A4 2.0 TDI Kaltstartprobleme und Undichtigkeit
Hallo Community,
Wie die Suche hier ergab gehen Kaltstartprobleme zumeist einher mit:
- DPF voll
- PDE-Kabelbaum
- Glühkerzen
- Luft im Krafstoffsystem uvm. einher.
Mein A4 BPW / 6-Gang-Handschalter / MJ 06 / 205.000km macht mir seit langem schon leichte Sorgen bzgl. Des Starts am nächsten Morgen - ob im Winter oder Sommer. Ich muss den Schlüssel regelrecht 1 Sekunde halten bis der Motor sich dann hochschaukelt. Ich muss weder Orgeln noch Gas geben oder sowas aber der erste Start hört sich nie gesund an. Zusätzlich dazu habe ich seit einer halben Ewigkeit am längs eingebauten Motor hinten unter der Tandempumpe, sofern man das so genau sagen kann, da es wirklich schwer zu sehen ist, eine Undichtigkeit.
Was bisher alles 2018 geschah:
- neuer Turbolader mit DPF Anfang des Jahres (keine Beanstandung)
- neuer LMM (Pierburg) und Ladedrucksensor (Bosch)
- neue DiFi mit Vorwärmventil und neuer Ventildeckel
- neue große Batterie von Varta und 4 neue Beru Glühkerzen
Die letzten beiden Punkte sollten meines Erachtens das Problem lösen - haben sie aber nicht.
Was ich nun vorhabe:
- Reparatursatz Tandempumpe (40 EUR) verbauen
- neuen 2kW Starter verbauen (100 EUR)
Gewartet wird das Fahrzeug alle 10000km mit 5W40 LiquiMoly Öl, es hat keinen Fehlerspeichereintrag und ansonsten guten Durchzug und auch beim zweiten Startversuch keine Problemanzeichen. PDE-Werte sind im Soll.
Könnt Ihr mir vielleicht noch wertvolle Tips mit auf den Weg geben bzw. bestätigen, ob meine Gedanken in die richtige Richtung gehen?
Bin für jeden Vorschlag oder Kritik offen
Beste Grüße
Phil
13 Antworten
Kraftstoffleitung zu den PDEs angucken, gibts dort Luftblasen? Also während oder auch vor dem Kaltstart.
Danke für die schnelle Antwort. Meines Wissens verlaufen die Leitungen im ZK - die Leitungen dorthin sind nicht durchsichtig.
Zitat:
@Phil1911 schrieb am 11. Dezember 2018 um 18:48:24 Uhr:
Meines Wissens verlaufen die Leitungen im ZK - die Leitungen dorthin sind nicht durchsichtig.
Gibts denn irgendwo zwischen dem DiFi und den PDEs ein transparentes Leitungsstück? Wenn ja, dann das checken.
Auch mal prüfen, ob bei vollem Tank der leichter startet als bei leerem Tank. Bzw. wenn das Auto bergab steht, ob er dann williger startet, als wenn das Auto bergauf steht.
Stimmt. Nach PDE Undichtigkeit hört sich das auch nicht an, wenn die Werte passen. Die Spezifikation sagt ja ab +-2,8 passt was nicht.
Aus Erfahrung auch bei +2,2 (bei - denk ich wirds ähnlich sein) merkt man schon was.
Hast du bei ca. 2000 Umdrehungen irgendein ruckeln? Oder starke Rußentwicklung obwohl die Ladeluftstrecke dicht ist? Das hat bei mir zumindest angedeutet, dass mit den PDEs was nicht passt. Nach nem Ultraschallbad und neu abdichten passts wieder.
Noch was fällt mir ein. Wenn die AGR bzw. das AGR Ventil stark verkokt sind, springt er auch schlecht an.Bei mir ist er da deitlich besser angesprungen, als beides gesäubert wurde (das hab ich jetzt nicht selbst gemacht).
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@A3 Autofahrer
Die ganzen Faxen mit Bergauf, Bergab, in Waage und vollem bzw. leerem Tank waren natürlich der erste Anhaltspunkt. Da tat sich gar nichts - der erste Start bleibt immer gleich holprig. Und die Kraftstoffschläuche sind alle aus schwarzem Gummi - nichts transparentes.
