ForumVerkehr & Sicherheit
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Verkehr & Sicherheit
  5. ACC

ACC

Themenstarteram 23. Dezember 2019 um 14:57

Und mal iwieder ein Urteil, dass mehr als fraglich ist, sofern wir unterstellen, dass das ACC nicht übersteuert wurde.

Dass Radfahrer weder blindes Vertrauen in ihr fahrerisches Können noch in das der Pkw-Fahrer haben sollten, versteht sich von selbst. Aber auch Autofahrer tun gut daran, nicht allzu vertrauensselig zu sein. So kann zwar moderne Technik Autofahrer unterstützen, sie ersetzt aber nicht seine Eigenverantwortung. Man darf beispielsweise nicht blind auf den Abstandswarner vertrauen, so das Oberlandesgericht Bamberg (Beschluss vom 06.11.2018, Az. 3 Ss OWi 1480/18). Ein Autofahrer hatte versucht, ein Bußgeld und ein Fahrverbot wegen zu nahem Auffahren auf den Vordermann mit der Argumentation abzuwenden, dass er sich auf den Abstandswarner verlassen habe. Zumindest das Fahrverbot sollte aus seiner Sicht entfallen, weil wegen des Verlassens auf die Technik zumindest ein „Augenblicksversagen“ ihn entlaste. Das Gericht sah das anders und befand, dass er die Verkehrssituation mit eigenen Augen hätte wahrnehmen können und auch müssen und er seine Pflicht verletzte, als er nur auf den elektronischen Assistenten vertraute. Die Richter bestätigten Bußgeld und Fahrverbot.

peso

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 28. Dez. 2019 um 10:38:57 Uhr:

Das, was du beschreibt, da schaue ich in den Spiegel, sehe das Lichtlein, weil mein Blick automatisch darauf gelenkt wird und schaue wieder nach vorne, ohne den Inhalt des Spiegelbildes wirklich wahrgenommen zu haben.

Ja nun, dann kannst du mit dem System nicht umgehen, das ist ja nichts verwerfliches.

97 weitere Antworten
Ähnliche Themen
97 Antworten

Ich bin noch nie ein Auto mit Abstands Assistenten gefahren.

Und wenn ich so aus dem Fenster beim fahren schaue, gibt es so etwas gar nicht, bzw. die Dinger taugen nichts.

Zitat:

@tcsmoers schrieb am 28. Dezember 2019 um 19:58:43 Uhr:

und genau dabei kam mein sekundenschlaf. 120 bei ständigem regen und verschmutztem seitenstreifen. dadurch hat auch spurhalte nicht reagiert.

peso

Tja, wärste bei diesen Bedingungen mal 250 km/h gefahren, wär nix passiert... (Mir wurde mal beigebracht, ausreichend Pausen würden helfen) :rolleyes: *scnr

 

Topic: Etwas fragwürdig finde ich, das sich ACC scheinbar (ich habe das nicht) auch unter Mindestabstand einstellen kann.

Ansonsten haben "wir" uns doch früher mal über die Amis lustig gemacht, die zB. bei eingeschaltetem Tempomat den Fahrerplatz verlassen haben und dann bei Unfall klagen. Aber heute verlassen "wir" und selbst trotz aller Warnhinweise unangemessen stark auf die Assistenten... Alleine die Argumentation des Autofahrers aus dem Eingangspost finde ich schon ganz schön frech.

Zitat:

Dann regle ich die Geschwindigkeit mit dem Fuß.

Zumal sich der Fuß, wie von Magie geführt, ganz von alleine bewegt. ;)

Ein Tremor? ... :D

Zitat:

@tomcat092004 schrieb am 28. Dezember 2019 um 13:50:09 Uhr:

Ob ich es nun mit dem Fuß oder dem Daumen mache, macht für mich keinen Unterschied.

Aber jeder kann zum Glück selbst entscheiden, was er macht.

