"Pay as you drive"

Ich habe neulich folgenden Artikel in der Tz gelesen, klick in dem es um das System: "pay as you drive" geht.Die KfZ-Versicherungen berechnen dabei aufgrund des aufgezeichneten Fahrprofils den zu zahlenden Versicherungbeitrag.Findet Ihr das die deutschen Versicherer dieses System anwenden oder beim bisherigen System bleiben sollen, das den Beitrag aus Schadenfreiheitsklasse, Typklasse,Risikogruppe und Jahresfahrleistung errechnet.Ich bin ganz klar dafür das jetzige Berechnungssystem beizubehalten, aus fogenden Gründen:

1.)Die tatsächliche Unfallhäufigkeit wird mit einbezogen (Schadenfreiheitsklasse)
2.)Datenschutz
3.)Da durch "pay as you drive" noch größere Anreize geschaffen werden zu schleichen/extrem devensiv zu fahren um auch noch das letzte bisschen rabatt rauszuschlagen.
4)Wenn man Vielfahrer ist wirkt sich das negativ aus,wobei ich der fairness halber sagen muß das das beim jetzigen System ähnlich ist.

Für das "pay as you drive" System spricht das agressives fahrverhalten eingedämmt wird (allerdings nur bei den Leuten denen höhere Beiträge auch weh tun) und das Benzin gespart wird (aber das tun heute ja schon eh die meisten auf teufel komm raus).

Im Logistiggewerbe ist die Technik übrigens schon im Einatz.

Was ist eure Meinung dazu,bzw. hat jemand noch weitere argumente die für oder gegen das System sprechen?

Gruß Meggi

Beste Antwort im Thema

Ich werde ungern überwacht und wäre deshalb schon dagegen. Jaja, das anonym Gespeichert hat man schon oft gehört, glaubhafter wird es dadurch nicht, wie aktuelle Affären beweisen...

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Zitat:

Original geschrieben von feineherrn


Vor diesem Hintergrund nehme ich erstaunt zur Kenntnis, dass hier bereits wieder die verbale Auseinandersetzung darüber aufkeimt, wer denn nun als "Bestrafungswürdiger" von diesem System erfasst werden sollte. Die alte Geschichte:

Die "Heizer" plädieren dafür, die "Schleicher" zu sanktionieren - und die "Schleicher" dafür, die "Heizer" zu sanktionieren. Jede Partei hofft, mit Pay as you drive ihre Interessen durchgesetzt zu bekommen.

In dem Streit darüber geht die eigentliche Tragweite der Ausweitung des Überwachungsnetzes auf alle Lebensbereiche völlig unter. Wir haben ja schließlich alle nichts zu verbergen:

Vielleicht sollten wir daher zunächst mal sämtliche Gardinen und Rolläden in unseren Wohnungen beseitigen und unsere persönlichsten Daten mittels USB-Schnittstelle am Eingang für jedermann per Stick abrufbar vorhalten.

Für die Zukunft wäre in Erwägung zu ziehen, Häuser nur noch voll einsehbar aus Stahlrahmen-/Glaskonstruktionen zu bauen. Nur als Beweis, dass wir nichts zu verbergen haben...

😉

WORD !!!

Zitat:

Original geschrieben von feineherrn


[Vielleicht sollten wir daher zunächst mal sämtliche Gardinen und Rolläden in unseren Wohnungen beseitigen und unsere persönlichsten Daten mittels USB-Schnittstelle am Eingang für jedermann per Stick abrufbar vorhalten.

Für die Zukunft wäre in Erwägung zu ziehen, Häuser nur noch voll einsehbar aus Stahlrahmen-/Glaskonstruktionen zu bauen. Nur als Beweis, dass wir nichts zu verbergen haben...

😉

Nicht notwendig. Es gibt ja Facebook, wo wir gerne alles und jedes von uns freiwillig preisgeben. Wohl wissend, dass das Geschäftsmodell von FB einzig und allein im Sammeln und Verkauf von Daten besteht. Und wohl wissend, dass alles was jemals im Internet gepostet wurde, niemals wieder vom User gelöscht werden kann. Und doch stellen die Leute die privatesten Informationen und Bilder von sich dort ein. Man kann sich nur wundern. Aber wenn eine Versicherung Fahrerstil-Daten einsammeln will, um die Prämien gerechter zu berechnen, dann geht auf einmal das Geschrei los.

