3 Jahre unvernünftig sein mit Geschäftsleasing
Hey Leute,
ich lese jetzt schon seit ein paar Tagen immer mal wieder die Beiträge hier im Finanzierungsforum und bin erstaunt, wie viele Leute hier doch mit fundiertem Wissen bzgl. Kredite, Leasing und den ganzen Steuergeschichten hier unterwegs sind. Großes Lob an diese Leute. Dann lese ich natürlich auch immer mit Begeisterung die Beiträge, in denen dem Threadersteller zu einem anderen Auto geraten wird, weil es unvernünftig ist, soviel Geld, oder anders, Geld, das er eigentlich nicht hat, für ein teures Auto auszugeben. Und was soll ich sagen, genau so etwas habe ich auch vor.
Kurz zum Auto: Ich habe mich in den neuen Audi A4 B9 verliebt als die ersten Pressebilder kamen. Als die Preise dann draußen waren hatte ich im Kopf schon eine Maximalrate die ich bereit bin zum Fenster rauszuwerfen bei einer gegebenen Anzahlung von 13.000€ (Mein alter Audi B8 von 2010).
Kommen wir kurz zum Auto:
B9
3.0 Liter TDI
Quasi volle Hütte
Also wirklich unvernünftig
Zu mir:
26 Jahre alt (Im November 27)
Seit 2011 selbstständig neben dem Studium
Erst Blogger, seit 2014 als Webentwickler
2014 werden es wohl so 30k zu versteuerndes Einkommen (2014 noch kein Kleinunternehmer)
2015 dann Wechsel auf USt und bisher so grob 4,7k Umsatz im Monat. (Wobei ich gestehen muss: Ich hab erst nur mit Excel den Überblick behalten und mittlerweile auf einen Onlinedienst gewechselt. Kann also nicht zu 100% sagen, ob das 4,7 Brutto sind oder schon MwSt-bereinigt. Laut meinem StB habe ich wohl aktuell ein Betriebsergebnis von rund 17.000€ in den ersten 6 Monaten erzielt. Also alle Kosten dort schon weg.
Wie sich einige denken können: Als Webentwickler bin ich eher selten beruflich unterwegs, privat jetzt aber auch nicht sonderlich viel. Soll heißen, die 50% gewerblich bekomme ich schon hin. Und wenn ich Agenturen besuche für die ich arbeite.
Lust auf Fahrtenbuch hab ich keine, aber das haben wohl die wenigsten. Wir gehen also von der 1% Regelung aus. 🙂
Listenpreis Brutto: 73k.
Anzahlung: 13k Brutto
Rate: 494€ Netto inkl. Inspektion und Wartung und 1 Jahr Anschlussgarantie
3 Jahre a 15tkm.
Zu meiner Situation:
Miete: 220€ im Monat (70qm, Freundin zahlt auch 220€, also insg. 440€ warm. Ja, Osten. Ja, trotzdem sehr schöne Wohnung.)
Essen: Ich hab keine Ahnung, vielleicht 200€ im Monat. Vielleicht auch mal 300€.
Ansonsten recht sparsam, weil ich lieber arbeite als das Wochenende in einer Disko zu verbringen. 🙂
So, dass das Auto in keinerlei Verhältnis zu meinem Fahrprofil steht, weiß ich. Das ich mit 27 Jahren auch nicht unbedingt einen A4 volle Hütte brauche, ist auch klar. Aber ums brauchen geht es eben auch nicht immer. Mir ist also bewusst: Ich bin drei Jahre sehr unvernünftig. Sehe es aber auch so: Noch wohne ich günstig und das ändert sich auch nicht, solange wir keine Kinder bekommen. Das ist innerhalb der nächsten 3 Jahre auch nicht geplant. (Freundin studiert noch ein Jahr, dann soll sie erstmal bisschen arbeiten).
In dieser Zeit kommt also auhc kein Eigentum in Frage, dass irgendwie finanziert werden muss.
