Audi e-tron GT: Erfahrung mit dem Auto nach ein paar tausend Kilometer
Ich fahre meinen Audi RS e-tron GT nun seit ende Juli und habe in dieser Zeit rund 2’300km zurückgelegt.
Was gleich bei den ersten Kilometern auffällt:
Das Auto hat immer mehr als genug Leistungsreserve. Man kommt sehr schnell ein Gefühl dafür, in welcher Situation man wieviel Leistung abrufen sollte/kann. Vor allem beim Beschleunigen in der Stadt oder auf der Landstrasse muss man aber extrem auf die Tempolimits achten. Grundsätzlich bei einem RS Modell aber nicht schlechtes.😁
Auch die Laufruhe des Fahrzeugs ist wirklich beeindruckend und entführt den Fahrer in eine andere Welt. Ich weiss nicht warum, aber mit dem e-tron fahre ich persönlich viel ruhiger und entspannter als mit einem Verbrenner Fahrzeug. Muss an dieser schlecht beschreibbaren Souveränität liegen.
Wären da also nicht diese häufigen Fehlermeldungen von Navi, Ladeklappe und co, man könnte wirklich vom perfekten Auto sprechen. Aber der Reihe nach.
Reichweite
Was soll ich sagen? Ich bin begeistert! Das Auto schafft ohne Probleme echte 400km, das ist mehr als ich erwartet habe. Beispiel gefällig?
Strecke in der Schweiz, 336 km, Verbrauch von 20.7kWh/100km, Durchschnittsgeschwindigkeit 98km/h. Zu Hause gekommen hatte ich immer noch 21% Akkuladung. Gefahren bin ich hier im Comfortmodus.
Zweites Beispiel: Basel-Stuttgart-Basel.
Auf dem Hinweg mit 28.3kWh/100km Verbrauch teilweise wirklich sehr flott unterwegs gewesen, leider aber auch viel Stau, die 277km waren auf jeden Fall überhaupt kein Problem für den e-tron GT.
Auf dem Heimweg bewusst langsamer gefahren (nicht mehr als 150km/h) , 22.7kWh/100km Verbrauch.
Meine Erwartungen bezüglich Verbrauchs wurden sogar übertroffen.
Fahrzeugtiefe
Jetzt kann man natürlich der Frage nachgehen, warum der e-tron GT so einen niedrigen Verbrauch hat. Unteranderem liegt das an der sehr tiefen Bodenfreiheit. Daher kommt es immer wieder vor, dass man irgendwo aufsetzt. Sei das in der Garageneinfahrt, beim Speedbumb oder einfach am vorderen Randstein einer Parklücke.
Man sollte also auf keinen Fall auf die Idee kommen, den GT in der Stadt im Efficiency -Modus zu fahren. Denn dann wird das Auto um nochmals 20mm abgesenkt.
Um auf Nummer sicher zu gehen hat das Luftfahrwerk einen Lift bzw. Anheben-Modus. Kurz gedrückt, und das Auto geht 20mm nach oben. Das reicht dann für die meisten Situationen aus.
2 Dinge müssen künftige GT Fahrer dazu aber noch wissen:
1) Um den Lift-Modus zu aktivieren, muss man immer über das Drive-Select Menu gehen und dann auf Anheben drücken. Auf die Idee, diese, doch häufig benötige Funktion auf eine Taste zu legen, ist leider bei Audi niemand gekommen. Ironie daran, lieber schickt Audi seine Fahrzeuge mit einer leeren Taste zu den Kunden als hier diese Funktion abzulegen. SEHR SCHADE!😠
2) Fährt man mit dem Lift-Modus in eine Tiefgarage, stellt das Fahrzeug über Nacht ab und möchte am darauffolgenden Tag wieder rausfahren hat man ein kleines, aber lösbares Problem.
Das Luftfahrwerk verliert über Nacht etwas an Luft, so ist das Auto nicht mehr komplett angehoben. Beim Start vom Fahrzeug zeigt aber DriveSelect an, das Fahrzeug ist immer noch «angehoben». Beim Rausfahren hört man dann deutlich wer recht behalten hat.
Lösung hier: einmal auf «absenken» drücken, danach gleich wieder auf Anheben, und das Fahrzeug geht wieder ganz nach oben. Dass das Menu DriveSelect manchmal direkt nach dem Start nicht verfügbar ist macht das Ganze nicht einfacher.
