"Turbo-Rolf" oder "Sind wirklich immer die Raser schuld ?"
Ich verfolge jetzt schon seit einiger Zeit diesen Prozess um diesen vermeindlichen Mercedes-Raser und hätte gerne mal andere Meinungen dazu gehört.
Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, das er sicherlich wegen überhöhter Geschwindigkeit und auch wegen diverser anderer Vergehen im Straßenverkehr eine übergebraten bekommen sollte, jedoch hat er sicher nicht der Frau gesagt "Vereiß Dein Lenkrad und fahr Dich am Baum kaputt"
Meines Erachtens war die Frau der Situation nicht gewachsen und ist zum größten Teil selber Schuld, das Sie und Ihr Kind tot sind.
Klingt zwar hart, aber wenn ich jedesmal in die Bäume fahren würde wenn von hinten jemand drängelt, wäre ich schon 100mal tot gewesen, genauso wie ich umgekehrt schon 100mal zum Mörder geworden wäre, weil ich mich mit 180 KM/h jemandem mit Tempo 100 genähert habe.
Wären die alle in die Bäume gerauscht sähe es bei mir genauso übel aus.
Interessanterweise wird hier aber nur der Mercedesfahrer verteufelt und nicht die leider verstorbene Frau kritisiert, die meines Erachtens vollkommen falsch und überreagiert hat.
Ich meine, Blinker rechts setzen und nach dem Überholen wieder einscheren sollte doch jeder können, oder ??
Beste Antwort im Thema
Es ist von der Unschuld eines Verdächtigen (anders kann man den Betroffenen nach wie vor wohl nicht bezeichnen) auszugehen, bis dessen Schuld zweifelsfrei (!) bewiesen ist; "Im Zweifel für den Angeklagten". Diese beiden Grundsätze sind die Wichtigsten eines (unseres) Rechtssystems, das dieses von "Unrechtssystemen", z. B. Diktaturen, unterscheidet.
Soweit mir bekannt, gibt es bis heute weder wirkliche Tatzeugen noch Beweise i. S. der Strafprozeßordnung für die vermutete (!) Straftat von Rolf S. Bewiesen (!) ist lediglich, daß das Fahrzeug von Rolf S. das Unfallfahrz. nicht berührt hat. Lt. div. Sachverstänigen (na ja) gibt es Indizien, daß Rolf S. zur betreffenden Zeit, im Bereich der Unf.stelle gewesen sein kann. Davor?, dahinter? - darüber entscheiden schon bei 100 km/h Sekunden.
Zu welchem Zeitpunkt exakt (!) passierte der Unfall? Waren die beiden Autos zur Unfallzeit ganz allein auf der li. Spur im Unfallbereich? Wo sind die Beweise? Indizien sind kein Beweis!
Ich fahre oft lange Strecken auf der Autobahn. Wenn möglich, auch schnell. Es ist unvorstellbar, was unterwegs alles so passiert. Es stehen einem permanent die Haare zu Berge. Die wirklich gefährlichen Situationen sind fast nie plötzlich von hinten auftauchende "Raser". Ist nicht i. O., aber meist leicht zu regeln. Wenn ich nicht gleich nach rechts kann, setze ich kurz den re. Blinker und der Übereilige hinter mir weiß, bei nächster Gelegenheit bin ich weg. Erledigt.
Aber: 50 ... 100 m vor mir. Tochter fährt am Wo.ende solo zu Muttti, oder so. Rechts;110, 120 km/h; plötzlich, ich muß jetzt (!) schnell noch den LKW überholen, geht ja sonst nie wieder - oft auch ohne erkennbaren Grund - Tempoerhöhung auf 125 km/h und links rüber. Blinken? Wozu? Bei 180 km/h auf der vor mir leeren li. Spur habe ich schlagartig ein Problem. Also heftig bremsen - aber so, daß mir von hinten keiner rein donnert - und den immer kleiner werdenden Abstand zum "125 km/h-Töchterlein" so ausnutzen, daß Keinem was passiert. Selten, die Ausnahme? Von wegen! Auf jeder Berlin-Tour mind. 5 ... 6 mal pro Strecke. Grundsätzlich!
