Auffahrt
Guten Morgen MTler,
ich habe letztens was erlebt und da hätt ich gern mal eure Meinung bzgl. Schuldfrage gehabt.
DIe Situation kann man im Prinzip auf jede Autobahnauffahrt beziehen, aber in meinem Fall war es eine Auffahrt auf unsere Ortsumgehung (also nur eine Fahrbahn pro Richtung).
Ich fuhr diese Kurve kurz vor der Auffahrt. Vor mir war eine Frau (wie sich im nachhinein rausstellte) in einem kleinen alten Auto. Ich mit Papas BMW 🙂 (aber meine Eltern waren auch an Bord) unterwegs. So, um ehrlich zu sein, hat mich die Frau schon die ganze Zeit vor mir genervt, langsam und unsicher gefahren... Weiter: Wir fuhren um die Kurve und dann kommt links erst der durchgehende Strich (wo man also noch nicht auffahren darf und dann kam die gestrichelte Linie). Wir beide noch auf der Beschleunigungsspur. Ich natürlich gleich, als die gestrichelte anfing, auf die "richtige" Straße drauf und Stoff gegeben. Aber die Frau vor mir ist immer noch nicht rüber gefahren (fragt mich warum). Als ich dann fast neben ihr war, wollte sie doch tatsächlich rausziehen, hats dann doch noch gemerkt und hat sich rechts an der Leitplanke den Spiegel abgefahren. Ich habe natürlich gleich gebremst, als sie vor mir rein wollte. Naja nachdem dann ihr Spiegel ab war und ich fast stand, ist sie dann doch noch vor mir reingefahren.
So war die Situation. Nach ausreichender Diskussion mit meinem Vater (das war ja mal wieder ne Paradedarstellung von mir, hab ihm meine vollen Fahrkünste gezeigt), kam ICH zu dem Schluss, dass sie "natürlich" schuld wäre, wenn es gekracht hätte. Das dumme an der Situation war eben, dass ich erst hinter ihr war, aber ansonsten MUSS sie ja einfach schauen, wenn sie nach links fährt.
Wäre schön, wenn ihr eure Meinung schreibt
danke euch
33 Antworten
Einfach nur arm. So macht man der Statistik unter 25Jährigen alle Ehre(schon über 25? glaube ich nicht). Jeder Fahrer mit gesundem Menschenverstand lässt den vorausfahrenden zuerst auf die Autobahn drauf. Ganz egal wie unsicher er oder sie fährt. Eine völlig korrekte Entscheidung des Oberlandesgerichts.
Übrigens Ricky, immer mit angeben:
Quelle: Urteil des OLG Hamburg vom 14.07.1999; Az.: 14 U 61/99
Gruß
Ercan
Bevor jetzt alle Verkehrsengel (nicht nur im Forum muss man wissen wie es geht, sondern auch auf der Straße) weiter auf den Threaderöffner einhacken ... Er wollte wissen was andere darüber denken ... daraus ist zu schließen er will vielleicht auch was dazu lernen, was er möglicher Weise noch nicht wusste.
In einem anderen Thread hätte er vielleicht sogar Beifall bekommen eine Frau verkehrstechnisch niederzumachen … also hier nicht zu heilig werden Leute! Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie toll und menschlich nachvollziehbar es einige wenige fanden, einer Frau mit Prügel zu drohen, die sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Nässe hielt … und wenn sie davon erzählt, hat sie bestimmt gelogen. Was die Spiegel-ab-Frau sich wohl anhören muss, sollte sie in einer Männerrunde den Verlust ihres Spiegels beklagen … gut für sie, dass sie das nicht hier macht.
Scheinbar kannte Pistenheizer01 nicht die vernünftige Regel, die besagt, der erste fährt zu erst auf ... wenn er nachgemacht hat, was ihm tagtäglich vorgemacht wird, dann ist das auch kein Wunder.
Ich möchte nur mal daran erinnern, wie viel Straßenteilnehmer so gut wie keine Verkehrs-Gesetzte zu kennen scheinen.... außer natürlich immer die, welche ihnen grade zu Gute kommen.
