Assistent tötet Menschen - wer ist schuld?

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage an euch, die in allgemeiner Form wohl schon lange diskutiert wird. Zugegebnermaßen die Überschrift ist etwas provokant, aber mich interessiert mal eure Meinung. Und zwar fuhr ich eben auf der Landstraße an einem Schild vorbei "Wild auf 800m", dort war Tempo 100. Es kommt ja doch häufiger vor, dass mal ein Tier ohne Vorwarnung, aus dem Gebüsch über die Straße rennt. Nehmen wir mal an, hinter euch fährt ein kleines Motorrad, ebenfalls 100km/h, hält vielleicht den Abstand nicht ganz ein. Bei Wild soll/darf man ja grundsätzlich nicht bremsen/ausweichen, wenn dadurch andere Menschen gefährdet werden. Jetzt springt ein Reh aus dem Gebüsch und der Notbremsassist geht in die Eisen. Der Wagen kommt noch irgendwie zum stehen und der Motorradfahrer hinter mir (schlimmstenfalls mit Kind hinten drauf) knallt hinten rein und fliegt erstmal 10 Meter..........

Was passiert dann eigentlich?
Würde mich da mal über eure Meinung freuen.

Denn auch wenn Mercedes, BMW, Audi und Co. sagen, man hat als Fahrer das letzte Wort, ist es bei mir die Erfahrung, dass wenn der Assistent bremst, dann bremst er....... und ob ich dann doch lieber Gas geben will ist dem dann relativ egal. Außerdem verliert man durch die Reaktion des Assistenten, bzw, dessen Aktionen (Spur halten, ausweichen, bremsen etc.) ja auch wieder Zeit.

Viele Grüße
Christian

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Zitat:

@BananenTee schrieb am 6. Juni 2016 um 16:54:27 Uhr:


Bei Wild soll/darf man ja grundsätzlich nicht bremsen/ausweichen, wenn dadurch andere Menschen gefährdet werden. Jetzt springt ein Reh aus dem Gebüsch und der Notbremsassist geht in die Eisen. Der Wagen kommt noch irgendwie zum stehen und der Motorradfahrer hinter mir (schlimmstenfalls mit Kind hinten drauf) knallt hinten rein und fliegt erstmal 10 Meter..........

Wo hast du das denn her, gibt es dafür eine Quelle?

Wenn Wild über die Straße marschiert, kann für den Autofahrer akute Lebensgefahr bestehen, da so ein Tier auch mal durch die Windschutzscheibe fliegen kann. Und selbst wenn Rehe nur am Straßenrand stehen, ist das schon mehr als ein triftiger Grund, zügig zu bremsen. Wer dann noch auffährt, hat Schuld.

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Zitat:

@Beethoven schrieb am 8. Juni 2016 um 16:29:34 Uhr:


Es kann durchaus sein, dass vollkommen autonom fahrende Fahrzeuge sehr viel mehr über ihr eigenes Verhalten dokumentieren und aufzeichnen müssen als humane Fahrer dies heute tun. Um genau solche Fälle dann einwandfrei rekonstruieren zu können.

Das sollte hier aber noch nicht interessieren. Das Thema automes Fahren hat hier schon einen großen Beitrag.

Man darf nicht ohne Grund eine Vollbremsung einleiten,
aber mit Einzug der Bremsassistenten wird es
früher oder später zu Problemen kommen.

Der Bremsassistent hat einen Defekt und bremst grundlos,
jemand fährt hinten drauf und verklagt den Fahrer.

Wie soll der beweisen, dass das Auto selber gebremst hat?
Der Fahrzeughersteller wird den Teufel tun eine Beweisführung zu unterstützen,
denn bei nachgewiesenem Defekt könnte er ja in die Haftung geraten.

Vereinheitlichte Erzeugung von Telemetriedaten wäre die einzige Lösung,
dann könnte ein Polizist beim Aussprechen des
Verdachtes eines Fahrzeugfehlers sofort die SD Karte sicherstellen o.ä.

Aber so lange die deutsche Rechtssprechung noch nicht mal in der Lage ist,
zigfaches Überschreiten von Abgasgrenzwerten unter Kontrolle zu kriegen,
kann man von sowas nur träumen.

Zitat:

@onzlaught schrieb am 8. Juni 2016 um 22:14:02 Uhr:


Man darf nicht ohne Grund eine Vollbremsung einleiten,
aber mit Einzug der Bremsassistenten wird es
früher oder später zu Problemen kommen.

Der Bremsassistent hat einen Defekt und bremst grundlos,
jemand fährt hinten drauf und verklagt den Fahrer.