Nicht falsch verstehen, ich bin auch ein Befürworter des Datenschutzes, aber die Diskussion darüber finde ich, nun ja, verlogen.

Zitat:

Original geschrieben von freddi2010


stevie, das alles auf die Reihe zu bringe und es jedem recht machen, wird wohl nicht gelingen.
Meine Fragen an dich:  Was ist ein Schleicher? Was machen wir mit den Fahranfängern? Was geschieht mit den Leuten, die einige Unfälle hintereinander melden? Was machen wir mit den Fahrern höherwertiger Autos, deren Reparaturen den Versicherer höher belasten als die kleine Gurke? Wie handhaben wir es mit den Vielfahrern? Was machen wir mit den Menschen, die sich zu zweit oder zu dritt ein Auto teilen?

Eben. Das sind die Fragen, die nicht gelöst werden können, wenn die die Prämien zu stark differenziert werden. Wo fängt man an, wo hört man auf? Beim Versicherungsprinzip kann es nun einmal nie eine 100%ige Beitragsgerechtigkeit geben. Denn auch die einzelnen Risiken sind niemals zu 100% identisch. Man kann nur versuchen, einigermaßen ähnliche Risiken zusammenzufassen, die dann alle den gleichen Beitrag zahlen. Und so wird es aktuell ja gemacht. Fahranfänger zahlt mehr als jahrezehntelanger unfallfreier Fahrer, wer viel fährt zahlt mehr als einer der wenig fährt usw. Alles nachvollziehbare und konkrete Kriterien. Das mit dem Fahrstil passt in diese Systematik nicht rein. Denn das ist weder nachvollziehbar, noch konkret, und nur mit Riesenaufwand messbar.

Das Gegenteil ist übrigens auch kontraproduktiv. In der Lebens- und Krankenversicherung hat man mit den Unisex-Tarifen eine sinnvolle Prämiendifferenzierung – nämlich die nach Mann und Frau – aus irgendwelchen Gleichstellungsblödsinnsgründen aufgehoben, so dass jetzt Männer gleich viel zahlen als Frauen, obwohl sie statistisch gesehen kürzer leben.

Von mir aus können wir in der Kfz-Versicherung alles so lassen wie es ist.

So ein Spion im Auto gibt der Versicherung noch einfacher die Möglichkeit, vermeintliche "Fehler" zu finden und sich so aus der Schadensregulierung zu mogeln.

Das Motiv, damit "aggressive Fahrweise" eindämmen zu wollen, ist natürlich sekundär und fragwürdig. Dauerüberwachung um Konformität zu erzwingen, führt im Gegenzug dazu wohl eher zu seiner dauerhaften Angst, etwas falsch zu machen. Übervorsichtige, ängstliche Fahrer kennen wir alle als nicht zu unterschätzendes Verkehrsrisiko.

Zitat:

Original geschrieben von feineherrn


In dem Streit darüber geht die eigentliche Tragweite der Ausweitung des Überwachungsnetzes auf alle Lebensbereiche völlig unter. Wir haben ja schließlich alle nichts zu verbergen:

Vielleicht sollten wir daher zunächst mal sämtliche Gardinen und Rolläden in unseren Wohnungen beseitigen und unsere persönlichsten Daten mittels USB-Schnittstelle am Eingang für jedermann per Stick abrufbar vorhalten.

Davon mal abgesehen. Die Naivität der Masse ist immer wieder bemerkenswert.

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Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


So ein Spion im Auto gibt der Versicherung noch einfacher die Möglichkeit, vermeintliche "Fehler" zu finden und sich so aus der Schadensregulierung zu mogeln.

Das Motiv, damit "aggressive Fahrweise" eindämmen zu wollen, ist natürlich sekundär und fragwürdig. Dauerüberwachung um Konformität zu erzwingen, führt im Gegenzug dazu wohl eher zu seiner dauerhaften Angst, etwas falsch zu machen. Übervorsichtige, ängstliche Fahrer kennen wir alle als nicht zu unterschätzendes Verkehrsrisiko.

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978



Zitat:

Original geschrieben von feineherrn


In dem Streit darüber geht die eigentliche Tragweite der Ausweitung des Überwachungsnetzes auf alle Lebensbereiche völlig unter. Wir haben ja schließlich alle nichts zu verbergen:

Vielleicht sollten wir daher zunächst mal sämtliche Gardinen und Rolläden in unseren Wohnungen beseitigen und unsere persönlichsten Daten mittels USB-Schnittstelle am Eingang für jedermann per Stick abrufbar vorhalten.

