Auffrischung der Konservierung

Volvo 850 LS/LW

Hallo,

habe mich entschlossen meinem Freund zum 10. Geburtstag eine Auffrischung der Hohlraum-Konservierung zu verpassen.

Hat da jemand Erfahrung?
Wo sind zB die ganzen Einspritzöffnungen?
Gibt es auch welche für die Türen/ Kofferrraumdeckel etc.
Soll vorher mit Wasser durchgespült werden?

Oder garnischts machen weil nicht notwendig?

17 Antworten

Ich bin zwar kein Fachmann für Korrosionsschutz, aber normalerweise ist bei den älteren Volvos Rost kein Thema. Von den bekannten Problemen mal abgesehen.

Ich persönlich würde das Geld lieber in andere Bausstelle, falls vorhanden, investieren.

Holger

Zitat:

Original geschrieben von Holger-TDI


Von den bekannten Problemen mal abgesehen.

Holger

Hallo,

was meinst Du damit? Probleme im Bereich Rost oder andere Schwachstellen allgemein?

Moin.
Fahr deinen Schlitten mal auf ne Hebebühne.
Schau unten mal alles genau an, klopfe mit der Hand oder mal mit der Rückseite eines schraubendrehers. Kannst hier und da auch mal leicht kratzen.
Ich würd mir Unterbodenschutz kaufen und in den Radkästen evtl was versprühen. Und wenn ROST, dann nur hinter irgendwelchen Schwellern (beim 20V zb die Schweller an den Seiten unter den Türen) oder Verkleidungen. Diese logischerweise abmontieren und nachsehen. Ich hab etwas Rost hinter dem linken vorderen Schmutzfänger vorne. Der ist aber ruck zuck abmontiert (Torxschrschrauben).
Ansonsten hat Holger TDI recht. Ein Volvo ist zwar ein Panzer aber KEIN Bagger an dem du an jeder Ecke Schmienippel findest...

Wenn Du wirklich was machen willst: Mike Sanders. Kenne nix besseres, ist ein wasserverdrängendes Kriechfett. Oder anders gesagt: Sprüh die Kiste von unten damit ein und 2 Jahre später kommts am Tankstutzen rausgekrochen 😁
Ist aber nicht einfach zu verarbeiten, muss nämlich beim Sprühen heiss sein und darf logischerweise nicht auf Bremsen und co kommen. Ein Rollwagenheber wirkt da Wunder.
Gibt aber auch Firmen die das gegen entsprechende Entlohnung alles für Dich machen. Danach sollten jedenfalls Rostprobleme gegessen sein.
Unterbodenschutz finde ich persönlich nicht so toll, bei meinem 480 hat sich die Feuchtigkeit dadrunter gesammelt und weitergegammelt. Nach aussen hatte man ne schöne schwarze Schicht, drunter war nur brauner Bröselkram.

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Danke für die Infos.

Ist übrigens ein V 70 I TDI Bj. 99.

Ich werde mir mal die Unterbodengruppen anschauen. Läßt sich wahrscheinlich schwer verallgemeinern, weil es auf die individuelle Nutzung ankommt.

Das Non-Plus-Ultra wäre ja dann, wenn man mit einer Sonde die Hohlräume begutachtet.

Generell bin ich aber auch eher der Meinung die Karosserie bzw. das Auto stirbt zuallerletzt an Rost.

Das war bei meinem ersten Auto aus den 70ern, Scirocco I Gti, noch gaaaanz anders. Den habe ich nach 5 Jahren Laufzeit mal entrostet und neu lackiert. Den hätte ich aber auch gleich wegschmeißen können. Nur so am Rande...

Viele Grüße ins schöne Siegerland und die anderen Orte

Früher war alles anders. Bei meiner Fiesta I konnte ich nach 6 Jahre mit dem Finger durch den Kotflügel drücken.

Beim 850er z.B. ist die Heckklappe ein Problem. Die fängt oft an zu rosten, bei mir übrigens auch. Ansonsten soll es im Bereich der Rehling Rost geben. Von unten ist Null Rost zu sehen. Selbst der getauschte Kotflügel wies von Innen keinen Rost auf.
Ich denke, ich würde mir da keine Gedanken machen.

Holger

Zitat:

Original geschrieben von Holger-TDI


Früher war alles anders. Bei meiner Fiesta I konnte ich nach 6 Jahre mit dem Finger durch den Kotflügel drücken.

