2-Zylinder so langlebig wie 4-Zylinder?

Ich beabsichtige unseren familiären Fuhrpark um einen Fiat 500C zu erweitern. Zur engeren Wahl stehen dabei zwei Benzin-Motoren:

  • 4 Zylinder, 1.2 Liter, 69 PS, 102 Nm/3.000, Verbrauch 4,9 Liter
  • 2 Zylinder, 0.9 Liter, 85 PS, 145 Nm/1.900, Verbrauch 3,8 Liter

Der 4-Zylinder-Motor ist nach meinem Verständnis ein Sauger nach altem Konzept ohne viel Klimbim.

Der 2-Zylinder-Twin-Air-Motor besticht zweifelsohne mit besseren Leistungsdaten. Laie, der ich bin, lese bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_Twin-Air die Erklärung nach: "Fiat legte den Twin-Air-Motor nach dem Konzept des Downsizing aus. Parallel-Twin-Motoren sind prinzipiell mechanisch einfach aufgebaut und können damit kostengünstig hergestellt werden, allerdings laufen sie auch unruhiger als Motoren mit mehr Zylindern. Für eine bei Personenwagen vertretbare Laufruhe ist daher mindestens eine Ausgleichswelle erforderlich. Der Vorteil der Zweizylinderkonstruktion liegt vor allem im höheren Wirkungsgrad. Dieser ergibt sich durch das bessere Verhältnis von Hubraum zur inneren Oberfläche des Brennraums (A/V-Verhältnis). Die thermischen Verluste über die Zylinderwandung, wie auch der Reibungswiderstand innerhalb des Motors, sind dadurch geringer als bei einem vergleichbaren Motor mit mehr als zwei Zylindern. Weiterhin hat der Twin-Air-Motor die MultiAir-Ventilsteuerung. Das ist eine variable Steuerung der Einlassventile, mit der sich Einlassbeginn, Einlassdauer und Ventilhub genau steuern lassen, wodurch der Motorwirkungsgrad weiter erhöht wird."

Vor diesem Hintergrund nun die Frage an die Experten hier: Ist ein solcher 2-Zylinder ebenso stabil und langlebig wie ein 4-Zylinder?

Bin dankbar für Meinungen und Ratschläge, damit ich den besseren Motor wählen kann.

Beste Antwort im Thema

Es spricht grundsätzlich nix dagegen, das auch ein Zweizylinder haltbar sein kann, außer der Hersteller hat zusehr den Rotstift angesetzt.

Was aber gegen den 2-Zylinder spricht ist das Geräusch. Ich hab einen Fiat 500 mit dem TwinAir neben mir gehört. Das Ding klingt wie ein Mopedauto. Der Name "TukTuk" wäre hier wirklich angebracht. Absolutes No-Go, ein Dreizylinder (denen ich ebenfalls mit Vorbehalt gegenüberstehe) ist eine Sinfonie dagegen.

Grüße,
Zeph

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Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 13. Mai 2016 um 09:47:21 Uhr:


Wenn der Motor möglichst lange halten, dabei aber auch noch ein langlebiges und weich schaltendes Automatikgetriebe haben und wartungsarm sein soll, kommt aus dem Fiat 500 kein Motor in Frage. Der 1,2 Fire ist ein altes Erbstück aus dem Uno, er braucht regelmäßig Wartung, die es bei modernen Motoren nicht gibt (Ventile von Hand nachstellen und Zahnriemen wechseln), auch das sog. "Automatikgetriebe" ist nur ein automatisiertes Schaltgetriebe, welches nicht so gut schaltet wie ein echtes Automatikgetriebe. Beim Opel Corsa E gibt es zum Beispiel moderne Motoren mit zeitgemäßer Technik (Hydrostößel, Steuerkette) und echtem Automatikgetriebe (Planetengetriebe mit Drehmomentwandler).

Haha, Hydrostößel sind aber auch keine Regel mehr.
Viele Hersteller haben wegen besserer Befehlszeiten im Ventiltrieb (=bessere Abgasnorm(en) und so) wieder ein Prüf- und/oder Einstellintervall für Ventilspiele.

Bestes Beispiel, der Z18XE des Threadstarters hat Hydrostößel. Ich fahre denselben.
Der Nachfolger Z18XER mit 15 PS mehr hat Schlepphebel und braucht eine Überprüfung des Ventilspiels.

Und Zahnriemen haben beide... also da ist der Fiat auch nicht alleine.

Ich persönlich würde eher den Vierzylinder nehmen von den beiden, wenn schon Fiat 500C.

