1.5 TSI vs. 2.0 TDI im Gespannbetrieb

VW Golf 7 e (AU/5G)

Hallo zusammen,

ich habe meine Frage bereits in einem Wohnwagen Forum platziert, wo sicherlich erfahrene Gespannfahrer ihre Erfahrungen mitgeteilt haben, nun geht's mir aber um die technischen Gesichtspunkte bzgl. Motor/DPF:

Ich habe mir einen Wohnwagen zugelegt (TEC 390, 900kg leer, 1350kg zGG). Da mein bisheriger Golf 7 weder über einen adäquaten Motor, noch über die nötige Anhängerkupplung verfügt, sehe ich mich aktuell nach einem anderen Zugfahrzeug um. Da ich mit dem Golf 7 (Limousine) absolut zufrieden bin, soll es gerne wieder einer werden.

Ich plane 4-5 Fahrten pro Jahr mit dem Wohnwagen, oft an die niederländische Küste (ich wohne in Aachen, sind also 250-300 KM), aber auch perspektivisch nach Bayern/Österreich/Italien/ggf. Kroatien.
Im Alltag komme ich auf 10.000 - 15.000 km pro Jahr, ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, sodass das Auto eigentlich eher selten rollt und dann meist auch nur Kurz- bzw. Mittelstrecke, längere Autobahnfahrten gibt es eher selten.

Nun die Frage(n):
den kraftvollen 2.0 TDI als Zugpferd für's Gespann oder den 1.5 TSI, der sich im Alltag vermutlich besser macht aber mehr Mühe mit dem Wohnwagen hat?
Ist bei der Fahrleistung und den Strecken Ärger mit dem 2.0 TDI zu erwarten?
Ist das DSG Getriebe für den Anhängerbetrieb geeignet?

Ich freue mich auf viel Motorenwissen 🙂

Beste Antwort im Thema

Also.... Ich ziehe unseren Wohnwagen seit dieser Saison mit einem 1.4 Sportsvan mit 125 PS und Schaltgetriebe... Die letzten 15 Jahre war ich nur mit Diesel unterwegs. Hat sich eigentlich nie gerechnet aber ich wollte Diesel wegen dem komfortablen Ziehen... Ich letzten April mal wieder so eine Biertischdiskussion Diesel vs Benziner mit meinem Schwiegervater... Er bot mir an seinen Benzingolf auszuprobieren im nächsten Urlaub... Ich hatte ihn ausgelacht... Wir haben es dann doch probiert, ich war neugierig... Es lief perfekt. Ich hab jahrelang unterhaltsteure Diesel gefahren, völlig sinnfrei. Unser Sportsvan zieht den Wohnwagen völlig souverän und verbraucht dabei einen Liter mehr als mein Diesel zuvor. Im solobetrieb liegt der Golf bei sechs Liter auf 100km, der Passat tdi brauchte 7 Liter... Für uns ist Diesel nun Geschichte

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Ein DSG mit Drehmomentwandler wäre mir neu. Meinem Wissensstand nach hat dieses Getriebe ausschließlich 2 mechanische Kupplungen.

Zitat:

@senfwurstsalatsaft schrieb am 10. September 2020 um 17:02:02 Uhr:



Zitat:

@navec schrieb am 10. September 2020 um 13:28:37 Uhr:


Gerade beim Rückwärtsrangieren, wo der Fahrwiderstand größer ist, ist es sehr hilfreich, wenn Steuergeräte die genaue Dosierung von Kupplung und Gas übernehmen und dadurch z.B. nicht mit zu hoher Drehzahl (und damit zu großer thermischer Belastung der Kupplung) angefahren wird, was bei Fuß-Kupplung unter erschwerten Bedingungen sehr häufig der Fall ist.

Weshalb sollte der Wiederstand höher sein? Bei den Geschwidigkeiten spielt der Luftwiederstand sicherlich keine Rolle und ein moderner auflaufgebremster Anhänger hat einen Freilauf beim Rückwärtsfahren. Zieht und schiebt sich also exakt identisch.

Und das DSG dosiert keine Kupplung beim anfahren. Der hat einen Drehmomentwandler. Die Kupplungen beim DSG sind nur für die Gangwechsel zuständig. Vereinfacht gesagt wir der nächste Gang bereits eingelegt und dessen Kupplung bleibt offen, bis der Schaltvorgang eingeleitet wird. Mit dem Anfahren hat das nichts zu tun.

Wo Du aber natürlich grundsätzlich Recht hast, ist der Verschleiß!

