Auflasten oder nicht, das ist hier die Frage

Hallo Gemeinde,

nun haben wir unseren im Februar '18 gelieferten Pössl ausgiebig getestet und ausprobiert. Ausstattung und Funktionalität sind nach mehr als 40 Übernachtungen in diesem Jahr so, wie wir uns das gewünscht haben. Nur ein kleines Problem bleibt - nämlich das bekannte Gewichtsproblem im Zusammenhang mit der 3,5t-Grenze. Während der Urlaubsreise nach Skandinavien waren wir bereits um geschätzte 40kg überladen. Mit - natürlich - vollem Frischwassertank. In Deutschland unkritisch, in anderen Ländern bereits genug für ein Bußgeld.

Unser Auto ist nicht mit vielen Extras ausgestattet, d.h. solche Sachen wir Hängerkupplung, Fahrradbühne, Solar, 2. Gasflasche, 3. Batterie, TV usw. haben wir (noch) nicht an Bord - aber wer weiß, wonach die Sinne in der nahen oder fernen Zukunft stehen.

Mir liegt ein Angebot vor für eine Auflastung auf 4,25 Tonnen in Verbindung mit Luftfederung hinten, von einem bekannten Anbieter, und das Geld habe ich auch übrig dafür.

Aber wenn ich mir die Maut-Tabellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen und sonstigen verschärften Regeln ansehe, die zutreffen für Womos über 3,5 Tonnen - dann kommen mir leise Zweifel an dem Vorhaben. Mit den in Deutschland dann nur noch erlaubten 80/100 km/h könnte ich noch gut leben. Aber annähernd 200 Euro Maut um in Frankreich die Pyrennäen zu erreichen... hmpf.

WIe machen das andere, die ähnlich am Limit oder knapp über dem Limit reisen? Nehmt ihr das Bußgeld-Risiko in Kauf? Technisch habe ich keine Sorgen, dass ein 3500kg-Chassis auch mal 3550 oder 3600kg verträgt und auch bremsen kann. Aber Limit ist Limit. Andererseits - soll ich wirklich wegen so kleiner Beträge (kg, nicht Euro) so viele verschärfte Verkehrsregeln und teure Maut in Kauf nehmen?

Meistens bewegen wir uns ja in Deutschland, aber es werden wohl in den kommenden Jahren noch sehr viele europäische Länder, vielleicht auch mal Mittelmeer-Anrainerstaaten auf der Reise-Agenda stehen.

Für ernsthafte Abwägungen und Argumente pro/contra wäre ich sehr dankbar.

Danke Euch

SpyderRyder

Beste Antwort im Thema

Komisch früher war das ganz einfach Führerschein Klasse 3 gilt bis 7,5 to + Anhänger so groß wie er ihn eben laut Papiere ziehen darf, Alles 1 Führerschein, später dann auch noch mit den ersten Scheinen der Klasse B.

Irgendwann kam die Bürokratie, Eurokratie und selbstverständlich die Fahrschulen auf die glorreiche Idee das muss mehr gesplittet werden, bringt schließlich Umsatz in die Fahrschulen und Steuern in den Staatssäckel.

Ganz ehrlich die Leute früher sind oft ihr Leben lang nie mit einem 7,5 Tonner gefahren, nur die, die das beruflich mussten. Viele trauten sich das gar nicht, obwohl sie gedurft hätten und haben bei einem Umzug, oder Ähnlichem lieber einen Anderen fahren lassen.

Klar ist das eine Umstellung auch ganz anders als ein 3,5 Tonner, aber nach ein paar Kiometern ist das drin, außer man stellt sich wirklich an wie der erste Mensch, dann stellt man sich aber bei anderen Autos auch nicht gerade „geschickt” an. 😉

Eine richtig andere Nummer ist ein wirklich großer LKW, aber auch das kann man mit etwas Übung auch ohne Fahrschule in der lernt man das Fahren sowieso nicht, erst danach in der täglichen Praxis.

Doch was solls, es ist halt so und Keiner von uns kann die Bürokratie ändern, also müssen wir uns arrangieren und entscheiden was uns wichtiger ist, relativ problemlos und bei günstigerer Maut schneller fahren, oder lieber mehr Gewicht und dafür den passenden Führerschein erwerben und andere Hemmnisse auf sich nehmen.