Rumliegen habe ich rund 20k auf privatem und Geschäftskonto. Davon gehen aber noch rund 6k ESt für das letzte Jahr runter und, je nachdem ob ich das neue Auto im Dezember habe, für dieses Jahr wohl weniger als 6k. Im Worst Case, wenn das FA also für 2015 gleich noch das von 2014 haben will, gehen 12k davon runter. Bleiben also Minimum 14k liegen.
So, wie unvernünftig ist das. Normal unvernünftig, oder schon eher richtig dämlich? Ich freue mich auf eure Meinungen und höre mir sehr gerne an, wie man sowas sinnvoller bewerkstelligen kann.
PS: Ich bin kritikfähig, also feuert ruhig aus allen Rohren. 🙂
Beste Grüße,
Philipp
Beste Antwort im Thema
Aus eigenem Interesse habe ich schon öfter solche Threads gelesen, bin auch selbst lange als Webentwickler selbstständig gewesen und ähnlich Auto und Gadget verrückt das ich den neuen A4 einfach hammer finde. Auch bei mir kommen diese Gedanken der Unvernünftigkeit immer wieder hoch und ich kann dich irgendwo gut verstehen. Ich denke trotzdem, das selbst wenn du diese enorme finanzielle Belastung über die Laufzeit stemmen kannst, du es sicherlich bereuen wirst. Was das Ranking der Unvernünftigkeit solcher Threads angeht, bist du imo schon in den Top5 derer die ich je gelesen habe 😉 (Du wolltest ja Ehrlichkeit)
Ich bin unwesentlich älter als du (32) und hatte in meiner Selbstständigkeit in den letzten 10 Jahren Höhen und Tiefen. Trotz aller Unvernünftigkeit und guter Absicherung durch das Elternhaus für den Worst-Case, hätte ich nie im Traum dran gedacht mir ein 72k(!) Auto bei einem ZVE von 34k (du schreibst 17k Ergebnis fuer 6 Monate in 2015) vor die Tür zu stellen. Ich habe selbst meinen gebrauchten A4 1.8T den ich für 18K gekauft habe bereut weil ich daran effektiv ein paar Monate Spaß hatte und danach hat mich die Rate nur noch genervt, auch wenn es finanziell kein Problem war. Auch heute noch überlege ich mir ob ein Iphone 6+ mit einem 70 EUR Vertrag wirklich sein muss oder ob man es nach einem Jahr nicht bereut, einfach nur was den Return on Investment (also Nutzen/Spaß in Relation zu den Kosten) angeht über die Laufzeit.
Du wirst in 3 Jahren über 30k für dieses Auto ausgeben (+ ca. 8k Unterhaltskosten) von denen danach nichts übrig bleibt und wenn du Pech hast musst du dich noch richtig lang machen um dieses Auto zu finanzieren.
Zum Vergleich, ich habe mir gerade einen 2 Jahre alten A3 2.0TDI S-Line mit voller Hütte (B&O Soundsystem usw) mit 30tkm für 24k, praktisch neuwertig, gekauft und denke das er nach 3 Jahren noch min. 15k Wert ist. Übrigens Privat, weil ich der Meinung bin das sich ein Geschäftsauto kaum bis gar nicht lohnt wenn man wenig geschäftlich fährt und 1% Regelung nutzt. Könnte mir auch einen A4 hinstellen, aber diese Geldverbrennung ist mir zu krass, möchte mir lieber in ein paar Jahren eine Eigentumswohnung in Berlin kaufen.
Bin allerdings auch erstaunt wie günstig du leben kannst, hört sich eher nach der Kostenaufstellung eines Studenten an. Ich wohne in Berlin Mitte auf 75qm und überweise jeden Monat 1300 EUR auf das Gemeinschaftskonto mit meiner Freundin, die selbst ca 700 EUR beiträgt. Das reicht recht locker für Wohnen und Lebensmittel und was übrig bleibt wird für den Urlaub zurückgelegt. Dazu kommen Versicherungen ala PKV, Privathaftpflicht, Arbeitsunfähigkeit, Rentenvorsorge (sollte man als Selbstständiger auch nicht einfach ignorieren nur weil man sie nicht zahlen MUSS), Fitnesstudio, Ausgehen, Spielgeld für Klamotten usw und ich bin bei Fixkosten von etwa 2k im Monat OHNE Auto. Das Auto kostet alles in allem (inkl. Wertverlust) gute 500 im Monat und so bin ich schon bei 2.5k Fixkosten ohne jetzt auf großem Fuße zu leben oder ein teures Auto zu fahren, dafür allerdings recht sorgenfrei und nicht am finanziellen Limit.
