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Auto finanzieren
Moin Leute, ich komme jetzt aus der Ausbildung und brauche jetzt ein Auto. Ich habe so gut wie kein eigenes Kapital , habe aber schon einen Arbeitsvertrag von 1400 netto ab den 1.08.2016 kann ich mit dieser Vorlage ein Auto finanzieren?
Beste Antwort im Thema
Das ist leider immer das gleiche "Spiel".
Früher(TM) hat man vom Vater eine alte Rostlaube mit dem Führerschein vor die Tür gestellt bekommen und war stolz wie Lumpi auf den fahrbaren Untersatz...oder man hat mit seinem ggf. wenig ersparten sich "irgendeine" Schüssel geholt die einen von A nach B bringt...und war auch stolz auf den Eigenbesitz.
Aber das die jungen von heute finanzieren, mache ich diesen nur indirekt zum Vorwurf. Der gesamte Markt vermittelt ja ein Bild, als wäre das "normal" und "gang und gebe"....was es mittlerweile auch geworden ist.
Problem:
Auch der TE (und das meine ich nicht abwertend) hat noch nicht den Weitblick.
Selbst der unbedarfteste wird nur selten auf die Idee kommen, sich einen mehrere Jahre alten Wagen zu finanzieren, da der Kredit zum Gegenstand in keiner Relation steht.
Also werden zu Masse ja Neuwagen finanziert.
Selbst wenn der TE nun "nur" einen Kleinwagen wie bspw. einen Polo oder Fiesta ohne Eigenkapital finanziert und sich (rein fiktiv) einen für 14.000€ anschaffen würde, so hätten wir mit Zinsen und allem drum und dran eine Gesamtsumme X.
Die wird dann bspw. auf 6-8 Jahre mit einer möglichst kleinen Rate getilgt (anders geht's ja nicht).
Und dann landen die meisten immer im selben Delta:
- Der Restwert rennt der Restschuld davon
- Der Wagen erleidet nach einigen Jahren einen schwereren Defekt, der in Sachen Kosten mit der zu tilgenden Rate einschlägt wie eine Atombombe
- Vor allem in jungen Jahren ändern sich die Lebensumstände noch schneller, der Wagen kann innerhalb kürzester Zeit nicht mehr den Anforderungen entsprechen (Baby, Umzug, Pendeln wegen Beruf,...)
- ...und noch etliche weitere Risikofaktoren
Und was in jungen Jahren mit einem Kleinwagen begonnen hat, endet dann im laufe der Jahre mit Umfinanzierungen und Umschuldungen, womit man faktisch das Ganze fast als "Dauerfinanzierung" ohne Ende einer Laufzeit ansehen kann.
Raus bringt einen dann nur der "harte Schnitt" den kaum einer eingehen kann oder gar will...oder ein Lottogewinn.
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72 Antworten
Naja, man sollte dem TE nun nicht direkt Unrecht tun.
Vielleicht will er sich auch nur 2000€ für eine alte Möhre leihen. Das wiederum wäre ein Betrag, der mit 1400€ netto überschaubar ist (die Wortklauberei mit dem "Nettoangaben gibt es nicht in Arbeitsverträgen" kann man sich nun wirklich sparen).
Probleme sind natürlich die Anreize a la: "das kann ich auch" Kredite - oder der "wie für mich gemacht..." Dann zeigt die Werbung auch, dass es normal ist und Hans Jederwurst ein freistehendes EFH hat mit 2 Kindern, hübscher Frau und Golden Retriever - dazu zwei nagelneue Autos vor der Türe...
....kommen wir zu den Konzernen: auch diese haben das Thema erkannt - Ballonfinanzierungen...Kleine Rate, dickes Auto - eigentlich eine Form von Leasing, da beide Seiten meißt wissen, dass am Ende der Zeit das Geld für die letzte große Rate fehlt - also ruft man den Kunden als cleverer Verkäufer 6 Monate vor Ablauf an..."möchten Sie nicht auf das neue Modell umschwenken? Habe das gerade mal gerechnet - Sie zahlen monatlich nicht mehr"
Aber solchen Reizen sind die Menschen zurzeit doch überall ausgesetzt: "all you can eat" (und jeder weiß, dass das nicht immer Qualität ist), das aktuellste Telefon, 3 Urlaube pro Jahr mit dem Holiday Spar Optimierer und der Möglichkeit "Reise heute, zahle morgen!" und dann zu den großen Elektrik-Märkten, welche XXL TV Geräte im Wert eines guten Gebrauchten hier als Kleinkredit raushauen ("das kann ich auch") - alles nach dem Motto "gelebt wird heute, was kümmert mich morgen!"
Einige schaffen es mit diesem Motto, andere überschulden sich...Wer also eine gesunde Mischung findet, der kann auch als Azubi einen Kreditvertrag bedienen....Das Problem ist nur, dass eine seriöse Bank wohl einen nicht finanziert und die, die es doch tun, meist zu Schweinekonditionen.