Da hilft kein Jammern, sondern entscheiden.

Wichtig wäre jedoch, dass Hersteller und Händler ehrlicher werden, die versuchen das Problem Zuladung kleinzureden, oder ganz zu verschweigen, bei WoMo`s wie bei WW

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Danke, sind ja doch noch ein paar interessante Ansicht hinzu gekommen.

Zunächst mal zu der Frage, ob ich die "geschätzten 40 kg" nicht durch eine Wiegung ermittelt habe. Ja, habe ich. Am Abfahrtstag im Juni, als wir die drei Wochen Schweden vor uns hatten, bin ich mittags noch wacker auf die Waage gefahren.

- Auto
- Alle Tanks voll
- 1x10 kg Gas
- Markise
- Vorräte
- meine persönlichen Sachen
- 1x E-Fahrrad
- das übliche, notwendige Zubehör (Keile, Kabeltrommel usw)

Ergebnis: 3240 kg. Füge 2 nicht ganz schlanke Erwachsene und einen (schlanken) Labrador hinzu --> 3500.

Was fehlte noch? Ach ja, die persönlichen Siebensachen meines Lebenspartners. Die habe ich mal mit 40kg angenommen. Daher die geschätzten 3540 kg Gesamtmasse und damit 40kg über dem Limit. Ist nichts, was mich in technischer Hinsicht um den Schlaf bringt, aber drüber ist ist drüber. Und wie schon ausgeführt, haben wir nicht allzu viele Extras an Bord und auch nicht viel an Camping-Ausrüstung, nicht mal einen Grill hatten wir dabei. Kein Schlauchboot, keine großartige Wanderausrüstung usw. PLATZ hätten wir schon noch gehabt.

Der Hänger ist da insofern auch keine tragbare Lösung, da wir a) für ein fünftes Fahrzeug im Haushalt nun wirklich keinen Platz haben und da b) die Masse der AHK sowie die Stützlast ja auch wieder von der Zuladung abgehen.

Dass sich irgendwelche Achslasten oder Gesamtmassen (die schon mal gar nicht bei 3,5t) bei Anhängerbetrieb erhöhen, ist schon recht speziell und alles andere als die Regel. Bei uns jedenfalls nicht.

Bleibt also dabei, dass die Auflastung einerseits die Reise mit vollem Ornat erst legal möglich macht, andererseits aber erstmal gegen Geld ermöglicht werden muss, weiterhin ab dem 6. Jahr die HU-Periode auf 12 Monate verkürzt, deutlich mehr Maut verursacht, und uns unter anscheinend lokal doch recht zahlreiche Streckenverbote fallen lässt. Dazu das Problem mit den reduzierten Geschwindigkeiten.

Wie hieß es weiter oben.... das ist alles nicht vergnügungssteuerpflichtig....

Bitte gerne weitere Meinungen dazu, danke!

Es ist doch schon Alles gesagt.

Auflastung hat eher Nachteile als Vorteile

Anhänger kommt aus Platzgründen nicht in Frage

Also lass es wie es ist, viel mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

Außer vielleicht einen Fesselballon mitschleppen der etwas Gewicht reduziert. 😁

Taxler, ich befürchte dass du recht hast :-)

wie gesagt fahrzeug erleichtern ist noch ne möglichkeit. einfach mal schauen was man wirklich braucht.
beispiel ersatzrad: das erwischt dich alle 10 jahre mal. klar wenns blöd läuft auch mal sonntags wo es vielleicht wirklich keinen reifen gibt das machst notfalls eben einen tag länger urlaub oder landest vor der werkstatt und fährst bei mietwagen heim. einiges an pannen läßt sich auch vor ort instandsetzen - wenn man denn will.

