3 spurige Autobahn - wo überholen?

Hi,

komme gerade von einer längeren Autobahnfahrt zurück. Meistens waren die Autobahnen gut ausgebaut, also 3 spurig, und da stellt sich mir folgende Frage:
Angenommen ein LKW oder PKW fährt ganz rechts außen und sonst ist alles frei. Wo überhole ich das Fahrzeug jetzt? Auf der mittleren oder auf der ganz linken Spur?
Ich habs immer so gemacht, LKWs ganz links überholt und die PKWs meistens dann auf der mittleren Spur. Gibts da irgend eine Vorschrift? Wie macht ihrs?

gruß

Beste Antwort im Thema

Logischerweise auf der nächstgelegenen Spur. Wozu soll ich zwei Spuren rüberfahren und dann womöglich noch jemand schnelleren behindern?

Die Vorschrift dazu nennt sich Rechtsfahrgebot und besagt, dass du in jeder Situation so weit rechts wie möglich zu fahren hast. Bei markierten Fahrspuren bezieht sich das dann natürlich ausschließlich auf diese. Das heißt im Klartext: Du musst auf Autobahnen immer auf der rechten Spur fahren, außer du überholst jemand langsameren, dann musst auf der nächstgelegenen Spur links nebendran überholen. Das gilt übrigens unabhängig vom gefahrenen Tempo - selbst mit 250 musst du rechts fahren, wenn dies mindestens 10-20 Sekunden ohne Spurwechsel möglich ist.

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Zitat:

Original geschrieben von Bonjour


Bonsoir allerseits…

Folgendes Ding:

Mein Bruder fährt einen über 25 Jahre alten Käfer (also kein „H“) und mit diesem fahre ich oft von KR nach Köln und ab und an woanders hin.

Es ist schon erstaunlich, wie gelassen die eigene Fahrweise wird, man gewöhnt sich schnell an: „In der Ruhe liegt die Kraft“. Schneller als 110 ist man nie unterwegs und man reiht sich zwischen die LKW ein.

Jetzt geschieht es aber, dass man auch mal einen Laster überholen muss/möchte, dazu wartet man schon, bis es eine lange Lücke links gibt (wie gesagt, „in der Ruhe…usw.“) Dann fährt man rüber und setzt an…nach ´ner Weile hat man dann schon die hintere Achse überholt und nun kommt ein Spaten von hinten mit 180 – 200, der war zuerst gar nicht auf der Bildfläche, und der ackert wie blöde am Lichthupenhebel, reißt ihn fast ab, was soll er machen, was soll ich machen? Also auf Unterlippe beiß und weiter, Vollgas ist tabu, vor allem wenn es nichts mehr bringt, denn der Boxer gibt alles.

Nach langer Zeit ist auch der fast 100 fahrende LKW überholt, ich kann ja nun nicht sofort nach rechts, die Fernlichtlampen, der linke Blinker meines Hintermannes rauchen, auch die Hupe, da kann er endlich vorbei. Er: Ausrast, schimpf, mecker, Vogel zeig usw. Ich: Grins, Küsschen schenk.

Allerdings peilen die meisten anderen sofort die Situation und freuen sich über die Heldenaktion, aber wie oben beschrieben, oder ähnlich, erlebe ich´s oder mein Bruder oft.

Ach so, Seitenabstand, - Es ist schon ein geiles Gefühl, wenn man von Dickschiffen mit 140 km/h Differenz überholt wird und derjenige nur auf den Abstand zwischen sich und der Mittelleitplanke achtet, also 1,5m, könnte ja ein Grashälmchen gegen das schöne Plastiklämpchen schlagen und einem selber reist´s fast das Backelithlenkrad aus der Hand. Naja, gelassen bleiben, das hilft, in diesem Sinne…

Bonsoir…

Aus der Sicht des gelengentlichen Schnellfahreres ist genau die o.a. Situation sehr frustrierend. Klebt man dem Vordermann fast auf der Stoßstange, zieht keiner plötzlich links rüber, da keine ausreichende Lücke entsteht.

Hält man hingegen einen ausreichenden Abstand ein, bei Tempo 200 immerhin mindestens 100 Meter laut Faustformel "halber Tacho", erkennt mancher langsame Verkehrsteilnehmer eine ausreichende Lücke, die zwar nicht wirklich ausreicht, aber im Gegensatz zu den anderen Lücken auffällig groß ist.

