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Alltagstauglickeit Mercedes S-Klasse 1966

Themenstarteram 2. März 2008 um 9:09

Hallo,

Mir wird ein günstiger Mercedes 250 SE aus 1966 angeboten. Ölverbrauch liegt bei 0,5 liter pro 1000 km. Zustand ist dem alter entsprechend SEHR gut. Verbrauch laut Verkäufer liegt bei 11 liter pro 100 km.

Kann man so ein Fahrzeug noch im Alltag bewegen (jedoch nicht Winter mit Schnee) oder ist das zu riskant. Es muss ja schon ziehmlich zuverlässig sein. Was meint Ihr dazu?

MfG Lucas Jensen

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5 Antworten

Moin,

Natürlich KANN man so ein Auto als Alltagsfahrzeug bewegen. Technisch ist das, bei gutem Zustand des Fahrzeuges kein Ding. Das Problem wird über kurz oder lang sein, dass der Alltagskrieg auf der Strasse beim Auto die entsprechenden Folgen hinterlassen wird. Die Gegenfrage muss also lauten : Lohnt es sich ein solches Fahrzeug im Alltag zu verschleißen, im speziellen mit Hinblick auf die nicht so ganz kostengünstigen Ersatzteile für ältere Mercedes (aber immerhin gibt es 99% der Teile bei MB noch).

Wenn der Wagen also wirklich toll dasteht ... würde Ich dir empfehlen dass du dir zusätzlich zu diesem Fahrzeug noch nen Polo, Corsa, Panda etc.pp. als Zweitwagen besorgst. Das entlastet Fahrzeug und auch Geldbeutel.

MFG Kester

am 5. März 2008 um 12:24

Ein grosses Problem sind eben die Ersatzteilpreise, wenn was kaputt geht, wenn du mal nen Parkrempler oder ähnliches hast, dann geht es einfach ans Geld, die Ersatzteilpreise sind sehr sehr hoch. Ganz klar, wenn du ne Stosstange schrottest, oder der Supergau "kaputte EP" eintritt, dann ist dass im Verhältnis zum Wert eines 250er schon ein defitiger Batzen Geld der da kurz den Besitzer wechselt.

Zudem hängt die Zuverlässigkeit bei diesem alter auch von den Vorbesitzern und deren Pflege-/Wartungsgewohnheiten ab.

Ein Auto mit diesem Baujahr braucht natürlich viel mehr "Liebe" als ein 5 Jahre alter Gebrauchter, darüber muss man sich im klaren sein.

Frage ist auch was du als "Sehr gut dastehen" definierst, ist er mechanisch topfit oder ist da einfach guter Lack drauf und ne schöne Innenausstatung drin? Wie ist die KM Leistung? Wie sieht es mit Rost aus, was ist ein "günstiger" Preis und warum ist er günstig wenn er doch so gut dahsteht, bist du selbst Kfz-Mechaniker etc.

Persönlich halte ich es natürlich für Quatsch so ein Auto im Alltag zu bewegen, ausser Style hat es einfach absolut keine Vorteile, und ganz klar dass wenn du es wirklich ernsthaft im Alltag bewegst früher oder später eben auch was kaputtgehen wird, egal wie zuverlässig diese Autos grundsätzlich sind. Ich habe ein paar Jahre beruflich Mercedes Oldies restauriert, und ich kenne niemand auch keinen Kollegen und auch keinen Kunden der so ein Auto im Alltag bewegt, einfach weil es keinen Sinn macht.

Du gehst einfach im Bezug auf Komfort, Fahrleistungen, Fahreigenschaften, Pflegeaufwand, Wartungskosten etc. zuviele Kompromisse ein im vergleich zu einem vergleichbar teuren neueren Auto wie z.B einem 123er oder evtl auch 124er, wenn du das Auto wirklich im Alltag bewegst. (Alltag bedeutet für mich schon so um die 15TKM im Jahr). Wenn du jetzt natürlich 3-4TKM im jahr fährst ist das alles mehr oder weniger egal, bei Kilometerleistungen ab 10TKM aufwärts würde ich persönlcih davon abraten.

Zudem muss man eben bedenken dass auch zuverlässige Teile nicht endlos lange durchhalten, klar ist die HA grundsätzlich standfest und kugelsicher, aber nach entsprechender KM Leistung steht eben trotzdem eine Überholung an, Nockenwelle, Kipphebel, Ventilschaftdichtungen alles bei den Mercedes Reihensechsern durchaus unproblematische Teile trotzdem sind sie eben irgendwann einfach zu alt und zu verbraucht. Spätestens bei der Ep wirds dann eben richtig gut teuer.

Fazit: Als Hobby zweit-/dritt- oder Viertwagen absolut gut, als Erstwagen kann man einfach nicht reinen Gewissens eine Empfehlung aussprechen.

