Antrieb ohne Getriebe
Hallo,
Würde so ein Fahrzeug gut funktionieren welches an der Hinterachse nur über 2 Elektromotoren direkt angetrieben wird (oder alternativ über 1 Elektromotor mit Mechanischen Differential)? Also vom Beschleunigen über das Rekuperationsbremsen bis hin zur Autobahnfahrt.
Was wären die Nachteile ohne mehrstufiges Getriebe?
Es ginge um ein Leichtes E-Auto mit max. 1000kg und 50-70kw an den Rädern. Da müsste man ja auch ohne Getriebe gute Fahrleistungen schaffen.
Beste Antwort im Thema
Er hat (kombiniert) 950NM von 0 weg, aber nicht 700PS. Die 950Nm sind bedingt durch den maximalen Strom der Motoren und Wechselrichter. Die 700PS (=515kW) liegen dann bei einer Motordrehzahl von 5100U/min an, was einer Geschwindigkeit von ~70km/h entspricht (ich meine irgendwo gelesen zu haben, das die Motoren bei 250km/h 18.000U/min drehen). Ab dort begrenzt die maximale Abgabeleistung des Akkus (515kW) das Drehmoment der Motoren. Da die Motoren nicht mehr als 515kW bekommen, muß das Drehmoment durch die steigende Drehzahl fallen (es gilt: Drehzahl x Drehmoment = konstant).
Für genaueres lies "Warum braucht ein E-Auto kein schaltbares Getriebe?" in meinem Blog. Da hab' ich einen Hyundai Ioniq mit einem 125PS-TSI verglichen.
Grüße,
Zeph
94 Antworten
Zitat:
@MartinBru schrieb am 12. Juni 2019 um 11:42:37 Uhr:
Im Stand ist das Drehmoment gigantisch. So ein Elektromotor ist eine tolle Sache.
Aber die Leistung trotzdem Null. Nicht vergessen, ein vollbeladenes Fahrzeug sollte auch auf starken Steigungen losfahren können.
Zitat:
@GaramMasala schrieb am 13. Juni 2019 um 10:23:07 Uhr:
Zitat:
@MartinBru schrieb am 12. Juni 2019 um 11:42:37 Uhr:
Im Stand ist das Drehmoment gigantisch. So ein Elektromotor ist eine tolle Sache.Aber die Leistung trotzdem Null. Nicht vergessen, ein vollbeladenes Fahrzeug sollte auch auf starken Steigungen losfahren können.
Das wäre die Frage ob man ohne Übersetzungsgetriebe ein 800-1000kg schweres Auto nur mit einem 50-70kW Elektromotor bergauf anfahren kann. Also Start mit 0 Drehzahl und 1:1 Übersetzung vom Rotor zum Rad.
Wie gesagt, wenn du da ~1000 Nm hinbekommst, wäre das kein Thema, halt nur technisch absurd.
Oh Mann - also wenn ihr ums verrecken kein fest übersetztes (also gar keins) Getriebe wollt, dann macht doch die Räder entsprechend klein. Bei 2 1/2 Zoll Rädern würde das Ganze bestimmt prima funktionieren!
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ja hab ich mir auch gedacht. aber dann leidet wieder die endgeschwindigkeit.
da hilft glaub ich nur eins: auto leichter machen oder einen großen Rotor der 1000Nm beim anfahren schaft...
hört sich so an als ob man um ein 2 gang getrieb nicht wirklich herumkommt, ausser man hat ein 16000rpm tesla motor
Es reicht auch ein Motor wie im Nissan Leaf. Der dreht bis 10000 U/ min und erreicht damit in seiner Übersetzung ~150 km/ h.
Zitat:
@GaramMasala schrieb am 13. Juni 2019 um 10:23:07 Uhr:
Aber die Leistung trotzdem Null.
Natürlich ist die Leistung im Stillstand Null, denn die ist ja erst die Folgeerscheinung von Drehmoment und Drehzahl. Und auch voll viel mal Null bleibt Null. 😉
Zitat:
Nicht vergessen, ein vollbeladenes Fahrzeug sollte auch auf starken Steigungen losfahren können.
Dafür braucht man hohes Drehmoment aus dem Stand und das ist die Paradedisziplin von E-Motoren. Damit kannst du bergauf mit so viel Gewicht anfahren, wie die Reifen tragen und übertragen können.