So könnte es doch auch gewesen sein, oder? Siehe Anfang!!
Das dt. Straßenverkehrsrecht gilt für alle! Für die sog. "Raser", aber auch für die "Bummler", die Geistesabwesenden, Gedankenlosen und - im Wortsinne - die Rücksichtslosen!
Rolf S. war (vermutlich) mit einem CL 600 mit 200 auf der li. Spur der A5 unterwegs. Wenn Verkehrslage und Beschilderung das hergeben, warum nicht?! Das ist erlaubt! Das ist keine Straftat! Eine moralische Rechtssprechung gibt es bei uns nicht. Gott sein Dank, oder eher nicht (s. Herr Esser + Co.)!?
Das Wechseln von der re. auf die li. Autobahnspur ohne zu Blinken und ohne sich zu Vergewissern, daß der nachfolgende Verkehr nicht gefährdet und nicht behindert (!) wird, ist ein Verstoß geg. die StVO. Möglicherweise auch Ursache für einen resultierenden Unfall.
Was hatte die Fahrerin mit 130 km/h (oder so) auf der li. Spur verloren, wenn die re. doch so frei war, daß sie so plötzlich nach re. wechseln konnte, daß sie die Kontrolle über ihr Auto verlor?
Eigener Fahrfehler, Unaufmerksamkeit, Verkettung unglücklicher Umstände - alles möglich. Die Folgen - von was auch immer - sind bitter und furchtbar. Keine Frage!
Die Medien (alle!) haben eine große Verantwortung übernommen. Das Leben von Rolf S. ist zerstört. Was, wenn er wirklich völlig unbeteilgt war und unschuldig ist? Das Leben der Faherin ist beendet. Was, wenn sie selbst tragischerweise nicht ganz unschuldig an diesem Unfall war? Dann wären Lehren zu ziehen (s. mein Erlebnisbericht!!!), die die Medien hätten wirksam verbreiten können. Vielleicht hätte dies einen einzigen ähnlichen Unfall verhindert und einem einzigen Menschen das Leben gerettet. Dann wäre das Leid nicht umsonst gewesen.
Was hat dieser, eigentlich ganz normale Rechtsfall, in dieser Art und Weise in den Medien zu suchen? Was soll der ganze Irrsinn? Will man die Menschen mit dieser Medienhatz von anderen Schweinereien in "diesem, unseren Lande" ablenken? Oder sollte getestet werden, wie weit man unser Rechtssystem beim derzeitigen Übergang von der Scheindemokratie zur Diktatur verbiegen und mißbrauchen kann?
So weit ich weis, ist der Fall noch immer nicht abgeschlossen. Bin gespannt, was bei der z. Zt. laufenden Revision rauskommt?!
Zum Schluß: Obacht! Gehirn benutzen! Auf der Straße und im Alltag!
797 Antworten
ich habe einen bericht über den prozess gesehen der von der einen bekannten gerichtsreporterin kommentiert wurde (weiss nicht mehr wie die hieß).
da wurde gesagt dass es keinen freispruch geben könne da im vorfeld soviele vorverurteilungen ausgesprochen wurden und kein richter mehr objektiv an die sache herangehen könne. zudem würde ein freispruch im krassen gegensatz zum ersturteil stehen und das würde die erste Verhandlung zur Farce werden lassen.
An alle "Rolfs" bei Motortalk
Hallo,
und ich dachte immer, hier sei das Forum für Verkehrssicherheit das alle Verkehrsteilnehmer umfasst, nicht nur die „Turbo-Rolfs“ und seine Verehrer, „die es sich leisten können/müssen schnell zu fahren“.
