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Auspuffanlage weggerostet

Themenstarteram 28. Oktober 2008 um 8:47

„der Volkswagen Touareg teilte viele Eigenschaften mit seinen Namensbrüdern in der Sahara“, schreibt die Volkswagen AG auf ihrer Internetseite präzisiert. „Vor allen Dingen Unabhängigkeit und Stärke.“ Als geplagter VW-Kunde muß ich Ihnen da leider ganz andere Geschichten erzählen.

„Sport Utility Vehicle“ nennt die Fachwelt das fast fünf Meter lange und zweieinhalb Tonnen schwere Modell, für dessen billigste Version der deutschen Durchschnittsverbraucher ein rundes Jahreseinkommen auf die hochglanzpolierte Ladentheke legen muß. Aus dem Neudeutschen übersetzt soll das also so etwas wie ein „sportliches Nutzfahrzeug“ sein. Von Sport und Nützlichkeit ist im konkreten Fall leider nicht groß die Rede. Von „Vehicle“ schon eher. Das beginnt schon damit, daß bei meinem noch nicht einmal fünf Jahre alten Touareg die Steuerkette komplett ausfiel. Daß das für ein vorgebliches Qualitätsfahrzeug peinlich ist, hat die zuständige Werkstatt zwar nicht ausdrücklich zugegeben, die mehr als 1.500 Euro teure Reparatur aber immerhin komplett auf Kulanzbasis übernommen.

Damit aber nicht genug: Bei der Arbeit stellen die Mechaniker fest, daß hinter dem Katalysator die gesamte Auspuffanlage schlichtweg weggerostet war – und das nach noch nicht einmal 60.000 Kilometern.

Damit ist für mich das Maß voll. Schon seit dem Kauf hat das Fahrzeug nämlich immer wieder wegen erheblicher Mängel tagelang in der Werkstatt herumgestanden. Für mich ein untragbarar Zustand, weil ich, von Beruf Steuerberater, für meine zahlreichen Klientengespräche auf dauerhafter Mobilität angewiesen bin. Ich wandte mich deshalb schriftlich an das Volkswagenwerk und forderte Kulanz auch in Sachen jener Teile ein, die nicht hatten rosten sollen, aber leider gerostet sind. Nebst Werkstattstunden sind das nochmals rund 1.000 Euro.

Leider vergeblich: „Kulanz ist eine freiwillige Leistung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“, antworten mir die zwei „Kundenbetreuer“ Vulperhorst und Müller in einem vorgefertigten 20-Zeilen-Schreiben voll unpassender Formulierungen wie „Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute“, das unter Garantie bereits tausende Kunden von mir erhalten haben.

Ein solches Schreiben auf diese sehr unpersönliche Art zu verfassen, grenzt an Verspottung“, gibt der geplagte Kunde zurück. „Sie beschäftigen sich weder mit meinen Angaben, noch bemühen Sie sich, irgendwelche Informationen des Sachverhalts einzuholen.“ Weil ihm die Sache wichtig erscheint, richtet er sich dabei an einen gewissen Herrn Winterkorn, seines Zeichens Vorstandschef der VW AG. Nach einer Woche kommt eine Antwort erneut von den Herren Vulperhorst/Müller: Mit Sätzen wie „Herr Prof. Dr. Winterkorn, der uns beauftragt hat, Ihnen zu antworten“ klingt sie noch wie ein Standardbrief und ist noch weniger kulant. Es bleibt dabei: Für den weggerosteten Auspuff gibt es keinen Cent Kulanz.

Der Kunde schreibt wieder an Winterkorn: „Wiederholt bekomme ich den Eindruck, daß keine Überprüfung stattgefunden hat. Hiermit bitte ich Sie, mir eine Erläuterung für die Ablehnungsgründe zukommen zu lassen.“ Und wieder antworten Vulperhorst/Müller. „Ihr Einwand hat uns veranlaßt, die Kostenfrage zu überprüfen. Leider hat auch diese Überprüfung keine Möglichkeit eröffnet, sie zu Ihren Gunsten zu ändern.“ Mit anderen Worten: Wenn mir ein Produkt des Hauses VW im Wortsinne unter dem Hintern wegrostet, ist das mein Pech und geht den Hersteller nichts an.