Reißverschluss, Kreisel, Blinkende Busse, 30er Zonen ... da kann man überall lernen wie es nicht geht.
Wenn er seinen glimpflich ausgegangen Fehler einsieht, daraus lernt und es zu künftig besser macht ist das gut ... und einiges wert.
Beispiele dafür dass Leute wider besseres Wissen penetrant viel falsch machen und nichts einsehen wollen gibt es genug ... also auch mal an die eigene Nase fassen und darüber nachdenken, wem man heute morgen vielleicht in der Engstelle die Vorfahrt genommen hat …
Wer ohne Falschparkticket ist, der werfe die erste Radkappe!
Gruß
Q
Zitat:
Original geschrieben von Tecci6N
Argh. Das sollte man doch bitte keinesfalls tun. Die Geschwindigkeitsdifferenz wird dann ja noch höher. Da wird das Einfädeln noch schwieriger und gefährlicher. Lieber auf dem Pannenstreifen weiterfahren (so denn einer da ist...).
Hallo,
natürlich fährt man denn auf der Standspur / Pannenstreifen weiter.
Ich habe selber ein Auto das 21 Sec. laut Hersteller braucht auf 100 km/h und noch viel länger auf 145 km/h "Spitze" ( 😁 ).
Viele haben mitleid und schieben deshalb immer von hinten an, leider bringt das nie was (aber das ist ein anderes Thema 😉 ).
Soweit ich noch weiß muss man aber anhalten wenn man nicht raufkommt (Rechtssprechung).
Praxis sieht da naütrlich anders auf.
Allerdings stehen bei mir doch öfters welche was damit zu tun hat das sie Anlaufspuren zu kurz sind für kleine Wagen (ich komme nur auf ca. 65 und dann kommen die Leitplanken...ganz dummer Architekt/Planer.
Also wer schreibt das man auf dem Beschleunigungsstreifen anhalten soll, sollte mal überdenken was passiert wenn man auf die AB auffährt. So schnell kann kein Auto beschleunigen wenn jemand von hinten mit 130 ankommt das es keine Fickrichkeiten gibt. Zumindest hab ichmal in der Fahrschule gelernt das man auf dem Standstreifen weiterfahren soll bis es eine Lücke gibt.
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Um eben solchen Situationen vorzubeugen, halte ich bei solchen Fahrzeugen immer einen möglichst großen Abstand --- um dann beim Einfädeln genügend "freien Raum" nach vorne zu haben.
Ansonsten ist richtiges Einfädeln auf die Autobahn reine Übungssache --- wer diese Übung nicht hat, der kann es einfach noch nicht können, und dem mache ich dann auch keinen Vorwurf.
Was mich mehr wundert, sind Leute, die dann auf der AB erst mal "gemütlich" mit 80 km/h dahinzuckeln, obwohl sie problemlos ihr Tempo erhöhen könnten --- das ist nämlich KEINE Übungssache.
Zitat:
Original geschrieben von Tecci6N
Argh. Das sollte man doch bitte keinesfalls tun. Die Geschwindigkeitsdifferenz wird dann ja noch höher. Da wird das Einfädeln noch schwieriger und gefährlicher. Lieber auf dem Pannenstreifen weiterfahren (so denn einer da ist...).
In manchen Fällen ist leider KEIN Pannenstreifen vorhanden, und es gibt sogar noch Einfahrten ohne Beschleunigungsstreifen (zB an der A 8) --- damit muss man auch irgendwie zurechtkommen.
holla die Waldfee, hier ist ja was los.....
Also nochmal zur genauen Erklärung: Nein die Frau hat nicht angehalten. Um ehrlich zu sein, hätte ich gar nicht mitbekommen, dass ihr Spiegel ab war, aber mein Vater meinte, es hat geknallt und der hing runter. Ich selbst hab das gar nicht gesehen, weil die gute Frau, gleich nach der Auffahrt wieder abgebogen ist.
Um ehrlich zu sein, konnt ich mir ungefähr denken, dass die Regel ist, dass der erste vorn zu erst auffahren darf.