Moin,
ich würde einen 50-70kW Peak Motor immer an ein Schaltgetriebe anflanschen, weil sonst der Fahrspaß einfach weg bleibt. Mann könnte so einen Motor noch direkt an ein Diff anschließen, was auch schon einen Kompromiss von Endgeschwindigkeit und Anfahren mit sich zieht.
Ich baue z.B. gerade einen alten VW Caddy (Bj. 89) mit einem 110kW Peak Motor um. Dieser Motor wird direkt an eine 6 Gang Schaltgetriebe geflanscht um einfach beim anfahren genug Drehmoment zu haben, aber auch eine höhere Endgeschwindigkeit zu erreichen.
Wenn man einen viel stärkeren Motor verbaut, könnte man vielleicht auch an einen Direktantrieb denken, aber dann muss man beachten, dass die Antriebsbatterie auch für den Motor ausgelegt ist und damit um einiges schwerer und größer.
Bei Fragen kannst du mich gerne kontaktieren oder auf meiner Homepage mal vorbei schauen.
www.e-drive-solution.de
Schöne Grüße
Nils
....ich hab gerade mein mofa angeschaut und überleg einfach nur eine Schwungscheibe und eine Fliehkraftkupplung anzubauen.
würde so etwas bei 70kw funktionieren? er hätte dann eine Leerlaufdrehzahl und die kupplung könnte dann beim kickdown voll reinschnalzen. (So wie ich immer mit dem mofa fahre)
Zitat:
@FWebe schrieb am 13. Juni 2019 um 12:01:18 Uhr:
Wie gesagt, wenn du da ~1000 Nm hinbekommst,
Da würde ich sogar noch ne Null dranhängen.
Vielleicht ein altes Schaltgetriebe nehmen und in passenden Gang fixieren.
Zitat:
@GaramMasala schrieb am 13. Juni 2019 um 17:44:35 Uhr:
Da würde ich sogar noch ne Null dranhängen.
Naja, es soll ja nicht zwingend eine Rakete werden.
Dann würde ich aber lieber ein Diff mit der richtigen Übersetzung wählen und nicht ein ganzes Getriebe rein hängen.
Die Frage ist ja auch erstmal, was für ein Spannungssystem.
400V sind die Motoren ja ganz anders, als bei 96 oder 144V.
Ich habe zb. den Bosch Motor (400V) aus dem I3 und der dreht bis 12.000 U/min.
Ein 96V oder 144V Motor dreht eher um die 5000-6000 U/min.
Dafür ist das Drehmoment bei den kleineren Spannungen meistens höher.
Kommt immer drauf an, wie der Motor gewickelt ist.
Gruß Nils
ps. gibt auch Motoren mit 2000Nm Ausgang, aber die Drehen dann nur bis 2000-3000 U/min. und sind viel zu schwer und groß.
Sind auch eher für den NFZ-Bereich gedacht.
Zitat:
@wuzi0086 schrieb am 13. Juni 2019 um 17:13:49 Uhr:
....ich hab gerade mein mofa angeschaut und überleg einfach nur eine Schwungscheibe und eine Fliehkraftkupplung anzubauen.
würde so etwas bei 70kw funktionieren?
Funktionieren würde es wahrscheinlich. Aber bei einem Elektromotor ist das doch gar nicht nötig. Der kann aus dem Stillstand anfahren. Das ist doch genau einer der vielen Vorteile von E-Motoren.
Mit einer Fliehkraftkupplung würdest du Instant Torque(tm) vernichten.
Das müsste halt das schwere Schwungrad wett machen.
was aber sicher wieder stört beim weiteren Beschleunigen...
Aber mir gefällt der Gedanke eine Kupplung schnalzen lassen zu können bei einem Elektro-Driftfahrzeug
Oder einfach die Karre mit einer normalen KFZ Einscheibentrockenkupplung umgekehrt steuern?
Der E-Motor hat eine Leerlaufdrehzahl von ca. 70rpm (Schrittgeschwindigkeit) und erst beim Einkuppeln geht die Drehzahl 1:1 an die Räder.
Wäre um einiges günstiger als ein 2 Gang Getriebe.
Nur das Schwungrad wird wohl etwas an Spritzigkeit nehmen (Das sollte evtl. später weggeschaltet werden können)