Auto aus Einzelteilen zusammenbauen
Hallo liebes Forum,
ich interessiere mich sehr für JDM Autos aus den 80 ~ 2000ern. Einige dieser Autos werden noch mit diesem Jahrzehnt zu Oldtimern und die Nachfrage wird mit der Zeit immer größer. Die Preise sind jetzt schon sehr hoch und je länger ich warte, desto schlimmer wird es.
Ich habe nicht die finanziellen Mittel mir ein komplettes Auto zu kaufen, aber dieser Weg wäre für mich sowieso der Langweiligste, denn ich will schrauben und zwar viel! Mich reizt der Gedanke, ein Auto komplett selbst zusammenzubauen und am Ende einen schönen japanischen Oldtimer zu haben, der so nah wie möglich am Original ist. Mein Wissen über Autos ist minimal, aber ich habe den nötigen Willen und die Lernbereitschaft, um diese Sache anzupacken. Ich möchte mit der Teilesuche bald anfangen.
Habt ihr Tipps, wie ich das am besten angehen sollte?
Beste Grüße und Danke im Voraus!
53 Antworten
Bei der Erstzulassung heute bekommt man viele Probleme.
Das wäre eine Einzelabnahme.
Es gelten dann zwar nicht "ganz harte" Vorgaben wie zum Beispiel ABS, aber es wird schwer und teuer genug.
Erkundige dich also erst einmal bezüglich diesem Thema.
Ich denke das wird der ko für das Projekt bevor es angefangen wird.
Schon brasilianische T2 der späteren Baujahre sollen schwer sein. Und da gelten die wesentlich schwächeren Vorgaben des Zeitpunktes des Erstzulassung.
Hi,
du bräuchtest zumindest eine Rohkarosserie mit passenden Papieren. Im Zweifel reichen auch nur die Papiere und du baust halt das komplette Auto rund um eine Originalschraube 😉
Mit einem Oldtimer hat das aber wenig zu tun.
Einen Japaner zu Restaurieren ist übrigens eine extrem undankbare Aufgabe. Teileverfügbarkeit ist miserabel und der Import aus Japan ist extrem aufwändig und teuer.
Das kaufen eines kompletten Fahrzeugs ist praktisch immer deutlich günstiger.
Und auch wenn dein Hertz für Japaner schlägt, als Erstlingswerk wäre ein deutsches Fahrzeug oder zumindest ein Europäisches Modell besser. Selbst bei US Cars ist die Teileverfügbarkeit und Lieferbarkeit in Deutschland deutlich besser.
Das erste Problem ist, dass die Ersatzteillage für ältere Japaner eine Katastrophe ist.
Problem zwei: Ein Auto aus reinen Teilen zu bauen ist sowieso viel zu teuer. Selbst für einen Golf2, für den es eigentlich noch alles gibt, bist du im hohen fünfstelligen Bereich.
Problem drei ist, dass die fundamentalen Kenntnisse fehlen, um so etwas umzusetzen. Eifer kann nicht alles ausgleichen. Wenn man ganz viel Erfahrung hat, kann man sich vielleicht mal an eine Replik oder ein Kit Car trauen, die Schmerzbefreiten auch mal an einen Hot Rod. Aber auch dafür braucht man zumindest die Grundkenntnisse. Und Geld.
Vielleicht wäre für den Anfang ein Super Seven Derivat (Dutton oder sowas) eine Idee für dich. Die machen Laune, sind denkbar einfach gebaut und haben zumeist Ford Motoren drin. Und 90 PS mit kaum 400kg machen verdammt Laune und gehen um die Ecke, da kommt keiner so schnell mit. 🙂
Aber die Japaner würde ich vergessen so wie du das gerne möchtest, das ist zum Scheitern verurteilt.
Selbst gute Schrauber haben bei selbst zerlegten Fahrzeugen; aufgrund der zeitlichen Differenz zwischen zerlegen und zusammenbauen, Probleme das wieder zusammenzubauen. Das klappt meist erst nach mehreren Fahrzeugen des gleichen Typs ziemlich problemlos. Für Anfänger ist das zum Scheitern verurteilt. Schon ein komplettes Fahrzeug zu restaurieren ist für den begabten Laien meist nur mit Hilfe von außen möglich.
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Zitat:
@85mz85 schrieb am 9. Juli 2022 um 08:49:57 Uhr:
Selbst gute Schrauber haben bei selbst zerlegten Fahrzeugen; aufgrund der zeitlichen Differenz zwischen zerlegen und zusammenbauen, Probleme das wieder zusammenzubauen. Das klappt meist erst nach mehreren Fahrzeugen des gleichen Typs ziemlich problemlos. Für Anfänger ist das zum Scheitern verurteilt. Schon ein komplettes Fahrzeug zu restaurieren ist für den begabten Laien meist nur mit Hilfe von außen möglich.