Das nur mal um eine andere Perspektive zu zeigen.
Persöhnlich würde ich mir eher einen 2 Jahre alten RS3 hinstellen als einen neuen A4, unterm Strich wäre der RS3 vermutlich immer noch deutlich günstiger über 3 Jahre und würde mir mehr Spaß bringen als ein ein dicker Diesel.
Ich wünsche dir beruflich Alles Gute und viel Erfolg, auf das du es nicht bereuen wirst.
84 Antworten
Studentisch versichert heißt, und das hab ich nachgefragt, dass nicht nach gezahlt werden kann. Es gilt der aktuell gültige Einkommens Steuerbescheid ab Datum der Ausstellung. Eine große Nachzahlung kommt da also nicht. Deswegen ziehe ich die ESt für 2014 auch soweit nach hinten.
ESt und Gewerbesteuer ist bedacht und liegt bereit, wie oben erwähnt. 🙂
PS: 2013 passt gerade noch so, dass ich weiterhin studentisch versichert bin. Erst ab ESt 2014 bin ich es auf keinen Fall mehr. Das habe ich schon vor einer ganzen Weile in Erfahrung gebracht aus sorge vor einer horrenden Nachzahlung.
So langsam frage ich mich, ob du das Forum zum Mittäter machen willst? Deine Entscheidung steht ja fest. Jetzt geht es dir nur noch darum, jasager zu finden , um dir den Kopf freizumachen. Nennt man kognitive dissonanzminderung. Kauf Dir den Karren, sieh zu wie der an Wert verliert, und gut ist. Gegen jeden Einwand hast du ein Gegenargument. Also was fragst du hier noch? Frag diene Freundin was sie von dem Auto hält. Und besorg dir ne Garage. a)Neidfaktor und b) der polnische, russische,ukrainische usw. Automarkt ist nicht weit.
Nein, ich möchte das Forum nicht zum Mittäter machen. Ich kann Verantwortung ganz gut alleine übernehmen. Und wie im Eingangspost angedeutet interessieren mich viel mehr die Nein-Sager als die Ja-Sager. Denn es ist ja durchaus möglich, dass ich irgendeinen Aspekt komplett vergessen habe neben den Steuern, der KV und was es eben alles gibt.
Zu den Gegenargumenten: Eine Diskussion baut ja genau so auf. Ihr stellt ein Argument, ich argumentiere dagegen und hoffe, dass wir uns auf den selben Informationsstand zu meinem Stand heben. Wenn das dann gegeben ist, kann ich auch nicht weiter dagegen argumentieren, bis dahin hoffe ich aber, dass ich einiges aus der Diskussion mitnehmen kann. Denn auch nach den drei Jahren ist mein Leben nicht vorbei und ich lerne sehr gerne etwas dazu und wenn es nur die Erfahrung ist.
Ich möchte halt nur Kommentare nicht unkommentiert stehen lassen, wenn von einem Arbeitsweg ausgegangen wird oder pauschal Preise für Sprit im Monat in den Raum gestellt werden. Denn meine Lebenserhaltungskosten sind recht niedrig. 🙂
Meiner Freundin gefällt das Auto. Sie quatscht mir da aber auch nicht weiter rein, ist ja mein Geld und mein Risiko. 🙂
So ganz unähnlich zu meiner Situation ist das hier nicht:
Seit einem Jahr selbständig, ganz gute Zukunftsaussichten, etwas größeren monatlichen Umsatz, etwas größere Reserven auf dem Geschäftskonto.