Wie soll der beweisen, dass das Auto selber gebremst hat?
Der Fahrzeughersteller wird den Teufel tun eine Beweisführung zu unterstützen,
denn bei nachgewiesenem Defekt könnte er ja in die Haftung geraten.

Vereinheitlichte Erzeugung von Telemetriedaten wäre die einzige Lösung,
dann könnte ein Polizist beim Aussprechen des
Verdachtes eines Fahrzeugfehlers sofort die SD Karte sicherstellen o.ä.

Aber so lange die deutsche Rechtssprechung noch nicht mal in der Lage ist,
zigfaches Überschreiten von Abgasgrenzwerten unter Kontrolle zu kriegen,
kann man von sowas nur träumen.

Solange die zusätzlichen Probleme durch Bremsassistenten so gering bleiben wie bisher, sehe ich das gelassen. Selbst die Geräte der jetztigen ersten Generationen haben noch zu keinen Problemen geführt. Noch liegt der Mensch mit seinen Fehlreaktionen souverän in Führung.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@rockyzoomzoom schrieb am 6. Juni 2016 um 22:29:05 Uhr:


Was machst du wenn du in einer Baustellenspur auf der AB fährst, die mit 60 kmh begrenzt ist und du fährst 60 und hinten an deinem Kofferaum klebt mit 20 Zentimeter Abstand ein 30 Tonner LKW Idiot und nötigt dich so geschlagene 4 Minuten?

Da ertrage ich das notgedrungen 4 Minuten, ohne mich aufzuregen, beschleunige nach dem Ende der Baustelle aber entsprechend, um mich aus dieser Situation zu befreien.

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Zitat:

@onzlaught schrieb am 8. Juni 2016 um 22:14:02 Uhr:


Man darf nicht ohne Grund eine Vollbremsung einleiten,
aber mit Einzug der Bremsassistenten wird es
früher oder später zu Problemen kommen.

Der Bremsassistent hat einen Defekt und bremst grundlos,
jemand fährt hinten drauf und verklagt den Fahrer.

Wie soll der beweisen, dass das Auto selber gebremst hat?
Der Fahrzeughersteller wird den Teufel tun eine Beweisführung zu unterstützen,
denn bei nachgewiesenem Defekt könnte er ja in die Haftung geraten.

Vereinheitlichte Erzeugung von Telemetriedaten wäre die einzige Lösung,
dann könnte ein Polizist beim Aussprechen des
Verdachtes eines Fahrzeugfehlers sofort die SD Karte sicherstellen o.ä.

Aber so lange die deutsche Rechtssprechung noch nicht mal in der Lage ist,
zigfaches Überschreiten von Abgasgrenzwerten unter Kontrolle zu kriegen,
kann man von sowas nur träumen.

Ich glaube wir müssen uns nur daran gewöhnen.
ABS und ESP können theoretisch durch einen Defekt auch alle möglichen Katastrophen auslösen, aber einen Kopf macht sich deswegen niemand.
Statt dessen leuchtet halt die ABS Lampe, und man fährt die Tage in die Werkstatt, und lässt es in Ordnung bringen.
Und wir leben ja auch damit das jederzeit der Reifenfritze die Felgen nicht richtig dran geschraubt haben könnte, oder einfach so irgendwas bricht.

Die Rechtssprechung, die uns schützen möchte.... Die einen maulen herum das sie auf dem Moped einen Helm tragen müssen, die anderen sagen Assistenten sind zu gefährlich, sollten verboten werden...
Immerhin sorgt die Rechtsprechung dafür das Bremssysteme redundant sein müssen, und ein Ausfall des ABS nicht auch einen Ausfall der kompletten Bremsanlage bedeutet.
Und wenn die Telemetrie komplett aufgezeichnet wird, gehen die Diskussionen wahrscheinlich erst richtig los. :-)

Zitat:

@Oliverspl schrieb am 9. Juni 2016 um 08:04:03 Uhr:


[...], die anderen sagen Assistenten sind zu gefährlich, sollten verboten werden...

Es gibt hier genug Leute, die sich verzweifelt fiktive Situationen aus den Fingern saugen, in denen Assistenten eventuell Unfälle verursachen könnten (leider gibt es kaum Beispiele, wo das wirklich mal passiert ist), die aber die eindeutigen Statistiken, dass Assistenten die Unfallhäufigkeit und -schwere deutlich senken, gekonnt ignorieren.

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt...

