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Arbeitsplatzvernichter in Deutschland?

Themenstarteram 16. Februar 2006 um 9:47

Hallo Leute

Ich habe mal eine Frage an Euch. Wieso kauft Ihr eigentlich keine deutschen oder doch zumindest westeuropäische Autos? Sind Euch der Arbeitsmarkt, die Sozialversicherungen, die Steuereinnahmen in Deutschland so egal, daß Ihr diese Reisschüsseln kaufen müßt?

Ich würde mich schämen mit so nem Wagen durchs Land zu fahren wohl wissend, daß ich auch ein deutsches Fahrzeug, daß in Deutschland Arbeitsplätze schaftt, hätte kaufen können.

Nennt mir doch mal Eure Beweggründe Euch solch ein Gefährt zuzulegen gerade im Hinblick auf die momentane Beschäftigungssituation in Deutschland.

Viele Grüße, Marc

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 16. Februar 2006 um 9:47

Hallo Leute

Ich habe mal eine Frage an Euch. Wieso kauft Ihr eigentlich keine deutschen oder doch zumindest westeuropäische Autos? Sind Euch der Arbeitsmarkt, die Sozialversicherungen, die Steuereinnahmen in Deutschland so egal, daß Ihr diese Reisschüsseln kaufen müßt?

Ich würde mich schämen mit so nem Wagen durchs Land zu fahren wohl wissend, daß ich auch ein deutsches Fahrzeug, daß in Deutschland Arbeitsplätze schaftt, hätte kaufen können.

Nennt mir doch mal Eure Beweggründe Euch solch ein Gefährt zuzulegen gerade im Hinblick auf die momentane Beschäftigungssituation in Deutschland.

Viele Grüße, Marc

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Hallo,

zu diesem Thema will ich mal kurz meinen Senf dazugeben.

Wie unten zu lesen ist, fahre ich ein deutsches Auto. Aber meine Tochter hat sich jetzt den neuen KIA RIO bestellt. Zum einen, weil das Preis- Leistungsverhältnis hier noch stimmt und zum anderen aus folgendem Grund.

Jeder sogenannte Deutsche Autobauer (übrigens auch immer mehr andere Firmen) lässt immer mehr im Ausland (Osteuropa, China usw.) produzieren und bauen. Teilweise werden nur noch die aller nötigsten Montagetätigkeiten in Deutschland durchgeführt. Und warum? Richtig, um noch mehr Kohle zu machen. Aber das schlimmste ist, daß die sogenannten DEUTSCHEN Autos dann hier in Deutschland für teueres Geld verkauft werden, denn in den Ländern in denen die Stundenlöhne ja so viel günstiger sind als in Deutschland kann sich niemand ein teueres deutsches Auto leisten.

Meine Meinung ist: Solange die Firmen aus Kostengründen die Produktion ins Ausland verlagert (und das tun sie, ich weis das, denn ich arbeite bei einem großen Maschinenbauer) kann ich mir aus Kostengründen ein Auto aus dem Ausland kaufen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Gruß

Supi

Themenstarteram 16. Februar 2006 um 10:37

Zitat:

Original geschrieben von Supi

Hallo,

zu diesem Thema will ich mal kurz meinen Senf dazugeben.

Wie unten zu lesen ist, fahre ich ein deutsches Auto. Aber meine Tochter hat sich jetzt den neuen KIA RIO bestellt. Zum einen, weil das Preis- Leistungsverhältnis hier noch stimmt und zum anderen aus folgendem Grund.

Jeder sogenannte Deutsche Autobauer (übrigens auch immer mehr andere Firmen) lässt immer mehr im Ausland (Osteuropa, China usw.) produzieren und bauen. Teilweise werden nur noch die aller nötigsten Montagetätigkeiten in Deutschland durchgeführt. Und warum? Richtig, um noch mehr Kohle zu machen. Aber das schlimmste ist, daß die sogenannten DEUTSCHEN Autos dann hier in Deutschland für teueres Geld verkauft werden, denn in den Ländern in denen die Stundenlöhne ja so viel günstiger sind als in Deutschland kann sich niemand ein teueres deutsches Auto leisten.

Meine Meinung ist: Solange die Firmen aus Kostengründen die Produktion ins Ausland verlagert (und das tun sie, ich weis das, denn ich arbeite bei einem großen Maschinenbauer) kann ich mir aus Kostengründen ein Auto aus dem Ausland kaufen, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Gruß

Supi

Teilweise gebe ich Dir Recht. Beispiel Opel Zafira(Produktionsverlagerung von Bochum nach Polen geplannt), Agila und Corsa

Bei VW werden Polo(teilweise) und Fox im Ausland produziert. Dennoch bin ich der Meinung, daß man sich lieber ein in Spanien gebautes Auto(Polo+Corsa) kaufen sollte, als eins daß in Polen oder Korea hergestellt wird.