Schon der letzte Satz in Anführungszeichen als Zitat meiner Vorschreiber ist an Zynismus kaum mehr zu übertreffen. Da ich es mir leisten kann zu rasen, nehme ich es in Kauf, wenn andere in den Tod gedrückt werden, die natürlich schuld sind, denn Zitat:
“ Was hatte die Fahrerin mit 130 km/h (oder so) auf der li. Spur verloren, wenn die re. doch so frei war, daß sie so plötzlich nach re. wechseln konnte, daß sie die Kontrolle über ihr Auto verlor?“
Ja, was hat eigentlich jemand mit 130 km/h auf der linken Spur verloren? Finanzieren darf ich sie schon über meine Steuern, aber ansonsten habe ich da wirklich nichts verloren, freie Fahrt. Und wenn sie plötzlich erschrecken, weil sie einen Auffahrunfall erwarten, selber schuld.
Ob „Rolf“ es war oder nicht, kann hier im Forum niemand entscheiden, dafür gibt es die Gerichte. Dass aber eine Mutter samt Kind tot ist, sollte bei aller Aufgeregtheit nicht in Vergessenheit geraten.
Wie kommt eine Autofirma dazu, Hochgeschwindigkeitstestfahrten auf unseren Autobahnen durchzuführen?
Haben die keine Teststrecken? Oder Vorführstunde für die, die „es sich leisten können“?
Der Fahrer war nur ein kleiner Gehilfe und wurde ja nach dem Unfall sofort „ausgetauscht“, was geschieht wohl beim nächsten Unfall mit dem Nachfolgefahrer?
Zitat:“ Dieses Problem kenne ich leider auch und ich frage mich WARUM diese Leute einem vor das Auto fahren.“
Also Dir vor dem Auto herzufahren, scheint nicht ratsam zu sein, wie wäre es mal wieder mit einem Grundkurs menschliches Zusammenleben und die einfachsten(!) Verkehrsregeln zu wiederholen könnte auch nicht schaden. Hast Du Kinder? Evt. Tochter mit Kind? Was wäre DEINE Reaktion, falls die plötzlich von der Autobahn geschubst würde? Schade, kann man nichts machen, aber einem Mercedes 600 mit Tempo 200 ist augenblicklich Platz zu machen (der kann sich dieses Tempo leisten!)?
Oder könnte man nicht ganz vorsichtig darüber nachdenken, dass Autobahnen vielleicht doch ein bisschen Miteinander benötigen, nicht jeder Fahrer ist ein „Schumi“. Und "Miteinander" heisst nicht, mit Lichthupe und Hupe "den Unfall vermeiden", wie hier "hilfreich" vorgeschlagen wird.
Heute in der SZ als Teil-Zitat aus der Rubrik „Meinung“.
„Es gibt Themen, bei denen es die Vernunft in Deutschland besonders schwer hat. Dazu gehört das Rasen auf Autobahnen und Landstraßen. Obwohl längst erwiesen ist, dass ein Tempolimit die Verkehrssicherheit deutlich erhöht. Aber in Deutschland hat die Autolobby bisher abgeblockt, was im benachbarten Ausland längst üblich ist.“
Ich kann das unterschreiben und würde vorschlagen, sich nicht länger auf „Rolf“ zu konzentrieren, der ist beliebig austauschbar.
Naja, mit Argumenten á là "wenn das deine tochter wäre" kann man auch sofort jede Diskussion beenden.
Fakt ist, dass man im Sinne der Sicherheit im Straßenverkehr nichts auf der linken Spur verloren hat, wenn rechts frei ist. Dass solche "Fehler" trotzdem passieren, ist vollkommen klar - und in 99,99% aller Fälle geht auch alles glatt.
Dort eben nicht... weil BEIDE Seiten sich nicht korrekt verhalten haben (wenn es denn alles so war wie allgemein angenommen).
Was mir immer wieder auffällt: Den Schreiern nach schärferen Tempolimits ist offensichtlich gar nicht klar, wie selten diese Hochgeschwindigkeitsunfälle letztendlich sind... muss mal schauen, ob ich die Studie finde.