Zutreffend aber hier ein schlechtes Beispiel.
Beim auseinander bauen muss man eben alles sauber dokumentieren. Fotos und beschriften.
Wie schwer das ist kann man ja mal mit etwas einfachem probieren. Worst Case hat man dann im Videorekorder ein buntes Sammelsurium aus metrischen und sonstigen (Inch?) Schrauben die man besser nicht verwechseln sollte.
Bei einem Bausatz hätte man dieses Problem hoffentlich nicht. Obwohl man hier auch selbst alles durcheinander werfen kann. Und wie gut die Bausätze sind ist womöglich auch eine Frage.
Es bleibt aber dabei.
Keinen Japaner den man erst irgendwie hier in Europa per Einzelabnahme zulassen muss.
An welchen preislichen Rahmen denkst du denn?
Losgelöst von der Herkunft des Fahrzeugs, der Zusammenbau ist eine Herausforderung. Du musst ja wissen, in welcher Reihenfolge Bauteile gegeneinander/miteinander verschraubt werden, Verlegung von Leitungen und Kabeln etc.
Hier helfen dann auch Explosionszeichnungen etc nicht weiter. Abgesehen davon, der finanzielle Faktor ist im Vergleich zu einem kompletten Fahrzeug um den Faktor 2 bis 3 höher. Es gibt keine rationale Begründung, so vorzugehen.
Nur mal ein kleines Beispiel aus meiner Erfahrung. Ich hatte ein Fahrzeug, welches mein Onkel restauriert gekauft hat. Das hat er mir geschenkt. Ich konnte nur keinen vernünftigen Leerlauf einstellen, da der CO-Wert immer viel zu hoch war und auch keine Veränderung zu beobachten war, wenn ich an der Gemischregulierschraube gestellt habe. Nach etlichen Malen der Zerlegung, Reinigung und Kontrolle des Vergasers fiel mir auf, dass eine Stützscheibe einer Membran auf der falschen Seite montiert war. Nachdem ich das korrigiert hatte, war dann alles okay. Aber das war trotzdem zeit- und arbeitsintensiv. Und nur ein kleiner Fehler an einem restaurierten Fahrzeug. Diese Art Fehler werden sich bei einem solchen Vorhaben potenzieren. Und ich könnte mir gut vorstellen, dass dann die Motivation auf der Strecke bleibt.
Ich würde mit einem häufig gefahren, gut erhaltendem Youngtimern der TÜV hat und fährt anfangen. Da bekommt man die Teile günstig auf dem Schrottplatz. Und irgendetwas geht immer kaputt. Außerdem ist die Grundrestauration auch noch fällig. Mit dem hat man Spaß, da er ja fährt, Arbeit macht er trotzdem genügend. Da die Schäden zeitlich versetzt auftreten kann man sich in dieses Problem einarbeiten und dann in das nächste, wobei man dann immer mehr von seinen Erfahrungen zehren kann. Außerdem gibt es dann auch noch genügend Mitstreiter, welche ein ähnliches Prohekt haben und welche man zwecks Erfahrungs- und Teiletausch bei diversen Veranstaltungen treffen kann. Da Auto fährt ja zu den Veranstaltungen.
Zitat:
@85mz85 schrieb am 9. Juli 2022 um 10:10:19 Uhr:
Ich würde mit einem häufig gefahren, gut erhaltendem Youngtimern der TÜV hat und fährt anfangen. Da bekommt man die Teile günstig auf dem Schrottplatz. Und irgendetwas geht immer kaputt. Außerdem ist die Grundrestauration auch noch fällig. Mit dem hat man Spaß, da er ja fährt, Arbeit macht er trotzdem genügend. Da die Schäden zeitlich versetzt auftreten kann man sich in dieses Problem einarbeiten und dann in das nächste, wobei man dann immer mehr von seinen Erfahrungen zehren kann. Außerdem gibt es dann auch noch genügend Mitstreiter, welche ein ähnliches Prohekt haben und welche man zwecks Erfahrungs- und Teiletausch bei diversen Veranstaltungen treffen kann. Da Auto fährt ja zu den Veranstaltungen.
Zum Beispiel.
Oder etwas einfaches wie Ente oder Käfer.
Aber die sind auch nicht mehr so billig.
Unter anderem deshalb eben meine Frage nach dem Budget.
Zitat:
@Alexander67 schrieb am 8. Juli 2022 um 18:37:25 Uhr:
Bei der Erstzulassung heute bekommt man viele Probleme.
Das wäre eine Einzelabnahme.
