AutoBILD: 3er wird zu Mini-Löhnen zusammengebaut
Habe gerade den Artikel in der aktuellen AutoBILD gelesen. Dort wird beschrieben, dass der 3er in Deutschland von Leiharbeitern zu teilweise wirklich erbärmlichen Minilöhnen zusammengeschraubt werden.
Bisher dachte ich in meiner Naivität, dass zwar viele TEILE billig im Ausland hergestellt werden, bin aber davon ausgegangen, dass der Konzern wenigstens anständig bezahlt. Das tue ich ja schließlich auch, wenn ich so einen sauteuren BMW kaufe.
Wenn ich davon ausgehen muss, dass die nicht nur Billigteile einbauen (Cockpit etc...) sondern auch Dumping-Löhne in unserem Land zahlen, dann finde ich das ehrlich gesagt unter aller Sau! Da habe icbh als teuer zahlender BMW-Fahrer doch meine soziale Ader.
Gruß
Bernd
Beste Antwort im Thema
Habe gerade den Artikel in der aktuellen AutoBILD gelesen. Dort wird beschrieben, dass der 3er in Deutschland von Leiharbeitern zu teilweise wirklich erbärmlichen Minilöhnen zusammengeschraubt werden.
Bisher dachte ich in meiner Naivität, dass zwar viele TEILE billig im Ausland hergestellt werden, bin aber davon ausgegangen, dass der Konzern wenigstens anständig bezahlt. Das tue ich ja schließlich auch, wenn ich so einen sauteuren BMW kaufe.
Wenn ich davon ausgehen muss, dass die nicht nur Billigteile einbauen (Cockpit etc...) sondern auch Dumping-Löhne in unserem Land zahlen, dann finde ich das ehrlich gesagt unter aller Sau! Da habe icbh als teuer zahlender BMW-Fahrer doch meine soziale Ader.
Gruß
Bernd
138 Antworten
Tut mir leid Peter, das ist für mich nicht nachvollziehbar.
Wenn jemand was auf dem Kasten hat (sich z.B. entsprechend weiterbildet: Techniker machen, nach Feierabend studieren), dann bekommt derjenige was anderes.
Wenn man natürlich unflexibel und schlecht ausgebildet ist, gebe ich Dir Recht.
Und es wird natürlich immer Einzelfälle geben, die tatsächlich ausgebeutet werden. Das will ich nicht bestreiten.
Grüße, Markus.
Moin,
schön was man hier so liest...
(grundsätzlich schenke ich Artikeln aus diesem Schmierblatt eh kaum Beachtung, nur kommt das mal nicht von denen, ist eher schon wieder ein "alter Hut"...)
Nur mal so in den Raum geworfen...nur weil es "andere" auch machen, wird es dadurch richtiger?
Ist für die Leute da irgendwas günstiger im Leben?
Schonmal überlegt, da ja Werk Leipzig angesprochen wurde, das die Leute evtl nix anderes in der Gegend finden?
Die Zeitarbeiter sind, ehrlich gesagt, leider arme Schweine, obwohl die sehr sehr oft richtig was drauf haben...sich auch oftmals in großen Firmen bewerben aber keine Anstellung finden-warum auch immer.
Da werden lieber Arbeitlose genommen, neu (mit allen dazu führenden Fehlern) angelernt und nach einer bestimmten Zeit wieder rausgeschmissen um sich den nächsten, natürlich mit Förderung, zu holen...😠
Durch einen Bekannten, der mal am Band war, weiß ich auch, das Bandarbeit zwar "locker" aussieht (zumindest von außen), jedoch, auch durch die dauernd einseitige Belastung, sehr anstrengend und keinesfalls gesundheitsfördernd ist (gut, weclhe Arbeit ist das schon)-naja, er hat jetzt anderes zu tun, zwar manchmal länger (zeitlich gesehen) ist aber bei weitem nicht so "fertig" wie am Band 😉
Thema Image der "einsetzenden" Firmen...
Hm, also wenn man von solchen Sachen liest, dann liest man nicht, Zeitarbeitsfirma X, Y oder Z sondern man liest den Namen der Firma wo die Zeitarbeiter eingesetzt werden...glaubt ihr wirklich das "sowas" nicht auch in irgendeiner Art und Weise "prägt"?
Bedenke, ein guter Ruf ist schnell dahin!
Der "Teufel" steckt eher im "System"...und gegen solche Zustände etwas zu unternehmen sollte/ist nun wirklich kein Problem für Firma X (bewusst allg. gehalten)-die Frage ist eher ob man auch möchte 😉
"Unsere" Gesellschaft wird nun leider mal vom Geld regiert...da gibt es noch ganz andere Beispiele zu..