Gruß
Ralle
Re: An alle "Rolfs" bei Motortalk
@ Harrymann
Vielleicht noch mal ein wenig mit dem konkreten Fall beschäftigen (u.a. mit den Unzulänglichkeiten insbesondere des ersten Prozesses)! Und bitte nicht immer in Grundsatzdiskussionen flüchten!
Wenn DU nicht schneller fahren kannst/willst als 130 km/h, dann ist das deine Sache. Du hast dann Anspruch auf eine gewisse Rücksichtnahme --- aber NICHT das Recht, anderen etwas zu verbieten, nur weil es dir nicht in den Kram paßt.
BTW, um die Geschwindigkeit ging es im Fall "Turbo-Rolf" nicht mal denen, die ihn für schuldig hielten.
Zitat:
[Obwohl längst erwiesen ist, dass ein Tempolimit die Verkehrssicherheit deutlich erhöht.
Ist es bekanntermaßen NICHT. (Legenden werden durch ständige Wiederholung kein Jota wahrer.)
Zitat:
und würde vorschlagen, sich nicht länger auf „Rolf“ zu konzentrieren,
Dann frage ich mich allerdings, warum du zu diesem Uralt-Thema noch etwas geschrieben hast?
Aber egal.
-----
@ Mods
Evtl. wäre eine Schließung dieses Threads sinnvoll?
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von rallediebuerste
Den Schreiern nach schärferen Tempolimits ist offensichtlich gar nicht klar, wie selten diese Hochgeschwindigkeitsunfälle letztendlich sind...
Oder sie ignorieren es bewußt. (Nach dem Motto: "Ich habe meine Meinung --- bitte verwirren sie mich nicht mit Fakten!"😉
Aber wie ich schon schrieb: Selbst wenn man Rolf F. für schuldig hält und der Unfallversion der Staatsanwaltschaft folgt, dann gibt es an der Geschwindigkeit nichts zu kritisieren.
Re: An alle "Rolfs" bei Motortalk
Zitat:
Original geschrieben von harryman1946
Heute in der SZ als Teil-Zitat aus der Rubrik „Meinung“.
„Es gibt Themen, bei denen es die Vernunft in Deutschland besonders schwer hat. Dazu gehört das Rasen auf Autobahnen und Landstraßen. Obwohl längst erwiesen ist, dass ein Tempolimit die Verkehrssicherheit deutlich erhöht. Aber in Deutschland hat die Autolobby bisher abgeblockt, was im benachbarten Ausland längst üblich ist.“
Ich kann das unterschreiben und würde vorschlagen, sich nicht länger auf „Rolf“ zu konzentrieren, der ist beliebig austauschbar.
Hätte das Zitat jetzt eher der BILD zugeordnet.
Warum?
"Rasen auf Autobahnen" - Wieso rasen? Es geht um doch hier um die Einführung eines generellen Tempolimits, da kann man doch die jetzige Situation nicht nach seiner Wunschrechtslage beurteilen.
"Aber in Deutschland hat die Autolobby bisher abgeblockt" - Soso, die Autolobby. Und was ist mit den hunderttausenden Autofahrern, die täglich schneller als 130 fahren (oder es zumindest gerne würden) und somit ganz offensichtlich Gegner eines generellen Tempolimits sind... Von Meinungsumfragen mal ganz abgesehen. Oder sollen die Politiker nur noch die selbsternannten "Opfer" vertreten, die offensichtlich zu ängstlich und unreif für die Benutzung einer Autobahn sind?
In Deutschland kann man sich wieder nicht entscheiden, ob man jetzt mehr das Volk selbst entscheiden lassen möchte (Beispiel Euro-Einführung) oder heilige Kühe, die durch eine Mehrheit in der Bevölkerung gedeckt sind, schlachtet (Beispiel Tempolimit). Irgendwie wiedersprüchlich. Oder nicht? Vielleicht liegts auch nur an der tollen Idee, EU-weit alles zum schlechten hin anzugleichen (Tempolimit 90 also?).
Wenn dann noch die wissenschaftliche Grundlage (Fakten, Studien) fehlt, müssen die fanatischen Tempolimit-Befürworter halt solche Geschütze auffahren...