Und meiner Frau habe ich die digitale Fahrweise GsD nicht austreiben müssen, die fährt eigentlich vernünftig.
Wenn schon in dicken Lettern auf der Fahrertür ein Aufkleber des Herstellers ist "do not rev high or accelerate hard after cold start" und "after high speeds or requiring a heavy engine should be allowed to idle up to 2 minutes before turning it off", dann sollte man das Warm- und Kaltfahren vielleicht doch beherzigen.

Warmfahren ist auch beim Sauger immer noch angesagt...

cheerio

Zitat:

@där kapitän schrieb am 16. Mai 2016 um 14:48:42 Uhr:



Warmfahren ist auch beim Sauger immer noch angesagt...

cheerio

Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.

Zitat:

Dem 2-Zylinder stehe ich skeptisch gegenüber. Zum einen wegen der mangelnden Laufruhe,

@hhh1961

Das haben schon viele über den ecoboost gesagt, komischerweise berichten viele die einen gefahren haben genau das gegenteil.

Daher schmeiss die vorurteile über board und fahr einfach einen probe.

Zitat:

zum anderen werden die theoretisch besseren Verbrauchswerte aufgrund des digitalen Fahrstils der Herrin in der Praxis ohnehin nicht erzielbar sein.

Das problem hast du bei beiden modellen auch ein 4 zylinder brauch sprit wenn die leistung gefordert wird.

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 16. Mai 2016 um 16:20:46 Uhr:


Das haben schon viele über den ecoboost gesagt, komischerweise berichten viele die einen gefahren haben genau das gegenteil.

Das liegt daran, dass viele mit Dieselmotoren vergleichen. Bezüglich des Fiesta kann ich aus eigener Erfahrung versichern: Der uralte 1,25 - Vierzylinder läuft um Welten ruhiger als der 1,0 Eco Boost, vor allem unter Last und bei niederen Drehzahlen, auch klingt er runder und dezenter. Beim Fiat ist es ähnlich, der 1,2 Fire deklassiert den neueren 0,9 Twin Air regelrecht.

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Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 16. Mai 2016 um 15:03:19 Uhr:



Zitat:

@där kapitän schrieb am 16. Mai 2016 um 14:48:42 Uhr:



Warmfahren ist auch beim Sauger immer noch angesagt...

cheerio

Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.

Aha. Und weshalb sollten sich Turbomotoren und Saugmotoren hier unterscheiden? Ist das Öl in Saugmotoren schon über Nacht vorgewärmt?

Zitat:

Bezüglich des Fiesta kann ich aus eigener Erfahrung versichern: Der uralte 1,25 - Vierzylinder läuft um Welten ruhiger als der 1,0 Eco Boost, vor allem unter Last und bei niederen Drehzahlen, auch klingt er runder und dezenter. Beim Fiat ist es ähnlich, der 1,2 Fire deklassiert den neueren 0,9 Twin Air regelrecht.

Die frage ist wie weit werden die vibrationen über die Hydromotorlager noch in den innenraum übertragen.

Zitat:

@flat_D schrieb am 16. Mai 2016 um 17:12:56 Uhr:



Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 16. Mai 2016 um 15:03:19 Uhr:


Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.

Aha. Und weshalb sollten sich Turbomotoren und Saugmotoren hier unterscheiden? Ist das Öl in Saugmotoren schon über Nacht vorgewärmt?

Ich glaub nicht, dass es da große Unterschiede gibt. Allerdings würde ich schon behaupten, dass Turbomotoren mehr belastet werden als Sauger, wenn man sie kalt tritt. Das gleicht sich aber aus, da man einen Turbomotor kalt nicht so hoch drehen muss wie einen Sauger um genug Leistung zu haben.

Im aktuellen Beispiel hat der 0.9L Turbo bei niedrigen Drehzahlen fast 50% mehr Leistung im Vergleich zum 1.2L Sauger und muss dementsprechend nicht so hoch gedreht werden für die gleiche Leistung.

Mit Warmfahren meint man doch aber, daß man den Motor erst mit warmem Motoröl die Drehzahl deutlich über 50% der Nenndrehzahl belastet. Also so habe ich das verstanden.

Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 16. Mai 2016 um 15:03:19 Uhr:


Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.

Das war aber jetzt grober Mumpitz. Natürlich sollte man jeden Motor warmfahren, hat was mit unterschiedlicher Ausdehnung von diversen Materialpaarungen (Zylinderkopf / Motorblock und Kolben / Zylinder) zu tun.

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 16. Mai 2016 um 17:31:21 Uhr:


Die frage ist wie weit werden die vibrationen über die Hydromotorlager noch in den innenraum übertragen.