Thema Flexibilität (Unwort des Jahres oder was 😕 )
Wer soll (oder muß) denn flexibel sein? Richtig, der kleine Mann...
Man kann nun nicht dauernd der Arbeit "hinterherrennen"...wo soll das denn hinführen? Man möchte auch sein Leben mal im kreise der Familie verbringen und nicht nur ständig hin und her "springen"...wieviele Familien sind denn wegen sowas schon in die Brüche gegangen?
...im übrigen erzähle mir jetzt niemand wie flexibel er doch sei, denn insgeheim, wenn man mal tief in sich blickt, isses doch so-wer sitzt den gern allein daheim, nur mit der Genugtuung "ach heute hab ich wieder ordentlich geschafft"!? 😉
Die laufenden Kosten dafür sind auch nicht zu verachten, also den ganzen Tag arbeiten um am Abend heimzukommen und eigentlich nur für den Weg gearbeitet zu haben? Ne, das kann nicht sein...
Genausowenig kann es sein, das Firmen aus Ort X kreuz und quer zu Ort Y fahren, nur um dort einen Auftrag auszuführen, obwohl in Ort Y eine Firma mit ebensolchen Qualifikationen "sitzt" und diese Firma wiederum zu Ort X fährt...was soll denn sowas?
Flexibilität in allen Ehren...nur hat das irgendwo Grenzen...
...und Thema Weiterbildung...
Klar, Weiterbildung schön und gut (und in gewissen Rahmen auch nützlich), nur was kostet das die Leute denn? Woher nehmen?
Auch die Zeit, abends oder früh? Wie soll das ein Schichtarbeiter das denn machen?
Wir sind schließlich alle nur Menschen und, bei dem einen eher-bei dem anderen später, ist der Akku leer und (wenn ich mal von mir ausgehe) weiß nicht ob ich das unbedingt haben muß!
(habe meinen Zivi im Krankenhaus gemacht und Zusammenbrüche wegen "Überlastung" sind nicht ohne!)
Gruß René
@Mezzo
sehr guter Beitrag!!!
Hm, so ohne Smiley weiß ich die Aussage gar ne zu deuten 😕 😉
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War so gemeint wie ich es geschrieben habe. Keine Ironie im Spiel :-)
mal abgesehen davon, daß ich ein solches Verhalten von Arbeitgebern als Schweinerei empfinde,
Was haet denn so ein unterbezahlter, tarifpolitisch rechtloser Schrauber wohl für eine Motivation ordentliche Arbeit abzuliefern ?
Beim 1. Mal kann man ihm vielleicht noch einreden "wenn Du ordentlich malochst wirst Du vielleicht übernommen", spätestens beim nächsten glaubt der das doch nicht mehr (oder könnte man Euch so einseifen ??? ).
Der weiß also genau, egal ob er Schrott baut oder Qualität lifert, nach spätestens 2 Jahren ist er wieder draußen und zwischen durch kriegt er einen Lohn , von dem er kaum leben kann.
Was wird da auf uns zukommen ? Ich lese jetzt schon, nicht nur in diesem Forum, von erheblichen Qualitätsproblemen bei den neuen Modellen. Hat das vielleicht auch etwas mit Zeitarbeit zu tun ?
Zitat:
Was haet denn so ein unterbezahlter, tarifpolitisch rechtloser Schrauber wohl für eine Motivation ordentliche Arbeit abzuliefern ?
Wenn er das nicht tut, wird er sehr schnell ausgetauscht.
Zitat:
Der weiß also genau, egal ob er Schrott baut oder Qualität lifert, nach spätestens 2 Jahren ist er wieder draußen und zwischen durch kriegt er einen Lohn , von dem er kaum leben kann.
....da bist Du glaub ich nicht mehr ganz up to date.
Leiharbeiter müssen nicht mehr nach 2 Jahren ausgetauscht werden.
Ich selbst arbeite in einen Betrieb (Automobilzuliefer), der auch eine gewisse quote Zeitarbeiter in der Produktion beschäftigt.
Wirklich top motivierte Leute, grossteils motivierter als die Festbeschäftigten (die wesentlich mehr verdienen).
Gruß
Toby
@ hulper
bist ein ganz schlauer oder?
nicht jeder kann lernen. entweder man kann nicht weil man nicht intelligent genug ist oder weil man zu alt ist oder weil man familie hat und somit keine zeit. aber du bist genau so ein ego.
so nach dem motto wer sich nicht weiterbildet hat pech. hoffe nur dass dich sowas erwischt. dann wirst du anders reden (müssen)
bandarbeit sieht einfach aus ist sie aber nicht. verdammt nochmal stell dich einfach mal rein und arbeite mal schön für einen tag und ich garantiere dir du wirst kaputt sein.
