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Abwrackprämie läßt Gebrauchtwagenpreise bedenklich sinken
Hallo,
habe heute, nach nur einem halben Jahr, die Gebrauchtwagenpreise für unseren Corolla unter Mobile.de angesehen uns war sehr erschrocken.
In nur 6 Monaten gab es einen weiteren Preisverfall von etwas mehr als 1000 Euro.
Unfassbar, und ich schiebe das auf diese Prämie, die Meiner Meinung nach einen Teil des Automarktes ruiniert, nämlich genau den, der günstigen aber dennoch guten Gebrauchten.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Toyoti
Jede Hilfe für diese Industrie ist Verschwendung, da dies nur verpulvert wird und nachhaltige Produktion nicht eingeführt wird,
Das stimmt. Ist das gleiche Thema wie das "betteln" bestimmter Hersteller um Zuschüsse zur Entwicklung alternativer Antriebe: Erst jahrelang alle Trends verschlafen, die erwirtschafteten Gewinne den Aktionären in den Rachen werfen und dann um Unterstützung betteln um umweltfreundliche Antriebe zu entwickeln, die andere Hersteller (die das Thema ein bisschen weitsichtiger angehen) schon längst haben.
33 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von där kapitän
Es werden also Autos mit funktionierender und sehr guter Abgasreinigung weggeschmissen, das kann ein Euro 5 Fahrzeug auf Jahre niemals einsparen an Emissionen.
Es wird leider auch nur gesehen, was hinten raus kommt. An die Herstellung denkt keine Sau. Hab jetzt keine Daten, aber für ein Fahrzeug werden sicher viele Tonnen des gescholtenen CO2s ausgestoßen.
Unser Auto ist 14 Jahre alt und kann so seine Herstellung über diese Zeit abschreiben, während ein Neuwagen jetzt hergestellt wird. Mit dessen CO2-Bilanz bei der Auslieferung kann ich nochmal bis zur Sonne und zurück fahren.
Ich würde gerne mal eine unverfälschte und genau Statistik sehen über den Energieverschleiss bei der Herstellung (siehe Hochöfen mit um die 1000 Grad)
Das lustigste wäre, wenn jetzt jemand seinen alten Corolla E9, E10 oder Starlet (Wert wahrscheinlich unter 2000€), aber erst 100.000 KM Laufleistung, 6-8 Liter Verbrauch, etc. verschrotten würde, um sich einen neuen Dacia zu kaufen, der dann unter hohem Rohstoffaufwand hergestellt wird, statt 9000 nur 6500€ kostet, auch nicht mehr als ABS und 2 Airbags bietet, einen sch**** Motor drin hat, der bestimmt nicht mal halb solange hält wie ein Toyota Motor und auch noch gleich viel Sprit verbraucht.
Ist vielleicht ein Extrembeispiel, aber da sei was dran.
Selbst Schrotthändler sehen das Problem, den die "staatlich geförderte Wertevernichtung" (Umweltprämie) bringt.
Pabst sieht auch Probleme für den Gebrauchtwagenmarkt. Mindestens die Hälfte der abgegebenen Autos könne man als Gebrauchtwagen weiterverkaufen, sagte er. Tatsächlich fehlen die Modelle, die den Schrottplätzen momentan zu viel sind, auf dem Gebrauchtwagenmarkt. "Die Händler, die wir haben, haben ganz schön zu kämpfen", sagt Sven Michalczak, Geschäftsführer des Privaten Automarkts im Autokino Essen. Die Umsätze auf dem samstäglichen Markt seien um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Statt 2500 Fahrzeugen stünden nur noch 1200 auf dem Platz. "Die kleineren Gebrauchtwagenhändler werden das alles nicht überleben."
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/7/0,3672,7547303,00.html
Und auch stern TV hat es erkannt.
http://www.stern.de/tv/sterntv/:Abwrackpr%E4mie-So-Kunden/659037.html
"Es wird behauptet, dass die Gebrauchtwagenpreise wegen der Rezession rapide fallen werden. Das Gegenteil ist der Fall, wie der Test auf dem Online-Portal "www.schwacke.de" zeigt: Im Preissegment 1000 bis 3000 Euro steigen die Preise wegen der Verknappung des Angebots an. "
Was Experten jetzt befürchten:
* steigende Gebrauchtwagenpreise im Preissegment 1000 bis 3000 Euro, da der Markt nun leergefegt wird.