hatte ja oben schon diverse sachen genannt und in summe ist das auch richtig gewicht. 100-200kg kann man so holen oder wenn man wasseraninhalte noch mehr (zu hause mit vollen oder fast vollem frischwassertank los ist doch eh unsinn. auffüllen geht auf dem campingplatz oder oft auch auf dem womo stellplatz, an tankstellen, sportplätzen etc pp)
->es ist ja nicht gesagt dann man per erleichtern in absolut jeder reisekonstellation (2 personen 4 personen, mit fahrrädern/ohne, priovant für 3 tage oder 3wochen) das zulässige gesamtgewicht einhält. aber vielleicht ja wenigstens bei 90% der fahrten, was risiko überladen erwischt zu werden und im strafbarem oder gar sehr teurem bereich zu landen eben schonmal erheblich minimiert.

anhänger:
ggf halt einen bekannten fragen ob man sich reinteilt. du die betriebskostet, er halt den platz.
ist also alles machbar, wenn man denn sowas temporär dranhaben möchte. praktisch ist sicherlich anders und da du keine ahk hast würde eine nachrüstung auch erstmal gut geld kosten und vor allem dir wertvolle gewichtsreserven im solobetrieb nehmen.
so ein ding regelmäßig dahinter kann natürlich gar keine option sein. da kann man gleich auflasten oder aber "pkw+wowa=mehr wohnraum+günstiger als kastenwagen "nutzen.

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Zitat:

@newt3 schrieb am 25. September 2018 um 15:38:28 Uhr:


wie gesagt fahrzeug erleichtern ist noch ne möglichkeit. einfach mal schauen was man wirklich braucht.
beispiel ersatzrad: das erwischt dich alle 10 jahre mal. ...

.(zu hause mit vollen oder fast vollem frischwassertank los ist doch eh unsinn....

Darauf lass mich bitte noch kurz eingehen: bei 5 Reifenpannen innerhalb 34 Monaten, darunter eine am Wohnmobil, verzichte ich garantiert nicht auf das Ersatzrad.

Und nein, der volle Wassertank ist kein Unsinn. Es ist Unsinn, mit leerem Tank zu starten, wenn man weiß, dass man KEINEN Stellplatz ansteuern wird und will, sondern frei stehen will. Über voll oder halb voll kann man diskutieren. Mehr aber nicht.

Aber ich habe mich entschieden: so lange sich an unserem Geraffel, das wir mitnehmen auf große Fahrt, nicht viel ändert, nehme ich die erwähnte geringe Überladung an drei Wochen im Jahr in Kauf. Die Auflastung verschiebe ich auf unbestimmte Zeit.

Danke an alle!

"Darauf lass mich bitte noch kurz eingehen: bei 5 Reifenpannen innerhalb 34 Monaten, darunter eine am Wohnmobil, verzichte ich garantiert nicht auf das Ersatzrad."
sieht es doch positiv. du liegst da weit über dem durchschnitt. vielleicht hast die nächsten 30 jahre keine mehr 🙂

"wenn man weiß, dass man KEINEN Stellplatz ansteuern wird und will, sondern frei stehen will."
->wir kommen mit einem 5 liter wasserkanister meist über ein langes wochenende. reicht zum zähneputzen, kaffee kochen oder mal 'ne malzeit. zur körperpflege geht es morgens und/oder abends in densee, benutztes geschirr kommt zu hause in den geschirrspüle(und auch kein problem damit 3tage aus der selben tasse zu trinken)
->auch stehen wir nicht länger als 2 nächte wild. dann ist in jedem fall mindestens ein stellplatz dran (ich weiß da haben auch nicht alle sanitäraustattung aber meist is ja was in der nähe, schwimmbad, hafen, sportplatz/halle etc) oder halt ein campingplatz

aber das handhabt halt jeder etwas anders.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 26. September 2018 um 09:02:23 Uhr:



Aber ich habe mich entschieden: so lange sich an unserem Geraffel, das wir mitnehmen auf große Fahrt, nicht viel ändert, nehme ich die erwähnte geringe Überladung an drei Wochen im Jahr in Kauf. Die Auflastung verschiebe ich auf unbestimmte Zeit.

Danke an alle!

Das ist doch aber verboten, aber zu deinem Vorteil okay, sich über ein Verbot hinwegzusetzen?
Wenn es andere tun, wie z.B. mit einem Wohnwagen auf einem WOHNMOBILstellplatz zu übernachten, ist das aber nicht okay?! Tzzzztzzztzzzz 😉

Zitat:

Das ist doch aber verboten, aber zu deinem Vorteil okay, sich über ein Verbot hinwegzusetzen?
! Tzzzztzzztzzzz 😉

Bist Du hier der Saubermann ?

