190 2,6 - Ölverbrauch 1Liter auf 100 KM ( hundert, nicht tausend ) !!!

Mercedes W201 190er

Seit Donnerstag bin ich wieder mit meinem Winter 190er 2,6 unterwegs ( Bj. 90, 159.000km, Automatik ). Ich habe den Wagen seit ziemlich genau einem Jahr ( 1 Vorbesitzer, Frau 66 Jahre ). KM Stand beim Kauf war 154.000km. Der Wagen wurde regelmäßig gewartet ( allerdings ATU... ). Öl wurde jeweils 15W 40 verwendet, gehe davon aus vom Fass. Um dem Wagen was Gutes zu tun habe ich nach 1300 km auf 5W40 vollsynthetisch ( Meguin ) umgestellt. Ich fahre in der Woche ca. 150km und habe jeweils am WE etwa 0,3 Liter nachgekippt, d.h. hochgerechnet auf 1000km ein Verbrauch von ca. 1,8 Litern ( Landstraße, Stadt, keine Autobahn ). Meine Vermutung auf Grund Aussagen in verschiedenen Foren im Internet : Ventilschaftdichtungen. Die habe ich dann vor 2 Wochen bei DC machen lassen und bin davon ausgegangen das Problem sei behoben. Seit Donnerstag bin ich ca. 200km gefahren und durfte bereits ca. 2 Liter Öl nachkippen ! Heute Mittag dann noch einen draufgesetzt : an der Ampel losgefahren und der Wagen läuft nur noch auf 5 Töpfen. Bin schon vom Supergau Kolbenfresser ausgegangen und habe dann zu Hause die Kompression gemessen : alle 6 Zylinder bewegen sich zwischen 11,5 und 12 bar. Aber : alle Kerzen ( mit Ausnahme 2. Zylinder ) ölversifft. Am 4. Zylinder so stark, dass der Funke nicht mehr übergesprungen ist. Nach öffnen des Luftfilters : kein Tropfen Öl, nicht mal ein Film ! Auch im Kühlwasser keine Spur von Öl. Sollte der Motor tatsächlich so extrem auf das 5W40er reagieren ? Meine letzte Erklärung die ich noch habe : verklebte Ölabstreifringe an den Kolben die für den extremen Verbrauch verantwortlich sind. Mein Gedanke : Motorspülung um hoffentlich die Verklebungen erfolgreich zu lösen und Umstellung auf Öl 10W40 ( Valvoline Max Life ).

Gibt es noch weitere mögliche Fehlerursachen ? Bin mit meinem Latein am Ende und bin für konstruktive Tips sehr dankbar !

Ach ja: Anspringverhalten ob Motor warm oder kalt TOP !

16 Antworten

Klingt für mich ziemlich sicher nach der Kopfdichtung. Als versierter Schrauber ohne weiteres selber zu machen. Besorg dir am besten ein Buch ala "machs selber", da sind schön bebilderte Anleitungen drin, alle Anzugsdrehmomente usw.. Hatte mit der Anleitung keine Probleme an meinem Diesel die Kopfdichtung zu wechseln. Wichtig hierbei die Dichtflächen wirklich GRÜNDLICH zu reinigen, sonst wird es nicht dicht. Beim Kopf ggf. in einer Werkstatt überprüfen lassen ob der noch plan ist, sonst halt planen lassen. Schreibt MB für viele Motoren beim Kopfdichtungstausch vor.

Bei der Gelegenheit aber gleich den Motordichtsatz kaufen, da sind dann alle Dichtungen drin die geöffnet werden. Von Saugrohr über Abgaskrümmer bis Kettenspanner. Schaftdichtungen sind bei dir ja schon neu. Kostenpunkt Material schätze ich mal auf runde 100€.

Gerade bei Wasserverlust würde ich nicht lange warten. Wasser im Öl oder Zylinder kommt auf Dauer gar nicht gut da es die Schmierfähigkeit deutlich herabsetzt. Und die Zündaussetzer dank verölter Zündkerzen führen zu Ablagerungen im Motor und können dir sogar den Kat durch zuviel unverbranntes Gemisch zerstören.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von 230erKompressor


Nach 4 Wochen und ca. 700km bin ich mit meinem Problem etwas weiter gekommen :

ein Wechsel der Kerzen von 4 poligen Bosch auf 1 polige Champion hat in den letzten Wochen dazu geführt, dass seither ein problemloser Lauf auf allen 6 Töpfen gegeben war - bis gestern. Plötzlich wieder nur noch 5 Zylinder bei der Arbeit. Also wieder Kerzen raus und folgendes Bild :
Zylinder 1,2,3,5 normaler Kerzenbild ohne Öl wie vorher mit den Bosch Kerzen. Zylinder 4 ( vorher bereits der Problemkandidat der auf Grund völliger Verölung nicht mehr gezündet hat ) : Aufbau von Ölkohle an der Elektrode ohne Ende, und zwar so viel, dass wieder der Funke nicht mehr überspringen konnte. Am 6. Zylinder auch übermäßiger Aufbau, jedoch wesentlich weniger als am 4. Der Ölverbrauch hat sich seit Umstellung der Kerzen reduziert und liegt jetzt bei etwa 0,1 Liter auf 100km. Allerdings ist auch ein Verlust an Kühlwasser zu beobachten. Weiter ist mir aufgefallen, dass bei etwas stärkerer Beschleunigung das Auto zur Dreckschleuder wird, erkennbar bei Dunkelheit im Rückspiegel im Scheinwerferlicht des Hintermannes.

Fazit :

Auf Grund
- des bereits durchgeführten Kompressionstests, der keine Auffälligkeiten gezeigt hat
- der neuen Schaftdichtungen
- des immer noch erhöhten Ölverbrauchs
- des Wasserverlusts
- des extremen Aufbaus an Ölkohle an der Kerze des 4. Zylinders
- des schlechten Abgasverhaltens unter Last
komme ich zu dem Schluss : ZYLINDERKOPFDICHTUNG im Bereich des 4. Zylinders defekt.

Gibt es eine Möglichkeit meine Vermutung mit Gewissheit zu überprüfen ?

Sollte ich richtig liegen :
In welchem Kostenrahmen bewegt sich die Reparatur ungefähr ( Werkstatt )?
Wie kompliziert ist die Reparatur ? Bin durchaus ein versierter Schrauber und habe auch schon Kopfdichtungen gewechselt. Ist jedoch schon Jahre her und war an Opel CIH Graugussmotoren mit 4 Zylindern.

Hallo,

am besten in eine Mb Werkstatt fahren die haben ein Gerät, mit dem man in die Zylinder ausleuchten kann, das ist die beste Methode um festzustellen ob es einen
Wasserverlust nach innen gibt oder Öl im brennraum. Habe ich früher bei MB immer gemacht. Wenn die kopfdichtung defekt ist kannst du es auch selbst machen, brauchst aber eine Hebebühne um die Krümmerrohre mit Vorkat vom Krümmer abzuschrauben. Und am besten das komplette Kühlwasser im Kühler und Motor ablassen. Aber Ansaug und Auspuffkrümmer dran lassen. Ventilschaft dichtungen nochmal prüfen sind meiner meinung nach bei 2 Zylinder nicht in ordnung. Am besten ein Buch mit Reperaturanleitungen Kaufen.

Gruß
203classic

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