3.0 ASN - Zündaussetzer Bank 1, NWV Problem
Hallo Zusammen,
ich habe mal wieder Problemchen mit meinem Dicken und erhoffe mir ein paar Denkansätze bevor ich wieder ans Schrauben gehe.
Erst mal ein paar Daten:
Audi A4 B6 Limo
Motor: ASN 3.0 V6 5V
Baujahr: 09.2003
Laufleistung: ca. 194.000km
MSG: 8E0 909 559 M mit Software Coding 0011511
Ich habe das Fahrzeug mit 115.000 gekauft und ziemlich direkt den Zahnriemen machen lassen (ca. 120.000).
Bis 173.000 keine großen Probleme. Danach ging es dann los mit defektem Auslassventil Zylinder 1 (einen hilfreichen Thread gibt es dazu bereits).
Die Reparatur wurde in Eigen Regie durchgeführt. Dabei wurden alle Dichtungen der Bank 1 sowie ein neuer Zahriehmen mit WaPu und allem was dazu gehört verbaut. Dazu habe ich mir das nötige Spezialwerkzeug zum Arretieren der Kurbel- und Nockenwellen besorgt.
Nachdem alles verbaut wurde den Motor erst mal nur ruhig bewegt (ca. 3000km nicht mehr als 3500 U/min).
Irgendwann bei ca. 190.000 KM begann der Leerlauf unruhig zu werden (minimalst unruhiger lauf wurde ab ca. 140.000 schon bemerkt). Daraufhin habe ich mir nochmal die Arbeit gemacht und die Steuerzeiten überprüft. Alles sah soweit IO aus. Auch das testen der Nockenwellenversteller mittels VCDS wurde mit System IO quittiert. Da die Steuerzeiten es wohl nicht waren guckte ich mit nochmal den Versteller an und baute diesen aus. Gesifft hat da vorher nichts und die Dichtungen sahen zumindest augenscheinlich auch alle noch gut aus (nichts gebrochen oder eingelaufen).
Beim zusammen bauen habe ich jedoch in einer übermotivierten Minute den Versteller nicht vorsichtig genug aufgesetzt, sodass sich die Dichtungen verkantet haben und beim anschrauben die Nockenwellen beschädigt haben. Da die zweite Seite etwas leichter ging. Ahnte ich schon meinen Fauxpas und hatte die erste Seite wieder zerlegt. Naja das Ergebnis war halt gebrochene Dichtungen, Kerben im Verstellergehäuse und angebrochene Dichtungsführungen an den Nockenwellen.
Also hatte ich mich auf die Suche nach gebrauchten Nockenwellen sowie eines Verstellers gemacht, wurde fündig und habe diese dann verbaut. Soweit hat auch alles gut geklappt. Den Wagen zusammengebaut und laufen lassen. Wagenlauf nach kurzem „etwas holprigen“ Start sehr gut. Deutlich besser als vorher. Leider ist relativ viel Öl und Kühlerwasser beim Schrauben hier und da hin gelaufen, sodass eine gewisse Rauchentwicklung beim warm werden nicht vermieden werden konnte. Dementsprechend roch es dann auch.
Naja nach kurzer Euphorie (etwa 1000KM) die leichte Verwunderung darüber das der Geruch zumindest beim Abstellen des Motors immer noch war zunehmen ist. Ausserhalb sowie innerhalb des Autos. Auch der hackelige Leerlauf kommt so langsam wieder, bzw ist wieder auf gleichem Stand wie vor der Aktion.
Jetzt hatte ich nochmal den „neuen“ Nockenwellenversteller testen wollen und habe dies dann wieder per VCDS gemacht. Leider war mir beim Umbau die Batterie leer gegangen und ich hatte den Fehlerspeicher danach noch nicht gelöscht. Dieser zeigte dann folgendes an:
16497 - Geber fuer Ansauglufttemp. Signal zu gross (G42)
002 - unterer Grenzewert ueberschritten - Intermittent
16825 - Tankentlueftungssystem Durchsatz fehlerhaft
002 - unterer Grenzewert ueberschritten - Intermittent
18405 - Unknown Error Code
001 - oberer Grenzewert ueberschritten - Intermittent
16398 - Bank1: Nockenwellenfruehverstellung: Auslass Soll nicht erreicht
001 - oberer Grenzewert ueberschritten
Diesen Fehlern hatte ich dann noch keine Bedeutung zugeschrieben. Motor war noch warm, also etwas laufen lassen. Zwischendurch kurz ausgemacht und wieder laufen lassen.