Der Schnellfahrer wird hier für vorsichtiges Verhalten bestraft. Aus diesem Grund fahren vielen zu dicht auf - "bloß kene Lücke lassen, damit keiner einschert" - und dadurche entstehen gefährliche Situationen.

Oliver

Die Faustformel kannst Du aber nochmal durch 2 teilen, dann hast Du die gesetzl. Regelung.

Zitat:

Original geschrieben von Bonjour


[...] Dann fährt man rüber und setzt an…nach ´ner Weile hat man dann schon die hintere Achse überholt und nun kommt ein Spaten von hinten mit 180 – 200, der war zuerst gar nicht auf der Bildfläche, und der ackert wie blöde am Lichthupenhebel, reißt ihn fast ab, was soll er machen, was soll ich machen? Also auf Unterlippe beiß und weiter, Vollgas ist tabu, vor allem wenn es nichts mehr bringt, denn der Boxer gibt alles.

Nach langer Zeit ist auch der fast 100 fahrende LKW überholt, ich kann ja nun nicht sofort nach rechts, die Fernlichtlampen, der linke Blinker meines Hintermannes rauchen, auch die Hupe, da kann er endlich vorbei. Er: Ausrast, schimpf, mecker, Vogel zeig usw. Ich: Grins, Küsschen schenk. [...]

Versteh ich auch, dass die Physik in einem Käfer ihre Grenzen hat. Ich versteh in so einer Situation auch nicht, was der Hintermann mit seinem Gedrängel erreichen will. Mehr als Vollgas geht nicht und damals wurden halt noch keine Kleinwagen mit 60 Pferden aufwärts gebaut. Wie würde er sich erst aufregen, wenn man dann vom Gas gehen oder bremsen würde, um sich hinter dem Lkw wieder einzuordnen? So eine Drängelei hat nicht mehr den Charakter des auf sich aufmerksam machens, sondern ist schlicht nur noch Genörgel und Sicherheitsrisiko.

Es gibt andererseits nicht nur Käfer und es nervt auch ziemlich, wenn man's eilig hat und vor einem jemand rausfährt und dann mit konstantem Tempo allmählich überholt. Wenn's ne kleine Klapperkiste ist, die einfach am Limit ist, okay, aber dann ist's eine C-Klasse, wo der Typ einfach nur Gas geben müsste bis er vorbei ist und keiner würde meckern. Stattdessen gibt's für den so eine Art elftes Gebot "du sollst nicht schneller als 130 fahren" und das bricht er auch nicht, wenn da ein oder mehrere Autos hinter ihm sind, die offensichtlich noch nicht in Rente sind und alle Zeit der Welt haben, sondern zur Arbeit müssen.

Zitat:

Original geschrieben von Ankommer


Versteh ich auch, dass die Physik in einem Käfer ihre Grenzen hat. Ich versteh in so einer Situation auch nicht, was der Hintermann mit seinem Gedrängel erreichen will...
....Wenn's ne kleine Klapperkiste ist, die einfach am Limit ist, okay, aber dann ist's eine C-Klasse, wo der Typ einfach nur Gas geben müsste bis er vorbei ist und keiner würde meckern. Stattdessen gibt's für den so eine Art elftes Gebot "du sollst nicht schneller als 130 fahren" und das bricht er auch nicht, wenn da ein oder mehrere Autos hinter ihm sind, die offensichtlich noch nicht in Rente sind und alle Zeit der Welt haben, sondern zur Arbeit müssen.

Schließe mich deiner Meinung an, Oldtimer genießen bei mir Artenschutz .😉

Fahrer/innen die allerdings könnten wenn sie wollten und trotzdem, aus welchen Gründen auch immer, zum rollenden Abfangjäger 😉 mutieren, da bleibt einem dann manchmal nichts mehr übrig als das eigene Haupt zu schütteln und es mit Ironie zu sehen...

schont den eigenen Blutdruck.😁

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Zitat:

Original geschrieben von Ankommer


Wenn's ne kleine Klapperkiste ist, die einfach am Limit ist, okay, aber dann ist's eine C-Klasse, wo der Typ einfach nur Gas geben müsste bis er vorbei ist und keiner würde meckern. Stattdessen gibt's für den so eine Art elftes Gebot "du sollst nicht schneller als 130 fahren" und das bricht er auch nicht, wenn da ein oder mehrere Autos hinter ihm sind, die offensichtlich noch nicht in Rente sind und alle Zeit der Welt haben, sondern zur Arbeit müssen.