Nicht jeder kann lernen? Also grundsätzlich finde ich, kann man das so nicht sagen. Mag sein dass es Leute gibt, die nicht die richtigen Voraussetzungen mitbringen oder keine Motivation haben. Die sind dann eben nicht unbedingt für höhere Stellen berufen (Branchenabhängig). Aber die Ausrede Familie lasse ich nicht gelten. Man muss eben Prioritäten setzen, wenn man beruflich erfolgreich sein will. Man hat für das Zeit, für das man Zeit haben will, alles setzt nur eine gute Zeitplaung und Prioritätensetzung voraus. Die wirklichen Cracks haben doch meist eh' keine Familie, da diese halt lange arbeiten und oft reisen müssen und sich eben von selber weiterbilden. Da bleibt dann eben nicht mehr so viel Zeit für andere Dinge....
"Vorteil von BMW ist nur, daß die Zeitarbeiter bei schlechter Auftragslage nicht erst gekündigt werden müssen (von BMW) und so die Verwaltung/Planung flexibler gestaltet werden kann.
Wie oben schon gesagt, das machen aber alle anderen Firmen (Mercedes, Audi, Siemens, ...) genauso!!!
Fazit: BMW zahlt nur unwesentlich weniger und die Zeitarbeitsfirmen profitieren davon am meisten!"
Gruß, Blue
Hallo Blue
Laut diesem besagten Artikel sind bei Mercedes max.4%!!!! der Belegschaft Leiharbeiter. Bei BMW jedoch jeder dritte(also unglaubliche 33%!!!). Das ist in meinen Augen schon Ausbeutung, zumal die Leiharbeiter gerade mal die Hälfte des normalen Stundenlohnes verdienen(laut Artikel 1263,41€ Brutto und 938,84€ Netto!!!!).
Ich arbeite in einer kleineren Firma in Oberfranken. Bei uns hat sich die Unart mit den Leiharbeitern auch eingeschlichen. Trotz das wir gegen BMW eine kleine Firma sind, erhalten unsere Leiharbeiter 9,00€ pro Stunde und nicht wie bei BMW 6,42€ plus 1,73€ BMW-Zulagen, also insgesamt 8,15€. Das sind in meinen Augen Hungerlöhne.
Gruß Baerenvater
Zitat:
Original geschrieben von Baerenvater
Bei BMW jedoch jeder dritte(also unglaubliche 33%!!!). Das ist in meinen Augen schon Ausbeutung, zumal die Leiharbeiter gerade mal die Hälfte des normalen Stundenlohnes verdienen(laut Artikel 1263,41€ Brutto und 938,84€ Netto!!!!).
Gruß Baerenvater
Sind damit nur die Mitarbeiter in den Werken gemeint oder die gesamten Mitarbeiter der BMW AG ?? Für mich klingen diese zahlen etwas unglaublich. 33% ?? Das würde ja im letzteren Fall bedeuten, dass so ziemlich, oder mehr als alle Mitarbeiter am Fließand (sorry weiß nicht wie ichs sonst ausdrücken sollte) Leiharbeiter sind!
Zitat Autobild:
" Es geht darum, Auftragsspitzen kurzfristig abdecken zu können. Mercedes leiht sich für diese Fälle maximal vier Prozent der Belegschaft von Zeitarbeitsfirmen. Bei BMW in Leipzig wird jeder dritte Mitarbeiter bei Zeitarbeitsfirmen bestellt."
Bezieht sich also nur auf Leipzig, wo besagter Leiharbeiter in der Montage neben einem festangestellten BMW-Arbeiter den 3er BMW montiert.
Gruß Baerenvater
Zitat:
Original geschrieben von mikey51
mal abgesehen davon, daß ich ein solches Verhalten von Arbeitgebern als Schweinerei empfinde,
Was haet denn so ein unterbezahlter, tarifpolitisch rechtloser Schrauber wohl für eine Motivation ordentliche Arbeit abzuliefern ?
Beim 1. Mal kann man ihm vielleicht noch einreden "wenn Du ordentlich malochst wirst Du vielleicht übernommen", spätestens beim nächsten glaubt der das doch nicht mehr (oder könnte man Euch so einseifen ??? ).Der weiß also genau, egal ob er Schrott baut oder Qualität lifert, nach spätestens 2 Jahren ist er wieder draußen und zwischen durch kriegt er einen Lohn , von dem er kaum leben kann.
Was wird da auf uns zukommen ? Ich lese jetzt schon, nicht nur in diesem Forum, von erheblichen Qualitätsproblemen bei den neuen Modellen. Hat das vielleicht auch etwas mit Zeitarbeit zu tun ?
aus eigener Erfahrung, eine ganz schöne. Er versucht ja auch in den Kreis der gut bezahlten Festangestellten zu kommen. Da wird dann schon auch dauerhaft über vernünftige Belastungsgrenzen hinausgegangen um einen Vertrag zu bekommen, das ist wirklich ein hartes Brot....