Habe mir ein Leasingfahrzeug bestellt, was mich im Monat 700 € inkl. allem kostet (Sprit, Steuer, Versicherung, Wartung, Leasingrate, Reifen). Ja, das ist teuer, aber nur etwas 300 € monatlich mehr als mein alter Benz und zudem ohne Reparaturkostenrisiko. Eine Anzahlung habe ich nicht geleistet, da ich lieber eine gute Summe auf dem Konto liegen habe, denn die Geldeingänge sind nicht so regelmäßig.
EDIT: Ich fahre zu 90 % geschäftlich.
Ich an deiner Stelle würde mir schon ein Auto leasen, aber eines, was deutlich günstiger ist, meinetwegen einen A3 Sportback oder eben wie ich einen Superb.
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Zitat:
Dann wird die Krankenkasse aber eine ordentliche Nachzahlung für 2014 und 2015 von dir verlangen, wenn Du weiterhin als Student versichert bist. Da können schnell ein paar tausend Euro zusammenkommen, je nach Einkommen. Vielleicht verlangen sie auch schon vorher einen Steuerbescheid zur Beitragsberechnung.
Und auf welcher Rechtsgrundlage muss man diesen bereitstellen? Es gibt keine. Schlimmstenfalls kündigen Sie die Umstellung auf den regulären Tarif an, wenn man nicht nachweisen kann oder will, dass man weniger als X verdient. Eine Pflicht hierzu besteht jedoch nicht und damit gibt es kein Problem.
Zitat:
Mit Krankenkassen ist nicht zu spaßen, ich rede aus eigener Erfahrung.
Mit Krankenkassen ist nicht zu spaßen? Das höre ich zum ersten Mal ;-)
Man darf sich auch nicht alles gefallen lassen.
Ich frage jetzt einfach mal etwas anders nach (die Umstände usw. wurden ja mehr als ausführlich abgehandelt).
Was macht den A4 so besonders? Was kann der A4 B9 so viel besser als sein Vorgänger. Wie sehr bist du davon überzeugt, dass du nicht nach 6 Monaten auch bei dem Wagen etwas "abgestumpft" bist und gar nicht mehr so begeistert (ich hätte ja jetzt schon fast "verliebt" geschrieben)?
So ein A4 3.0 TDI ist weder besonders sportlich und auch sonst kein extravagantes Gefährt. In der Ausstattung einfach (ja ich weiß leicht abwertend gesagt) die gehobene "Vertreterkutsche". Du bist aber gar kein Vertreter, fährst fast keine Strecken beruflich. Du arbeitest dann für ein Fahrzeug, das du fast nie wirklich benutzt. Und für die Ausfahrt am Sonntag gibts dann auch was passenderes....
Finanziell gesehen ist es da doch viel vernünftiger, du leihst dir für ein paar Wochenenden im Jahr mal einen richtigen Sportwagen oder dergleichen aus. Oder mal ein schönes Cabrio. Oder mal einen leichten, sportlichen Roadster?
Glaub mir, egal wie toll der Neuwagen jetzt wirken mag, nach 6 Monaten ist er "normal" geworden.
Und mit solchen Vorhaben bist du finanziell völlig ungebunden - läuft das Geschäft mal nicht so, steckt man einfach etwas zurück.
Oder anders: Mit 26 reicht doch für "unvernünftig" auch ein GTI oder so etwas in der Art und Weise. Der kostet dich wohl nicht mal die Hälfte, ist fast genau so schnell und macht wohl auf einer kurvigen Landstraße sogar mehr Spaß.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 30. August 2015 um 23:23:19 Uhr:
Nur noch ein dezenter Tipp. Kenne ein paar die seit Jahren Selbstständig sind. Viele Kunden reagieren sehr Penibel auf das Fahrzeug mit dem der potentielle Vertragspartner angerauscht kommt. Passt das Fahrzeug nicht zum Umsatz ist es ganz schnell Aus mit einem Neukunden oder ein Bestandskunde geht zur Konkurrenz weil Er nicht will das sein Vertragspartner Pleite geht und Er im Regen steht. Ein Jahrgänger hat noch nach 10 Jahren Selbstständigkeit, nach 10 Jahren Festanstellung, als Architekt feststellen "dürfen" das für potentielle Kunden bei seiner Betriebsgröße sein A6 3,0TDI ein No Go war, darum hat Er je nachdem immer eine kleinere Motorisierung angegeben und seine Firma waren zwei gleichberechtigte Architekten plus einem Bauingenieur und einer Bauzeichnerin. Also kein Nebenerwerbsbetrieb oder Einmannklitsche. War Eines der ersten Verhaltensregeln die Ihm bei seinem ersten AG eingebläut wurden. Das Auto nicht zu Klein, Alt und Billig, aber auch nicht zu Groß und Teuer.
