430i

BMW 4er F36 (Gran Coupé)

Hallo zusammen,

möchte von meinen E90 325i auf einen 4er umsteigen.
Dabei ist mir der 430i hier aufgefallen:

https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Was ich so gelesen habe ist, dass man in der Preisklasse immer vom BMW-Händler kaufen sollte.
Finde den vom Preis, BJ und Austattung aber ganz ok. Scheint auch kein US-Import zu sein,
wie seht ihr das?

32 Antworten

@Ralf997

Du hast natürlich insofern recht, dass es immer eine Einzelfallbetrachtung bleibt.

Ich habe während meiner beiden Studiengänge viele Jahre bei Sixt und Europcar gearbeitet und auch insbesondere mit den Leasingrückläufern zu tun gehabt. Dabei war schon vor über zehn Jahren Sixt soweit, dass die Rückläufer penibel bei der Rückgabe anhand Gebrauchsspurentafeln gecheckt wurden. Darüber hinaus sind wir in unserem Familienbetrieb (Kfz-Handel) an Leasingbanken angeschlossen (LeasePlan u.a.), so dass ich auch dadurch einen ganz guten Einblick habe.

Insgesamt lässt sich betrachten, dass eher die Leasingwagen in der Vertreterkategorie in der Regel wesentlich härter herangenommen werden, als bspw. die Mietwagen von Sixt&Co. Und leider sehe ich das auch bei uns in der Kanzlei, wo viele Kollegen sogar promoviert haben und dennoch diese Rücksichtnahme fehlt. Ich möchte bspw. leider keinen Wagen, der aus unserem Fuhrpark stammt, auch wenn da sehr sehr schöne Fahrzeuge mit dabei sind.
Jetzt gibt es aber glücklicherweise auch Firmenfahrer, die sehr rücksichtsvoll mit ihrem Firmenwagen umgehen, so dass es immer wieder Glücksgriffe erzielt werden können. Würde ich auch so machen und so schätze ich nun auch dich ein.

Bei Sixt und Europcar ist es so, dass natürlich auch die Fahrer die Fahrzeuge von der Station zur Waschstraße fahren müssen und nicht jeder Rücksicht auf das Fahrzeug nimmt. Solche Vollidioten hast du immer in einem Team!
Allerdings wird schon deswegen auf eine möglichst rücksichtsvolle Behandlung geachtet, da Mietwagenfirmen ihren Fuhrpark nicht vollkaskoversichern, sondern selbst Rücklagen bilden und dementsprechend Schäden selbst tragen müssen.
Bei Sixt wurden wir sogar im Arbeitsvertrag zu einer Selbstbeteiligung von 20% verpflichtet - die auch einige zahlen mussten. Natürlich hat das nur eine beschränkte Aussagekraft auf den Motor, aber dass ein Fahrer kalt das Fahrzeug in der Stadt stärker beansprucht als viele Dienstwagenfahrer, halte ich aus eigener Erfahrung wirklich für ein Gerücht.
Dazu kommt, dass Sixt & Co. die Fahrzeuge wesentlich häufiger checken (Motorölstand, Betriebsflüssigkeiten, Schäden) und jeder Schaden, Panne oder Rückruf dazu führt, dass die Fahrzeuge umgehend in die Vertragswerkstatt kommen.
Hierzu gab es vor vielen Jahren einen Vorfall, bei dem ein Rückruf missachtet wurde und es zu einem tödlichen Unfall kam - seither sind die großen Vermieter sehr dahinter, dass Pannen (da ohnehin auf Gewähr) und Rückrufe zeitnah abgestellt werden.
Und last but not least werden hochmotorisierte Vermietfahrzeuge regelmäßig nur an ältere Kunden (oder Firmenkunden) vermietet und setzen weiterhin eine entsprechende Bonität voraus. Auch das hilft zwar nicht in 100%, aber schließt ganz junge, testosterongesteuerte Kunden aus. Selbst wenn ein M340i tatsächlich als FDMR (ACRISS-Code) geführt würde, kann man sich sicher sein, dass die Vermietstationen das chice Fahrzeug erkennen und für besonders treuen und netten Kunden einplanen. Wie gesagt, Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Ich selbst habe zu einem Sixt-Rückläufer gegriffen und habe auch in den letzten Jahren massiv in die BMW-Werkstätten investieren müssen, aber der Motorzustand ist einwandfrei (bis auf die anfängliche Längung der Steuerkette). Hierzu habe ich ja vor ein paar Wochen ein kurzes Feedback hier auf MT geschrieben, nachdem wir Injektoren und Zündkerzen gewechselt und eine Motordiagnose mit Kamera und Kompressionsprüfung gemacht haben.
Meine ganzen Probleme kommen von der Qualität der verbauten Teile und der teilweisen Unfähigkeit der (hiesigen) BMW NL Fehlerbilder zu erkennen und abzustellen. Und auch dazu kann ich einen ganzen Roman schreiben.
Ich bleibe nach wie vor dabei, dass ich 20x lieber einen Vermieter nehme, als einen Leasingrückläufer - es sei denn, ich kenne dessen Vorgeschichte.

Unsere 330d ist hingegen ein Leasingrückläufer und wurde von einem BMW-Direktor gefahren. Obwohl beide beim Kauf gleich alt waren, habe ich mich für die Nutzung des Firmenfahrers geschämt. Hierbei wurde sogar der Ölservice um 7.000 km überzogen. Den ersten Ölwechsel habe ich vor der kurz danach anstehenden Inspektion umgehend selbst bei uns in der Werkstatt gemacht und war erschüttert, wie schlecht das Öl aussah.

Was sich die letzten 15 Jahre allerdings geändert hat, Ralf, ist, dass durch SmartRepair und die erkannte Wertsteigerung durch Aufbereitungen die Fahrzeuge vor dem Verkauf in einen solchen Zustand versetzt werden, dass selbst der Aufbereiter nur staunt.
Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung berichten, da ich bereits mit 15 Jahren bei uns im Betrieb die Leasingfahrzeuge aufbereitet habe. Das hat teilweise bis zu 6 Stunden pro Fahrzeug gedauert, aber danach hast du ein zuvor heruntergerutschtes Fahrzeug nicht mehr wiedererkannt.

Insofern bleibe ich bei meiner pauschalen Aussage, drücke aber jedem die Daumen, dass er einen Glücksgriff mit seinem Gebrauchtwagenkauf erzielt, verstehe aber auch @terrasque1337 , dass er bei einem offensichtlich rücksichtslosen Gebrauch von einem Fahrzeug absieht, ob nun den Kühlergrill die Ringe oder der Propeller ziert.

VG
Christian

Danke für deinen Input. Ich habe mir bisher 4 Autos angeschaut (Keiner davon BMW).
Davon war nur eines gepflegt (A5) aber der war leider ein Unfallwagen.

So langsam glaube ich aber ob ich nicht zuviel erwarte für die Kohle die ich bereit bin auszugeben, obwohl
ich der Meinung bin dass das schon ne Stange Geld ist.

Aber vielleicht habe ich bei dem 430i GC jetzt mal glück. 🙂

Das Angebot, gerade wegen den vielen Fehlern, sieht doch gar nicht so verkehrt aus. Versuche über Mercedes eine zweijahres Euro+-Garantie abzuschließen, dann wärest du bestmöglich abgesichert.

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