Ein Seat Ibiza z.B. gibt es auch schon für <10T€. Der Ibza wird aber wenigstens zu annährend gleichen Arbeitsbedingungen hergestellt wie ein in Deutschland produziertes Auto. Das kann man von einem Kia Rio oder Agila leider nicht behaupten.

Nur durch diese Argumentation drehen wir uns im Kreis. Der Verbraucher kauft ein ausländisches Auto, weil er es sich nicht leisten kann ein deutsches zu kaufen. Die deutschen Hersteller wiederum wandern ins Ausland ab, um diese Nachfrage(Kostengünstiges Auto) befriedigen zu können.

Es wurde mal gesagt, daß ein Polo in Spanien 500€ billiger herzustellen sei als in Wolfsburg. Dann sind es vielleicht 1500€ in Polen, die gespart werden können. Das sind doch keine 10% vom Warenwert und da sollte man zugunsten von Arbeitsplätzen in Deutschland bereit sein auf diese 10% zu verzichten.

Man sollte als Verbraucher vielleicht mehr darauf achten wo die Artikel hergestellt werden, welche man kauft. Und das Kias Hynduais und Chevrolets nun mal nicht in Westeuropa(alte EU-Staaten) hergestellt wird, dürfte doch wohl klar sein.

 

Gruß, Marc

am 16. Februar 2006 um 10:38

@ PPicasso73:

Warum willst Du eine (in Deinen Augen) nicht wettbewerbsfähige Industrie wie die deutsche Autoindustrie schützen?

Entweder sie wird billiger oder besser oder sie verschwindet. Wenn Deutschland wettbewerbsfähig keine Autos produzieren kann, muss sich Deutschland eben wettbewerbsfähige Produkte suchen. Das ist dann zum allgemeinen Vorteil aller.

Vielleicht interessant für Dich: das Thema der komparativen Kostenvorteile (siehe wikipedia.

Viele Grüße,

gas-rio

Themenstarteram 16. Februar 2006 um 10:46

Zitat:

Original geschrieben von gas-rio

@ PPicasso73:

Warum willst Du eine (in Deinen Augen) nicht wettbewerbsfähige Industrie wie die deutsche Autoindustrie schützen?

Entweder sie wird billiger oder besser oder sie verschwindet. Wenn Deutschland wettbewerbsfähig keine Autos produzieren kann, muss sich Deutschland eben wettbewerbsfähige Produkte suchen. Das ist dann zum allgemeinen Vorteil aller.

Vielleicht interessant für Dich: das Thema der komparativen Kostenvorteile (siehe wikipedia.

Viele Grüße,

gas-rio

Ich will keine Industrie schützen. Wir leben ja nicht im Sozialismus. Aber ich denke, daß man bei so wertvollen Produkten wie einem Auto oder auch hochwertige Möbel, LCD's usw. etwas mehr darauf achten sollte, daß diese in Deutschland produziert wurden und nicht zu Dumpinglöhnen in China produziert worden sind.

Autos können keine Autos kaufen. Dieser Spruch dürfte doch sicherlich bekannt sein.

Und für 500-1000€ Preisvorteil verstehe ich nicht wie man da zur koreanischen oder polnischen Konkurrenz wechseln kann.

Gruß, Marc

Da soll wohl ein Witz sein. 500-1000€ wären bestimmt bei niemandem ein Problem. Aber schau Dir z.B. den Unterschied vom KIA Sportage zum 'Volkswagen' Tuareg an. Da sind es bei gleicher Ausstattung ca. 30-40.000€ !!! Da kauf ich mir ja 3 Koreaner.

Gut man könnte erwarten dafür ein 'noch' besseres Auto zu bekommen, aber ist das auch so und brauch ich das? Zudem hab ich nicht soviel Geld, will aber auf einen SUV der mir gefällt nicht verzichten. Selbst ein Golf (um bei 'VW' zu bleiben) mit gleicher Ausstattung würde gegen den Sportage deutlich mehr kosten (ca. um 5000€)

Deutsche kaufen deutsche Autos und die Welt ist in Ordnung!?

Leider (oder zum Glück) hat das noch nie gestimmt.

Der komparative Kostenvorteil erklärt, warum.

Auch zeigen die dort aufgeführten Einwände die Komplexität des Themas.

Ich glaube, es ist nicht so falsch, wenn sich die Käufer wie das Kapital (bzw. ihre Besitzer) verhalten}}>dort und das kaufen, wo man den größten Gegenwert erhält.

Klingt mir auch ohne wissenschaftliche Abhandlung logisch.

Wer nicht wettbewerbsfähig ist, muss das ändern oder wird vom Markt verschwinden.

Das ist Naturgesetz.