Mit Verlaub halte ich das für ziemlichen non-sense. Allem Voran reden wir hier von einem A4 und damit einem recht normalem Fahrzeug. Das ist weder ein Hummer noch ein Porsche noch ein S8 oder welches Luxus-Spielzeug einem sonst in den Sinn kommt. Darüber hinaus weiß der potentielle Kunden für gewöhnlich nicht, welche Umsätze ein Unternehmen hat. "Passt es nicht zum Umsatz" ist daher nicht problemlos feststellbar. Ungeachtet dessen beauftragt man sicherlich eher ein solides Unternehmen mit gesunden Gewinnen als eine Bruchbude, bei der der Inhaber einen vergammelten 1er Golf fahren muss. Wer von beiden gerät typischerweise wohl eher in finanzielle Schwierigkeiten?
Dann: als Architekt soll ein A6 3.0 TDI zuviel gewesen sein? Das ist ja lachhaft. Welcher kleinkarierte Kasper sollte sich daran stören? Es ist doch jedem bekannt, dass Berufsgruppen wie Architekten, Notare, Juristen, Ärzte, Ingenieure etc. recht anständig verdienen. Wenn die keinen A6 fahren dürfen, wer darf es dann? 60-jährige Unternehmer, die 40 Jahre lang für dieses Auto gespart haben? Minister des Bundes und Vorstände von DAX-Unternehmen?
Zitat:
So wurden bei diesem AG schon Architekten von Kunden weggeschickt weil Sie mit einem gemieteten Golf angerauscht wurden, oder weil Sie eine S-Klasse bekommen haben.
Natürlich. Und das wurde dem Architekten dann auch so gesagt. "Tut mir leid Herr Müller aber wir können Sie nicht beauftragen. Sie fahren einfach ein zu dickes Auto.". Ich komme nicht umher anzunehmen, dass deine Behauptungen nicht auf eigenen Erfahrungen basieren. Womöglich Hörensagen mit eigenen Ergänzungen oder sonstiges.
My 5 cents, aus eigener Erfahrung:
Als Selbständiger in deiner Lage kann sich die finanzielle Situation alle 6 Monate ändern, und <5000 Euro monatlicher Umsatz sind zu wenig. Was machst du, wenn du plötzlich zwei Monate lang einen neuen Auftrag suchst? Oder der nächste Auftrag schlechter bezahlt wird? Da sind die 20TEUR auf dem "Sparbuch" ruck zuck alle. An weiteren Vermögensaufbau ist so nicht zu denken.
Schlussendlich ist es in deiner Situation auch noch ein Privatleasing. Entweder du hast ordentliche Arbeitswege zu deinen Kunden und benötigst ein langstreckentaugliches Fahrzeug, oder du fährst ab und an mal zur Post (für die Buchhaltungsunterlagen) und zum Supermarkt, da reicht dann auch ein A1 oder A3 oder Mini, oder Polo.
Wenn es unbedingt ein neues Fahrzeug sein soll, such dir einen Neuwagen mit BLP max. 45TEUR, besser 35TEUR. In drei Jahren und mit dann hoffentlich doppelt hohem Umsatz kannst du über ein Fahrzeug mit höherem BLP nachdenken.
Das mit dem Auto vor der Tür eines Auftraggebers ist leider nie in einer Studie erschöpfend untersucht worden. Da ist wohl viel Märchenerzählerei dabei und am Ende ist jedes Auto irgendwie falsch, weil einerseits zu groß und dann doch irgendwie nicht standesgemäß genug.