Autohold – gewusst wie
Auch dieses Fahrzeug hat eine AutoHold Funktion, etwas vom besten was bei Automatikfahrzeugen erfunden wurde. Beim GT bekommt man hier das erste Mal zu spüren, dass man eigentlich einen Porsche fährt und keinen Audi. Anstatt nach dem Erreichen des Stillstands einfach die Bremse zu lösen damit AH aktiviert wird muss man dann noch umständlich entweder das Bremspedal fest durchdrücken oder aber kurz und schnell das Bremspedal antippen. Weiss man endlich wie es genau beim Porsche, sorry e-tron GT funktioniert, ist es aber kein Problem.
Rückfahrkamera reinigen, nur wie?
Da Audi es immer noch nicht schafft, die Rückfahrkamera in das Fahrzeug zu integrieren, gibt es nun immerhin die Reinigungsfunktion. Nach der ersten Regenfahrt wollte ich diese auch gleich austesten. Nur wie aktiviert man diese «Rückfahrkamera reinigen» Funktion?
Nach längerem Suchen bin ich dann endlich fündig geworden: Ist die Rückfahrkamera aktiv gibt es unten rechts ein Untermenu mit drei Punkten. Drückt man auf dieses drauf kommt man zum Punkt «Rückfahrkamera reinigen». Warum auch diese Funktion wieder so versteckt ist, bleibt mir ein Rätsel.
Laden am HPC mit Lichtgeschwindigkeit
Natürlich musste ich das HPC laden ausprobieren, zu schön sind diese Ladekurven welche uns YouTube und co um die Ohren gehauen hat.
Akku noch 18%, schön warmgefahren von der Autobahnfahrt, HPC im Lader im Navi als Zwischenziel eingeben, es müsste also passen.
Und tatsächlich, mit brutalen 267.2kw wurde der etron aufgeladen, bereits nach 8min22s hatte der etron wieder 46%. Die schöne neue Welt, sie funktioniert also wirklich. Ich bin begeistert.
Ansonsten lade ich primär zu Hause und im Büro mit 11kw, in der Regel einmal die Woche. 20% auf 80% ist dann meistens in 4.5 bis 5h erreicht, das längste was ich mal geladen habe auf 100% waren 6h17min. Kurzum, laden kann er, laden ist kein Problem.
Fehlermeldungen wie ein französisches Atomkraftwerk
So gut die Hardware ist, so schlecht ist die Software.
Einmal pro Woche kommt es vor, dass Navi und Bluetooth nicht richtig gestartet werden.
Auswirkung: Man hat keine Freisprechanlage und das Navi geht nicht in den Onlinemodus.
Zudem kommen wöchentlich, wenn nicht sogar täglich, irgendwelche Fehlermeldungen. Die meisten stimmen zudem nicht mal. So hat er z.B. schon mehrere Male angezeigt, dass die Ladeklappe noch geöffnet sei. Bei den ersten paar Male steigt man dann aus, um zu merken, da ist alles zu.
Ich hoffe hier also auf ein baldiges, umfangreiches Softwareupdate.
Zu diesem werde ich noch einen separaten Thread eröffnen damit wir diese Mängel zum GT etwas besser überblicken können und hoffentlich Audi auch brav mitlesen wird.
Fazit
Ein wirklich tolles Auto, dass Audi hier gebaut hat. Kann man etwas auf Kofferraumvolumen verzichten und ist nicht permanent zu fünft unterwegs, ich würde behaupten ein fast perfektes Auto, welches zumindest mir den Start ins Elektrozeitalter extrem versüsst hat. Bekommt nun Audi noch die Softwarebugs behoben bin ich vollends zufrieden.
An die anderen, wenigen, GT Fahrer in diesem Forum, wie sind Eure ersten Feedback’s zu dem Auto??
Audi e-tron GT: Mängel und Probleme
857 Antworten
Zitat:
@flowershop schrieb am 27. Juli 2022 um 08:24:54 Uhr:
Auf meiner nächsten 900km Tour fahre ich auch mal parallel mit PUMP auf dem iPhone. Da kann ich meine bevorzugten Anbieter einstellen.Liebe Grüße
Pump ist doch wie ABRP oder ?
Ja. Ich bin mal gespannt auf die Planung. Die ABRP Planungen sind bei mir recht chaotisch. Warum auch immer.
Pump ist im vergleich schob sehr reduziert, gerade so Dinge wie „stopp mit essen nach 2 h ab Abfahrt mit Laden einplanen“ sind schon top Features bei ABRP. Vorteil Pump ist das es wie eine echte App aussieht (und nicht so ne Frickelware wie ABRP ist).
Zitat:
@paulkrippler schrieb am 22. August 2021 um 17:40:19 Uhr:
Rückfahrkamera reinigen, nur wie?