* steigende Verschuldungen und Privatinsolvenzen, da nun viele Autos finanziert werden - und das bei anhaltender Wirtschaftskrise und steigender Arbeitslosigkeit
* Das Verschwinden wertvoller Youngtimer vom Markt
Das merken die jetzt. :rolleyes: Das konnte man schon vorher absehen.
Beim Preisverfall ging es mehr um die jüngeren Gebrauchten, die definitiv nicht von der Abwrackprämie dahingerafft werden.
Zweijährige sind im Vergleich zu vor einem Jahr praktisch wertlos.
Zitat:
Original geschrieben von touranfaq
Zitat:
Original geschrieben von CelicaSt185
Einem Kollegen will auch aufgefallen sein, dass trotz schlechter Verkäufe und angeblicher Sondernachlässe die Autopreise dennoch merkwürdig kalkuliert werden.
Laß mich raten: Der Händler zieht erst die Umweltprämie ab und gibt auf diesen Preis dann die Prozente? :D
Hat meiner versucht, hab ich aber nicht mit mir machen lassen. Rechnen kann ich auch! :) Wir haben schön zuerst die Prozente gemacht und dann die 2500€. Und wie geht das? Ganz einfach: Sag einfach nicht, dass du ein Auto abwracken lassen willst und komm damit erst ganz zum Schluss raus (nachdem verhandelt wurde).
Gruß
Laurooon
Diese irrsinnige Idee mit der Abwrackprämie, die zu einer enormen Werte- vernichtung führt, wird in absehbarer Zeit auf dem Müllhaufen der Geschichte landen und in die volkswirtschaftliche Literatur als Negativ-Beispiel eingehen. Wenn schon eine staatliche Prämie zur Ankurbelung der Automobilwirtschaft gewährt wird, dann hätte man die Altfahrzeug-Schwemme sinnvoller managen können, z.B. mit einer Aktion "Autos für Afrika". Damit wäre wenigstens dem Entwicklungshilfe-Sektor eine große Hilfe zuteil geworden...
Typische Marktverzerrung druch Subvention, die am Ende der Steuerzahler bezahlt.
Das schlimme dabei ist, dass einige Hersteller davon gar nichts abbekommen und es im innland daher wenig bringt. Sprich es werden Arbeitsplätze im Ausland subventioniert.
Ich will niemanden vorschreiben, welches Auto er kaufen soll, aber das ist pervers.
Zitat:
Original geschrieben von CyberTim
Das schlimme dabei ist, dass einige Hersteller davon gar nichts abbekommen...
Dieser Umstand ist aber auch zu einem großen Teil von der Geschäftspolitik dieser Hersteller abhängig.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Diese irrsinnige Idee mit der Abwrackprämie, die zu einer enormen Werte- vernichtung führt, wird in absehbarer Zeit auf dem Müllhaufen der Geschichte landen und in die volkswirtschaftliche Literatur als Negativ-Beispiel eingehen. Wenn schon eine staatliche Prämie zur Ankurbelung der Automobilwirtschaft gewährt wird, dann hätte man die Altfahrzeug-Schwemme sinnvoller managen können, z.B. mit einer Aktion "Autos für Afrika". Damit wäre wenigstens dem Entwicklungshilfe-Sektor eine große Hilfe zuteil geworden...
Diese Irrsinnsidee wird (leider) nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte landen. Solche Subventionen gibt es doch seit Jahrzehnten, wenn auch meist eher direkt für die Industrie und weniger direkte "Bürger/Verbrauchersubventionen". Jährlich werden so ca 150 MRD in die Wirtschaft gepumpt. Und es lässt sich ja so leicht an die Wirksamkeit dieser Subventionen glauben.
Aber die Umweltprämie ist der Hammer, damit kaufen sich die Politiker auf Steuerzahlerkosten mit Leichtigkeit viele Wählerstimmen.
Aber der Staat kann sich das ja locker leisten. Der Schuldenstand des Staates wird ja bald bei nur 2 Billionen liegen........
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Zitat:
Original geschrieben von CyberTim
Das schlimme dabei ist, dass einige Hersteller davon gar nichts abbekommen...
Dieser Umstand ist aber auch zu einem großen Teil von der Geschäftspolitik dieser Hersteller abhängig.
Da gebe ich dir vollkommen recht, aber genau sowas darf nicht passieren, wenn man eine Branche mit Subventionen fördern will. Diese Subvention muss dann die Branche als solche fördern und nicht einzelne Unternehmen. Denn sonst ergibt sich eine richtig heftige Wettbewerbsverzerrung, wie jetzt.