„Auch wenn diese Entscheidung bindend ist, hoffen wir trotzdem auf Ihr Verständnis“, schreibt das Unternehmen. Na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber in einem solchen Fall bräuchte sie lebenserhaltende Maßnahmen, die keine Uniklinik der Republik bieten könnte. Vielleicht hat das DAX-Unternehmen im Umkehrschluß aber „Verständnis“, wenn ich in Zukunft auf Modelle der Konkurrenz aus Japan oder Italien umsteige. Jedenfalls, wenn ich nochmals auf die Touareg-Seite klicke. „Jedes Detail im Touareg begeistert durch hochwertige Materialien und beste Verarbeitung“, steht da. Meine Neigung, solche Wolfsburger Geschichten noch zu glauben, ist sehr gering. Sie weiterzuerzählen, auch.

Und um auf die „Namensbrüder in der Sahara“ zurückzukommen: Die Tuareg sind ein stolzes Volk, das Ehrbegriffe hochhält und auf die Einhaltung von Versprechungen großen Wert legt. Jemand, bei dem sich hochgestochene Worte von „Unabhängigkeit und Stärke“ als dermaßen billig erweisen, müsste sich unter Dächern ihrer Zelte ernsthaft Sorgen machen.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 28. Oktober 2008 um 8:47

„der Volkswagen Touareg teilte viele Eigenschaften mit seinen Namensbrüdern in der Sahara“, schreibt die Volkswagen AG auf ihrer Internetseite präzisiert. „Vor allen Dingen Unabhängigkeit und Stärke.“ Als geplagter VW-Kunde muß ich Ihnen da leider ganz andere Geschichten erzählen.

„Sport Utility Vehicle“ nennt die Fachwelt das fast fünf Meter lange und zweieinhalb Tonnen schwere Modell, für dessen billigste Version der deutschen Durchschnittsverbraucher ein rundes Jahreseinkommen auf die hochglanzpolierte Ladentheke legen muß. Aus dem Neudeutschen übersetzt soll das also so etwas wie ein „sportliches Nutzfahrzeug“ sein. Von Sport und Nützlichkeit ist im konkreten Fall leider nicht groß die Rede. Von „Vehicle“ schon eher. Das beginnt schon damit, daß bei meinem noch nicht einmal fünf Jahre alten Touareg die Steuerkette komplett ausfiel. Daß das für ein vorgebliches Qualitätsfahrzeug peinlich ist, hat die zuständige Werkstatt zwar nicht ausdrücklich zugegeben, die mehr als 1.500 Euro teure Reparatur aber immerhin komplett auf Kulanzbasis übernommen.

Damit aber nicht genug: Bei der Arbeit stellen die Mechaniker fest, daß hinter dem Katalysator die gesamte Auspuffanlage schlichtweg weggerostet war – und das nach noch nicht einmal 60.000 Kilometern.

Damit ist für mich das Maß voll. Schon seit dem Kauf hat das Fahrzeug nämlich immer wieder wegen erheblicher Mängel tagelang in der Werkstatt herumgestanden. Für mich ein untragbarar Zustand, weil ich, von Beruf Steuerberater, für meine zahlreichen Klientengespräche auf dauerhafter Mobilität angewiesen bin. Ich wandte mich deshalb schriftlich an das Volkswagenwerk und forderte Kulanz auch in Sachen jener Teile ein, die nicht hatten rosten sollen, aber leider gerostet sind. Nebst Werkstattstunden sind das nochmals rund 1.000 Euro.

Leider vergeblich: „Kulanz ist eine freiwillige Leistung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht“, antworten mir die zwei „Kundenbetreuer“ Vulperhorst und Müller in einem vorgefertigten 20-Zeilen-Schreiben voll unpassender Formulierungen wie „Für die Zukunft wünschen wir Ihnen alles Gute“, das unter Garantie bereits tausende Kunden von mir erhalten haben.