Aber jetzt seh ich das mal aus meiner Sicht (ich kann auch die anderen absolut verstehen und nachvollziehen): Links kam KEINER, da war nie vorher was und kam auch nach uns keiner, das heißt die Frau hätte (okay es wäre nicht erlaubt) auch auf der Straße noch beschleunigen können.
Und nochwas anderes: Klingt vielleicht hart, aber: Was kann ich denn dafür, wenn die einfach nicht rüberfährt. Wenn da keine Leitplanke sondern ein Abgrund gewesen wäre, hätte ich also ihr nachfahren sollen und vor dem Abgrund (sie wäre schon runtergefahren) dann anhalten, obwohl sie vielleicht schon 100m hätte auf eine andere Spur wechseln können? Neee.
Im übrigen fahr ich auch bloß 105 PS, das ist keine Rakete, aber ich weiß dann, dass ich volles Rohr gebe bei der Autobahnauffahrt.
Das Urteil ist eindeutig habt ihr vollkommen recht. Und ich hab wahrscheinlich auch falsch gehandelt. Dennoch seh ich es nicht 100%ig ein (nur 98%).
Ich betrachte es aus der Sicht: Ich war auf der durchgängigen Spur (für die Frau) und sie muss mich beachten. Ich war übrigens schon ne ganze Weile auf der Spur, bevor sie dann versuchte rüber zuziehen. Also ist nicht so, dass ich in ihrem Windschatten oder gar toten Winkel rübergezogen bin, sodass sie mich nicht sehen konnte. Wenn sie mich im Spiegel gesehen hat (hat sie), dann muss man als normaler Fahrer doch anhalten, wenn ich sehe, dass die Beschl.spur zu Ende ist oder nicht?
Also ich wäre übrigens theoretisch vorbei gekommen. Hatte 192 PS unterm Hintern und war im zweiten Gang oder so. Aber in dem Moment wo ich dann drüben war und ich die Frau noch auf der Beschl.spur (immer noch?) gesehen habe, dachte ich mir schon "ähh damit kommt die jetzt bestimmt nicht klar", so wars dann auch. Ich kann nur für mich sprechen und kann sagen, dass ich, wenn ich jemand im Spiegel links sehe, einfach angehalten hätte (vor der Leitplanke). Ist doch bei einer normalen Autobahnfahrt genauso. Da kann ich auch nicht auf die linke Spur rausziehen, wenn vielleicht hinter mir (der vorher auf der selben Spur wie ich war) einer rauszieht und mich überholt. Da muss ich den auch erst vorbei lassen und kann dann selber zum überholen ansetzen. Nur das in meiner Situation jetzt eben ne Auffahrt war und keine zwei-oder drei-spurige Autobahn.
Noch was zu dem Anhalten. Ich glaube gelernt zu haben (laut Theorie), dass man nach 2/3 dann anhalten sollte, damit man noch was zu beschleunigen hat, falls die Autobahn dann frei ist. Die Praxis - wie ihr schon sagtet - sieht wahrscheinlich anders aus.
alles nicht so leicht. Im nachhinein hab ich ja dann auch gedacht, dass ich das lieber nicht hätte machen soll, aber die Situation war eben jetzt so. Ich werd das sicher auch nicht wieder machen!
achso und solche Lückenspringer kann ich auch zum Tod nicht leiden.... bleibe im Zweifel IMMER hinter dem langsameren Fahrzeug, auch wenn ich das überholen vielleicht 2 mal geschafft hätte. Hab aber mit 2 Jahren noch nicht die Erfahrung, um zu sagen, ich brauch jetzt genau xxx Meter und dann bin ich vorbei.
So jetzt bin ich wieder auf eure Meinungen gespannt.
Nochmal kurz: Ich weiß, dass es ein Fehler war, hab aber draus gelernt. Und trotzdem kann ich die Reaktion der Frau nicht verstehen....
MFG Pistenheizer01
edit: ja bin student, aber RICHTIG fange erst nächste Woche wieder an.... man muss sich ja auch mal erholen
Zitat:
Original geschrieben von Pistenheizer01
Nochmal kurz: Ich weiß, dass es ein Fehler war, hab aber draus gelernt. Und trotzdem kann ich die Reaktion der Frau nicht verstehen....