Nimm beispielsweise mal den Daimler: Das einzigste Auto, dass so wirklich von der Abwrackprämie profitieren könnte wäre die A-Klasse. Alle anderen Fahrzeuge sind zu groß (und haben damit einen zu großen Grundpreis) und die Smarts fahren eh außer Konkurenz. Und von heute auf morgen mal eben noch ein 2. Modell auf den Markt bringen, was nach einem Jahr (wenn es die Abwrackprämie nicht mehr gibt) vollkommen an Bedeutung verliert funktioniert nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass es die Abwrackprämie auch nur geografisch stark begrenzt gibt.
@CyberTim
Das liegt dann aber an der Firmenpolitik von Daimler und das man eine zeitgerechte Ausrichtung verpennt hat. Wenn man ausschließlich auf hochpreisige Fahrzeuge setzt, ist es nicht verwunderlich das kleine, staatliche Subventionen nicht wirken. Der Großteil der Prämie geht trotzdem an "deutsche" Hersteller, aber "low-cost"-Fahrzeuge welche dort gekauft werden (z.B. Fox, Polo) werden auch dann eher selten hierzulande produziert.
Man könnte die Abwrackprämie ja auf 12.000€ erhöhen. Dann kämen die nächsten und würde wohl behaupten bei Porsche gehen Jobs verloren :rolleyes:
Irgendwo muss eben eine Grenze gelten und eine Prämie für die obersten 10.000 wäre wohl ziemlich unsinnig... Die Prämie muss die "Masse" ansprechen und die Kauflust in diesem Segment fördern.
Wobei hier unsere Politiker einfach mal wieder zu kurz gedacht haben. Hätte man einfach die Umsatzsteuer auf PKW's für 12 Monate um 10-12% gesenkt, wäre es etwas ausgeglichener gewesen. Auf der anderen Seite wäre der Nutzen für die Masse geringer ausgefallen und ich bezweifel, dass Daimler mehr Fahrzeuge verkauft hätte. Ob der Benz jetzt 40.000 oder 35.000€ kostet... Zu teuer ist eben für viele zu teuer.
Wenn du ein Fahrzeug bei Toyota oder einem anderen Hersteller kaufst, wird dieses i.d.R. auch in Europa gebaut und eine Unterstützung der europäischen Wirtschaft ist meiner Meinung nach genauso sinnvoll. Immerhin sind wir ja selbst soooo Stolz auf den Titel als "Exportweltmeister", also sollte man auch entsprechend weitsichtig handeln. Da nunmal der Großteil der deutschen Fahrzeuge ins Ausland geht, ist eine gesplittete Investition nicht unbedingt verkehrt...
Daimler, BMW und Audi sind in meinen Augen die wahren Profiteure der "staatlich subventionierten Wertevernichtung". Denn deren Produktion lässt langsam nach und die können es relativ langsam angehen und jetzt schon mit neuen Konzepten aus der Krise rausfahren.
Bei VW, Ford usw fördert man auf Hochtouren und in 2010 wird es schlagartig abstürzen. Die werden viel größere Probleme haben, da das Loch tiefer und kürzer ist. Bis da hin sind ABD schon langst für die Zukunft gerüstet.
Zitat:
Original geschrieben von Speed4Me
@CyberTim
Das liegt dann aber an der Firmenpolitik von Daimler und das man eine zeitgerechte Ausrichtung verpennt hat. Wenn man ausschließlich auf hochpreisige Fahrzeuge setzt, ist es nicht verwunderlich das kleine, staatliche Subventionen nicht wirken. Der Großteil der Prämie geht trotzdem an "deutsche" Hersteller, aber "low-cost"-Fahrzeuge welche dort gekauft werden (z.B. Fox, Polo) werden auch dann eher selten hierzulande produziert.
Man könnte die Abwrackprämie ja auf 12.000€ erhöhen. Dann kämen die nächsten und würde wohl behaupten bei Porsche gehen Jobs verloren :rolleyes:
Irgendwo muss eben eine Grenze gelten und eine Prämie für die obersten 10.000 wäre wohl ziemlich unsinnig... Die Prämie muss die "Masse" ansprechen und die Kauflust in diesem Segment fördern.