Der Fehlerspeicher hatte dann noch folgenden Fehler abgespeichert:
19760 - Bank1 Auslass-Nockenpos.-/Kurbelwellenpos.-sens. falsche Zuordnung
002 - unterer Grenzewert ueberschritten
Gut das hat mich dann etwas verunsichert und ich begann mit dem Test des Verstellers.
Dieser hoppelte im Leerlauf von -1° bis +1,5°. Beim Testen fuhr der Motor schön auf 2000 U/min hoch und verstellte die Zündung auf etwa 40°. Die Anzeige meldete System IO.
Leider begann ab etwa 30° bis 35° die MKL zu blinken.
Fehlerspeicher ausgelesen:
16684 - Verbrennungsaussetzer unregelmaessig/mehrfach erkannt
001 - oberer Grenzewert ueberschritten
16686 - Zyl.2 Verbrennungsaussetzer erkannt
001 - oberer Grenzewert ueberschritten
16685 - Zyl.1 Verbrennungsaussetzer erkannt
008 - Unplausibles Signal
16687 - Zyl.3 Verbrennungsaussetzer erkannt
001 - oberer Grenzewert ueberschritten
Ok.. Toll wieder mal Aussetzer. Nur diesmal auf der ganzen Bank.
Ich erinnerte mich nun nochmal an einen Kommentar des letzten Threads und kontrollierte die KGE indem ich den Öldeckel öffnete und nach einem Luftzug „suchte“. Leider war dieser nur sehr schwach spürbar und nicht zu hören wie noch bei 173.000. Gleichzeitig viel mir der doch reichhaltig vorhanden Schlamm auf.
Man muss dazu sagen dass ich seit etwa 5 Monaten nur noch 6 km einfache Strecke habe und ein gewisser Schlamm gerade im Winter nichts neues ist. Diesmal war es halt nur deutlich mehr.
Fehlerspeicher gelöscht und erst mal so gelassen.
Dann hatte ich noch alle Plastikverkleidungen entfern und nach Öl gesucht. Etwas Schlamm war dann auch am Rande der Dichtfläche zwischen Nockenwellenhaube und Zylinderkopf. Gerade dort hatte ich beim Zerlegen bemerkt, dass bei der ersten Reparatur etwas viel von dem Dichtmittel drauf gekommen ist, sodass die Ölkanäle leicht verengt wurden. Bis zur NW kam jedoch nichts. Also hatte ich dieses mal etwas sparsamer gearbeitet.
Nun habe ich an der Stelle schon mal Sorge, dass es nicht hundertprozentig dicht ist.
Das Kühlwasser ist auch Sauber und bleibt auf dem gleichen Stand. Einen erhöhten Ölverbrauch kann ich auch noch nicht feststellen (normal so ca. 1l auf 10.000km).
Ich schaute mir noch mal im Leerlauf die MWB 15 und 16 an. In MWB 15 wurde dann ungleichmäßig Aussetzer bis max. 6 hoch gezählt und ständig wieder resettet.
Seit dem bin ich mal ca. 100km Autobahn am Stück zwischen 130 und 220 Km/h gefahren.
Die Leistung ist OK. Die 240 Tacho wird er noch ohne Probleme schaffen.
Danach sah zumindest der Schlamm im Öldeckel etwas besser aus, acuh wenn nach wie vor kaum Luftzug vorhanden war.
Dann etwas Falschluft mit Bremsenreiniger gesucht -> nicht gefunden.
Den NW-Versteller getestet und den Fehlerspeicher ausgelesen mit folgenden Einträgen: (Jetzt war es nur eine englische, noch nicht lizensierte, VCDS Lite Version)
16684 - Random/Multiple Cylinder Misfire Detected
P0300 - 001 - Upper Limit Exceeded - Intermittent
16687 - Shareware Version. To Decode all DTCs
P0303 - 001 - Please Register/Activate - Intermittent
16686 - Shareware Version. To Decode all DTCs
P0302 - 001 - Please Register/Activate - Intermittent
16685 - Cylinder 1: Misfire Detected
P0301 - 008 - Implausible Signal - Intermittent
19760 - Shareware Version. To Decode all DTCs
P3304 - 002 - Please Register/Activate - Intermittent
18405 - Shareware Version. To Decode all DTCs
P1997 - 001 - Please Register/Activate
16398 - Bank 1: Camshaft B (Exhaust): Retard Setpoint not Reached (Over-Advanced)
P0014 - 001 - Upper Limit Exceeded
Die ersten vier Fehler sind bekannt vom Nockenwellenversteller testen. Der 19760 deutet auch wieder auf die Auslassnockenwelle Bank 1 und der 16398 auf den Versteller hin. Den 18405 habe ich gegoogelt mit dem Ergebnis, dass wohl zu wenig Öldruck am Versteller anliegt.