Die hat einfach nicht damit gerechnet, dass du sie an dieser Stelle überholst bzw. zu überholen versuchst - hat also dich im Spiegel gesehen und gedacht "Ja, der ist hinter mir" und nach anderen Autos Ausschau gehalten.
So wäre meine Erklärung.
Vergleichbar ging es meinem Onkel mal - er wollte hinter mir herfahren zu einem Restaurant. Und plötzlich war er weg - er ist einfach "dem Göttinger da" hinterhergefahren, hat nicht dran gedacht, dass er in Göttingen war und da auch noch andere Göttinger außer mir herumfahren 🙂 - OK, die Situation ist ganz anders, aber er hat eben auch nur auf eins geschaut und einfach gar nicht mit etwas anderem gerechnet.
Und als Fahrradfahrer lernt man solche Verhaltensweisen auch kennen - wenn man mit 35 durch die 30-Zone fährt und die Autofahrer einen überholen - weil ein Auto ja immer schneller als ein Fahrrad ist, so steckts jedenfalls im Kopf.
Ich hoffe, ich habe ein bisschen dazu beigetragen, dass du die Frau verstehst 😉
MfG, HeRo
P.S: Auch Studienanfänger? Für mich geht am Montag der Mathe-Vorkurs für Maschinenbau los - die meisten Vorlesungen ja erst später.
Zitat:
Original geschrieben von quattro-pit
In einem anderen Thread hätte er vielleicht sogar Beifall bekommen eine Frau verkehrstechnisch niederzumachen … also hier nicht zu heilig werden Leute! Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie toll und menschlich nachvollziehbar es einige wenige fanden, einer Frau mit Prügel zu drohen, die sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen bei Nässe hielt … und wenn sie davon erzählt, hat sie bestimmt gelogen.
Falls du damit auf mich anspielst: Unfair, olle Kamellen wieder hervor zu holen.
Mir ging es damals darum, dass die Beschreibung alles andere als objektiv und sachlich war und ich gerne auch die andere Seite gehört hätte, bevor ich jemanden aus der Ferne verurteile. Nach der detaillierteren zweiten Beschreibung der Sache habe ich die Zweifel an der Darstellung zurückgenommen. "Menschlich verständlich" fanden andere die Reaktion des LKW-Fahrers, ich keineswegs.
Ich fahre übrigens so weit ich kann, fair und defensiv (behaupte aber nicht das immer zu schaffen, Fehler macht leider jeder mal) und Beifall bekommt jemand von mir bestimmt nicht, der aggressiv unterwegs ist. Zweifel an der Darstellung eines Rowdieopfers zu haben bedeutet nicht, generell Anhänger von Rowdies zu sein 😉.
So viel nochmal dazu.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von Pistenheizer01
Um ehrlich zu sein, konnt ich mir ungefähr denken, dass die Regel ist, dass der erste vorn zu erst auffahren darf.
Dafür braucht's überhaupt eine Regel?
Lustig - ich hab das bislang für selbstverständlich gehalten.
Zitat:
Links kam KEINER, da war nie vorher was und kam auch nach uns keiner, das heißt die Frau hätte (okay es wäre nicht erlaubt) auch auf der Straße noch beschleunigen können.
Achso, Du meinst, die Frau hatte demnach dem Augenschein nach nicht vor, überhaupt auf die Autobahn aufzufahren, weshalb Du dann meintest, gefährdungslos an ihr vorbeiziehen zu können - und ihre Absicht ist Dir dann erst später aufgefallen, als Du Dich auf gleicher Höhe mit ihr befandest.
... ok, das entschuldigt natürlich vieles. Ist schließlich etwas vollkommen überraschendes, dass jemand vor einem auf dem Beschleunigungsstreifen vorhat, auch auf die Autobahn wechseln zu wollen (ohne dabei gleich sofort rüberzuziehen)
Zitat:
Und nochwas anderes: Klingt vielleicht hart, aber: Was kann ich denn dafür, wenn die einfach nicht rüberfährt.