Da ich während der Fahrt im Innen, - und nicht im Motorraum gesessen bin, kann ich versichern: Ja, beim 1,0 werden spürbar (und auch erwartungsgemäß) mehr Vibrationen in den Innenraum übertragen als beim 1,25.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 17. Mai 2016 um 15:26:36 Uhr:



Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 16. Mai 2016 um 15:03:19 Uhr:


Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.
Das war aber jetzt grober Mumpitz. Natürlich sollte man jeden Motor warmfahren, hat was mit unterschiedlicher Ausdehnung von diversen Materialpaarungen (Zylinderkopf / Motorblock und Kolben / Zylinder) zu tun.

Wenn der Motor ordentlich konstruiert wurde, dann sollten sich alle Teile gleichmäßig ausdehnen ansonsten hat man hohen Ölverbrauch oder großen Verschleiß.

Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 17. Mai 2016 um 16:08:29 Uhr:



Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 17. Mai 2016 um 15:26:36 Uhr:


Das war aber jetzt grober Mumpitz. Natürlich sollte man jeden Motor warmfahren, hat was mit unterschiedlicher Ausdehnung von diversen Materialpaarungen (Zylinderkopf / Motorblock und Kolben / Zylinder) zu tun.

Wenn der Motor ordentlich konstruiert wurde, dann sollten sich alle Teile gleichmäßig ausdehnen ansonsten hat man hohen Ölverbrauch oder großen Verschleiß.

Aber auch bei einem ordentlich konstruierten Motor muß das Öl erst eine Mindetstemperatur haben, damit der Schmierfilm an der Zylinderwand nicht abreisst. Denn das tut er, wenn man es mit der Drehzahl bei kaltem Motor übertreibt. Und das hat rein gar nichts mit der Konstruktion des Motors, sondern mit den physikalischen Eigenschaften des Öls zu tun.

Im Endeffekt zählen alle genannten Faktoren. Soweit ich weiß ist die Öltemperatur das geringste Problem, danach kommt die Materialausdehnung.

Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 16. Mai 2016 um 15:03:19 Uhr:



Zitat:

@där kapitän schrieb am 16. Mai 2016 um 14:48:42 Uhr:



Warmfahren ist auch beim Sauger immer noch angesagt...

cheerio

Aber nur bei einem schlechten Sauger. Wenn da ordentliche Materialen verwendet wurden, braucht man einen Sauger praktisch gar nicht warmfahren.

Und dann überlegen wir uns, wie lange wir beide ein und dasselbe Auto fahren.
Ich biete 17 Jahre. Du auch?

Dass ein Sauger "gib ihn" die ersten drei-fünf Jahre mitmacht, ist anzunehmen. Interessant wird's dann aber im höheren Alter. Wer aber nach drei Jahren ein Auto tauscht, naja...

Und zumindest schadet das Warmfahren nicht. Auch wenn man heutzutage scheinbar nur digitale Fahrweise kennt.

cheerio

Unser alter Nissan Micra wurde 11 Jahre lang fast jeden Tag nach einen km auf die Autobahn geschickt. Da er ein CVT Getriebe hatte war die Drehzahl beim Beschleunigen immer konstant 6000U/min. Dem Motor hat das nichts ausgemacht und der lief nach 160kkm noch. Natürlich wurde da alle 10kkm das Öl gewechselt.

Aber ehrlich wer ein Auto so lange fährt und dazu noch einen Sauger, der muss echt ein Masochist sein. Sauger müssen immer getreten damit man beschleunigen kann. In Kombination mit einem Schaltgetriebe hat man die ultimative Masomaschine. 😁

Zitat:

@RedRunner10 schrieb am 18. Mai 2016 um 12:18:00 Uhr:


Sauger müssen immer getreten damit man beschleunigen kann.

Immer diese Verallgemeinerungen... 🙄 Wenn der Sauger ´ne schöne Portion Hubraum spendiert bekam, gibt es nichts angenehmeres zum Fahren. Ich denke da z.B. an einen Opel Astra 2.0 oder 2.2, untenherum bereits schönen Durchzug und dann kontinuierlich kräftiger werdend. Dass es keinen Spaß macht, wenn ein Liter Hubraum ohne Aufladung auf 1,1 Tonnen Leergewicht trifft (wie z.B. bei einem Opel Corsa D mit 60 PS), sollte klar sein.

Und um den Kreis zum Thema zu schließen: Der 1.2 Fire im 500 er Fiat zählt leider zur auffällig zähen Sorte, da schlafen die Beine ein, solange man nicht über 4000 U/min. geht.

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