Grüsse

Delanye

am 5. März 2008 um 15:41

Mein Bekannter bewegt einen 250SE im Alltag. Er fährt viel Langstrecken und behauptet, er käme bei gemütlicher Autobahnfahrt so bei 120 mit 10,5 Liter aus. Selbstverständlich wird der Wagen nicht im Winter bewegt, sonst wäre er schon längst unweigerlich in der Presse.

am 5. März 2008 um 15:54

ich sehe das eigentlich ähnlich wie die Vorredner ... ich bin zwar ein absoluter Feind von reinen "Trailerqueens" (ein Auto wurde gebaut um damit zu fahren, das gilt auch für einen Vorkriegs-RR und ähnliches ...) aber im heutigen Alltagsbetrieb möchte ich so ein Fahrzeug nicht riskieren ... es sind so viele Irre und behämmerte auf unseren Straßen unterwegs, da würde ich ein halbwegs modernes Fahrzeug (also Baujahr 1975 und danach) schon der besseren Bremsen wegen vorziehen (meinen Erfahrungen mit Mercedes aus dieser Zeit nach sind die Bremsen dieser Fahrzeuge zwar nicht schlecht, aber heutigen Anforderungen nicht mehr wirklich gewachsen ...)

Hallo!

Auch ich meine, dass das kostenseitig wenig Sinn macht. Mein Oldie kostet jedes Jahr richtig Geld an Verschleiss- und sonstigen Teilen, wird aber auch gewissenhaft gewartet.

Auch der Sicherheitsaspekt ist wichtig. Es fahren immer mehr SUVs auf der Strasse und ich persoenlich meine feststellen zu koennen, dass das durchschnittliche Fahrkoennen der Deutschen sich nicht unbedingt verbessert hat in den letzten 15 Jahren.

Ich fahre im Sommer haeufig meinen 1979er Alfa Spider im Alltag. Das Auto hat sehr gute Bremsen, ein brauchbares Fahrwerk und einen spritzigen Motor. Alles in allem eben Fahreigenschaften, die aktuellen Kleinwaegen immer noch haushoch ueberlegen sind. Daher kommt man im Stadtverkehr und auch auf der Autobahn gut mit. Mit Deinem alten Mercedes hingegen ist staendige Alarmbereitschaft angesagt, allein schon wegen der aus heutiger Sicht abenteuerlichen Bremsanlage. Das wird im Stadtverkehr dann eher anstrengend sein, so gemuetlich das Cruisen mit solchen Autos auch ist. Nur wo kann man das denn noch hier? Der Alltag auf der Strasse sieht leider ganz anders aus.

Letzten Sommer hatte ich mit meinem Alfa einen Unfall. Ein Laster fuhr an der Ampel hinten auf. So etwas kann Dir immer passieren, Du hast in einem solchen Fall keinen Einfluss. Die Kopfstuetzen enden unterhalb des Halses, daher verbrachte ich dann 5 Wochen beim Orthopaeden. Der Wagen war hinten bis zu den Raedern hin beschaedigt, konnte aber repariert werden. Wir haben sogar eine nagelneue Stossstange aufgetrieben. Bei manchen Modellen wird es dann aber richtig spannend. Man sucht 2 Jahre lang irgendein ein Teil fuer den Oldie, nur damit es einem eine Mutti im SUV dann auf dem Supermarktparkplatz zusammenfaehrt...

Der Benzinverbrauch des Spider liegt bei realistischen 8 L und somit auf aktuellem Niveau fuer die Fahrzeug- und Leistungsklasse. Damit kann man leben.

Der alte S-Benz hingegen braucht im Alltagsverkehr locker 14 L. Da helfen auch die Schoenrechnereien von Leuten nichts, die Sonntags mal mit dem Wagen zum Landgasthof kutschieren. 14 L im Alltag kosten ordentlich Geld. Und das wird in den naechsten Jahren noch viel schlimmer werden. Dessen muss man sich bewusst sein. Hinzu kommt, dass man pro Wochemindestens 2-3 Stunden fuer die Wagenpflege aufwenden muss. Waschen, kleine Probleme beseitigen, alle Fluessigkeiten kontrollieren, Keryen reinigen, Luftfilter reinigen u.s.w.

Entschaedigt wird man dafuer, je nach Oldie, ggf. mit einem wunderbaren Fahrgefuehl in einer Maschine, die mit Liebe von Handarbeit entstanden ist und einen viele Jahre lang begleitet, ohne beliebig oder langweilig zu werden.

Dennoch werde ich dieses Jahr weniger im Alltag mit dem Alfa fahren, er ist mir zu schade, um ihn zwischen den zahllosen Blinden und Wahnsinnigen au Deutschlands Strassen zu verheizen.

Gruss,

M.

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