Naja, wenn Du Dich neben ihr befindet in diesem Moment, kannst Du schon einiges dafür... 😁
Aber selbst vorher: ist ein nicht sofortiges Rüberziehen etwa eine Einladung, den Vorderen verhungern zu lassen (zum Abbremsen zu nötigen)?
Für mich ist das in dem Fall schon als Vorsatz zu betrachten, denn Dir muß ja eigentlich bewußt gewesen sein, dass die Frau nicht zum Spaß da vor Dir rumfährt, sondern ebenso auf die Autobahn auffahren möchte.
Und was das angeht ->
Zitat:
Ich betrachte es aus der Sicht: Ich war auf der durchgängigen Spur (für die Frau) und sie muss mich beachten. Ich war übrigens schon ne ganze Weile auf der Spur, bevor sie dann versuchte rüber zuziehen. Also ist nicht so, dass ich in ihrem Windschatten oder gar toten Winkel rübergezogen bin, sodass sie mich nicht sehen konnte. Wenn sie mich im Spiegel gesehen hat (hat sie), dann muss man als normaler Fahrer doch anhalten, wenn ich sehe, dass die Beschl.spur zu Ende ist oder nicht?
<- wenn das jetzt keine vorsätzliche Nötigung ist: "so, der lahmen Pute zeig ich's jetzt, ich zieh jetzt rüber und setz mich einfach neben sie (weil bis ich überholt habe, ist der Streifen für sie ja längst zuende) - die muß ja denn auch bremsen, weil ich ja bereits auf der Bahn bin, ist ja nicht mein Problem".
Zitat:
Im übrigen fahr ich auch bloß 105 PS, das ist keine Rakete, aber ich weiß dann, dass ich volles Rohr gebe bei der Autobahnauffahrt.
... was übrigens vollkommen verkehrt ist - man gibt nicht "volles Rohr" auf der Auffahrt, sondern passt sich ersteinmal der Geschwindigkeit des fließenden Verkehrs an, d.h.: etwa mit 80 bis 100 am Anfang des Beschleunigungsstreifens ist erfahrungsgemäss eine gute Basis. Mehr ist unnütz und genaugenommen gemeingefährlich.
Du schreibst es ja selber sogar, warum:
Zitat:
Noch was zu dem Anhalten. Ich glaube gelernt zu haben (laut Theorie), dass man nach 2/3 dann anhalten sollte, damit man noch was zu beschleunigen hat, falls die Autobahn dann frei ist.
Mit "popeligen" 100 km/h brauchst Du bereits Pi*Daumen etwa 100m zum Anhalten. Ist also selbst damit schon sehr eng, wenn es mal nicht klappen sollte mit dem Auffahren.... und nein, nicht überall kann man auf dem Standstreifen weiterfahren -> mir sind hier einige Auffahrten geläufig, die in Betonabsperrungen enden (meist innerstädtische, wo denn kein Standstreifen vorhanden ist). Wer da mit "vollem Stoff" reinfährt und dann nicht Platz gemacht bekommt, hat echt ein ziemliches Problem...!
Erleb' das regelmässig hier, wie sich wieder jemand Ortsfremdes denn unter gefährlichen Manövern Einfahrt erzwingt (verständlicherweise, wer möchte schon gegen ne Betonwand fahren). Ebenso regelmässig knallt es an diesen Stellen denn aber auch...
Im Grunde gibt es an Auffahrten zwei Arten von Fahrstilen zu beobachten: zum einen zunehmend der "egal, irgendwie komme ich schon auf die Bahn, und wenn ich einen abdränge!" bzw. "hauptsache ich geb Dampf"-Fahrstil.
Andere fahren defensiv: mit ~60 am Anfang des Beschleunigungsstreifens, Lage sondieren und je nachdem denn halt beschleunigen - oder abbremsen.
Auffahren auf die Autobahn ist dabei seit eh und je eine brenzlige Situation (da schnelles Reagieren erforderlich ist), in der es ersteinmal nur darum geht, sich in den Verkehr einzuordnen, ohne dabei sich oder andere zu behindern bzw. zu gefährden.