Doch, finde ich schon.

Mit dem Fuß am Gaspedal kann ich das sehr präzise dosieren. Nicht immer muss man den Fuß komplett vom Gaspedal nehmen, weil ja bei AB-Tempo auch der Fahrtwind schon ordentlich bremst. Genauso kann ich den anschließenden Geschwindigkeitsaufbau, der Situaton angepasst, sehr feinfühlig dosieren.

Bei E-Antrieb würde ich z.B. niemals nie ne Rekuperationsstufe oberhalb der 1. nutzen, weil mir somit das passgerechte Dosieren der Verzögerung nicht gegeben ist.

Zitat:

@tcsmoers schrieb am 28. Dezember 2019 um 15:55:44 Uhr:

Zitat:

@freewindqlb schrieb am 28. Dezember 2019 um 15:18:35 Uhr:

Durch ACC?

selber schuld - alle helferlein eingeschaltet und hunderte von km mit 120 - sekundenschlaf auf der brennerautobahn - deshalb lehne ich auch 130 ab, es ist für fernfahrten einschläfernd.

peso

Nee, dein ewiglanges nicht selber Fahren hat dich müde gemacht. Dein Gehirn ist vom Nixtun eingedöst.

Themenstarteram 28. Dezember 2019 um 19:26

genau das ist es. aber dir kann ja so etwas nicht passieren? ich fahre nun mal echte strecken und das seit mehreren jahrzehnten.

peso

Zitat:

@warnkb schrieb am 28. Dezember 2019 um 19:42:38 Uhr:

Kannst mal sehen, bei mir ist es genau anders rum. Ich fahre 130 oder 140 mit Distronic (ACC bei Benz) und kann locker drei Stunden ohne Pause fahren. Da muss ich mich schon aktiv daran erinnern, mal anzuhalten.

Bei Fahrten ohne Distronic ist nach zwei Stunden Schluss mit lustig, dann bin ich schon angespannt bzw. bemerke ich Aufmerksamkeitsdefizite.

Das ist halt ein Unterschied zwischen uns beiden. 2 und gar 3 Stunden Fahrt sind für mich kein Problem. Ob ich da mit ACC oder ohne fahre macht keinen Unterschied, denn die Bedienung des Fahrzeugs ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen, dass es voll automatisch geht und keine zusätzliche Anstrengung bedeutet.

Das wiederum heißt aber auch, ich habe nicht die Abwechslung, die du beim Fahren ja grundsätzlich hast, eben weil mir alles voll automatisch ohne jegliche Belastung abläuft. Wenn ich also lange mit konstanter Geschwindigkeit auf fast leerer Autobahn fahren muss, so ist das wie ein langweiliger Vortrag, der mich nicht die Bohne interessiert, ich muss mich bewusst darauf konzentrieren und das ist auf die Dauer ermüdend. Klar, 3 Stunden so fahren geht ohne Probleme und auch noch ohne Ermüdungserscheinungen, ist aber höllisch eintönig und langweilig.

Anders, wenn ich dann etwas schneller fahre, öfters die Geschwindigkeit wechseln muss, das fördert meine Aufmerksamkeit. Hier ist der Vergleich ein für mich interessanter Vortrag, der auch noch gut und fesselnd vorgetragen wird.

 

Gruß

Uwe

Zitat:

@qaqaqe schrieb am 28. Dezember 2019 um 20:11:17 Uhr:

Topic: Etwas fragwürdig finde ich, das sich ACC scheinbar (ich habe das nicht) auch unter Mindestabstand einstellen kann.

Du kannst ACC zwar auch unter halben Tacho einstellen, aber unter viertel Tacho geht nicht (zumindest nicht bei meinem Auto). Somit wird es auch zu keinem Bußgeld kommen.

Ich denke auch, dass in dem hier diskutierten Fall, das ACC als Grund nur vorgeschoben wurde, um sich aus der Sache irgendwie rauszuwinden.