Da Audi es immer noch nicht schafft, die Rückfahrkamera in das Fahrzeug zu integrieren, gibt es nun immerhin die Reinigungsfunktion. Nach der ersten Regenfahrt wollte ich diese auch gleich austesten. Nur wie aktiviert man diese «Rückfahrkamera reinigen» Funktion?
Nach längerem Suchen bin ich dann endlich fündig geworden: Ist die Rückfahrkamera aktiv gibt es unten rechts ein Untermenu mit drei Punkten. Drückt man auf dieses drauf kommt man zum Punkt «Rückfahrkamera reinigen». Warum auch diese Funktion wieder so versteckt ist, bleibt mir ein Rätsel.Danke für den coolen Tipp. Funktioniert im e-tron 55 auch.
... im A7 TFSI e auch 🙂
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Bin jetzt gerade zurück gekommen von meiner ersten Langstrecke.
10-20 Minuten Ladezyklen haben ausgereicht. Soo viel Ladeauswahl gibts nun auch nicht. Bin mit 10-20% Restladung rangefahren. Ich hab entweder die e-tron Route genommen oder mir Schnellladesäulen als Zwischenziel gesetzt.
Doof ist, dass er im Navi, bei den Zeitberechnungen von 95% ausgeht, nicht von 80% und somit die ganze Zeitkalkulation für die Katz ist.
Bin aber zügig gefahren, so 150-160km/h oder dann mal 200-220km/h. Geht man halt 1x 10 Minuten ans Kabel.
Es war alles ok, aber wenn ich mehrmals wöchentlich Langstrecke fahren würde, wäre das nix für mich.
Urlaubszeit, Mcdonalds und Ionity mit Holländern ist gefährlich. 6 Ladesäulen belegt und drumherum pfeilförmig weitere 8 Fahrzeuge. Hatte zum Glück noch 20% und bin weiter, dort war dann nix los.
Zitat:
@doNaT0 schrieb am 28. Juli 2022 um 15:38:30 Uhr:
Bin jetzt gerade zurück gekommen von meiner ersten Langstrecke.
10-20 Minuten Ladezyklen haben ausgereicht. Soo viel Ladeauswahl gibts nun auch nicht. Bin mit 10-20% Restladung rangefahren. Ich hab entweder die e-tron Route genommen oder mir Schnellladesäulen als Zwischenziel gesetzt.
Doof ist, dass er im Navi, bei den Zeitberechnungen von 95% ausgeht, nicht von 80% und somit die ganze Zeitkalkulation für die Katz ist.
Bin aber zügig gefahren, so 150-160km/h oder dann mal 200-220km/h. Geht man halt 1x 10 Minuten ans Kabel.Es war alles ok, aber wenn ich mehrmals wöchentlich Langstrecke fahren würde, wäre das nix für mich.
Urlaubszeit, Mcdonalds und Ionity mit Holländern ist gefährlich. 6 Ladesäulen belegt und drumherum pfeilförmig weitere 8 Fahrzeuge. Hatte zum Glück noch 20% und bin weiter, dort war dann nix los.
Hallo, ich hätte mal ne Frage zur deiner Aussage zur Langstrecke wöchentlich….
Ich fahre seit 3 Jahren den Audi E Tron 55 (aktuell 80000km gefahren) und bekomme im September meinen Audi E Tron GT. Ich komm mit Langstrecken super klar und fahre eben alle 300km an die Säule für 20min zukünftig und aktuell eben 30min. Ist doch super entspannt, kann kurz Mails checken, Kaffeepause und WC. Ich brauch keinen Verbrenner….
Um in Deutschland an ein Ziel zu kommen brauche ich selten mal zwei Ladestop ….
Und wer um 20 oder 30 min am Tag kämpfen muss …. Der macht nach meiner Meinung eh was falsch. Nix für ungut Wolfgang
Zitat:
@Zusuka schrieb am 30. Juli 2022 um 09:25:51 Uhr:
Und wer um 20 oder 30 min am Tag kämpfen muss …. Der macht nach meiner Meinung eh was falsch. Nix für ungut Wolfgang
Zumal man die Ladezeit mit dem GT auch wieder ziemlich rausholt. Der ist für schnellere Gangart - neben dem Taycan - das sinnvollste E-Fahrzeug.
Für mich sind Rastplätze keine Orte wo ich mich inder Vergangenheit aufhalten wollte, noch in der Zukunft aufhalten will. Aber ich verbringe auch keine Zeit in Hotels oder Flughäfen und andere lieben die. Ich fahr 10 Minuten ins Büro, andere 1 Stunde. Jeder wie ers mag.
Ich denke dennoch für die Masse muss man runter auf 10 Minuten. Die 20 Minuten sind extrem schnell, aber noch zu langsam.