Holger

Zum Glück.

Also ich hab bei mir an der Karosserie wirklich noch keinen einzigen Flecken Rost entdeckt. Und ich schau mir auch regelmäßig den Motrorraum an. Selbst nicht an den Stellen, wo durch leichten Steinschlag zB im Bereich des Kühlergrills der Lack weggeplatzt ist.

Auf jeden Fall: Tip Top Rostvorsorge von Werk aus.

Ich glaube mich daran zu erinnern, dass der Verkäufer mir gesagt hat, außer das Dach sei alles verzinkt.

Hi,

mag alles richtig sein mit Mike Sanders und so, aber wenn eine vernünftige Unterbodenpflege in einem ordentlichen Fachbetrieb gemacht wird, ist das mindestens genau so gut und auch dauerhaft. Bei mir um die Ecke ist so ein kleiner Familienbetrieb, da habe ich für die Unterbodenpflege mit Elaskon (gutes altes DDR Produkt, welches jetzt wieder zu haben ist😛😉) für meinen Elch noch nicht mal 100 Euro gelegt. Inklusive Motorwäsche und Versiegelung, Oberwäsche und einmal innen aussaugen. Denke das ist ein fairer Tarif und sollte woanders ähnlich sein....

Gruß der Sachsenelch

Neuen Unterbodenschutz sollte man nur auftragen, wenn der vorherige vorher mit nem Sandstrahler oder Ähnlichem restlos entfernt wurde. Grund: Die alte schwarze pampe wird rissig (das muss man so auf den Ersten Blick noch nichtmal sehen, klebt ja auch massig Dreck drauf) und dann zieht Wasser in die Zwischenräume (grad im Winter, die Salzbrühe) und es gammelt UNTER dem Zeugs.
Sprich: Bei einer Sichtkontrolle siehste nix, klopfst Du aber den ganzen Wagen ab kommen Dir einige Stellen komisch vor. Stocherst Du dann vorsichtig mit einem Schraubendreher nach biste auf einmal im Innenraum, der Unterbodenschutz ist manchmal das Einzige, was das Zeugs noch zusammenhält.

Beim 850 ist das dank Verzinkung eher unkritisch. Auch möchte ich auf Unterbodenschutz nicht verzichten wegen der Dämmwirkungen bei Steinschlägen (Rollsplit in nem nackten Radkasten klingt pervers und ist saulaut).
Die Kombi machts, das Mike Sanders kriecht in die Risse, die vorhanden sind, und verdrängt die Feuchtigkeit da raus, d.h. vorhandener Rostansatz kann auch nicht (oder nur schwer) weiter oxidieren.
Ob sich die Behandlung lohnt muss man aber je nach Wagen unterscheiden (kommt ja auch drauf an wie lange man den noch fahren will/kann). Groß was teurer als 100 Euro sollte das auch nicht werden wenn mans machen lässt, von daher - Geschmackssache.

Zitat:

Original geschrieben von jackknife



Beim 850 ist das dank Verzinkung eher unkritisch.

Dann wird der V 70 ja auch einen verzinkten Unterboden haben. Ist das sicher??

In dem Fall dürfte ja selbst dann Rost kein Problem sein, wenn der Unterbodenschutz rissig geworden ist, was ja ab einem gewissen Alter zwangsläufig passiert (Weichmacher löst sich auf, Material wird spröde)??? Selbst wenn dann Wasser eindringen würde, würde das darunterliegende Blech dann wohl sagen: Ätsch nicht mit mir.(-:

Es gibt ja wohl Materialien, wie ZB Fluid Film, die den Unterbodenschutz wieder aktivieren sollen.
Lohnt sich das jetzt bei verzinktem Unterboden??

Hi,

Zink allein ist noch lange kein wirksamer und vor allem dauerhafter U- Schutz!! Vor allem dann nicht, wenn die Zinkschicht einmal irgendwo beschädigt worden ist z.B. bei Reparaturarbeiten, Steinschlag o.ä.. Deshalb verwenden die meisten Hersteller zusätzlich noch ein Konservierungswachs, meist jedoch äußerst sparsam. Dadurch ist eine zusätzliche Behandlung im Prinzip auch nicht verkehrt. Was "jackknife" dazu gesagt hat stimmt schon, wobei man immer subjektiv entscheiden sollte, was man ausgeben will, ob man Produkt A oder vielleicht Produkt B nehmen will. Fehler ist es also bestimmt keiner, vorausgesetzt es wird ordentlich (entweder vom Fachmann oder eben strikt nach Verarbeitungsrichtlinie) gemacht.