1. höherer Widerstand beim Rückwärtsfahren mit Gespann:
häufig ist der R-Gang beim Handschaltgetriebe länger übersetzt als der 1. Gang
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auflaufgebremste Anhänger haben eine Rückfahrautomatik, wo die Räder rückwärts aber keineswegs frei laufen, sondern es ist immer ein zusätzlicher Widerstand zu überwinden.
nach zu lesen, z.B. bei Kuhnert-Anhänger o.ä.

Beides zusammen ergibt dann eine erhöhte thermische Belastung der Kupplung beim Rückwärtsanfahren.

2. Selbstverständlich dosiert das DSG (die mechatronic des DSG) die (Reib-)Kupplung beim Anfahren....wer sollte das beim Anfahren (Drehzahl der Getriebeeingangswelle = 0rpm, Motordrehzahl ca 1000rpm) denn sonst in komfortabler Weise machen?
Wo hast du gelesen, dass DSGs einen Drehmomentwandler haben?

Ein DSG (also ein Doppelkupplungsgetriebe des VW-Konzerns) hat keinen Drehmomentwandler, sondern verfügt immer über 2 Reibkupplungen (eine pro Teilgetriebe).
Mit der Kupplung, die für die Aktivierung des Teilgetriebes zuständig ist, in dem sich der jeweilige Anfahrgang befindet (1. Gang oder R.-Gang) wird beim Anfahren dosiert. Da passiert also prinzipiell das Gleiche, wie bei Handschaltung mit dem Kupplungsfuß.
Zusätzlich wird der Motor (Drehzahl und Drehmoment) automatisch vom Motorsteuergerät angepasst, was ansonsten zusätzlich durch den Fahrer mit dem Fuß zu leisten ist.

Auch zu dem Thema solltest du mal an geeigneter Stelle nachlesen:
Z.B. die VW-SSP 390 (7-Gang-DSG) und/oder die Audi-SSP 386 (6-Gang-DSG)

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3. von Verschleiß hatte ich bezüglich DSG nichts geschrieben, sondern nur von öfter vorkommenden "Schwierigkeiten" beim VW Trockenkupplungs-DSG.....Verschleiß spielt da eigentlich keine dominante Rolle.
Bei meinem ehemaligen Golf 6 mit Trockenkupplungs-DSG wurde die mechatronic getauscht, weil die nicht mehr in der Lage war, rohne zu rucken zu kuppeln. Das Kupplungspaket, welches die beiden Reibkupplungen enthält, wurde dagegen nicht getauscht....

Also kann ich als Zwischenstand mitnehmen; der TSI könnte für meine Bedürfnisse die bessere Wahl sein, aber das trockene DSG wäre eine schlechte Wahl?

Zitat:

@timwol schrieb am 10. September 2020 um 18:55:42 Uhr:


Also kann ich als Zwischenstand mitnehmen; der TSI könnte für meine Bedürfnisse die bessere Wahl sein, aber das trockene DSG wäre eine schlechte Wahl?

Man kann auch mit dem Getriebe Glück haben. Eine gewisse Toleranz gegenüber Unregelmäßigkeiten beim Kuppeln ist dabei hilfreich....oder umgekehrt:

Wer bei technischen Dingen eher pingelig ist und gar Flöhe husten hört, sollte das Getriebe vielleicht von vornherein ausschließen.

Wenn das DQ200 ohne Macken funktioniert (ich kenne durchaus solche Exemplare...), dann halt ich es für das (gelegentliche) Anhängerziehen sogar für geeigneter, als das Handschaltgetriebe, es sei denn, du bist ein ausgesprochener Fuchs, was die gleichzeitige Bedienung von Kupplung und Gashebel mit den Füßen betrifft.

(wer wirklich oft Anhänger unter allen Bedingungen zieht, sollte m.E. ein Auto mit Allrad und Wandlerautomatik benutzen. Noch besser mit zusätzlicher Untersetzung. Dann könnte sogar das Wandlergetriebe entfallen)

Bitte nicht falsch verstehen:
In der Ebene bei guter Fahrbahn kann vermutlich jeder ohne qualmende Kupplung so ein Gespann anfahren.
Ganz anders kann es beim Rangieren (vor allem Rückwärts) mit Steigung und schlechter Fahrbahn oder kleinen Hindernissen aussehen.
Da trennt sich meist die Spreu vom Weizen der Kupplungskünstler. Beim Diesel geht es etwas besser, als beim TSI.

