Anhängelast

VW ID.5 ID.5 (E2)

Hallo zusammen,
weiß hier jemand, warum ein ID4 bzw. ID5 eine Anhängelast von nur 1000kg hat?
Wie ist das zu erklären?
Bei diesem hohen Drehmoment und sogar mit Allrad ist es mir ein Rätsel...

33 Antworten

Zitat:

@yochen schrieb am 24. September 2023 um 13:24:58 Uhr:



Zitat:

Man sollte nicht vergessen dass man die Maximalleistung (mangels Schaltgetriebe) nicht in den niedrigen Geschwindigkeitsbereichen zur Verfügung hat.

Servus!

Das glaube ich bei einem Elektro Motor der das volle Drehmoment über den (fast) kompletten Drehzahlbereich verteilt hat nicht so wirklich... die Aussage halte ich sogar für komplett falsch...

Cheers, Jochen!

Das eine ist der Glaube und das andere ist Physik....
Zudem kommt da noch hinzu, dass es vom VW-Konzern z.b. für den 150kW-MEB-Motor ein Drehmoment- und Leistungsdiagramm gibt.....

Das "volle" Drehmoment steht ab Drehzahl 0 an.
Die Leistung bei Drehzahl 0 ist, trotz vollem Drehmoment, 0.....
Wann kann die volle Leistung (also z.b. 150kW) bei vollem Drehmoment von 310Nm anstehen:
bei ziemlich exakt 4620rpm.

Bei weniger Drehzahl sind mit 310Nm physikakisch keine 150kW möglich.
D.h.:
von 0 bis 4620rpm ist die genannte Spitzenleistung des Motors nicht erreichbar.

Danach ist die Spitzenleistung erreichbar, aber dadurch, dass eben bei 150kW leistungsmäßig Schluss ist, muss das Drehmoment (und damit die Zugkraft) bei danach steigender Drehzahl sinken.
Ebenfalls Physik.

Genau so sieht auch das Leistungs-/Drehmomentdiagramm in der VW-SSP bis ca 8000rpm aus.

Hinzu kommt in dem Diagramm, dass zusätzlich die maximal mögliche Leistung ab einer bestimmten Drehzahl (8000) bis hin zur Abriegelungsdrehzahl (16000), absinkt.
Kurz vor 16000rpm bringt der Motor laut Diagramm daher nur noch ganze ca 77Nm und ca 127kW.

Mit nur noch um die 80Nm und rund 130kW zum Ende der Motordrehzahl ist dann auch klar, dass bei um die 150km/h und knapp 2,2T Leergewicht keine Bäume mehr ausgerissen werden können.

Die größte Beschleunigung findet aufgrund der größten Zugkraft (gut 11000N) beim ID.4 mit 150kW (oder auch beim Enyaq iV80) zwischen 0 und ca 48km/h statt.
Danach wird es kontinuierlich weniger mit der Zugkraft und damit auch mit der Beschleunigung.

Zitat:

@GaramMasala schrieb am 24. September 2023 um 17:10:00 Uhr:



Zitat:

@yochen schrieb am 24. September 2023 um 13:24:58 Uhr:



Das glaube ich bei einem Elektro Motor der das volle Drehmoment über den (fast) kompletten Drehzahlbereich verteilt hat nicht so wirklich... die Aussage halte ich sogar für komplett falsch...

Auch ein Elektromotor braucht Drehzahl um Leistung zu entwickeln und fängt beim Losfahren mit 0 kW an.
Er bleibt als Motor dem Verbrenner so klar überlegen dass man auf Hilfskrücken im Antriebsstrang wie Schaltung und Anfahrkupplungen verzichten kann -

Na ja, einem Verbrenner mit ausreichend variablen Getriebe ist ein gleich leistungsfähiger E-Motor, der nur über einen Gang verfügt, eindeutig nicht überlegen.
Nicht umsonst baut Porsche für viel Geld zumindest ein automatisches 2-Gang-Getriebe in den sehr teuren Taycan.

Das Problem bei allen E-Motoren ist die starke Differenz zwischen Spitzenleistung und Dauerleistung
Der 150kW-Heckmotor der MEB hat nur ca die Hälfte der Spitzen-Leistung von 150kW als Dauerleistung zur Verfügung.
Das reicht aufgrund der thermischen Belastung solo gut aus, denn das hohes Drehmoment und hohe Leistung werden nur sehr kurzzeitig abgerufen. Bei 160km/h benötigt ein Enyaq iV80 ca 52kW und die kann der Antrieb dauerhaft ohne Probleme leisten.

Beim Anhängerbetrieb kommt an Steigungen halt noch mal einiges an Masse und damit an thermischer Belastung für den Antrieb hinzu und dann (bei rund 3,7T und 12%) hat VW beim 150kW-ID.4 halt die Reißleine gezogen.

Schon bei 5% Steigung hat das Auto mit vollem ZugGesamtgewicht (3,7T) und entsprechend erhöhten Luftwiderstand (Standard-Wohnwagen) bei gut 80km/h ca die Dauerleistung von 77kW erreicht.
Daran würde auch das beste Getriebe nicht viel ändern.

Bei 100km/h die ja auf ABs möglich sind und 8%, die ebenfalls auf ABs möglich sind, wäre man mit einem solchen Gespann bereits bei ca 130kW.
Das würde der 150kW-Motor durchaus noch schaffen, aber es ist eben bereits sehr deutlich über der Dauerleistung von 77kW. Da eine solche Steigung nicht sehr lange andauert, ist das anscheinend für VW noch gerade im Rahmen.
Mehr als 1000kg bei 12% hat VW daher mit dem schweren Auto und dem wenig dauerleistungsfähigen Motor, nicht zulassen wollen.
1700kg Anhängelast bei 12% , wie es bei gleich schweren und gleich leistungsfähigen Verbrennern durchaus als normal durch geht, würde VW mit diesem E-Motor und diesem schweren Fz m.E. niemals zulassen.

Cool, ich stehe gerade vor einer recht ähnlichen Problem, ich brauche privat die Anhängelast von min 1800kg, besser 2000kg. Die Firmen-Leasingangebote geben aber nicht mal den EQA 300 4matic her...

Also etwas recherchiert, Auflastung der AHK ist wohl teilweise auch bei Leasingfahrzeugen möglich (gibt ja keine mechanische Veränderung). Beim BMW iX1 ist eine Auflastung möglich und beim ID.4 wohl auch, siehe Link:

https://www.mad-vertrieb-shop.de/.../...e2-ab-baujahr-092020-8804.html

Es kann also je nachdem nicht so ein großes Problem der Leistung/Kühlung sein...
Oder die Rechnen halt nur nach den zulässigen Gesamtgewichten und sch... auf die Motoren/Kühlung/Dauerleistung...

Zitat aus dem Angebot:
Gutachten zur Anhängelasterhöhung auf bis zu 2.000 kg, für Anhängerkupplungen mit einem D-Wert von 11,21 bis 11,37 kN oder mehr:

Maximale Anhängelast: auf bis zu 2.000 kg
Stützlast: 80 kg
D-Wert: von 11,21 bis 11,37 kN
Zulässiges Zuggesamtgewicht: bis zu 4.550 kg
Steigung: maximal 8 %

Dumm nur, dass die Werks-AHK nur einen D-Wert von 9.7 hat. Spar Dir das Geld.

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