diese sind aus juristischer Sicht nutzlos. Das ist jedoch nur ein einzelner Aspekt.
Zitat:
@bandscheib71 schrieb am 21. Januar 2023 um 20:15:53 Uhr:
Ich lese immer wieder heraus, dass Toyota und des öfteren auch Honda von der Verarbeitungsqualität hervorgehoben werden?
Zuverlässigkeit, nicht Verarbeitung. Mein Prius fühlt sich an wie aus den 90zigern, aber das was unter der Haube ist, überlebt locker zwei AMG-Maschinen mit kaum was anderem als regelmäßigen Ölwechsel.
Bei Toyota verwendet man die Steuerkette nach knapp 500tkm nochmal, bei AMG darf man sie nach 120-150tkm wegwerfen inklusive der Führungsschienen, Spanner und Phasensteller.
Auch der C220d eines Arbeitskollegen hat schon die 3. Steuerkette drinnen. Ist ein Verschleißteil, so seine Aussage.
Grüße,
Zeph
Dann hab ich wohl einfach mit dem Civic und den beiden Avensis Pech gehabt.
Bei fast allen Honda's in der Familie sind die NW eingelaufen sowie fast alle Nebenaggregate zwischen 100 und 150 tkm ausgefallen.
Bei beiden Avensis haben sich bei um die 150 tkm die Getriebeinnereien aufgelöst.
Sollte damals ein übergreifendes Problem gewesen sein, für einen Kulanzanteil aber zu wenig Vorkommnisse.
Meine Fahrzeug von Ford waren bislang die zuverlässigsten ohne besondere Auffälligkeiten.
Ich kann z.b. hinsichtlich der angeblich schlechten Qualität und Zuverlässigkeit laut den Dauertest's dem nicht zustimmen.
So macht aber jeder andere Erfahrungen und hin und wieder könnte man bei dem ein oder anderem Test zweifeln, ob da mit gleichem Maß getestet wurde.
Zitat:
Sollte damals ein übergreifendes Problem gewesen sein, für einen Kulanzanteil aber zu wenig Vorkommnisse.
Gerade wenn es wenig Vorkommnisse dieser Art gibt, deutet das doch auf einen seltenen Fehler bei der Fertigung hin, für den der Hersteller einstehen sollte - und nicht mal viel Geld ausgeben müsste. Wenn es wirklich nur ganz wenige Fälle gibt.
Treten die Ausfälle dagegen gehäuft auf, ist das ein Anzeichen für eine konstruktive Schwachstelle. Dann sollte der Hersteller doch erst recht die Verantwortung übernehmen - wenngleich es ihn erheblich mehr Geld kostet.
So unterschiedlich kann es sein. Meine 4 Hondas und mein Toyota waren problemlos, während mein S-MAX vor 100.000km auseinanderfallen ist (Turbo- und Getriebeschaden, Rückfahrkamera, Kühler, Hinterachsbuchsen, Heckscheibenheizung). Alles in einem Jahr, etwa 8000€.
Hier wird sehr mit Einzelschicksalen gehadert.
Ich meine, der ADAC führt eine öffentliche Statistik welche Modelle wann mit welchem Baujahr zu welchen Problemen führt. Finde ich deutlich interessanter als so Dauertests von Einzelnen Fahrzeugen.
Ich wüsste nicht, dass der ADAC erfährt aus welchen Gründen welches Fahrzeugmodell aufgegeben wird. Die Pannenstatistik betrifft doch eher Kleinkram als ernsthafte Schäden. Zumal die sich auch erst nach einer aufwändigen Diagnose herausstellen, die vom ADAC gar nicht begleitet wird.
Man sieht halt auch die Pannenhilfen der Hersteller nicht. Auf der anderen Seite suchen viele Hilfe beim ADAC und melden so automatisch Fehler der Hersteller. Sauber ist eine solche Statistuk nicht. Kann mir nicht vorstellen, daß ein Maybach keine Probleme hat. Da aber das Fahrzeug, nicht der Fahrer, direkt an Maybach das Problem meldet und von dort direkt Reparatur oder Abschleppmaßnahmen eingeleitet werden, taucht das Fahrzeug in keiner Statistik auf. Deshalb hat fast jeder Hersteller einen eigenen Notdienst. Außerdem sieht man in der Statistik von z.B. Seat Mii, Skoda Citago und VW up komischerweise Unterschiede in der Statistik, obwohl alle Fahrzeuge auf dem gleichen Band mit gleiche Technik gebaut werden. Sollte also auch ähnliche Fehler auftreten, da der Motor vorher ja nicht weiß ob er ein VW, Skoda oder SEAT antreiben wird.