Ich selber habe auch kein Problem mit 100 kg Überladung.

Nach 450 km sind es nur naoch 50 kg 🙂

Nein ich auf jeden Fall nicht, unser 93er Hobby ist leider leer schon fast so schwer, wie er eigentlich max. wiegen dürfte, haben meist 100kg mehr, muss jetzt aber auch definitiv eine Dachbox besorgen. Aber ich dachte eigentlich, dass sich SpyderRyder an alle Gesetze hält, wenn er es von anderen so pingelig verlangt. 🙂

Es geht, auch wenn es für detten schwer zu verstehen scheint, um die Frage ob man andere behindern darf oder nicht. Hat aber hier mit DIESEM Thema nichts zu tun.

Was die 5 Liter Wasser angeht: nein, reicht für unsere Bedürfnisse nicht.

Ist schon gut, ich denke der Austausch hier war in Ordnung.

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 26. September 2018 um 16:53:52 Uhr:


Es geht, auch wenn es für detten schwer zu verstehen scheint, um die Frage ob man andere behindern darf oder nicht. Hat aber hier mit DIESEM Thema nichts zu tun.

Es ist nie vorgekommen, dass ich andere behindert habe. Wenn es denn doch mal so wäre, dann klopft der eine Camper eben beim anderen an und quatscht kurz miteinander, der eine macht Platz, der andere fährt eben weg, Problem gelöst.

Und damit man beim Thema bleibt, finde 5 L auch zu wenig. 😉

Ich habe ein neues EuraMobil. Das ist schon gar kein Ersatzrad vorgesehen. Der schwere Wagenheber (ca 15 kg) ist aber noch da. Aber was soll ich mit dem ohne Ersatzrad? Also lasse ich den zu hause. Statt Ersatzrad gibt nur dieses Notfallset, was wahrscheinlich nichts taugt. Im Falle aller Fälle muß ich eben eine Werkstatt kommen lassen.

Auf der anderen Seite habe ich in 45 Jahren an zwei Tagen hintereinander in Frankreich einen Platten gehabt, Da hätte das Ersatzrad auch nichts genützt.
Immerhin hab ich statistisch die nächsten 100 Jahre keinen Platten mehr. Und wenn doch, ist es Zufall...gg

Die Ersatzreifen lasse ich schon lange weg.

Das Notfallset hilft, wenn es nur ein Nagel in der Lauffläche ist ansonsten kann man es vergessen, aber immerhin.

Wenn tatsächlich was ist, muss eben der ADAC helfen, habe ich rein nach Statistik alle 7 Jahre einen Platten und das noch verteilt auf 3 Autos, na dann kann ich damit leben. 😉

Ich hab 1x am PKW und 1x beim Motorrad so ein Rep-Spray verwendet. Das ging total einfach und hat mich sicher Heim gebracht. Im PKW bin ich sogar was laenger mit gefahren. Keine BAB, aber normal Kurzstrecke auf Landstrasse ueber 2 Monate.
Fuer das Womo hab ich ein Rep-Sett mit Handfrese, Stopfen und Vulkanisierungsleim. Da kann ich den Reifen in der Laufflaeche in Null Komma nix selber fixen. Bin allerdings kein Leihe auf dem Gebiet. Normal ist es mit der Reperaturart nicht erlaubt soviel ich weiss. Ich komme aber so Heim und brauch nicht 40kg Ersatzrad mitschleppen.

Versaut dieses Zeug nicht die Felge und verhindert auch, dass ein Reifen danach noch repariert werden kann? Ich habe eigentlich nur Schlechtes davon gehört, zumal die beiden Platten, die ich hatte, richtige Reifenplatzer auf der Autobahn waren. Mit dem Nagel im Reifen meiner Frau bin ich zur Werkstatt gefahren und habe ihn da für 25 oder 30 € reparieren lassen. Ich habe mir daher sogar im Wohnwagen ein Ersatzrad, in den Autos sind ohnehin vollwertige Ersatzräder drin.

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