In welches Nest, hat der harryman da gestoßen 😁
tja Thema schließen, sonst kommen vielleicht noch mehr Kommentare, derer die auch ohne ständige Raserei Glücklich werden und die damit der deutschen Raserlobby unangenehm aufstoßen 😁 … Miteinader geht halt bekanntlich wie folgt: … und gefälligst nur in eine Richtung … also nur MIT mir, nicht mit EINem ANDERen 😉
Der Rolf war´s gut möglicher Weise nicht, aber ein anderer, der sämtlichen Zeugen durch eine stark gefährdende Fahrweise unangenehm aufgefallen ist … Die Toten waren auch überflüssig, und Opfer sind auch in D nicht grundsätzlich selber schuld. Warum war die auf der linken Spur … heute war einer ganz unvermittelt auf die linke Spur gezogen … es lag Metall auf seiner Spur, das erst ganze 10 Meter vorher zu erkennen war …
Ich konnte rechtzeitig abbremsen ohne dabei stark auf ihn aufzulaufen … mit etwas mehr Geschwindigkeit wäre das nicht mehr möglich gewesen … mein Glück, dass ich es heute dort gemütlich angegangen bin und nicht wie üblich meine da erlaubten möglichen 230 gefahren bin 😉
Nunja, wer ein legales Verhalten (über 130 km/h fahren auf Strecken, wo kein Tempolimit gilt) so reisserisch verurteilt und jeden Schnellfahrer als "Turborolf" beschimpft und im selben Atemzug Vorfahrtsmissachtungen und Missachtungen des Rechtsfahrgebotes - also Gefährdung durch langsame oder unaufmerksame Fahrer - verharmlost, wird sich hier keine Freunde machen. Wieso? Weil er pauschalisiert und dabei derzeitige Rechtslage, Fakten, sowie die Schuldfrage bei so vielen Auffahrunfällen nach Spurwechseln ignoriert.
Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich, dass die geringe Gefährdung nicht von der fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung ausgeht, sondern von der hohen Geschwindigkeitsdifferenz. Diese Differenz ist aber kein Problem, wenn man sich auf unterschiedlichen Spuren befindet. Nur wer wechselt denn jetzt unerlaubterweise die Spur nach links und zwingt einen Schnellfahrer zum starken bremsen? DADURCH entstehen heikle Situationen. Klar lassen die sich durch ein Tempolimit vermeiden, aber genausosehr dadurch, dass jeder mal seinen Rückspiegel benutzt und sich darüber im klaren ist, dass links hinter ihm auch mal 250 gefahren wird.
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Nunja, wer ein legales Verhalten (über 130 km/h fahren auf Strecken, wo kein Tempolimit gilt) so reisserisch verurteilt und jeden Schnellfahrer als "Turborolf" beschimpft und im selben Atemzug Vorfahrtsmissachtungen und Missachtungen des Rechtsfahrgebotes - also Gefährdung durch langsame oder unaufmerksame Fahrer - verharmlost, wird sich hier keine Freunde machen. Wieso? Weil er pauschalisiert und dabei derzeitige Rechtslage, Fakten, sowie die Schuldfrage bei so vielen Auffahrunfällen nach Spurwechseln ignoriert.
Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich, dass die geringe Gefährdung nicht von der fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung ausgeht, sondern von der hohen Geschwindigkeitsdifferenz. Diese Differenz ist aber kein Problem, wenn man sich auf unterschiedlichen Spuren befindet. Nur wer wechselt denn jetzt unerlaubterweise die Spur nach links und zwingt einen Schnellfahrer zum starken bremsen? DADURCH entstehen heikle Situationen. Klar lassen die sich durch ein Tempolimit vermeiden, aber genausosehr dadurch, dass jeder mal seinen Rückspiegel benutzt und sich darüber im klaren ist, dass links hinter ihm auch mal 250 gefahren wird.
im Großen und Ganzen stimme ich zwar zu ...
nur wird hier im MT aber auch das allgemeine Tempolimit (mag ich selber nicht und genieße es dennoch im Ausland) pauschal abgelehnt ... meist (nicht immer) auch ohne wirkliche Argumente ...