Ich bin selbst Architekt und meine Kollegen fahren vom alten Polo bis zum 911er Turbo alles Querbeet. Meist, aber nicht immer, macht der Polofahrer keine Großprojekte für die Industrie und umgekehrt bauen die wenigsten Porsche-Fahrer Garagen und kleine Anbauten. Soll heißen, der gesunde Menschenverstand in Verbindung mit dem Budget wird einem schon das richtige Fahrzeug bescheren, was dann beim Kunden positiv ankommt.
Und ja, mit meinem alten Benz wurde ich schon diverse Male etwas belächelt, weil Bauherren etwas anderes erwarten für die Honorare, die man aufruft.
Ich finde den B9 einfach schöner in seiner Form und im Innenraum trennen ihn Welten vom Vorgänger. Für mich ist der 3.0 TDI die perfekte Kombination aus Leistung und Komfort. Golf finde ich persönlich einfach nicht schön und ich stehe auf Kombis. Zumal sich meine Situation in der Zukunft wohl sowieso etwas ändern wird und ich regelmäßiger mal nach Berlin fahren muss, vielleicht einmal im Monat. Das sind für mich dann rund 500km (250 pro Strecke).
Und als was der A4 dann so im Allgemeinen gilt, ist mir recht egal. Also ob er eine Vertreterkutsche ist oder nicht. Er gefällt mir ganz persönlich, egal ob der zu 70% nur von Vertretern gefahren wird.
Zum Thema Sportwagen: Ich war schon immer mehr Freund von "Komfort und Bums" und nicht nur reine sportliche Karren. War nie mein Faible, wird es auch nicht. Deswegen fällt ein Roadster fürs Wochenende zum Spaß haben sowieso raus. 🙂
Zur Auftragssuche: Ich lebe nicht von Großaufträgen, habe eine gesunde Mischung. Muss also quasi nie, wenn alles normal läuft, zwei Jahre auf Geldeingänge verzichten. Dafür sind die Schwankungen nach unten oder oben auch nicht so exorbitant. Ich bin sowieso kein großer Fan davon, mich für 2 Monate an ein Projekt zu binden, weil sich die Arbeit mit Firmen, die größer sind, oft als schwierig erweist. Da spiele ich dann lieber den Feuerlöscher für Agenturen, die den ganzen Stress haben und mir nur meine Aufgaben zuarbeiten.
Und nochmal ganz wichtig: Ich muss zu keinem Kunden fahren, um den Auftrag abzuschließen. Wenn ich nach Berlin fahre, schaue ich eher mal bei den Agenturen oder einem Startup vorbei, die gerne einmal im Monat die weiteren Pläne durchsprechen wollen. Auch denen wird es herzlich egal sein, was für ein Auto fahre. Denn am Ende interessiert meine Kunden nur: Bis wann kann ich liefern, was wird es kosten. Punkt.
Und falls ein Kunde der Meinung ist, dass mein Auto zu einem höheren Preis führen wird und er mich deswegen argwöhnisch betrachtet, dumme Sprüche bringt oder ablehnt, möchte ich mit diesem Kunden sowieso nicht zusammen arbeiten.
Zum Umsatz: Klar sind rund 5k Umsatz im Monat nicht die Welt, aber was man nicht vergessen darf: Keine Angestellten, kein Büro, nicht mehr Stromkosten als sowieso in der Wohnung.
Also: Klar ist ein A4 in dem Fall der pure Luxus. Aber ich mag Kombis und keine Kompaktwagen. GTI macht mich nicht mal annähernd an. Da das Modell neu ist, gibt es leider keine Rückläufer und keine Gebrauchten. Mein aktuelles Modell ist mir innen etwas zu alt vom Stand der Technik her. Das liegt aber wohl auch daran, dass ich noch einen Technik-Blog betreibe. (Der auch relativ konstant ein paar Einnahmen generiert).