Und nu denk nochmal darüber nach, wo Du Dich einordnen würdest, vom Typus.... zumindest im beschriebenen Fall - und wo vermutlich die "Spiegel-Ab-Fahrerin".
Und warum Du Dir das Recht meinst herausnehmen zu können, jemand anderes zum Abbremsen nötigen zu dürfen, nur weil Du halt ein paar Meter vorher auf die Autobahn herausgezogen bist?! Fakt ist: da braucht's keinen Hellseher, um zu wissen, was die Frau vor Dir unter Garantie ebenso vorhatte: sich ebenfalls auf die Autobahn in der Spur einordnen.
"Oh, die ist doch aber so langsam gefahren, da hab ich mir gedacht, dass ich die Abwürgen kann und mal so ein paar Meter neben ihr herfahre, weil ich halt besser auf's Gaspedal drücken kann - ich mein, was zieht die dumme Pute eigentlich auch erst so spät rüber, ist doch selber Schuld!".
"Die hätt' ja auch in den 2. Gang runterschalten können" - würde ich aber auch nicht machen, wenn es sonst keinen Anlaß dazu gäbe (wie fließender Verkehr auf der Autobahn) und der Motor noch nicht warmgelaufen ist - wozu den unnötig quälen.
Wer rechnet auch schon damit (mit der Unvernunft), beim Einfädeln von einem dahinter absichtlicht / billigend in Kauf nehmend abgewürgt zu werden?
Ist dabei ähnlich zu sehen wie der "ich zieh vom Beschleunigungsstreifen weg gleich ganz nach links rüber zur dritten Spur"-Fahrer. Gibt's auch massenweise, wie vermutlich jeder bestätigen kann.
Zitat:
Wenn da keine Leitplanke sondern ein Abgrund gewesen wäre, hätte ich also ihr nachfahren sollen und vor dem Abgrund (sie wäre schon runtergefahren) dann anhalten, obwohl sie vielleicht schon 100m hätte auf eine andere Spur wechseln können? Neee.
"Wenn" - Wayne interessiert's, was "wenn" gewesen wäre.
Du hättest Dich jedenfalls nicht neben sie drängen brauchen. Dass Du dann abgebremst hast, um sie dennoch
gnädigerweisefahrend reinzulassen ist zwar "nett"... aber nicht schnell genug mehr erkennbar. -> die Frau hat in dem Moment korrekt gehandelt, als sie Dich unerwarteterweise neben sich erkannt hat: sie hat ihr Manöver abgebrochen, auch in der Annahme, dass Du Deinerseits den Überholvorgang nicht unterbrichst.
Zur "Belohnung" hat sie nun den Schaden davongezogen.
Es sagt ja keiner was, wenn Du noch vor ihr auf die Autobahn auffährst. Das ist soweit ok, und das hat die Frau vor Dir vermutlich auch so gedeutet, als sie Dich im Spiegel gesehen hat.
Allerdings: hinter einen einordnen, solange der Vordere noch nicht eingefädelt hat. Und nicht gleich egozentrischerweise ("ich bin drauf, nach mir die Sintflut"😉 einen Überholvorgang einleiten! Das ist doch das Fehlverhalten.
Und das sollte eigentlich jedem mit etwas Vernunft einleuchten, warum das kein korrektes Verhalten sein kann...
nene ihr habt was falsch verstanden. ich war lange nicht neben ihr!!! War eben nur rüber gefahren und war genügend platz vor mir, dass sie hätte auch rüberfahren können.
Ich meine ich bin nicht das erste mal auf ne Autobahn gefahren, ich weiß wie das geht. Aber mich hat eben das gewundert, dass die Frau einfach nicht rüber gefahren ist.... das war echt genügend platz (vor mir)...
Ich hab irgendwie das Gefühl, dass man immer dem die Schuld geben muss, der ein schnelleres, teureres (etc) Auto fährt...