 

Gruß

Uwe

Ich würde mal, jetzt ganz frech :D, behaupten.

Er hat das selber Autofahren inzwischen verlernt. Kann es nicht mehr, anstrengungsfrei, mit dem Verkehrsgeschehen koordinieren.

 

Im Prinzip frage ich mich da immer, ob das, bevor mit Assistenzsystemen gefahren wurde, sie es also noch nicht gab, auch so "grauenvoll" war?

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 28. Dezember 2019 um 20:20:13 Uhr:

Zitat:

@tomcat092004 schrieb am 28. Dezember 2019 um 13:50:09 Uhr:

Ob ich es nun mit dem Fuß oder dem Daumen mache, macht für mich keinen Unterschied.

Aber jeder kann zum Glück selbst entscheiden, was er macht.

Doch, finde ich schon.

Mit dem Fuß am Gaspedal kann ich das sehr präzise dosieren. Nicht immer muss man den Fuß komplett vom Gaspedal nehmen, weil ja bei AB-Tempo auch der Fahrtwind schon ordentlich bremst. Genauso kann ich den anschließenden Geschwindigkeitsaufbau, der Situaton angepasst, sehr feinfühlig dosieren.

Bei E-Antrieb würde ich z.B. niemals nie ne Rekuperationsstufe oberhalb der 1. nutzen, weil mir somit das passgerechte Dosieren der Verzögerung nicht gegeben ist.

Es macht für dich einen Unterschied. Dein 1. Satz ist etwas zu allgemein und impliziert, dass es auch für mich einen Unterschied machen muss.

Du hast im Laufe deiner Fahrpraxis das Gehirn und den Fuß darauf trainiert.

Als Fahranfänger gelang es dir garantiert nicht so.

 

Mit ACC mußtest du eben wieder Fahranfänger spielen und dir andere Bewegungen antrainieren. Dies kostet dich mehr Aufmerksamkeit und würde im Laufe der Zeit immer weniger werden analog zum Fuß.

In einigen Situationen habe ich es auch mit dem Daumen schon sehr feinfühlig steuern können, aber es kostete mich mehr Aufmerksamkeit als der bis dato trainierte Fuß.

 

Ob man nun Fuß oder Daumen benutzen möchte, darf jeder selbst entscheiden. Ich versuche mich auch mit der Technik vertraut zu machen, allein schon um die Grenzen zu erfahren.

Zitat:

Es macht für dich einen Unterschied. Dein 1. Satz ist etwas zu allgemein und impliziert, dass es auch für mich einen Unterschied machen muss.

Du hast im Laufe deiner Fahrpraxis das Gehirn und den Fuß darauf trainiert.

Als Fahranfänger gelang es dir garantiert nicht so.

Sagen wir mal so.

Als ich anfing motorisiert unterwegs zu sein, waren die Straßen noch wesentlich leerer.

Aber im Großen und Ganzen habe ich schon immer einen feinfühligen Umgang mit dem Fahrzeug gehegt, der sich dann natürlich auch auf den Umgang mit dem Verkehr übertragen hat. Bin halt grundsätzlich nicht der rabiate Typ.

Ich denke mal, es könnte zum Teil, und da muss ich mal weit in meine Kindheit hinein gehen, daran gelegen haben, das Autofahren mich schon zu dieser Zeit fasziniert hatte.

In unserer Familie selbst gab es kein Auto, Motorrad etc. Ich war das erste motorrisierte Wesen.

Also, als Kind habe ich, wenn möglich, immer vorne rechts im Bus gesessen und gedanklich alles, was der Fahrer machte, mitgemacht. Genauso wenn ich zu Fuß unterwegs war, bin ich gedanklich immer Auto gefahren und habe wirklichg alles dabei simuliert.

Beschleunigung, Verzögerung, Schalten, Lenken, Ein- und Ausfedern, Querneigung in Kurven usw. usw.