Beim DSG brauchst du nur Gas entsprechend deines Beschleunigungswunsches geben. Kupplung und Motor werden automatisch so gesteuert, dass
1. keine überhöhte Drehzahl auftritt und
2. der Motor trotzdem nicht abwürgt.
Das macht diese Situation deutlich einfacher und letztendlich verschleißt dadurch im Zweifel weniger.
Wenn es wirklich trotzdem mal zu viel wird, gibt das Getriebe schlichtweg zeitweilig auf und legt eine kleine Abkühlpause ein.

Ansonsten ist es durchaus eine gute Idee, sich einen leistungsfähigen Moover für den WoWa zu besorgen, der dann zumindest auf dem Campingplatz alle Rangierarbeit übernehmen kann und dadurch die Fähigkeiten des Fuß-Kupplers bzw. die des Getriebes nicht herausfordert.
Bei 1300kg würde ich das in jedem Fall bereits machen, denn nicht auf alle Plätze kann man mit dem Gespann einfach so bis in die Endposition "rollen", Stützen runter und fertig.....

Selbst bei meinen nur 800kg des Eriba Puck L ist das manchmal schwierig geworden, weil es auf schlechtem Untergrund einfach zu eng wurde und sehr viel Mühe beim Rangieren mit dem Auto (und damit größerer Kupplungsbelastung) gemacht hätte (wenn dann nicht ein paar helfende Hände dazu gekommen wären...)

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Ja, ab ca. 1300kg ist ein Mover wirklich eine Überlegung wert. Wir haben an unserem 1500kg Wohnwagen auch einen.

Da braucht man kein Fuchs sein um das Zusammenspiel von Gas und Kupplung im Anhängerbetrieb zu realisieren.
Wir haben den 1.5 TSI mit 150 Pferdchen und haben im Anhängerbetrieb null Probleme.
Anhänger ist ein Rückwärtskipper mit 750 KG Leergewicht und wenn der beladen mit Mutterboden oder Estrichkies ist will ich gar nicht wissen was dann am Haken hängt (wir reden hier jeweils von ca 1 m³).

Funktioniert wunderbar.
Wer Probleme mit den rangieren hat kann sich ja noch den Trailer-Assist dazu bestellen, dann lenkt das Auto und man muss nur noch Gas, Kupplung und Bremse bedienen.

Ich hab den 1.5 TSI mit DSG Getriebe und die Anhängelast von 1700kg bis 8% einmal voll ausgenutzt.
Kraft hat der immer genug, auch das anfahren an Steigungen war überhaupt kein Thema, ebenso wenig das rückwärts rangieren an meiner Halle. (Gegen den Berg)

Für einen Wohnwagen ist der uneingeschränkt nutzbar, auch bei voller Anhängelast kam ich mir nie langsam vor. (Autobahnauffahrt etc)

Zum rangieren bevorzuge ich grundsätzlich dennoch meinen Omega b mit Wandlerautomatik. Irgendwie fühlt sich das mit nem Wandlergetriebe doch alles geschmeidiger an als mit DSG.

Fahre den 150 PS TSI mit Schaltgetriebe und bin regelmäßig mit einem 1300-1400 kg schweren Wohnwagen im Flachland unterwegs. Ich würde diese Kombination nicht mehr kaufen da ich vom Gefühl her sagen würde das die klein dimensionierte Kupplung/Getriebe/Schwungrad Kombination zusammen mit dem geringen Hubraum des Motors damit ziemlich überfordert sind. Der Motor schafft es von der Leistung her locker, auch Tempo 100 und mehr sind zügig erreicht aber das Anfahren ist jedesmal eine Herausforderung. Es gibt nur einen sehr schmalen Grat zwischen viel Gas und schleifender Kupplung oder zu wenig Gas und starken rupfen der Kupplung. Zweimassenschwungrad und Ausrücklager machen sich bereits nach 3 Jahren deutlich hörbar bemerkbar.
Der TDI mit größeren Getriebe sollte das deutlich besser können. Beim DSG könnte das DQ200 beim TSI auch wieder ein Problem werden, wenngleich es sicher besser anfährt als die Kombination mit dem Schaltgetriebe. Hier wäre der TDI mit dem "großen" DSG auch im Vorteil.