So viel Text hatte ich jetzt doch nicht erwartet. Dafür schon mal ein vorsichtige Entschuldigung 🙂 und danke fürs lesen bis hierhin.
Wenn jetzt noch der ein oder andere Ratschlag kommt, auf was genau ich nochmal besonders gucken sollte, wäre ich sehr dankbar.
MfG NostraX
Beste Antwort im Thema
Hier nun mein Abschlussbericht, da ich nun alle Fehler finden konnte. Nach über einem Jahr War ich motiviert an dem Auto weiter Fehlersuche zu betreiben. :-)
Zahnscheibe musste mit dem Langloch auf kurz nach OT der Kurbelwelle geschraubt werden. Jetzt gab es nur noch einen Fehler: Zuordnung Nockenwelle zu Kurbelwelle passt auf der Fahrerseite nicht und hat zusätzlich auch Zündaussetzer auf Zylinder 4-6 reingeschrieben.
Nach allen Versuchen den Fehler zu finden gab es nur noch eine Option: Die Nockenwellenversteller arbeiten nicht sauber, also Front runter, Zahnriemen runter, Motor aufmachen und alles abstecken, Nockenwellenversteller Fahrerseite runter, Steuergehäuse der Nockenwellenversteller runter, ... und siehe da... HIER ist der Fehler!!!
Es sitzen auf jeder Nockenwelle 3 Stück Metallabdichtringe, welche über das Steuergehäuse das Verstellen der Nockenwellenversteller ermöglichen. Es war je ein Ring von der Einlass- und Auslassnockenwelle defekt (siehe Bild)! Diese defekten Ringe haben natürlich auch die Abdichtflächen in den großen Bohrungen des Steuergehäuses beschädigt (siehe Bild). Ergo keine Abdichtung, keine Verstellung der NWV!
Nun also alle Abdichtringe bei VW neu gekauft (4€ pro Stück!) und siehe da... NEUES RINGDESIGN! Die Ringe haben nun keine kleinen Haken mehr die wahrscheinlich bei allen ASN Motoren irgendwann abbrechen und das Steuergehäuse zerstören!
Werde die Tage noch ein neues Steuergehäuse bekommen und mal noch die Beifahrerseite abschrauben und mal gucken wie es da mit den Ringen und dem Steuergehäuse aussieht. Werde auch mal noch ein Bild zum Vergleich der Ringe machen.
Aber ich denke dies sollte jedem ASN Fahrer erst einmal die Augen öffnen, das nicht nur die Nockenwellensensoren kaputt gehen können, sondern das es auch noch einen Konstruktionsfehler gegen Langlebigkeit der Abdichtringe gibt!
105 Antworten
Immer noch das gleiche Problem. Hatte heute auch den Kat von der rechten Seite draußen. Die sind beide in Ordnung.
Was könnte denn noch ein Problem sein?
Weiß echt nicht mehr weiter
Die Phasenlage der 4 Nockenwellen aus Block 93 passt bei deinem?
Zitat:
@papa0505 schrieb am 29. April 2023 um 22:15:45 Uhr:
Immer noch das gleiche Problem. Hatte heute auch den Kat von der rechten Seite draußen. Die sind beide in Ordnung.
Was könnte denn noch ein Problem sein?
Weiß echt nicht mehr weiter
Wenn die Kats irgendwo gebrochen wären und du eine Asymmetrie im Abgasgegendruck hättest --> die Long Term Fuel Trims beider Bänke müssten deutlich über 5% Differenz asymmetrsich sein. Also einer stark im Plus, die kaputte stark im Minus.
Im Leerlauf liegen die bei 0.
Wie es bei Last aussieht weiß ich nicht.
Long Term.... was?
Wie und wo kann ich das sehen?
Gebrochen hab ich nichts gesehen. Die Waben waren gleichmäßig. Hab auch an den Rändern nix auffälliges gesehen.