Ein solches Schreiben auf diese sehr unpersönliche Art zu verfassen, grenzt an Verspottung“, gibt der geplagte Kunde zurück. „Sie beschäftigen sich weder mit meinen Angaben, noch bemühen Sie sich, irgendwelche Informationen des Sachverhalts einzuholen.“ Weil ihm die Sache wichtig erscheint, richtet er sich dabei an einen gewissen Herrn Winterkorn, seines Zeichens Vorstandschef der VW AG. Nach einer Woche kommt eine Antwort erneut von den Herren Vulperhorst/Müller: Mit Sätzen wie „Herr Prof. Dr. Winterkorn, der uns beauftragt hat, Ihnen zu antworten“ klingt sie noch wie ein Standardbrief und ist noch weniger kulant. Es bleibt dabei: Für den weggerosteten Auspuff gibt es keinen Cent Kulanz.

Der Kunde schreibt wieder an Winterkorn: „Wiederholt bekomme ich den Eindruck, daß keine Überprüfung stattgefunden hat. Hiermit bitte ich Sie, mir eine Erläuterung für die Ablehnungsgründe zukommen zu lassen.“ Und wieder antworten Vulperhorst/Müller. „Ihr Einwand hat uns veranlaßt, die Kostenfrage zu überprüfen. Leider hat auch diese Überprüfung keine Möglichkeit eröffnet, sie zu Ihren Gunsten zu ändern.“ Mit anderen Worten: Wenn mir ein Produkt des Hauses VW im Wortsinne unter dem Hintern wegrostet, ist das mein Pech und geht den Hersteller nichts an.

„Auch wenn diese Entscheidung bindend ist, hoffen wir trotzdem auf Ihr Verständnis“, schreibt das Unternehmen. Na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber in einem solchen Fall bräuchte sie lebenserhaltende Maßnahmen, die keine Uniklinik der Republik bieten könnte. Vielleicht hat das DAX-Unternehmen im Umkehrschluß aber „Verständnis“, wenn ich in Zukunft auf Modelle der Konkurrenz aus Japan oder Italien umsteige. Jedenfalls, wenn ich nochmals auf die Touareg-Seite klicke. „Jedes Detail im Touareg begeistert durch hochwertige Materialien und beste Verarbeitung“, steht da. Meine Neigung, solche Wolfsburger Geschichten noch zu glauben, ist sehr gering. Sie weiterzuerzählen, auch.

Und um auf die „Namensbrüder in der Sahara“ zurückzukommen: Die Tuareg sind ein stolzes Volk, das Ehrbegriffe hochhält und auf die Einhaltung von Versprechungen großen Wert legt. Jemand, bei dem sich hochgestochene Worte von „Unabhängigkeit und Stärke“ als dermaßen billig erweisen, müsste sich unter Dächern ihrer Zelte ernsthaft Sorgen machen.

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7 Antworten

Armen!

Sorry, aber mehr fällt mir bei deiner Predigt nicht ein. Dass du schlichtweg Pech mit deinem Fahrzeug hattest, tut mir leid, aber das kann dir auch mit SUV's anderer Hersteller passieren, egal ob Japan oder Italien (gibt's überhaupt einen italienischen SUV? Mal vom uralten Lamborghini LM2002 abgesehen). Dass du entäuscht bist, kann ich verstehen, aber du hast doch wohl nicht im Ernst geglaubt, dass der Herr Winterkorn dich zu einem pers. Gespräch einlädt, der hat ganz andere Porbleme (Absatzschwäche, Porsche-Übernahme, etc.). Statt zu jammern einfach handeln, Touareg verkaufen, neues Auto kaufen und gut is.

Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück mit der neuen Wahl deines Fahrzeugs und....dass ein Steuerberater "nur" 50.000€ pro Jahr verdient halte ich für ein Gerücht, denn meiner verdient mehr (schon allein durch mich:D)...aber so schön predigen wie du kann er auch;):D

@Knolfi

Der Durchschnittsbürger soll 50T € verdienen-nicht der Durchschnittssteuerberater !!!

welcher Durchschnittbürger das sein soll,ist mir auch schleierhaft.:)

ansonsten schließe ich mich meinem Vorredner an.Autos gehen mal kaputt. Wenn nach 60000 die Kette breit ist und auf Kulanz erstzt wird-ok-was gibts da zu meckern?

Und wenn der leidgeprüfte Steuerberater ständig mobil sein muß ,wegen seiner Kunden,und dabei in 5 Jahren gerade mal 60000 km fährt ,dann deckt sich das erstens mit meinen Beobachtungen-nämlich ,daß die Kunden zum Stb. kommen (müssen) und nicht umgedreht!

Und zweitens sagt mir das,dass du viel Kurzstrecke fährst und das setzt nun mal dem Auspuff besonders zu.

Verzeihung-aber ich finde deinen "Leidensweg" wenig bis garnicht dramatisch sondern deine Schilderung eher lächerlich.

Alex.

Zitat:

Original geschrieben von ap11

@Knolfi

Der Durchschnittsbürger soll 50T € verdienen-nicht der Durchschnittssteuerberater !!!

welcher Durchschnittbürger das sein soll,ist mir auch schleierhaft.:)

Alex.

O. K., du hast Recht, hab ich (geflissendlich) überlesen.

BTW: was machen eigentlich deine Überlegungen bzgl. Umstieg vom A6 auf einen SUV? Wie ich sehe, bist du auch im Q5-Forum ganz schön aktiv. Was soll's denn nun werden? - Ok., ok., ich weiss: das beste Angebot soll's werden:D

Zitat:

Original geschrieben von knolfi

Zitat:

Original geschrieben von ap11

@Knolfi

Der Durchschnittsbürger soll 50T € verdienen-nicht der Durchschnittssteuerberater !!!

welcher Durchschnittbürger das sein soll,ist mir auch schleierhaft.:)

Alex.

O. K., du hast Recht, hab ich (geflissendlich) überlesen.

BTW: was machen eigentlich deine Überlegungen bzgl. Umstieg vom A6 auf einen SUV? Wie ich sehe, bist du auch im Q5-Forum ganz schön aktiv. Was soll's denn nun werden? - Ok., ok., ich weiss: das beste Angebot soll's werden:D

Soll schon ein T-reg werden.Aber meinen A6 werde ich nicht los-der hat so niedrige Leasingraten und damit einen so hohen Restwert ,dass bisher alle Interessenten abgewunken haben.Heute hat sich wieder ein Freund die finanziellen Eckdaten durchfaxen lassen-mal sehen.

Im Q5 Forum lese ich sozusagen als Ersatzbefriedigung-wenn es mit dem T-reg nicht klappt.:D

Alex.

Zitat:

Original geschrieben von uwepou

Das beginnt schon damit, daß bei meinem noch nicht einmal fünf Jahre alten Touareg die Steuerkette komplett ausfiel.

Damit aber nicht genug: Bei der Arbeit stellen die Mechaniker fest, daß hinter dem Katalysator die gesamte Auspuffanlage schlichtweg weggerostet war – und das nach noch nicht einmal 60.000 Kilometern.

Für mich ein untragbarar Zustand, weil ich, von Beruf Steuerberater, für meine zahlreichen Klientengespräche auf dauerhafter Mobilität angewiesen bin.

Dauerhafte Mobilität bei nur 60.000 km in 5 Jahren? Das paßt irgendwie nicht zusammen.

Ich hab einen Bekannten,der hat eine A4,da rostet jedes Jahr die Auspuffanlage durch,fährt allerdings nur 1,2km in die Arbeit.

Bei solchen Betriebsbedingungen bleibt nur noch der Griff zur Edelstahl-Auspuffanlage. Ist auf Dauer die preiswertere Alternative.

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