Mit 14/15 habe ich z.B. verkehrt herum auf einen Stuhl gesessen und das Moped- bzw. Mockickfahren simuliert. Auch hier z.B. gedanklich das Anfahren (Zusammspiel von Gas und Kupplung) feinfühlig "trainiert".

Los ging es dann mit der Traktorfahrerlaubnis wärend der letzten Schulferien vor der Lehre. Als Lehrling gings dann gleich mit der LKW Fahrerlaubnis weiter. Sprich, mit 16 Jahren schon die praktischen Fahrstunden und zwei Wochen nach dem 17. Geburtstag die praktische Fahrprüfung, nochmal zwei Wochen später die LKW Fahrerlaubnis ausgehändigt. In der Zwischenzeit auch schon aktiver Mockikfahrer. Auch hier kein Wilde Sau Fahrstil.

Hat eigentlich alles von Beginn an gut funktioniert. Musste mich wirklich nirgens reinarbeiten.

Nen halbes Jahr nach der Lehre kam das Motorrad und ich habe damit das flüssige runde Fahren regelrecht genossen (weil man alles gleichzeitig bedienen kann) und dabei sicherlich perfektioniert. Weitere fünf Jahre später kam der erste private PKW dazu, wobei aber schon beruflich gelegentliche PKW-Erfahrung, Trabant, Wartburg, Barkas vorlag. Der Trabbi übrigens mit 17 Jahren vier Wochen am Stück.

Das Einzige woran ich mich wirklich erst mal gewöhnen musste, waren mit dem LKW Geschwindigkeiten ab 80km/h aufwärts. Sprich, das erste mal 80km/h gefahren hatte ich das Gefühl, das die Landschaft schneller an mir vorbeifliegt, als ich (mein Kopf) das verarbeiten kann und bin sofort wieder etwas langsamer geworden.

Beim Mitfahren hatte ich dieses Problem nie gehabt. Klar, musste ja auch nicht selbst Wahrnehmung und Agieren miteinader koordinieren.

Da sind also schon sehr frühzeitig kognitive Fähigkeiten, die man zum Autofahren braucht, angewandt, weiterentwickelt und perfektioniert worden. Sicherlich hat dabei auch die Vielseitigkeit der Fahrzeugpalette eine nicht unwesentliche Rolle gespielt.

Und ab März sind sie dann seit 42 Jahren im regelmäßigem Gebrauch.

Und dieses runde, flüssige Fahren genieße ich immer noch, insbesondere wenn man dabei, genauso rund und flüssig, den Umgang mit Auto und Verkehrsgeschehen in eine unzertrennliche, sich gegenseitig bedingende Einheit bringt.

Junge, Junge.

Immerhin weiß ich jetzt, was ich bisher in meinem Fahrer-Leben alles falsch gemacht hab.

In Ö ist bei kolonnenfahren im Stadtgebiet auch „viertel Tachoabstand“ erlaubt. Also 1sec.

Von daher dürfte Mans auch einstellen.

Ich habe auch gerne in der Stadt das ACC an. Ist einfach „ein Auge zusätzlich“ das mit aufpasst. Freilich, gehts in der Stadt nicht überall, aber wenn’s gut geht, nehm ich’s .

In Deutschland darfst du den Mindestabstand auch deutlich unterschreiten, wenn du bremsbereit bist, sprich der Fuß muss schon auf dem Bremspedal liegen. Das gilt jedoch nur für Situationen, wo dies dem Verkehrsfluss dient und natürlich nicht für die Konstantfahrt, zumal es aufgrund der fehlenden Positivbeschleunigung sowieso nicht lange bei dem kurzen Abstand bliebe.

 

Wenn da ein System immer gleich in die Bremse geht, nur weil vor einem wer abbiegt, kann das durchaus auch nervig sein.

Deine Antwort
Ähnliche Themen