Gruß der Sachsenelch

Tach zusammen!

Gerade im Zusammenhang mit dem U-schutz möchte ich mich hier mal zu Wort melden.
Hab letztes Jahr bei mir unten 8 Roststellen gefunden, die daher rührten, dass das Aluhitzeschutzblech auf dem Stahlunterboden auflag. -Nennt man Kontaktkorrosion.
Jedenfalls hab ich das alles gekittet und versiegelt. Bis dato war ich acuh immer ganz scharf auf Mike Sanders. Doch dann hab ich was anderes entdeckt. Bei www.militaerlacke.de gibt es Zeugs, das heißt Liquidfilm und Permafilm.
Kommt wohl aus der Seefahrt und diente ursprünglich dazu die Ballastwassertanks von Schiffen vor dem Metallfraß zu schützen. Das Liquidfilm gibt es auch als Fluidfilm A, also dünnflüssiges Zeugs. Eignet sich wohl hervorragend um rissigen Bitumenunterbodenschutz wiederherzustellen, da es einfach in die Risse eindringt. Danach noch Fluidfilm drauf oder eben gleich Permafilm, einen dauerelastischen U-Schutz, der jedoch nicht aushärten soll. Vorteil hier: Den gibt es in farblos, also kann man noch gut sehen was darunter läuft.

Fazit an meinem Elch: Nur Fluidfilm hab ich draufgejaucht und dann -in Ermangelung des Permafilms- eben normalen Unterbodenwachs von Werthenbach. Das Ergebniss: Trotz hartem Winter mit viel Schnee, Salz und Split sieht alles noch aus wie damals nach der Behandlung.

Gruß
Kamilli

Fluidfilm hat Vorteile und Nachteile gegenüber dem "Wachs" von MS (zu dem Zeug gleich mehr):
Es lässt sich bei Raumtemperatur verarbeiten und ist generell dank Dünnflüssigkeit auch pinseltechnisch gut auftragbar. Läuft sehr schnell in sehr kleine Spalte rein, auch zwischen genieteten Blechen.
Da es aber nicht so gute Kriecheigenschaften insgesamt hat läuft es eher nach unten und zieht sich nicht so sehr bei Wärme nach oben wie das andere Zeug, zudem lässt die Wirkung früher nach - eine Fluidfilm-Behandlung muss alle paar Jahre erneuert werden.

Zu Mike Sanders: Hab grad beim Googlen was sehr lustiges entdeckt:
http://www.alfisti.net/alfa-forum/oldtimer/74183-mike-sanders-s.html

Das Zeug ist nix anderes als ne bestimmte Form von Vaseline, daher auch die Kriecheigenschaften und die gute Verarbeitbarkeit bei Erwärmung!
Die angesprochene Kanonenvaseline ist auf jeden Fall wenn man es selber verarbeiten möchte der günstigere Weg.
Bei den Preisen für ne Komplettbehandlung hab ich mich wohl schwer getäuscht, unter 350-400 Euro geht wohl garnix wenn man es wirklich richtig machen will, mit Türen, Dach und co wird da auch mehr fällig. Urks.

Eine weitere Materialalternative ist übrigens Seilbahnfett, das Zeug kriecht auch nach Jahren noch weiter, genau wie die Kanonenvaseline.

...Kanonenvaseline! 🙂😁

Ich hau mich vor Lachen gleich in die Tonne! WAS für ein geiler Name!

Um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Klar ist es ein Nachteil wenn eine Hohlraumkonservierung alle paar Jahre nachgearbeitet werden muss. Allerdings sollte man dabei nicht außer Augen verlieren, dass die meisten von uns ihren Volvo als reines Nutztier sehen und nicht als kommenden Klassiker. Und selbst wenn, die Dinger gammeln einfach mal kaum. Anders als so mancher südeuropäische Klassiker. Und da ist es dann einfach eine Kosten-Nutzen-Rechnung, ob es sich lohnt den Aufwand der ganz hervorragenden Kanonevaseline aka Mike Sanders Korrosionsschutzfett für einen Volvo 850 zu betreiben.

Schönes Wochenende zusammen!

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