Richtig, Autos können keine Autos kaufen. Aber dem deutschen Arbeiter immer mehr von seinem Lohn zu streichen oder ins billige Ausland abzuwandern um den Konzerngewinn nochmal um Zich Prozent zu steigern ist doch auch nicht richtig. Die Autofahrer würden bestimmt sehr gerne ein deutsches Auto kaufen, wenn die Quallität und der Preis in Ordnung sind, dabei dürfte der Preis für ein deutsches Auto ja auch etwas höher sein. Aber wenn ich keine Kohle mehr dafür habe muß ich auf eine billigere Altanative ausweichen auch wenn ich das eigentlich nicht möchte.

Lasst den Deutschen Arbeitern ihr Geld und es werden wieder mehr deutsche Produkte gekauft.

 

Supi

Auf diese Frage habe ich schon lange gewartet.

Was meinst Du, wie viele von den „deutschen“ Autos in Deutschland hergestellt werden?

Was meins Du, wie viele Arbeitsplätze IN DEUTSCHLAND bei Opel, VW und Mercedes davon abhängen, ob Du ein Modell von denen kaufst? Glaubst Du die entlassen deswegen weniger Leute?

Hunderttausende von Menschen in Deutschland kaufen jedes Jahr ein Fahrzeug aus dem VW-Konzern und zum Dank werden einzelne Werke oder Fertigungsstrasse in das Ausland verlagert, damit die Gewinne höher ausfallen.

O.k., wenn ich jetzt Aktien von VW hätte, dann würde mich das nicht stören. Denn ich verdiene ja dann auch daran.

Nehmen wir jetzt mal Opel und KIA, wie wir wissen sind die Zentralen dieser beiden Hersteller in unmittelbarer Nähe. Opel entlässt die Leute und die werden von KIA wieder eingestellt. KIA hat dort zusätzlich neue Arbeitplätze geschaffen.

Nehmen wir mal die Werkstätten, alle deutschen Hersteller sind seit vielen Jahren dabei ihr Händler- und Werkstättennetz zu reduzieren. Japanische und koreanische Hersteller erweitern ihr Netz ständig.

Im Moment sehe ich eher den Vorteil bei den japanischen und koreanischen Marken, zumindest was die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht.

Bist Du Dir eigentlich sicher, dass Dein Auto von einem deutschen zusammengebaut wurde?

cu

brick

Themenstarteram 16. Februar 2006 um 11:15

Zitat:

Original geschrieben von brick

Auf diese Frage habe ich schon lange gewartet.

Bist Du Dir eigentlich sicher, dass Dein Auto von einem deutschen zusammengebaut wurde?

cu

brick

Es geht nicht darum ob mein Auto von einem Deutschen zusammengebaut wurde, sondern von einem in Deutschland lebenden Arbeiter. Und davon kann ich ausgehen, wenn mein Auto in München produziert wurde. :)

Gruß, Marc

Wir können uns alle wieder abregen.

Ob VW oder KIA. Ob in Asien oder Deutschland gebaut.

Es verdient immer das INTERNATIONALE Kapital. Die Anteile von KIA werden eben nicht von den Reisbauern vor Ort gehalten, sondern von dem selben INTERNATIONALEN Kapital wie hier auch.

Wenn Ihr für Euer "deutsches " Auto 1000 Euro mehr gebt, als es eigentlich wert ist, dann wird das sicher gern genommen.

Aber woher wollt Ihr wissen, ob das Kaptital am "billigen" Koreaner vielleicht sogar eine höhere Rendite erwirtschaftet?

Und nur das zählt in den Kreisen. Der Begriff "soziales Gewissen" ist da unbekannt.

@ PPicasso73

mit deutschen meine ich einen Menschen der in deutschland lebt, ich nehm das nicht so genau.

 

@ karandasch

genau so sehe ich das auch

Volle Zustimmung

Oh, ich bin angenehm überrascht, daß dieses Thema bisher sachlich und ohne Kratzen und Beißen behandelt wird. Weiter so... ;)

Als ironische Fußnote wäre evtl. der erste Kia Sportage eine Erwähnung wert, der bei Karmann in Osnabrück gefertigt wurde. Es war also ein "politisch korrektes, deutsches" Auto, auch wenn Kia dran stand. Hat aber niemanden interessiert, wie man unschwer an den Verkaufszahlen sehen kann...

Gruß

Derk

am 16. Februar 2006 um 12:20

Hallo

 

Ich gebe den ersten Redner irgendwo recht.

Jetzt kommt das aber: Die deutsche Industrie, Politiker sind doch selber Schuld mit ihrer kapitalistischen Einstellung.

Die Leute gehen immer weniger mit Geld nach Hause, nächstes Jahr kommen die 19% Klausteuer.

Man liest es ja fast jeden Tag z.B: VW die ich ihren Namen wegnehmen würde mit ihren Luxuspreisen!

So lange die nicht kapieren das die Menschen mehr Geld brauchen würd das nichts.

 

MFG Payne

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