Das ganze läuft schon seit mitte der neunziger, was glaubst du wo die Qualitätsprobleme kommen die der eine oder andere Hersteller jetzt schon seit geraumer Zeit hat.
lg
Peter
Zitat:
Original geschrieben von Baerenvater
Zitat Autobild:
" Es geht darum, Auftragsspitzen kurzfristig abdecken zu können.
Für mich eine völlig korrekte Vorgehensweise. Es ist ja nicht so, dass die normale Belegschaft dauerhaft durch Leiharbeiter ersetzt wird, sondern
zusätzlich bei Auftragsspitzendurch Leiharbeiter aufgestockt wird. Auftragsspitzen können nicht langfristig vorhergesehen werden und sind auch nicht von Dauer. Daher würde ein normaler Bewerbungs- und Einstellungsprozess, für meinetwegen befristete Verträge, in diesen Fällen allein aus zeitlicher Sicht keinen Sinn machen. Zeitarbeitsfirmen haben hierfür schon einen Teil der Arbeit übernommen, was zu ihrem normalen Tätigkeitsumfeld gehört und stellen zudem in kurzer Zeit eine Fülle an tauglichen Hilfskräften zur Verfügung.
Einer meiner besten Freunde ist momentan auch noch in einer solchen Situation. Er hat teilweise auch wochenlange, unbezahlte Praktikas absolviert, sich aber jedesmal trotzdem über eine Stelle gefreut und auch richtig mit "angepackt". Nur um auf das Thema "Motivation oderntliche Arbeit aubzuliefern" einzugehen. Er sagt, wenn man länger auf Jobsuche war, gibt es nichts schöneres, als endlich irgendwo seinen Arbeitswillen und den Spaß am jeweiligen Beruf unter Beweis zu stellen.
Zitat:
Original geschrieben von Mezzo_LE
Genausowenig kann es sein, das Firmen aus Ort X kreuz und quer zu Ort Y fahren, nur um dort einen Auftrag auszuführen, obwohl in Ort Y eine Firma mit ebensolchen Qualifikationen "sitzt" und diese Firma wiederum zu Ort X fährt...was soll denn sowas?
Flexibilität in allen Ehren...nur hat das irgendwo Grenzen...
Das Beispiel finde ich gut, weil es die Motivation aufzeigt: Wenn Firma X nach Ort Y fährt, dann hat das schon seine Gründe (Geld!).
Wer macht welche Arbeit zu welchem Preis. Ein Werksleiter bei einem Autohersteller, der sich Gedanken über den Einsatz von Zeitarbeitern macht, muss sich gegenüber seinen Chefs rechtfertigen, zu welchen Personalkosten er Auto bauen lässt. Der will natürlich so günstig wie möglich sein.
Der Privatmann, der im Internet nach dem billigsten DVD-Rekorder auf Geizkragen-Preisvergleichs-Seiten sucht hat genau diesselbe Motivation (und diese Geizkragen-Seiten sind seeeehr beliebt).
Die Hausfrau, die im Supermarkt die Preisschilder bei der Milch vergleicht und dann die billigere kauft hat auch diese Motivation.
also: es ist nunmal menschlich: jeder ist sich selbst der Nächste! Das muss nicht gut sein, aber es ist eine Tatsache.
Was mich dabei stört: die Privatmänner und -frauen dieser Welt, die in obiger "DVD-Rekorder und Milch-Weise" denken kommen dann mit doppelzüngigen Vorwürfen gegen die böse Industrie, die ja sooo unsozial ausbeutet.
Nochmal: der Kunde hat durch sein Verhalten einen Lenkunseffekt. Und der heißt halt einfach: Bist du nicht so billig, wie ich will, dann geh ich halt zu einem Billigeren (d.h. dieser Effekt ist eher konstant und kann kaum verändert werden, der Mensch denkt halt so)
Der zweite mögliche Lenkungseffekt wie schon erwähnt: die Politik. Die gestaltet die Rahmenbedingungen und hat somit variablen Einfluss. Aber das muss in der heutigen Zeit Nationen übergreifend erfolgen. Deshalb ist es auch wichtig, dass die Staatsvertreter miteinander reden, sich entsprechenden Nationen übergreifenden Vereinbarungen nähern. Ich sehe hier große Chancen, den Billig-Land-Verlagerungs-Ausweg mittelfristig zu unterbinden. Das kapieren die Steine und Flaschen werfenden Chaoten beim G8-Gipfel einfach nicht...