Davon mal abgesehen. Die Naivität der Masse ist immer wieder bemerkenswert.

Na,immer hin haben sich die aller meisten hier klar dagegen ausgesprochen,Ich hatte schlimmeres erwartet 😉

Zitat:

Original geschrieben von meggi 2001


Na,immer hin haben sich die aller meisten hier klar dagegen ausgesprochen,Ich hatte schlimmeres erwartet 😉

Die trauen sich nur nicht, nachdem sie schon im Bußgeld-Gerechtigkeits-Thread nicht mehr weiterwissen...😉

Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


So ein Spion im Auto gibt der Versicherung noch einfacher die Möglichkeit, vermeintliche "Fehler" zu finden und sich so aus der Schadensregulierung zu mogeln.

So die Meinung des Pessimisten.

Der Optimist würde hoffen das das System seine Unschuld beweisen kann und er somit Zahlungen erhält.

Sei es drum, das System, so wie es veröffentlicht wurde kann weder dem Pessimisten nich dem Optimisten zuverlässig unter die Arme greifen.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300



Zitat:

Original geschrieben von Xaven1978


So ein Spion im Auto gibt der Versicherung noch einfacher die Möglichkeit, vermeintliche "Fehler" zu finden und sich so aus der Schadensregulierung zu mogeln.
So die Meinung des Pessimisten.
Der Optimist würde hoffen das das System seine Unschuld beweisen kann und er somit Zahlungen erhält.

In der c't gab's mal einen Artikel, wo's um illegale Downloads (im Sinne des Urheberrechts) ging. Solche Verfahren laufen leider oft so ab:

- Die Firma, die gezielt nach Urheberrechtsverletzungen sucht, legt ihre Logdateien vor. Egal wieviele offensichtliche Fehler drin sind, der Richter ordnet an, dass die ISPs die zu den IP-Adressen zugehörigen Anschlussinhaber rausrücken müssen.

- Kommt der Anschlussinhaber mit der Logdatei seines Routers als Beleg dafür, dass er zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht diese IP hatte, wird sie vom Richter als Fälschung abgelehnt, obwohl die Firma ihre Logdateien genauso gut fälschen kann.

Kann dir gerne den Artikel raussuchen.

notting

Zitat:

Original geschrieben von notting



Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


So die Meinung des Pessimisten.
Der Optimist würde hoffen das das System seine Unschuld beweisen kann und er somit Zahlungen erhält.

In der c't gab's mal einen Artikel, wo's um illegale Downloads (im Sinne des Urheberrechts) ging. Solche Verfahren laufen leider oft so ab:
- Die Firma, die gezielt nach Urheberrechtsverletzungen sucht, legt ihre Logdateien vor. Egal wieviele offensichtliche Fehler drin sind, der Richter ordnet an, dass die ISPs die zu den IP-Adressen zugehörigen Anschlussinhaber rausrücken müssen.
- Kommt der Anschlussinhaber mit der Logdatei seines Routers als Beleg dafür, dass er zum fraglichen Zeitpunkt gar nicht diese IP hatte, wird sie vom Richter als Fälschung abgelehnt, obwohl die Firma ihre Logdateien genauso gut fälschen kann.

Kann dir gerne den Artikel raussuchen.

notting

Nein braucht Du nicht, da ich schrieb:

Zitat:

so wie es veröffentlicht wurde kann weder dem Pessimisten nich dem Optimisten zuverlässig unter die Arme greifen.

...wäre das überflüssig. ich schrieb doch, es taugt so oder so nix.

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300


[...]
Nein braucht Du nicht, da ich schrieb:

Zitat:

Original geschrieben von Diedicke1300



Zitat:

so wie es veröffentlicht wurde kann weder dem Pessimisten nich dem Optimisten zuverlässig unter die Arme greifen.

...wäre das überflüssig. ich schrieb doch, es taugt so oder so nix.

Ich habe das so interpretiert, dass man es techn. durchaus so gestalten kann, dass es doch möglich ist, dass es dem Kunden helfen kann, seine Unschuld zu beweisen.

notting

PS: Das Angebot, den genauen Artikel zu benennen, gilt natürlich auch für alle anderen Mitleser hier.

Mich würde es interessieren. 🙂

Zitat:

Original geschrieben von ichtyos


Mich würde es interessieren. 🙂
http://www.heise.de/ct/artikel/Schwierige-Gegenwehr-1069835.html

notting

Ich bedanke mich!

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