Mal "gesamtwirtschaftlich" betrachtet:
Sollte tatsächlich mal ein Einzelfall passieren, in dem jemand aufgrund eines Assistenten zu Tode kommt, ist derjenige halt im Vergleich zu den vielfach höheren Zahlen der durch einen Assistenten nicht zu Tode gekommenen, der statistische Verlierer.

Und das viel zitierte Todesopfer, dass sich auf den Assistenten verlässt und die Kurve viel zu schnell angeht, weil ESP ja alles richtet, ist kein Opfer des Assistenten sondern Opfer seiner eigenen Blödheit.

Zitat:

@onzlaught schrieb am 8. Juni 2016 um 22:14:02 Uhr:



Wie soll der beweisen, dass das Auto selber gebremst hat?
Der Fahrzeughersteller wird den Teufel tun eine Beweisführung zu unterstützen,
denn bei nachgewiesenem Defekt könnte er ja in die Haftung geraten.

Der Fahrzeughersteller schreibt bei jedem Assistenten groß und breit in die Bedienungsanleitung, dass der Assistent nur im Rahmen seiner Möglichkeiten arbeitet und man sich sowieso nicht drauf verlassen darf.
Mal ganz vereinfacht formuliert: Wenn der Kunde die tolle technische Errungenschaft benutzt, soll er bitte auch selbst darauf achten, dass sie richtig funktioniert - ansonsten manuell eingreifen.
Damit ist der Hersteller ohnehin raus.

Zitat:

@onzlaught schrieb am 8. Juni 2016 um 22:14:02 Uhr:



Aber so lange die deutsche Rechtssprechung noch nicht mal in der Lage ist,
zigfaches Überschreiten von Abgasgrenzwerten unter Kontrolle zu kriegen,
kann man von sowas nur träumen.

Die wären dazu sehr wohl in der Lage - allerdings nicht mit der Autolobby als Verhandlungspartner, die wir hier haben.

Ich bin da vielleicht etwas altmodisch - aber ich schaffe meine 60 TKM im Jahr auch ohne teilautonomes Fahren.
Andererseits finde ich es klasse, dass es mittlerweile in fast jedem Mittelklassewagen tote-Winkel-blinke-Spiegel gibt, denn dadurch werden gewisse Fahrer/innen überhaupt nicht erst dazu verleitet, auf der Autobahn bei dichtem Verkehr die Spur zu wechseln.
Gut für alle Beteiligten. 😁

Damit ist die Frage wann die Hersteller anfangen das Fahrverhalten zu tracken, um im Zweifel klären zu können ob der Assistent, oder der Fahrer versagt hat, wohl beantwortet.

https://www.technologyreview.com/.../#/set/id/601644/

Ich erlaube mir mal einen Vergleich.
Der Chef (Fahrer) hat viel Arbeit.
Um den Chef zu entlasten - ihn zu UNTERSTÜTZEN wird ein Assistent eingestellt.
Die Verantwortung hat trotzdem der Chef (Fahrer).
Der große Fehler vieler Fahrer. DER ASSI WIRD SCHON MACHEN.

Zitat:

@wkienzl schrieb am 10. Juni 2016 um 08:54:16 Uhr:


Ich erlaube mir mal einen Vergleich.
Der Chef (Fahrer) hat viel Arbeit.
Um den Chef zu entlasten - ihn zu UNTERSTÜTZEN wird ein Assistent eingestellt.
Die Verantwortung hat trotzdem der Chef (Fahrer).
Der große Fehler vieler Fahrer. DER ASSI WIRD SCHON MACHEN.

Genau.
Assistenzsysteme bringen in der Regel niemanden um, sie assistieren halt dem Fahrer. Wenn der fährt wie ein Idiot, kommen Leute zu schaden, und das können Assistenten eher verhindern als unterstützen.

Beim echten Automomen Fahren ist das schon was anderes, aber das dauert ja auch noch ein paar Wochen, auch wenn die Technik längst da ist.

Jetzt ist es passiert !
Wir werden ja sehen wer nun am Schluss die "Schuld" bekommt.

http://www.faz.net/.../...-unfall-mit-autopilot-funktion-14318194.html

Erstmal wird zu prüfen sein warum das Fahrzeug ohne einer "Notfallperson" auf Testfahrt gegangen ist.
War eine "Notfallperson" im Fahrzeug, dann stellt sich die Frage warum hat der Notfallassistent nicht eingegriffen.

War keine Testfahrt, war das richtige Leben !

Anscheinend hat die Person die Hände vom Steuer genommen sonst hätte sie ja eingreifen können oder lese ich das falsch?

Aktueller Stand der Dinge: Der Fahrer hatte den Autopilot aktiviert und war am Harry Potter schauen...

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