Beim Zusammenbau eines Fahrzeug aus Einzelteilen würdest du als ‚Hersteller‘ auftreten und müßest eine Musterzulassung beantragen. Das ist nicht durchführbar, da das Fahrzeug die heutigen Zulassungskriterien nicht mehr erfüllt. Auch neuere Brasilienbusse bekommen D keine Zulassung mehr, weil sie nicht den Bestandsschutz eines Oldtimers genießen.
Daher bleibt nur der Weg ein Altfahrzeug, welches bereits eine entsprechend alte ‚Erstzulassung‘ besitzt, wieder aufzubauen, diese muss nicht in D erfolgt sein, muss aber nachweisbar sein.
Dann wird dieses Fahrzeug ‚restauriert‘, d.h. alles erneuert, was neu muss, das entspricht in etwa deinen Vorstellungen, ein Fahrzeug aus Einzelteilen aufzubauen.
Am Ende bist du sehr viel Geld los, hast viel Arbeit reingesteckt und wenn das Fahrzeug diesen Gegenwert einmal erzielen sollte, ist es schon wieder kaputt.
Das ist ein schönes Hobby für Leute, die ein ganz bestimmtes Auto haben wollen und Spass dran haben, sich das selbst aufzubauen. Gerade Bei Brot und Butter Autos lohnt sich eine Restauration finanziell nicht, das ist etwas, was man sich gönnt.
Finanziell hochpreisige Autos (Mercedes-Coupé/Cabrio der 50er oder irgendwelche Einzelstücke sind aufgrund der hohen Teilepreise finanzielle Balanceakte, die man stemmen können muss.
Wirklich an Oldtimern Geld verdienen kann man nur, wenn man jemandem das Fahrzeug unter dessen Aufwand abgekauft hat, weil der verkaufen mußte oder unbedingt wollte und dann wenig investieren muss, um den (hohen) Marktpreis zu erzielen. Dann muss man noch jemanden finden, der einem den Karren abkauft, in Zeiten von Verbrennerverbannung und Energieknappheit kann der Markt schnell kippen.
Es gibt viele Leute, die sich selbst und allen anderen jahrelang erzählen, wie wertvoll ihr Oldtimer ist und die Endabrechnung selbst nicht mehr erleben.
Er will doch gar kein komplett neues Auto bauen sondern einen japanischen Oldtimer zusammenschrauben indem er die Einzelteile im Laufe der zeit zusammenkauft...um Geld zu sparen.....
Das ist schon der erste Trugschluss denn die Kaufsumme der Einzelteile wird die Summe für ein komplettes Auto schon mal übersteigen.
Darüberhinaus würde es mit quasi Null Ahnung und ohne die Fertigungsunterlagen einem Laien nur schwer gelingen das Fahrzeug verkehrsicher zusammenzubauen.
Is ne Schnapsidee, aber es gibt Leute die mit Hartnäckigkeit und Geduld schon ganz Anderes vollbracht haben wie dieser Kathedralenbauer in Spanien...lebt der noch?
Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 9. Juli 2022 um 18:07:11 Uhr:
Er will doch gar kein komplett neues Auto bauen sondern einen japanischen Oldtimer zusammenschrauben indem er die Einzelteile im Laufe der zeit zusammenkauft...um Geld zu sparen.....
...
Indem man Einzelteile kauft, egal wie alt, baut man keinen Oldtimer sondern ein neues Auto.
Für einen Oldtimer müsste er also mindestens ein Wrack, am besten mit Papieren, kaufen.
Ohne Papiere gibt es sonst noch extrem viel Aufwand den man besser macht bevor man da Zeit und Geld investiert. Sonst investiert man und hinterher sagt ein anderer danke dass du den mir gestohlenen Wagen repariert hast.
In beiden Fällen wird die Zulassung hier womöglich "etwas" schwerer.
Was hier ja auch schon abgesprochen wurde.
Es wurde schon geschrieben,theoretisch kann man um das Stück Blech mit der VIN drauf ein neues Auto zusammenbauen und es ist hinterher dennoch ein Oldtimer wenn es unbemerkt bleibt.
In diesem Fall würde der TE wohl eine Karosserie kaufen, natürlich gebraucht und damit H-fähig wenn alt genug. Selbst wenn er alle anderen Teile fabrikneu bekäme, wäre es hinterher dennoch ein Oldtimer.
Man kann natürlich diskutieren ob ein Oldtimer der nach der Restaurierung zum überwiegenden Teil aus Neuteilen besteht, wirklich ein Oldtimer ist.
Wenn ich mir ansehe was Brabus mit den Pagoden macht, kommen mir da auch Zweifel. Das sind in meinen Augen tatsächlich Neubauten. Was die neu beschaffen können, wird auch neu gemacht. Das Ergebnis sind wie geleckt aussehende Pagoden für ein Schweinegeld...meins ist das irgendwie nicht. Ich bin eher der Patina Fan.