Zitat:
@doNaT0 schrieb am 1. August 2022 um 09:07:28 Uhr:
Für mich sind Rastplätze keine Orte wo ich mich inder Vergangenheit aufhalten wollte, noch in der Zukunft aufhalten will. Aber ich verbringe auch keine Zeit in Hotels oder Flughäfen und andere lieben die. Ich fahr 10 Minuten ins Büro, andere 1 Stunde. Jeder wie ers mag.Ich denke dennoch für die Masse muss man runter auf 10 Minuten. Die 20 Minuten sind extrem schnell, aber noch zu langsam.
Nun ja, selbst falls die Masse muss mit einem Elektroauto sicherlich so gut wie niemals öffentlich laden. Die Mehrheit hat einen Arbeitsweg von unter 50km und kann entweder in der Nähe, Zuhause oder auf der Arbeit laden. SAP France hat z.B. erfolgreich eine 300 Wagen starke Firmenflotte auf diverse Elektromobile umgestellt.
Aber natürlich, mit einer Ladezeit von 10 Minuten wäre man zeitlich absolut vergleichbar zum Verbrenner unterwegs.
Zitat:
@doNaT0 schrieb am 1. August 2022 um 09:07:28 Uhr:
Für mich sind Rastplätze keine Orte wo ich mich inder Vergangenheit aufhalten wollte, noch in der Zukunft aufhalten will. Aber ich verbringe auch keine Zeit in Hotels oder Flughäfen und andere lieben die. Ich fahr 10 Minuten ins Büro, andere 1 Stunde. Jeder wie ers mag.Ich denke dennoch für die Masse muss man runter auf 10 Minuten. Die 20 Minuten sind extrem schnell, aber noch zu langsam.
Na klar desto kürzer desto besser, da hast du recht!
Mit 20min kann ich speziell gut leben, da ich die Pausen mittlerweile genieße … hängt Ggf. Auch mit dem Alter zusammen. In 5 Jahren sind wir dann bei 10min, natürlich müssen parallel die Ladesäulen auch mehr werden und ausreichend Energie bereit stehen.
Die Herausforderungen hören nicht auf, ist aber auch gut so! Dir alles Liebe und Gute Lg Wolfgang
Zitat:
@Zusuka schrieb am 1. August 2022 um 09:35:00 Uhr:
Zitat:
@doNaT0 schrieb am 1. August 2022 um 09:07:28 Uhr:
Für mich sind Rastplätze keine Orte wo ich mich inder Vergangenheit aufhalten wollte, noch in der Zukunft aufhalten will. Aber ich verbringe auch keine Zeit in Hotels oder Flughäfen und andere lieben die. Ich fahr 10 Minuten ins Büro, andere 1 Stunde. Jeder wie ers mag.Ich denke dennoch für die Masse muss man runter auf 10 Minuten. Die 20 Minuten sind extrem schnell, aber noch zu langsam.
Na klar desto kürzer desto besser, da hast du recht!
Mit 20min kann ich speziell gut leben, da ich die Pausen mittlerweile genieße … hängt Ggf. Auch mit dem Alter zusammen. In 5 Jahren sind wir dann bei 10min, natürlich müssen parallel die Ladesäulen auch mehr werden und ausreichend Energie bereit stehen.
Die Herausforderungen hören nicht auf, ist aber auch gut so! Dir alles Liebe und Gute Lg Wolfgang
Sehe ich genauso! Auch die gezwungenen Pausen kann man super nutzen, das sehe ich mit 30 Jahren genauso. Auf sehr langen Verbrennerfahrten muss ich mich immer wieder selbst konditionieren nicht an Handy zu greifen. Durch die Pausen gibt es geplante Fokuszeiten um sich e-Mails und anderen Dingen zuzuwenden.
Dir ebenfalls alles Gute,
LG Dennis
Viele vergessen auch, bzw berechnen nicht ein, dass man die verbrenner auch tanken muss, und das ist bei e Autos mit wallbox bswp nicht nötig man fährt nicht zu Tankstelle zum Laden, sondern tankt zu Hause oder auf Arbeit, ohne Umwege.
Da sind die paar Minuten längeren Pausen mit dem E-Auto auf längeren Strecken längst mit abgerechnet 🙂
Das ist definitiv so - ich bin mir sicher, dass ich mir damit schon mehr Zeit gespart, als ich mit 'Laden unterwegs' verbraucht habe.
Wenn man - wie ich - jeden Tag zuhause an die Wallbox ansteckt (Ziel ist auf 70% eingestellt) hat man auch jeden Tag die selbe Reichweite und braucht sich nicht um ständig wechselnde Spritpreise kümmern.