Zum plötzlichen Spurwechsel ... vielleicht wie in meinem Bespiel ... da gebe ich dem Spurwechsler nicht die Schuld und wir beide hatte Glück weil die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen ihm und mir gering genug war.
... ansonsten wird der Spurwechsel häufig ignorant durchgeführt .. die aber meistens von Männern (Kunstfahrern in Selbstherrlichkeit mit mindestens 100 Jahren unfreiwilliger Unfallfreiheit 😁) und eher weniger von verantwortungsbewussten Müttern. (Ausnahmen gibt’s natürlich).
Hallo,
ich will mir keine Freunde machen durch unkritisches Nachplappern von "selber schuld, wenn die mit 130 links fährt". Aber wenn Menschen ums Leben kommen, darf man doch etwas mehr Reaktion erwarten, als von den obigen "Sprücheklopfern".
Ich habe nichts gehört, ob solche "Testfahrten" eigentlich notwendig oder sinnvoll sind, oder etwas über eure Reaktion, wenn es euch selbst betreffen würde - und das ist kein Totschlagargument". (Welche Worte in diesem Zusammenhang!)
Und dass Tempolimits nichts bringen sollen, kann wohl nicht ganz ernst genommen werden, außer, man hält sich nicht daran.
Ja, wenn man weg von der Schuldfrage und der Tatsache, dass mehr gefährliche Situationen durch Fehler als Abwägungen zwischen zwei Gefahren entstehen, geht, gibt es sicher auch Argumente für ein generelles Tempolimit.
Aber hierbei muss man dann wieder auf die Statistik schauen und sich fragen, wieviel Freiheit man für die Sicherheit opfern möchte. Die meisten Verkehrsforscher führen übrigens einzig und allein den flüssigerern Verkehrsfluss als Argument an - dazu siehe aber "intelligente Verkehrsleitsystem", denn nachts alleine auf der Autobahn läuft der Verkehr mit 250 flüssiger, als mit 130.
Solange wir keine übermäßig hohe Zahl an Hochgeschwindigkeitsunfällen haben und die deutschen Autobahnen zu den sichersten Straßen der Welt zählen, sehe ich hier keinen Grund, etwas grunsätzlich zu ändern (zur Klarstellung: intelligente Verkehrsleitsysteme, die Strecken auch ganz freigeben können, finde ich durchaus sinnvoll). Never change a running system.
Es gibt genug Ansatzpunkte, um unsere Straßen (insbesondere alles abseits der Autobahnen) sicherere zu machen. Wenn ich über eine Landstraße ohne Mittelstreifen, auf die geradeso zwei Autos passen, 100 fahren darf, gibt es dort IMO größeren Handlungsbedarf, als wenn ich auf einer wenig befahrenen Autobahn mit 3,5m Spurbreite mit 200 unterwegs bin. Siehe Unfallstatisik.
Und wenn dazu noch eine große Mehrheit der Autofahrer zufrieden mit der derzeitigen Regelung ist, ist doch alles in Ordnung. Vergessen sollte man auch nicht: Schon heute sind mehr als 30% des Autobahnnetzes mit einem Tempolimit belegt. Es gilt aber auch hier selbstverständlich die Regelung, dass eine Beschränkung ihre Gründe haben muss - soviel Vernunft muss man doch haben, dass man sich an diese einfache, rechtsstaatliche Grundregel hält. Von der Richtgeschwindigkeit als teilweise erschreckende juristische Handhabe gegen im klassischen Sinne nach der StVO (insbesondere §5 (4), (4a)) unschuldige Schnellfahrer mal ganz abgesehen...
Zitat:
Original geschrieben von harryman1946
Und dass Tempolimits nichts bringen sollen, kann wohl nicht ganz ernst genommen werden, außer, man hält sich nicht daran.