Hier wird schon wieder eine Grundsatzdiskussion abgehalten, ohne genau zu wissen, was der TE eigentlich hat und will.
Vielleicht wohnt er ja noch bei den Eltern, muss kein Kostgeld zahlen und kommt deshalb mit 400€ pro Monat klar und möchte gern 3000€ für einen kleinen Gebrauchten (swift, i10, etc) auf 6 Monate finanzieren und seine Eltern könnten im Fall der Fälle einspringen.
Das muss nicht, aber das kann u.U. die bessere Alternative zu Bus und Bahn oder Roller sein.
So ein Vorhaben kann vernünftig sein und würde ich per se nicht verteufeln.
Möchte er sich allerdings mit monatlich 400 verfügbaren Euronen 'nen neuen Golf GTI finanzieren, dann darf man gern Zeter und Mordio schreien.
Also lieber TE ... ohne, dass du konkrete Angaben machst, kann und wird dir hier niemand helfen können.
Was soll gekauft werden? Wieso? Welche sonstigen Ausgaben gibt es? Wie genau steht es um den Arbeitsvertrag (Probezeit, Befristung, etc)? Welche Alternativen gäbe es? Kann jemand finanziell unterstützen / evtl. als Bürge auftreten?
... und so weiter ... und so fort ...
Ach Jupp, es gibt immer Leute, die Brutto nicht von Netto unterscheiden können.
Es war nur ein gutgemeinter Hinweis an den TE, was ist daran Wortklauberei?
LG
Udo
Zitat:
@A346 schrieb am 6. Juni 2016 um 12:23:44 Uhr:
Ach Jupp, es gibt immer Leute, die Brutto nicht von Netto unterscheiden können.
Es war nur ein gutgemeinter Hinweis an den TE, was ist daran Wortklauberei?
LG
Udo
Daher sprechen ja einige schon von Bretto oder Nutto :D
EDIT: Bitte löschen.
@manudrescher ganz so negativ würde ich das nicht sehen. Früher gab es keine hohen Spritpreise und keine Umweltzonen, da konnte man noch eher alte Fahrzeuge fahren. Des Weiteren fahren heutzutage bereits junge Leute lange Strecken bis zur Arbeit (früher fuhren die meisten nur bis zum nächsten Ort).
Ebenso gibt es keine bzw sehr niedrige Zinsen, wieso soll jmd also viele Jahre darauf warten, wenn es keinen Vorteil hat?
Ein Jahreswagen oder 2-3 Jahre alter Wagen kann i.d.R. jederzeit verkauft werden und somit der Kredit bedient werden, im Fall der Fälle. Ein Verlust sollte sich somit in Grenzen halten.
Das ist von der Politik so gewollt und daher handeln die Menschen heute so, ob jung oder alt. Sicherlich gibt es Dinge im Leben mit denen man nicht gerechnet hat, aber das wird sich nie ändern, so ist das Leben.
Wenn ein junger Mensch die Kosten für einen möglichen Auszug in die eigene Wohnung kalkuliert, allg. Fixkosten usw. Und könnte rein! für das Auto z.B. 200,- € sparen, sehe ich keinen Grund wieso er dem Rahmen keinen Kredit tilgen kann.
Zitat:
@A346 schrieb am 6. Juni 2016 um 12:23:44 Uhr:
Ach Jupp, es gibt immer Leute, die Brutto nicht von Netto unterscheiden können.
Es war nur ein gutgemeinter Hinweis an den TE, was ist daran Wortklauberei?
Hättest du das auch gefragt, wenn er geschrieben hätte: "Ich habe den Arbeitsvertrag schon in der Tasche und werde 1400€ Netto verdienen"? Also ohne die sprachliche Inkorrektheit?
Zitat:
@SGSII schrieb am 6. Juni 2016 um 12:37:23 Uhr:
@manudrescher ganz so negativ würde ich das nicht sehen. Früher gab es keine hohen Spritpreise [...]
Das nenne ich mal einen Fall von selektiver Wahrnehmung. Wenn ich mal an die frühen 1990er Jahre denke, vor allem an den Sommer 1991, als es zum 01.07. eine Erhöhung der Mineralölsteuer um satte 25 Pfennig pro Liter gab - du kannst mal davon ausgehen, dass nicht wenige Haushalte die resultierenden Spritpreise von € 0,80-0,85 je Liter zu der Zeit als HOCH empfunden haben. Erst recht 10 Jahre davor, als durch die zweite Benzinkrise ein Niveau von €0,75 erreicht wurde - zu einer Zeit, als es noch brauchbare Neuwagen für unter 5000 Euro zu kaufen gab und diese Summe trotzdem schon sehr viel Geld darstellte.
Und das waren nur zwei Beispiele....
