Ansatzpunkt für Wagenheber am ML (W164) weggeriseen
Hallo Zusammen,
heute war Räderwechsel an meinem ML350 angesagt (Winter > Sommer). Also: ich den Wagen in Hofmitte gefahren, Wagenheber und Radschlüssel aus dem Kofferraum geholt, Sommerräder und Schrauben an jeder Seite bereitgelegt, Wagenheber in Ansatzpunkt (Mulde) vorn links angesetzt und leicht hochgeleiert, Radbolzen gelöst, Rad freigehoben, Radbolzen rausgedreht, Winterrad runtergehoben (viel von selbst ab) und weggerollt. Ich stehe nebendran und dann passiert:
RATSCH, BUM, PENG !!!
In diesem Offroadnineau war ich noch nie, total tiefergelgt!
SO EIN SCH...Schlamassel!!!
Bei genauer Betrachtung des Schadens war klar: der Ansatzpunkt für den Wagenheber ist regelrecht weggerissen, ist total aus Kunststoff und hat sich verformt. Der Wagenhebr ist heile geblieben, aber das Schutzblech an der Bremsscheibe ist platt und ein Stück Kunststoff ist rausgerissen worden. Na ja, erst mal Beweisfotos gemacht, mit meinem Freundlichen teleonaniert und dann das DING wieder hochbringen. Blos wie? Mein kleiner Hydraulikwagenheber fuhr nicht hoch genug und hatte schon seine Mühe (2t). Also ab zum Nachbarn. Der hat den Industriewagenheber für 6t und dann unter den Achsschenkel angesetzt und hoch damit. Die Bremsscheibe lief frei und sah optisch gut aus. Winterreifen wieder drauf und rumgefahren und gebremst ob die Karre was abbekommen hat (fährt immer noch gerade, auch beim Bremsen).
So etwas ist mir (in meiner Karriere) noch nie passiert. Habe schon E-Klassen (W210/211), Vaneo, C-Klasse, Unimog, Fremdautos und Traktorreifen gewechselt. Der Wagenheber war total gerade gewesehen und der Wagen war 3x unterkeilt und hat sich beim Heben nicht bewegt und trotzdem ist der Kunststoff aus dem Führungsloch im Rahmen rausgekommen.
Wer kennt solche Probleme oder hat Erfahrungen beim neuen ML (W164)?
Gruß fjordis2001
P.S. Bilder anbei...
Beste Antwort im Thema
Genau so ist das! Dass der Räderwechsel in einer Mischkalkulation abgerechnet wird ist offensichtlich. Bei den angenommenen 22 € und dem bei mir hier vorliegenden Stundenlohn von ca. 100 €. Dürfte der Mechaniker nur ca. 13 Minuten für die kpl. Arbeit brauchen, einschließlich aus-und einladen der Räder. Die Differenz holt sich das Autohaus auf anderem Weg vom Kunden.
Mit dem Weg wäre es bei mir ähnlich, ca. 18 km Landstraße und Stadtverkehr mit 14 Ampeln. Diese Strecke dauert tagsüber locker 30 min. Hol- und Bringservice gibt es kostet aber bei Kleinreparaturen extra.
Was mir oftmals beim Radwechsel in Werkstätten auffällt ist die Fehlbedienung des Schlagschraubers, von der nicht verwendeten "Schutznuss" bei Alu-Rädern, mal ganz abgesehen.
Die meisten Mechaniker lassen den Schrauber zu lange bei zu hohem Drehmoment rattern. Sie meinen damit auf der sicheren Seite zu sein was den Festsitz der Schrauben angeht. Der Drehmomentschlüssel hat hier nur eine Alibifunktion, denn er löst sofort aus.
Das ist falsch!!! Für eine richtige Funktion des Drehmomentschlüssels muss dieser die Schraube mindestens erst ca. 30° drehen und dann auslösen. Die meisten Räder sind zu fest angezogen mit Folgen für das Gewinde der Schrauben und Radnaben.
Wer dass nicht glaubt kann ja mal auf eine öfter so behandelte Schraube eine neue Mutter aufdrehen. Dabei kommt man drauf dass irgendwann mittendrin die Mutter sich nicht mehr von Hand drehen lässt. Dass ist die Stelle an der die Schraube beginnt sich zu strecken. Wenn man dann mit einem Schneideisen die Schraube nachbearbeitet. fallen an dieser Stelle Späne, dass ist das eindeutige Zeichen dafür.
Selbst wenn der Radwechsel umsonst ist, ist es wenn alle o.g. Zustände eintreffen ein Minusgeschäft.
Die meisten Werkstätten weisen nach Räderdemontage trotz Einsatz von Drehmomentschlüsseln auf die Kontrolle nach ca. 50 km hin.
Das ist fachlich falsch, da der Laie hier meist nicht kontrolliert, sondern nachzieht.
Was zur nochmal höheren Belastung der Schraube führt.
Dass Radschrauben, welche so behandelt werden, abreißen können hat sich bestimmt schon rumgesprochen.
Der im Bordwerkzeug vorhandenen Radschraubenschlüssel löst solch festsitzende Teile auf keinen Fall. oder meist nur ein Mal.
Aus diesem Grund hab ich mit meinem neuen Bordwerkzeug diesen Test gemacht. Ich habe dazu den Schlüssel auch noch mit Isolierband umwickelt, damit ich beim evtl. abrutschen mir die Felge nicht zerkratze.
Es ist genau so gekommen wie ich es geahnt hatte. Radschraube nicht gelöst, Schlüssel aufgedehnt. D. h. Werkzeug Schrott!
Ich ziehe meine Räder mit dem Drehmomentschlüssel fest und kontrolliere sie auch nicht wieder. Oder ist schon mal jemand auf die Idee gekommen irgend welche Schraubverbindungen am Fahrzeug, welche auf o. g. Art und Weise angezogen wurden zu kontrollieren?
Nach Vorlage des defekten Radschlüssels, gab es damals anstandslos von MB einen neuen. Der liegt noch genau so in der Tüte auf dem Boden wie er gekommen ist.
75 Antworten
Moin,
ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, daß du hier einen über 10 Jahre alten Faden kommentierst?
Ich frag ja nur.
Gruß M.