Glaube nur der Statistik, welche du selbst gefälscht hast.
Außerdem gibt es 2 Fehlerarten. Serienfehler, welche viele Fahrzeuge betreffen. Kommen normal aus konstruktiven Mängeln oder Qualitätseinbrüchen in der Fertigung oder Vormaterialien. Sollte der Hersteller beseitigen.
Und Einzelschicksale durch fehlerhafte Einzelbauteile oder außergewöhnliche Überlastung durch den Nutzer. Das wird sich nie verhindern lassen und ist Stand der Serie.
Wenn man Motoren Zimmer Beiträge auf YouTube so sieht, dann kommt man schnell zum Schluss dass AMG für Adieu mein Geld zu Recht steht. Aber wer sich sowas kaufe ist selber schuld. Das sind Poserkarren ohne praktischen Sinn. Die M Modelle von BMW sind sicher ähnlich gestrickt. Leider habe ich mit Honda auch nicht die besten Erfahrungen. Mein CRV RE6 war großer Mist, der Vorgänger wäre nicht schlecht gewesen wenn er nicht alle Nebenaggrehate bei 100.000 im ausgespuckt hätte. Am schlimmsten hat es die Klimaanlage mit Spänen im System erwischt. Ohne Kulanz wäre es bitter gekommen. Aber auch Servopumpe und Lima litten an gefressenen Lagern. Und der RE6? Bis zum Getriebeschaden, Elektrikproblemen mit Kurzschlüssen, defekte Antriebswellen etc war alles dabei. Und ein Civic Diesel: oh Gott, der DPF war bis zur Wandlung ein Dauerthema. Meine BMWs waren hingegen recht gut, nur der letzte glänzte bei. 156.000km mit mysteriösen Kühlwasserverlusten. Leider, sonst hätte ich ihn heute noch.
Mercedes: wir haben einen alten CLK der ist 16 Jahre alt und läuft wie ein Glöckerl. Unglaublich das Auto. Mein X350d hingegen sorgt auch für gelegentlichen Ärger. Vor allem die Motorkontrollleuchte ist ewig mit Dir. Die Verarbeitung ist eher rustikal. Wobei die Nissankomponenten eher unangenehm auffallen, von wegen japanischer Qualität. Was halt an Pickups und anderen echten Geländewägen positiv auffällt, ist die unglaublich Robustheit des Fahrwerkes. Ich fahre öfters Gelände und viel schlechte Straßen, da merkt man dass die klassische Rahmenbauweise mit Starrachse unübertroffen ist.
So hat jeder seine Erfahrungen. „Unglaublich“ trifft auch unsere Erfahrungen mit MB. Unglaublich miese Autos, von 4 sind 3 liegen geblieben, davon einer 2x. Und nicht 16 Jahre Alteisen, sondern neu gekauft, Scheckheftgepflegt und nicht alt. Getriebeschaden bei 5Jahren/90000km: „bei so einem alten Fahrzeug geht das eben mal kaputt, das ist eben so“ (= Kulanz abgelehnt). Und gerostet haben sie schlimmer, als es je einem Fiat nachgesagt wurde (oder der das erreichen konnte).
Toyota kann ich aus erster Hand nicht einschätzen, hatten wir selbst nie weil sie uns nie angesprochen haben. Aber was die Technische Zuverlässigkeit anbelangt waren bei uns Fiat (teils Nutzfahrzeuge), Renault und eben Honda die besten.
Man denke nur an den berühmten Auto Bild C180. Der hielt lange durch ohne gröbere Schäden. Die neuen Mercedes kann man offensichtlich wirklich vergessen. Außer teuer sind die gar nix mehr. Schade um diese ehemals große Marke.