Zitat:

@v94 schrieb am 10. September 2020 um 20:19:30 Uhr:


Fahre den 150 PS TSI mit Schaltgetriebe und bin regelmäßig mit einem 1300-1400 kg schweren Wohnwagen im Flachland unterwegs. Ich würde diese Kombination nicht mehr kaufen da ich vom Gefühl her sagen würde das die klein dimensionierte Kupplung/Getriebe/Schwungrad Kombination zusammen mit dem geringen Hubraum des Motors damit ziemlich überfordert sind. Der Motor schafft es von der Leistung her locker, auch Tempo 100 und mehr sind zügig erreicht aber das Anfahren ist jedesmal eine Herausforderung. Es gibt nur einen sehr schmalen Grat zwischen viel Gas und schleifender Kupplung oder zu wenig Gas und starken rupfen der Kupplung. Zweimassenschwungrad und Ausrücklager machen sich bereits nach 3 Jahren deutlich hörbar bemerkbar.
Der TDI mit größeren Getriebe sollte das deutlich besser können. Beim DSG könnte das DQ200 beim TSI auch wieder ein Problem werden, wenngleich es sicher besser anfährt als die Kombination mit dem Schaltgetriebe. Hier wäre der TDI mit dem "großen" DSG auch im Vorteil.

Für mich klingt das, ohne dir zu nahe zu treten, nach einem Bedienungsproblem. 😉
Vielleicht kannst du ja an deinem Fahrstil noch was optimieren.

Wenn der Wohnwagen ein zGG von 1350kg hat und das Leergewicht 900kg beträgt, muss man sich auch die Frage stellen wie oft reizt man die Zuladuung von 450kg aus. Der Golf selber hat ja auch noch nen Kofferraum und eine restliche Zuladung, um etwaiges Urlaubsgepäck unterzubringen.

Aus einem der vorherigen Beiträge ist zu entnehmen, dass der 1.5 TSI bei 12% Steigung noch 1500kg ziehen darf. Der Diesel 100kg mehr.

Persönlich würde ich weder bei einem Auto, noch beim Wohnwagen regelmäßig an die Grenze des zGG herangehen, insbesondere wenn man damit längere Strecken fahren möchte. Man belastet das Material damit ganz ordentlich. Sofern also der Wohnwagen nie wirklich voll beladen wird, sollte man davon ausgehen können, dass auch der TSI mit dem Gespann gut zurecht kommt.

Ich selber hatte 1x ca 2-2,1to an unserem X1 mit 150PS Diesel. Selbst beim normalen Anfahren in der Ebene hat man den Stress für das Material im Kupplungspedal zu spüren bekommen. Mit Anhängelasten bis etwa 1,4-1,5to kommt der Antrieb aber ganz gut zurecht.

Ich hoffe das DSG hat sich drastisch verbessert,bin mal einen Touran 2.0TDI DSG Bj. 2005 mit Anhänger gefahren ca. 1tonne, das Getriebe hat ständig Nervös hin und her geschaltet.Für mich würde sich nicht die Frage stellen ob,2,0TDI oder 1,5 Luftpumpe sondern das DSG.Am Besten Heckantrieb/Allrad und eine Wandlerautomatik und min. Einen sechsender ??

Das Getriebe dürfte gleich geblieben sein. Wenn es hin und her schaltet ist es nicht in Ordnung.

Ist evtl. o.T? Ich bin vor einigen Jahren mal mit einem Golf 4 TDI mit 100 PS und Hänger unterwegs gewesen.

Im Nachhinein völlig überladen. 2, 5 t hingen wohl dran (2 t Traktor auf Autotransportanhänger). Dann um den Harz rum. Anhalten an einer moderaten Steigung. Anfahren nicht ganz einfach. Ging aber...die 100 PS reichten locker. Mit Automatik/ DSG wäre es mit Sicherheit besser gegangen.

Hab jetzt einen 2l Sportsvan mit DSG und Anhängerkupplung. 1 t dran merkt man überhaupt nicht. Mag sein das das mit dem 1,4 oder 1,5 l Benziner geht. Ich denke aber das der 2l das einfach souveräner packt.

Auf das Stammtisch TDI geprahle von früher musst du nicht hören. Die Zeiten sind schon lange vorbei, die haben es nur nicht mitbekommen oder wollen nicht. Rein vom Motor hat der TDI im Gespannbetrieb beim Vergleich TSI/TDI 150PS keinen Vorteil. Beim rangieren gibt es eventuell einen kleinen Vorteil beim DSG. Das muss man für sich abwägen ob es den Aufpreis und auch das Risiko besonders beim trockenen wert ist. Das ist auch eine Einstellungssache. Ich schalte viel zu gerne selber. Also nochmal, mein Rat: TSI mit HS! Vom gesparten Geld kannst du sehr lange mit deinem Wohnwagen durchs Land reisen.

Ich widerspreche klar und deutlich.

Es gilt heute nach wie vor, Hubraum ist durch nichts zu ersetzen außer durch mehr Hubraum.

250 NM oder 340 NM?

Ich sage nicht das es mit dem 1,4 oder 1,5 Benziner nicht geht. Sondern der 2 l Diesel, egal ob Schaltgetriebe oder DSG, macht es souveräner.

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