@ObMi
Die PDE Werte liegen alle im Bereich zwischen + - 0,7, also m.E. eigentlich vorbildlich.
Das Ruckeln um die 2000rpm hatte ich tatsächlich mal - ist aber nach Einbau des neuen Turbo´s verschwunden.
Starke Rußentwicklung konnte ich auch nicht beoachten - die flexible Ladeluftstrecke (alle Turboschläuche) habe ich beim Laderwechsel gleich mitgemacht.
An die Abdichtung der PDE´s möchte ich eigentlich erst dann angreifen, wenn nix mehr geht. Kenne nämlich nur die Theorie - praktisch habe ich das noch nicht gemacht und die Messuhr fehlt mir auch.
Eine interessante Theorie ist das mit dem AGR-Ventil - dieses habe ich vor ca 1 Jahr händisch gereinigt.
Laut Recherche ist´s mit den Teilen anscheinend manchmal doch nicht getan, weil man mutmaßlich nicht an die innere Verkokung im elektromechanischen Stellmechanismus, sowie den Ventilsitz kommt.
Eigentlich würde ich dahingehend mal versuchen wollen, das Ventil manuell komplett auszufahren. Hat damit jemand Erfahrung? In der Theorie müsste man ja nur + und - einer anderen Batterie an die richtigen Pins klemmen und das Ventil "ausfahren", sodass man erstmal an die komplette Stelleinheit kommt um auch 99% des Drecks erreichen zu können. Abschließend würde ich mir schonmal ein neues hinlegen und alt und neu anhand des "Ausfahrens" vergleichen. Was denkt ihr dazu?
Im Anhang mal ein Bild des bei mir verbauten AGR-Ventils.
Besten Dank für Eure Mithilfe
Also wenn der Wagen mit vollem Tank auch mal hangabwärts geparkt hatte, also ordentlich, dann könntest Du sogar Undichtigkeiten an den PDEs haben... - es käme dann keine Luft ins System, eher tropft dann der Diesel raus.
Daher muss es was anderes sein. Zum Beispiel Temperaturfühler, sehr schlechte Zerstäubung, lahmer Anlasser, keine Vorglühung oder andere fehlerhafte Sensorik.
Läuft der Motor ansonsten einwandfrei? Ist der Verbrauch normal? Schafft er noch seine Höchstgeschwindigkeit?
Nach PDE hört sich das nicht an. Da geb ich dir Recht, da würdest du andere Messwerte bekommen, bzw. es wären alle 4 PDEs gleichermaßen undicht, was sehr unwahrscheinlich ist. Zerstäubung ist auch eher unwahrscheinlich, weil da hat man auch entsprechende Abweichungen bei den Werten normalerweise.
Zum AGR:
Im Inneren des elektromechanischen Verstellmechanismus gibts keine Verkokung. Der Stellmotor haengt nicht im Abgassystem, sondern ist komplett abgeschottet. Der Sitz des AGR laesst sich reinigen. Ich mache das immer mit einem duennen Schlitzschrauber und einem Staubsauger. Mit etwas Muehe gehts. Ne gescheite Beleuchtung brauchst du natuerlich auch bei der Arbeit.
Ich wuerde bei diesem Fehlerbild erstmal ein Stueck der Diesel-Vorlaufleitung durch einen durchsichtigen Schlauch ersetzen und am Morgen gucken, ob Luftblasen drin stehen. Wenn ja, gibt es da kurzfristig ne ganz einfache Abhilfe: Der Audi A6 mit dem gleichen Motor hat in den Dieselleitungen ruecklaufverhindernde Ventile drin, die der A4 (warum auch immer) nicht hat. Diese haben schon in manchen Faellen geholfen.
Was heisst denn genau, der erste Kaltstart hoert sich "nicht gesund" an? Kannst du mal ein Soundfile aufnehmen und hochladen oder ein Video auf YouTube stellen?
Hey Leute!
Ich habe im Anhang mal ein kurzes Startvideo in meine dropbox geladen.