Re: Auffahrt
Zitat:
Original geschrieben von Pistenheizer01
Ich natürlich gleich, als die gestrichelte anfing, auf die "richtige" Straße drauf und Stoff gegeben. Aber die Frau vor mir ist immer noch nicht rüber gefahren (fragt mich warum). Als ich dann fast neben ihr war, wollte sie doch tatsächlich rausziehen
... sowas, die wollte tatsächlich auch noch auf die Autobahn!
Das konnt jetzt aber wirklich keiner mehr ahnen.
>Ich hab irgendwie das Gefühl, dass man immer dem die Schuld geben muss, der ein schnelleres, teureres (etc) Auto fährt...
Und wenn Du jetzt nen Trabbi gehabt hättest, was hat das damit zu tun, dass im Rahmen eines Einfädelvorganges "Stoff geben" = Überholvorgang einleiten ist, wenn Du damit schneller fährst als der Vordere.
Zitat:
Ich meine ich bin nicht das erste mal auf ne Autobahn gefahren, ich weiß wie das geht.
Hmm... nur scheinbar ist das mit der gegenseitigen Rücksichtsnahme auf der Strecke geblieben, weil dann hättest Du mit Überholen mindestens solange gewartet, bis sie sich auch eingefädelt gehabt hätte. Oder als nächstes auf die Überholspur gewechselt wärst und ihr so das Einfädeln ohne Behinderung ermöglicht hättest.
Anstelle dessen liest man hier von Dir, was sie doch alles hätte abbremsen müssen eigentlich und überhaupt...
Zitat:
Aber mich hat eben das gewundert, dass die Frau einfach nicht rüber gefahren ist.... das war echt genügend platz (vor mir)...
Ich hab' das auch mal so gelernt gehabt in der Fahrschule: den Streifen auf voller Länge ausnutzen, um eben auch mit Tempo denn aufzufahren.
Wenn's mal einer denn macht, ist das ja dennoch keine Einladung für einen hinter einen, einen noch versuchen überholen zu müssen. Wie ich schon meinte: was denkst Du denn, was die Frau vor Dir groß anderes vorhatte in nächster Zeit? Gemütlich auf der Standspur weiterfahren?
Sehr wahrscheinlich. 😁
... ich denke, Du weißt doch selber , dass das nicht in Ordnung war - sonst hättest Du doch vermutlich das Thema gar nicht erst eröffnet. 🙂
ja klar hab ich schon geschrieben. im nachhinein hab ich es bereuth, aber ich kann die reaktion der frau trotzdem einfach nicht nachvollziehen (siehe oben).
Hmm... ich schon, um ehrlich zu sein.
Da fährt jemand auf den Beschleunigungsstreifen, schaut sich um, sieht keinen Verkehr, sieht noch, dass der hinter einen es nicht aushalten kann und halt schonmal sich einfädelt... was ja wie gesagt nichts schlimmes ist, und auch weiter nichts ungewöhnliches... geht davon aus, dass dieser vernünftigerweise auf gleichem Abstand ersteinmal hinter einem bleibt, sprich nicht beschleunigt (oder im Fall einer Autobahn dazu nochmals eine Spur weiter wechselt)... richtet sich somit geistig bereits darauf ein, ohne Probleme (bremsen zu müssen) auffahren zu können... setzt nun ebenso mit dem Einfädeln an, schaut dabei nochmal aus Gewohnheit nach links - und bemerkt dabei den Ochsen, der's nicht aushalten konnte und sich bereits dabei befindet an einem vorbeizudrücken... reißt dabei eher intuitiv (aus Überraschung darüber) das Lenkrad nach rechts, um einen Zusammenstoß zu verhindern, erwischt dabei halt in diesem ungelenken (schnell ausgeführten) Manöver mit dem Spiegel irgendein anderes Hindernis...
... hat evtl. dennoch geschafft die Nummer zu merken und geht damit zur Polizei... *g*
Ne, wieder ernsthafter: was war daran an der Reaktion nicht nachzuvollziehen?
Wie gesagt, damit rechnet doch normalerweise keiner, dass einer hinter einen so hirnverbr... unvernünftig ist, einen gewollt abzuwürgen - ist doch nur zu vorhersehbar, was man da auf der Beschleunigungsspur nunmal als nächstes machen wird.