Das ist der Punkt ... Tempolimits werden auch so/jetzt schon zu häufig ignoriert ... wenn´s keinen gefährdet interessiert´s mich kaum, aber in wohl 99,999 % aller Raserei (und mit Raserei ist eben nicht ein erlaubt schnelles und besonnene Fahren gemeint) werden halt Leute mutwillig gefährdet.
Das alle Länder außer uns hier in D tatsächlich Tempolimits haben, liegt aber wohl nur daran, dass wie Deutschen viel besser Auto fahren können als alle anderen auf der Welt ... schließlich haben wir auch 2 Schumis plus noch eine angeheiratete „rennfahrende Schumess“ 😁 *Sarkassmus*
Zitat:
Original geschrieben von razor23
Und wenn dazu noch eine große Mehrheit der Autofahrer zufrieden mit der derzeitigen Regelung ist, ist doch alles in Ordnung.
Ein guter Ansatz ... ich erinnere mich, dass irgendwann mal eine Umfrage zum Tempolimit gemacht wurde (leider weis ich die näheren Umstände der Fragesituation nicht mehr)... und mehr als die Hälfte dafür waren ... so ganz kann man das also auch nicht abtun ...
Da scheint es Unterschiede bzw. Veränderungen zu geben. 😉
2000 - 59,8% dagegen: http://www.axelspringer.de/.../315.html
2002 - 53% dagegen: http://shortnews.stern.de/shownews.cfm?...
2004 - 38% dagegen: http://www.vistaverde.de/news/Wirtschaft/0403/01_tempolimit.php
Allerdings sehe ich das ähnlich, wie der ADAC und der damalige Verkehrsminister:
Zitat:
Nach Ansicht eines ADAC-Sprechers sei das Ergebnis der Umfrage eine Momentaufnahme. Aktuelle Ereignisse wie das Raser-Urteil oder der Verkehrsunfall des Sängers Daniel Küblböck hätten das Ergebnis beeinflusst. Ein Trend könne daraus nicht abgeleitet werden. «Unmittelbarer Handlungsbedarf ist aus Sicht des ADAC nicht gegeben», sagte der Sprecher.
Das mit Küblböck ist schon ernstzunehmen. 😉
Zitat:
Das Bundesverkehrsministerium hält weiterhin nichts von einer Tempobegrenzung auf Autobahnen. «Wir sind gegen generelle Tempolimits», sagte Ministeriumssprecher Felix Stenschke am Samstag in Berlin. Geschwindigkeitsbeschränkungen gebe es bereits auf einem Drittel des deutschen Autobahnnetzes. Tempolimits hält das Ministerium nur dort für zweckmäßig, wo sie die Verkehrssicherheit erhöhen oder dem Lärmschutz dienen. Im übrigen seien die Autobahnen die sichersten Verkehrswege, meinte Stenschke.
Hallo,
Zitat:"Aber wie ich schon schrieb: Selbst wenn man Rolf F. für schuldig hält und der Unfallversion der Staatsanwaltschaft folgt, dann gibt es an der Geschwindigkeit nichts zu kritisieren."
Wer wird denn kritisieren wollen, wo doch nur zwei Tote da sind? Also wirklich, immer diese Spielverderber. Du weißt doch, Hochgeschwindigkeitsunfälle tun besonders wenig weh, da alles sehr schnell geht und überhaupt, die gibts doch sooo selten. Somit "alles in Ordnung".
Und über "Rolf" kann man gar nichts sagen, lass die Gerichte entscheiden, wer von euch war denn dabei?
"Tempolimits hält das Ministerium nur dort für zweckmäßig, wo sie die Verkehrssicherheit erhöhen oder dem Lärmschutz dienen."
Ja klar, alle anderen in Europa sind doof, nur da, wo die Verkehrssicherheit erhöht wird...Wieviel Tote dürfens denn sein, bis diese Vorstellung greift? 2, 20, 200? Und wenn der ADAC das schon sagt, der doch die "freie" Fahrt für "freie" Bürger gefordert hat, alles irgendwie völlig überzeugend.