Erst mal Danke an alle für die Antworten. Ich wollte mal Rückmeldung zu einigen Aussagen geben.
Zitat:
@SETRAundMACAN schrieb am 9. Juli 2022 um 10:59:21 Uhr:
Daher bleibt nur der Weg ein Altfahrzeug, welches bereits eine entsprechend alte ‚Erstzulassung‘ besitzt, wieder aufzubauen, diese muss nicht in D erfolgt sein, muss aber nachweisbar sein.Dann wird dieses Fahrzeug ‚restauriert‘, d.h. alles erneuert, was neu muss, das entspricht in etwa deinen Vorstellungen, ein Fahrzeug aus Einzelteilen aufzubauen.
Genau! Mein Plan war es, irgendwo zumindest eine Karosserie mit Papieren zu finden. Ich dachte, dass vielleicht jemand ein geschlachtetes Fahrzeug dastehen hat und ich das, was noch geblieben ist, mit Papieren übernehmen kann.
Die Schwierigkeit mit der Erstzulassung war mir bisher nicht bewusst, aber die Sache hat sich sowieso erledigt, wenn ich ein Altfahrzeug übernehme. Und für solche Tipps habe ich diesen Post erstellt.
Zitat:
@SETRAundMACAN schrieb am 9. Juli 2022 um 10:59:21 Uhr:
Das ist ein schönes Hobby für Leute, die ein ganz bestimmtes Auto haben wollen und Spass dran haben, sich das selbst aufzubauen. Gerade Bei Brot und Butter Autos lohnt sich eine Restauration finanziell nicht, das ist etwas, was man sich gönnt.
Das ist bei mir tatsächlich der Fall. Um mal Klartext zu reden, ich habe ein Auto im Kopf, nämlich den Toyota Corolla AE86 Hatchback, und bisher habe ich mich schwer getan ein alternatives Fahrzeug zu finden, was mir überhaupt die Motivation gibt, so viel Arbeit reinstecken zu wollen. Es muss einfach das Auto sein und kein anderes. Ich danke zwar allen für die Vorschläge anderer Autos, aber da stimmt leider die Chemie nicht. Ich bin zwar noch relativ jung, aber das Auto sollte mir schon die Zeit und das Geld wert sein. Was am Ende mit dem Auto geschieht, sollte ich mal nicht mehr sein, weiß ich nicht. Einem wahren Liebhaber des Autos die Freude zu schenken, daran weiterzuarbeiten, würde mir reichen, auch wenn die Investition nicht mit dem Verkaufspreis aufgewogen werden kann.
Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 9. Juli 2022 um 18:07:11 Uhr:
Er will doch gar kein komplett neues Auto bauen sondern einen japanischen Oldtimer zusammenschrauben indem er die Einzelteile im Laufe der zeit zusammenkauft
So sieht's aus!
Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 9. Juli 2022 um 18:07:11 Uhr:
...um Geld zu sparen.....
Jein. Die Motivation war eher, dass in der Zeit, wo ich auf ein komplettes Auto hinsparen würde, die Teile in ihrer Verfügbarkeit noch weniger geworden sind oder sogar nicht mehr verfügbar sind und sich dadurch die Anschaffung des Autos zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr lohnen würde. Ich könnte dann nämlich nichts mehr reparieren, weil es entweder keine Teile mehr dafür gibt oder weil das ganze Geld schon auf den Wagen draufgegangen ist, der mit der Zeit noch teurer geworden ist, sodass ich mir die Teile nicht mehr leisten kann.
Ich habe mir das wie eine Art Schnitzel-Jagd auf Puzzleteile eines Autos vorgestellt, die mich mit der Zeit immer näher zur Vervollständigung des Autos bringt. Und das Geld stecke ich allmählich und nicht auf einmal rein.
Zitat:
@BlackJack schrieb am 10. Juli 2022 um 12:47:19 Uhr:
Ich habe mir das wie eine Art Schnitzel-Jagd auf Puzzleteile eines Autos vorgestellt, die mich mit der Zeit immer näher zur Vervollständigung des Autos bringt. Und das Geld stecke ich allmählich und nicht auf einmal rein.
Eine Schnitzeljagd wird das sowieso, das gilt eigentlich für jeden Oldtimer, der qualitativ hochwertig aufgebaut werden soll.
Aber ich bin auch eher ein Freund der Patina, diese Hochglanz-Oldies zu Mondpreisen haben etwas von Kunsthandel, und nichts von der Freude an alten Fahrzeugen.
Alternativ gibt es noch die Möglichkeit, alte Fahrzeuge auf neuer Technik aufzubauen, z.B. E-Antriebe. Aber das ist ein ganz anderes Thema und gefällt auch nicht jedem …