Sorry - aber wenn jemand bei 130 km/h deutlich schneller als der zu überholende ist (z.B. LKW), niemanden beim Ausscheren behindert und nach Abschluss des Überholmanövers zügig einschert, dann gibt es KEINEN Grund für ihn nur zur Befriedigung der "Schnellerfahrgelüste" anderer aufs Gas zu treten. Egal ob C-Klasse, E-Klasse, Porsche ... .

Es gibt auf deutschen Autobahnen kein Recht auf Schnellfahren. Wenn jemand "nur" 130 fahren will, dann ist es das eben. Da gibts auch nichts dran zu meckern, auch die freie Wahl der (vermeintlich niedrigen) Geschwindigkeit gehört zur freien Fahrt für freie Bürger.

Alex

Zitat:

Original geschrieben von Amen


Sorry - aber wenn jemand bei 130 km/h deutlich schneller als der zu überholende ist (z.B. LKW), niemanden beim Ausscheren behindert und nach Abschluss des Überholmanövers zügig einschert, dann gibt es KEINEN Grund für ihn nur zur Befriedigung der "Schnellerfahrgelüste" anderer aufs Gas zu treten. Egal ob C-Klasse, E-Klasse, Porsche ... .

Zügig? Ja, das wäre wirklich öfter wünschenswert. Ich will mich nicht auf Geschwindigkeiten festlegen, tut mir leid, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Aber wer bei 20 km/h Geschwindigkeitsdifferenz zehn Lkwlängen vor dem Lkw den Überholvorgang beginnt und fünf Lkwlängen dahinter abschließt, der überholt weit jenseits der Grenze, die ich noch als zügig bezeichnen würde. In der von dir skizzierten Situation gibt es natürlich nichts zu beantstanden.

Zitat:

Es gibt auf deutschen Autobahnen kein Recht auf Schnellfahren. Wenn jemand "nur" 130 fahren will, dann ist es das eben. Da gibts auch nichts dran zu meckern, auch die freie Wahl der (vermeintlich niedrigen) Geschwindigkeit gehört zur freien Fahrt für freie Bürger.

Lass mal die Grundsatzdebatte über die Grundpfeiler der Demokratie stecken, wir reden nur vom Autofahren. Natürlich gibt's kein solches Recht. Aber es gibt sowas wie Rücksichtnahme. Und wenn eben ein oder mehrere Verkehrsteilnehmer hinter einem in der Warteschlange stehen, gebietet es der Anstand, dass man einfach mal - den Verhältnissen angepasst - ein wenig Gas gibt, solange bis man vorbei ist und dann kann man ja wieder so schnell fahren, wie einem das am liebsten ist. Ist ja nicht so, dass das Auto bis zum Abschließen des Überholvorgangs auf unbehaglich hohe Geschwindigkeiten schnellt, man legt halt während des Überholens 30 km/h zu und wenn man wieder einschwenkt sind die auch nach ein paar hundert Metern wieder vom Motor weggebremst. Ich muss ja nicht meine Freiheit zwingend dann ausleben, wenn ich die Freiheiten anderer dadurch unverhältnismäßig einschränke, und wenn ich so dahin krieche während hinter mir mehrere Autos ausgebremst werden, dann ist das imo der Fall. Gerade dieses gleichgültige Pochen auf vermeindliche Vorrechte macht unseren täglichen Straßenverkehr zum Kriegsschauplatz. Recht ist halt eine Sache, Gemeinsinn eine andere.

Aus meiner Sicht muß auch niemand Gas geben, der 130 fährt wenn er einen LKW überholt. Aber manch einer überholt dann gleich mehrere LKW statt mal den schnelleren Platz zu machen (wenn der Abstand zwischen den LKW zum EInscheren reicht) oder auch etwas schneller zu fahren.

Ich erlebe es ständig, dass dann einige nicht mal die 400-500 Meter zwischen zwei LKW nutzen um Platz zu machen. bei 130 bin ich schneler an denen vorbei als die es schaffen wieder den linken Blinker anzumachen.