Wobei hier unsere Politiker einfach mal wieder zu kurz gedacht haben. Hätte man einfach die Umsatzsteuer auf PKW's für 12 Monate um 10-12% gesenkt, wäre es etwas ausgeglichener gewesen. Auf der anderen Seite wäre der Nutzen für die Masse geringer ausgefallen und ich bezweifel, dass Daimler mehr Fahrzeuge verkauft hätte. Ob der Benz jetzt 40.000 oder 35.000€ kostet... Zu teuer ist eben für viele zu teuer.
Das sehe ich nicht so ganz. Die ganze Abwrackprämie ist ziemlicher Käse. Man will eine Branche stützen, die unter der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage besonders stark leidet und zwar insbesondere deswegen, weil dies ein großes Standbein der deutschen Wirtschaft ist. Dann zieht man dem ganzen noch das Öko-Mäntelchan an und schon freuen sich die ganzen dummen Wahler und kritische Stimmen werden in dem ganzen Jubel einfach nicht wahrgenommen.
Dass die feste Prämie von 2500 Euro in erster Linie den Kleinwagenkäufer ansprechen wird, war ja schon vorher klar. Nur gibts in Deutschland eher weniger den typischen Kleinwagenhersteller. Also verfehlt die Prämie ihren eigentlichen Sinn. Ich sehe das eigentlich noch viel kritischer: Jetzt werden Fahrzeugkäufe subventioniert, von denen die deutsche Wirtschaft fast gar nichts hat. Nur die Händler freuts.
Der Nutzen für die Masse ist (wirtschaftlich betrachtet) auch scheiß egal. Hauptsache ist, dass Geld in die Wirtschaft gepumpt wird. Für die meisten bringt die Abwrackprämie ja nicht einmal einen Vorteil: Die Einen können sie nicht nutzen, die Anderen bekommen weniger Rabatt auf das neue Auto. Ein paar bekommen die Abwrackprämie wirklich, aber in der Regel werden sich nur die Händler die Hände reiben.
Tatsächlich wäre eine Senkung der Mehrwertsteuer besser gewesen, weil sie relativ zum Kaufpreis ist. Und besser noch das ganze insgesamt und nicht nur auf Autos bezogen. Nachdem ja abzusehen ist, dass sich die ganze Situation nicht nach wenigen Monaten wieder einrenkt, warum keine Senkung der Märchensteuer auf 15%? Und warum keine Senkung der Märchensteuer auf alles, was Lebensmittel oder lebensmittel nah ist auf 7% (also auch getränke und gastronomische Leistungen)?
Ich denke mal, eine Mehrwertsteuersenkung werden wir auch in absehbarer Zeit bekommen, denn mit einem Strohfeuer, wie es die Abwrackprämie darstellt, läßt sich die Wirtschaft nicht langfristig sanieren.
Mal abwarten, was sich in Sachen mwst. regen wird :)
Zitat:
Das sehe ich nicht so ganz. Die ganze Abwrackprämie ist ziemlicher Käse. Man will eine Branche stützen, die unter der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage besonders stark leidet und zwar insbesondere deswegen, weil dies ein großes Standbein der deutschen Wirtschaft ist. Dann zieht man dem ganzen noch das Öko-Mäntelchan an und schon freuen sich die ganzen dummen Wahler und kritische Stimmen werden in dem ganzen Jubel einfach nicht wahrgenommen.
Stimmt so ziemlich genau mit meiner Meinung über diese "Prämie" überein ;)
Zitat:
Dass die feste Prämie von 2500 Euro in erster Linie den Kleinwagenkäufer ansprechen wird, war ja schon vorher klar. Nur gibts in Deutschland eher weniger den typischen Kleinwagenhersteller. Also verfehlt die Prämie ihren eigentlichen Sinn. Ich sehe das eigentlich noch viel kritischer: Jetzt werden Fahrzeugkäufe subventioniert, von denen die deutsche Wirtschaft fast gar nichts hat. Nur die Händler freuts.
Ja, nur ist eben jede Summe die derzeitig in den Markt geht, hilfreich. Dann profitiert eben der Arbeiter in Spanien davon und behält seinen Job. Gleichzeitig wird er sich aber vielleicht daraufhin nen deutsches Auto oder andere Waren aus Deutschland leisten können. Bloß weil das Geld nicht 100%ig im Land bleibt, ist es kein verlorenes Geld ;)
Gerade als Nation die auf Kaufkraft von außen zwingend angewiesen ist, sollten wir es auch von dieser Seite betrachten.