Genau, bestimmt stehenbleiben. Deswegen blieb die solange rechts, die wollte nur nett sein und Dich überholen lassen. 🙄
Zitat:
Ich hab irgendwie das Gefühl, dass man immer dem die Schuld geben muss, der ein schnelleres, teureres (etc) Auto fährt...
Mit 50PS unter'm Arsch stellen sich die Gelegenheiten zu solchen Manövern einfach seltener... 😁
Und ansonsten schau auf die Strassen... die schnellen, teuren Autos sind gleichzeitig nunmal die, in denen der Fahrer jeglichen Kontakt zur Fahrsituation verloren hat und dabei in gewisser Weise unbewußt zur Selbstüberschätzung neigt - ohne Wertung gemeint, ich sehe die Ursache hierfür im technischen Fortschritt: kaum noch Fahrgeräusche, die nach innen dringen, ein Lenkrad, welches die Spurkräfte nicht merklich weitergibt und generell ein falsches Gefühl von Sicherheit, in die einen ABS, EPS & Co wiegen... 100 erscheinen einem da einfach deutlich lahmer und ungefährlicher wie einem einem dröhnenden Kleinwagen, der einen außerdem weniger in Wohnzimmerstimmung einlullt.
Gepaart mit der Gewohnheit, wo es geht, immer schnell zu fahren... das sind dann eben jene, welche sich (als Ortsfremde) auch gerne dann darüber aufregen (in den Kofferraum schauen während der Fahrt), wenn ein Einheimischer im Herbst des Abends mit 70 vor einem über die Landstrasse im Waldstück fährt - wo doch sonst alles frei ist und der genausogut 100 fahren könnte, wo's doch auch erlaubt ist.
Die Erkenntnis über den Grund kommt wenn schnell und leider zu spät dann in Form eines Rehes daher.
Aber das am Rande - ich merk's ja an mir selber, wie sich mein Fahrstil gewandelt hat, seitdem ich nicht mehr meinen alten, lahmen, lauten 54PS-Diesel fahre. 🙄
Wenn doch weit und breit niemand gewesen ist, wieso bist du nicht auf die "normale" Spur aufgefahren und hast gleich nen Überholvorgang auf der Gegenspur angesetzt (vorrausgesetzt, da kommt kein Gegenverkehr) und wärst einfach vorbeifahren? Ich weiß zwar nicht wie das rechtlich aussieht, wenn die trotzdem ihr Auto andotzt, aber ich denk mal, dass auf dich nichts zu kommt, da du doch Platz gemacht hast, bzw. gelassen hast.
2. Möglichkeit (die bessere Alternative):
Wenn du schon im voraus siehst, dass diese Frau Schwierigkeiten beim Auffahren hat, wieso fährst nicht vorher auf die "richtige" Spur und teilst ihr mit kurzem Lichtzeichen oder blinken mit, dass sie gefahrlos wechseln kann? Mir kommt es immer sehr gelegen, wenn ein dicker BMW hinter mir auf die Bahn fährt und mich einfädeln lässt.
die 3. Möglichkeit wurde hier schon mehrmals diskutiert, einfach hinterherfahren und erst am Ende drauf. Halte ich auch nicht immer für klug, vor allem wenn der Durchgangsverkehr sehr dicht ist und auf dem Beschleunigungsstreifen kein großer Abstand zwischen den VT ist.
okay ich geh noch weiter ins detail. die frau, nachdem ich dann links war (und ein genügender aBstand nach vorn war) hatte dann gebremst (sie wußte also nicht, ob sie auffahren sollte oder nicht), ich hab dann auch gebremst und war dadurch dichter dran, dann irgendwann wollte sie dann rüberziehen und dadurch dass sie gebremst hat, hatte sie natürlich gar keine gelegenheit mehr, als wieder nach rechts zu ziehen. Die Frau war mit der Situation heillos überfordert. Jeder von uns hätte da einfacher reagiert und "dem Spinner" einfach Platz gemacht und selbst angehalten. Nachdem "der Spinner" dann vorbei gewesen wäre, wäre man drauf gefahren.