Hatte letztens nen Opi vor mir. Der ist am Ende der Einfädelspur auf die AB stehen geblieben, obwohl der nachfolgende Verkehr Platz gemacht hatte, heißt - auf die linke Spur gewechselt ist.
Scheinbar wollte der Mann man den stehenden Start ala F1 ausprobieren. 😁

Mit 130 km/h mit dem Focus hab ich erstaunlich wenige Probleme. Okay, man ist viel am guggen, Rückspiegel, Spekulationen für die vorrausfahrenden, aber wenn man seine Pappenheimer kennt (manchmal liest mans vom Nummernschild ab), gehts sogar.

Die Mittelspurpenner regen mich auf. Die Sorgen regelmäßig dafür, dass jegliches Schnellerfahren vermieden wird. Dabei ist es doch ganz einfach, wenn rechts frei, dann rüber.

Im Mietwagen fahr ich auch gern mal schneller (den Sprit muss ich ned zahlen 😁 ). Mich juckts nicht wenn jemand rauszieht (wenn mans erahnen kann). Ists vorrauszusehen, dass der raus zieht, ich selbst schaffs aber noch vorbei, gibts Blinker links. Soll er wieder rechts (weil eben frei ist) gibts die kurze Lichthupe (rechtlich sogar erwünscht). Wenn mans anständig macht, hat man damit auch keine Probleme. Aber auf ner 2-spurigen BAB wo reger Verkehr ist 200+ fahren... nee, das ist mir zu stressig. Wie war das? In der Ruhe liegt die Kraft^^

Gruß

PS: Manchmal wünsch ich mir doch das Extra "Raketenwerfer"......

Zitat:

Original geschrieben von sladaloose


Soll er wieder rechts (weil eben frei ist) gibts die kurze Lichthupe (rechtlich sogar erwünscht).

Inwiefern ist das erwünscht?

http://bundesrecht.juris.de/stvo/__16.html

Der Paragraph erlaubt die Licht hupe, wenn ich etwa auf der Landstraße ein Überholmanöver beginne und nicht will, dass der Typ vor mir dazwischenpfuscht. Ebenso gedeckt sehe ich die Situation, bei hoher Geschwindigkeit auf der BAB einer Kolonne auf der rechten Spur aufzublenden, damit nicht einer unachtsam herauszieht. Wenn ich aber jemandem der vor mir auf meiner Spur fährt aufblende, dann ist das kein Warnzeichen, sondern eine Nötigung.

Zitat:

Original geschrieben von Ankommer


Wenn ich aber jemandem der vor mir auf meiner Spur fährt aufblende, dann ist das kein Warnzeichen, sondern eine Nötigung.

Was sind die Alternativen zur Lichthupe? Dicht auffahren? Blinker links? Es gibt mittlerweile eine ganz erhebliche Zahl Autofahrer, die anscheinend grundsätzlich links fahren, es sei denn der Hintermann fährt sehr dicht auf oder macht sich mit Lichthupe bemerkbar. Beim bloßen hinterherfahren bei Tempo 150 mit 75+x Meter Abstand kann man so lange warten, bis der Linksblockierer die Autobahn ohnehin verlassen will.

Eine Nötigung sehe ich da so pauschal nicht.

Oliver

Was du da siehst oder nicht siehst ist aber der Polizei egal. Ich würde da gerne recht geben, denn ehrlich gesagt käme es mir auch gelegen, wenn wenigstens eines der genannten Signale erlaubt wäre. Mich nerven die Linksfahrer genau so. Letztlich zählt aber, welche Weisung die Polizei hat und wenn man jemand per Lichthupe oder Linksblinker oder wie auch immer signalisiert, dass er einen vorbei lassen soll, dann wird die Polizei das als Nötigung abstrafen. Der Gesetzgeber macht da einen feinen Unterschied, ob ich jemandem signalisiere, dass ich ihn gleich auf der Nebenspur überhole oder ob ich ihm signalisiere, er solle seine aktuelle Spur wechseln.

Wo ist das Problem, wenn man jedem Linksfahrer unter Einhaltung des Sicherheitsabstandes einmal die Lichthupe gibt? Damit signalisiere ich jedem Linksfahrer genau einmal meine Überholabsicht.

ciao

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