Und klar, wer weiß, ob ich nach 6 Monaten mit dem neuen Auto nicht auch denke: Hach ja, eigentlich könnte was neues her. Auf der anderen Seite war ich von den bisherigen Bildern extrem begeistert. Ich hab mich auch bei Skoda umgeschaut, auch bei MB oder BMW. Keiner der Autos konnte das gleiche Gefühl auslösen. 🙂
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 30. August 2015 um 23:23:19 Uhr:
Viele Kunden reagieren sehr Penibel auf das Fahrzeug mit dem der potentielle Vertragspartner angerauscht kommt. Passt das Fahrzeug nicht zum Umsatz ist es ganz schnell Aus mit einem Neukunden oder ein Bestandskunde geht zur Konkurrenz weil Er nicht will das sein Vertragspartner Pleite geht und Er im Regen steht.
Ich bin seit über 30 Jahren im Vertrieb und kann die o. g. Ausführungen überhaupt nicht nachvollziehen. Dass ein Kunde sich für das Auto seines Geschäftspartners interessiert und womöglich die Geschäftsbeziehung beendet, weil ihm das jeweilige Fahrzeug nicht passt, habe ich noch nie erlebt und kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen.
Was für den Kunden zählt, ist Leistung und Qualität. Zudem kann ein Kunde sehr wohl beurteilen, ob eine Leistung oder ein Produkt überteuert ist (wegen des angeblich zu teuren Autos) - schließlich bewegen wir uns in einer Marktwirtschaft.
Gruß
Der Chaosmanager
Der thread ist doch sinnfrei ,du hast dich doch längst entschieden..
Wie wäre es denn, wenn du den 2.0 TFSI Ultra Motor mit S-tronic nimmst? (vmax 240 km/h , von 0 - 100 km/h in 7,3 s, Verbrauch 5,1 l Super/100 km , 140 kW (190 PS)) Das sind auch top Werte! und dieser sparsame Benziner passt zu deinem Fahrprofil m.M.n. wohl auch besser.
Und das Beste: er kostet satte 12.750 € (!!!!) weniger als der 3.0 TDI. Mit diesem Kompromiss wäre dein "Traum" doch schon deutlicher realistischer/vernünftiger. Lass dir das mal im Autohaus durchrechnen.
Ja, entschieden habe ich mich wohl wirklich schon. Das Herz will, was das Herz will.
Dennoch finde ich es nicht verkehrt, mir Sichtweisen einzuholen. Vorallem mit Hinblick auf Dinge, die ich absolut nicht bedacht habe wegen dem berühmten Brett vorm Kopf. Bisher bin ich aber ganz froh, dass genau das noch nicht aufgetreten ist. Irgendwelche versteckten Kosten bei der Selbstständigkeit oder so.
Daggy: Die Sache ist die: Auch wenn das Auto dann 12.750€ weniger kostet, sind wir immer noch in einem unvernünftigen Bereich. Und dann greift bei mir der dämliche Reflex: Wenn unvernünftig, dann richtig.
Ich hatte natürlich auch mal einen recht nackten A4 gerechnet, aber irgendwie ist er mit jedem mal voller geworden.
Also: Als Disclaimer: Ich möchte natürlich niemandem seine Zeit klauen, weil ich mich im Grunde schon entschieden habe. Wer dennoch Lust hat, mit mir darüber zu diskutieren, Fallstricke aufzuzeigen oder mir den Vogel zu zeigen, kann das gerne machen.
Wenn das so gar nicht dem Geiste des Forums entspricht, kann der Beitrag natürlich auch gerne geschlossen werden.
Okay, dann würde ich an deiner Stelle zunächst den finanziellen Puffer aufbauen, von dem du glaubst, dass er dich auch durch schwierige Zeiten bringen kann (hier aber nix schön rechnen). Wenn du diesen dann aufgebaut hast, kannst du dir zumindest ruhigen Gewissens deinen Traumwagen bestellen.
Das Gute ist doch, dass du momentan keinen zeitlichen Druck hast, da dein jetziger Audi nicht geleast ist, sondern dir gehört. Also ob du nun unbedingt jetzt bestellst oder ein halbes Jahr später ist doch dann verschmerzbar...
Das man dann keine Abstriche mehr machen möchte und bei solchen Autos schnell die "volle Hütte" hat, kann ich aber auch nachvollziehen 😉