Zitat:
@Ascender schrieb am 6. Juni 2016 um 11:59:23 Uhr:
Zitat:
Früher(TM) hat man vom Vater eine alte Rostlaube mit dem Führerschein vor die Tür gestellt bekommen und war stolz wie Lumpi auf den fahrbaren Untersatz...oder man hat mit seinem ggf. wenig ersparten sich "irgendeine" Schüssel geholt die einen von A nach B bringt...und war auch stolz auf den Eigenbesitz.
Wenn ich das bei meinem Führerscheinerwerb im Jahr 2006 bekommen hätte (ich bin Baujahr 88), dann hätte ich wohl Luftsprünge gemacht. Ich habe mir sowohl meinen Führerschein als auch mein erstes Auto von meinem ersparten finanziert (Nebenjobs nach der Schule und am Wochenende - mit 13 angefangen!).
Das hat also nichts mit "Früher-war-alles-besser-und-wir-hatten-ja-nichts" zu tun, sondern einzig und allein - und ich will hier niemanden persönlich angreifen - mit der Erziehung, und wie man im Haushalt mit Geld umgeht, und welche Erwartungen man hat.
Nichts anderes.
2006 ist auch nicht "früher", 2006 ist vorgestern, "früher" ist vor Deinem Baujahr. :)
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 6. Juni 2016 um 13:14:18 Uhr:
Zitat:
@A346 schrieb am 6. Juni 2016 um 12:23:44 Uhr:
Ach Jupp, es gibt immer Leute, die Brutto nicht von Netto unterscheiden können.
Es war nur ein gutgemeinter Hinweis an den TE, was ist daran Wortklauberei?
Hättest du das auch gefragt, wenn er geschrieben hätte: "Ich habe den Arbeitsvertrag schon in der Tasche und werde 1400€ Netto verdienen"? Also ohne die sprachliche Inkorrektheit?
Nein. Aber er hat es nicht so geschrieben. Ob es nur eine sprachliche Inkorrektheit war, weiß ich nicht.
Du denn, sicher?
LG
Udo
Zitat:
2006 ist auch nicht "früher", 2006 ist vorgestern, "früher" ist vor Deinem Baujahr. :)
Das ist mir klar, war aber auch nicht der Punkt. Der Tenor hieß ja: "Früher war alles, und vor allem wir besser, als die Jugend von heute", und "Wir waren ja schon froh, wenn wir mal dies und jenes hatten". Wollte ich so nicht stehen lassen.
Natürlich ist die Werbung aggressiver geworden, das ist doch ganz klar. Es wird aber schon im Elternhaus falsch vorgelebt, bzw. umso mehr müssen sich die Eltern darum bemühen ihre Kinder gegen die Werbung aufzuklären.
Zitat:
@Ascender schrieb am 6. Juni 2016 um 16:03:59 Uhr:
Zitat:
2006 ist auch nicht "früher", 2006 ist vorgestern, "früher" ist vor Deinem Baujahr. :)
Das ist mir klar, war aber auch nicht der Punkt. Der Tenor hieß ja: "Früher war alles, und vor allem wir besser, als die Jugend von heute", und "Wir waren ja schon froh, wenn wir mal dies und jenes hatten". Wollte ich so nicht stehen lassen.
War aber so, das kann man stehen lassen, früher war die Finanzierung eines Autos noch eine andere Hausnummer, nicht das normalste von der Welt.
Heute wirst ja schon schief angeschaut wenn du bar bezahlen willst. :)
Ich schreibe es ja immer wieder gerne. Ist so 6 Jahre vielleicht her.
Neuwagenkauf: Ich komme in ein Autohaus und will mir ein neues Auto kaufen. Dazu bin ich bereit mehr als 30.000 € zu bezahlen.
In legerer, aber natürlich sauberer Kleidung(Jeans, T-Shirt) betrete ich den Verkaufsraum. Ein junger Verkäufer mit "Schlips und Kragen" schaut zu mir und ruft mir von Ferne zu: "Gebrauchtwagen auf dem Hof!", dreht sich um und entschwindet.:confused:
Erst wollte ich noch den Chef des Hauses heranbitten, bin dann aber umgekehrt und habe mein Auto bei einem sehr freundlichen Herrn in einem anderen Autohaus gekauft.
Zitat:
@A346 schrieb am 6. Juni 2016 um 15:58:14 Uhr:
Nein. Aber er hat es nicht so geschrieben. Ob es nur eine sprachliche Inkorrektheit war, weiß ich nicht.
Du denn, sicher?
Ich bin mir sicher, dass er nicht schreiben wollte, dass bei ihm 1400€ Netto im Arbeitsvertrag drin stehen, sondern dass er das schreiben wollte, was ich geschrieben habe.
Ob er zusätzlich eine Brutto-Netto Schwäche hat, da bin ich mir nicht zu 100% sicher.
Aber irgendwo muss man da die Angaben auch mal so nehmen, wie sie da stehen. Ich kann ja z.B. nicht noch hinterfragen ob er wirklich einen Job hat und ob er wirklich ein Auto haben will. Irgendwo ist Schluss.