Vielleicht ist es der Vorführeffekt aber anscheinend hatte der B7 heute einen etwas besseren Tag. Die Symptomatik ist dennoch zu erkennen - an schlimmen Tagen muss man sich das so vorstellen, als wenn er sich ab 600rpm "hochquälen" muss. Ich weiß nicht, ob Ihr als Außenstehende das hier erkennen könnt. Zur Not nehm ich jetzt jeden Tag eins auf ;-)
hier der Link -> https://www.dropbox.com/s/x8r9eht1iqi95ef/IMG_3337.MOV?dl=0
@Andy B7 : Hättest du für diese Rückschlagventile zufällig eine Teilenummer?
Und wie würdest du das AGR am besten Tiefenreinigen? Eigentlich müsste man doch den Ventilschaft über Nacht in irgendeine Lösung einlegen, oder?
@a3Autofahrer : Den lahmen Anlasser hab ich auch im Verdacht - meines Erachtens ist die Startdrehzahl im Video doch gar nicht so schlecht, oder? Sensorik und Glühanlage funktionieren tadellos und PDE´s hätte ich jetzt wegen der guten Werte erstmal ausgeschlossen.
Leistungstechnisch steht er ja so auch nicht schlecht da. Er schafft seine Vmax und und der Verbrauch liegt bei moderaten 7,0l/100km bei Landstraße ~100km/h - der leicht erhöhte Verbrauch ist aber glaube ich auf die 235er Bereifung zurückzuführen.
Hmm. Da tippe ich auf den Anlasser. Meiner startet auch in etwa so. Als würde der Anlasser während des Drehens schlapp machen und er springt dann zwar an, braucht aber ca. ne Sekunde bis alle Zylinder laufen.
Warum der Anlasser? Ich hab festgestellt, dass er besser anspringt, seit ich die Batterie mit nem CTEK Ladegerät mal komplett aufgeladen hab (die war vorher etwas schwach).
Ja genau - da meine alte wirklich kurz vor dem Exitus war, habe ich ne neuegroße VARTA gekauft in der Hoffnung, dass das Startproblem dann gleich mit weg ist ;-)
Aber schön zu hören, dass du auch auf den Anlasser tippst. Mein neuer liegt hier schon - schaffs aber erst an den Feiertagen den reinzubauen. Danach lad ich mal nen Video hoch für den Verher-Nachher-Vergleich.
Wenn aber schon gezeigt wurde, dass trotz der Hanglange (Tank liegt höher oder gleichauf wie Motor) und vollem Tank die Motor unwillig startet, dann sollte auch keine Undichtigkeit bzw. das Eindringen von Luft vorliegen. Denn bei dieser Konfiguration (Tank oben, Motor unten) dringt auch bei Undichtigkeit keine Luft in die Leitungen, weil dann genau kein Unterdruck mehr in den Leitungen besteht.
Normalerweise herrscht in den Kraftstoffleitungen bei waagerechtem Fahrzeug Unterdruck, wenn kein Kraftstoff durch Pumpen bzw. PDE-Ansaugung gefördert wird. Kleinste Undichtigkeitkeiten lässt dann durch diese Leckage-Öffnungen Luft ansaugen und eindringen.
Daher kann es "theoretisch" nicht daran liegen.
Wenn er vmax erreicht und der Verbrauch mit 7 Litern im grünen Bereich liegt, die Glühanlage genügend heizt, dann tippe ich eher auf ein Sensor-Problem. Du kannst ja mal mit VCDS oder ähnlichem Gerät durch die Messwertblöcke des Motorsteuergeräts gehen und die Temperaturwerte ansehen, bei kaltem Auto. Alle Temperaturen (Außentemperatur, Ansauglufttemperatur, Kühlmitteltemperatur, Kraftstofftemperatur, usw.) sollten in einem ähnlichen Bereich liegen, plus-minus einige wenige Grad Celsius.
Zitat:
@Phil1911 schrieb am 12. Dezember 2018 um 18:51:49 Uhr:
Ja genau - da meine alte wirklich kurz vor dem Exitus war, habe ich ne neuegroße VARTA gekauft in der Hoffnung, dass das Startproblem dann gleich mit weg ist ;-)
Aber schön zu hören, dass du auch auf den Anlasser tippst. Mein neuer liegt hier schon - schaffs aber erst an den Feiertagen den reinzubauen. Danach lad ich mal nen Video hoch für den Verher-Nachher-Vergleich.
Danke für die Info. Falls es wirklich der Anlasser ist, dann weiß ich wenigstens warum meiner das auch hat.