Aber das muss ja nicht unbedingt was heißen..... hab ich mal gehört oder gelesen....
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten
Ähnliche Themen
@GaryKZitat:
@papa0505 schrieb am 30. Apr. 2023 um 23:28:20 Uhr:
Long Term.... was?
erkläre ihm doch nochmal, wie er die LTFT und STFT überprüfen kann!
Null exakt kann quasi nicht sein.
Ich hab das mit einem "alten" Programm gemacht, LTFT und STFT sind Standard-OBD2 Werte, findest du in jedem "Echtzeit" OBD2 Diagnosetool. Siehe https://youtu.be/T9E11hvXf1I?t=198
Du schaust was der Unterschied zwischen LTFT Bank 1 und 2 ist. In dem Video ists ein Vierzylinder, also nur eine Bank. In dem Beispielvideo hat er -4% am LTFT der ersten Bank. Wenn das dein Wert wäre, alles im Bereich von -9% bis +1% der Bank 2 wäre noch ok - Faustregel sind ca 5% Abweichung sind noch ok. Mein ASN damals lag typisch bei 3%. Liegen die deutlicher auseinander ist das ein Indiz dafür, dass sich die Luftmasse der beiden Bänke ungleich aufteilt. Warum ist dann rauszufinden. Oft ists halt ein mechanisch kaputter Kat. Sind die aber ausreichend dicht zusammen kannste diese Art Defekt sehr sicher ausschließen. Weil zwei auf wenige Prozenz Differenz gleich gebrochene Kats geht quasi nicht.
Danke schon mal für die Infos.
Mit 0 meinte ich die NWV's.
Kann ich das Ganze auch mit VCDS machen, oder ist das zu unübersichtlich?
Wenn nicht, wo kann ich das passende Programm laden.
Das sollte aber auf XP laufen können. Hab mir für solche älteren Diag. Programme extra ein Laptop mit XP eingerichtet.
Könnte es auch die Verstellung vom Saugrohr sein?
Bei defektem Saugrohr fehlt nur Leistung. Aussetzer hat er davon nicht.
Die Langzeit Fuel Trims kannst du sehr gut mit VCDS auslesen.
Messwerteblock 32:
Wert 1: Bank 1 Leerlauf
Wert 2: Bank 1 Teillast
Wert 3: Bank 2 Leerlauf
Wert 4: Bank 2 Teillast
Ob die Saugrohrverstellung noch korrekt arbeitet, kann man mittels VCDS Log ebenfalls gut herausfinden.
Es benötigt lediglich die Messwerte Motordrehzahl und Luftmasse während einer Volllastbeschleunigung.
Die Luftmasse rechnet man sich dann von g/s in mg/Hub um und trägt sie über die Drehzahl auf.
Im Anhang ein korrekt arbeitendes Saugrohr sowie mit abgezogenen Stecker (dauerhaft in Leistungsstellung).
Man sieht deutlich, wie viel Füllung im unteren Drehzahlbereich fehlt.
Sind die Trims auf 0 gesetzt wenn ich den FS lösche? Oder wie läuft das? Ist das alles nur beim Fahren zu beurteilen?
Sorry, bin bei VCDS noch ein Neuling.
Im MWB 32 hab ich keine Absonderlichkeiten, aber auf 33.
Das auch nur unter Last den Berg rauf.
Zitat:
@papa0505 schrieb am 1. Mai 2023 um 13:16:24 Uhr:
Sind die Trims auf 0 gesetzt wenn ich den FS lösche? Oder wie läuft das? Ist das alles nur beim Fahren zu beurteilen?
Sorry, bin bei VCDS noch ein Neuling.
Korrekt, die Werte werden mit dem Fehlerspeicher gelöscht
Zitat:
@papa0505 schrieb am 1. Mai 2023 um 15:02:44 Uhr:
Im MWB 32 hab ich keine Absonderlichkeiten, aber auf 33.
Das auch nur unter Last den Berg rauf.
Also wenn die Lambdaregelung auf Bank 1 dauerhaft so hohe negative Werte zeigt, dann deutet das schon auf einen schlechteren Gaswechsel als auf der anderen Bank hin.
Eigentlich müssten diese hohe Regelabweichung aber in die Adaptionswerte aus Block 32 gelernt werden.
In 32 hab ich in Feld 1 und 2 nur kleine Werte und in den Feldern 3 und 4 sind die Werte auf 0.
Ich versteh grad gar nix mehr....